112 Reise-Skizzen ans den brasilianischen Südprovinzen. das Geschäfts- und Verwaltungsviertel, dahinter hoch- aufsteigend der Flaggenberg; rechts, durch mannigfache Thaleinschnitte mit dem Hinterland verbunden, das Ka sernen- und Hospitalviertel mit 3 schönen großen Ho spitälern (für Private, Armee und Marine) in hoher Berglage gesund und freundlich gelegen. Die Kaserne noch aus portugiesischer Zeit stammend (Desterro diente Portugal als Verbannungsort, daher der Name) ein langgestreckter Bau mit über 30 Fenstern Front ist seiner Zeit für im Ganzen 600 F fortes gebaut worden und selbst bei diesem unbegreiflich billigen Preis wurde dem Emprezario nachträglich der Prozeß gemacht, weil er die Regierung bei der Lieferung der Steine dazu übervorteilt habe. „0 töinpoi'U, c> inores!" Was würde der Bau heute kosten! Man findet derartig auffallend billige Bauten aus der portugiesischen Zeit übrigens verschie dentlich in Brasilien. — In der Stadt selbst ist noch ein schönes Thcatergebäude zu nennen, eine Markthalle in den Vorstädten, speziell nach Praia de fora hinaus zu, eine Reihe geschmackvoller Landhäuser mit schönen, teilweise sehr großen Garten- und Weideanlagen. Unter freundlicher Führung des Seniors besuchte ich die großartigen Lagerhäuser der Firma Carl Hoepko A Co., Ferdinand Hackradt L Co. Succ., der weitaus größten am Platze. Ich habe früher schon erwähnt, daß jeder einzelne Ladenbesitzer in den Kolonieen und sonst im Innern ein ungefähr komplettes Sortiment alles dessen führt, was die Kundschaft seines Bezirks überhaupt sucht: Manufactur-, Eisen- Kurzwaaren aller Art, Stein zeug und Glas, Droguen, Provisionen, wie Mehl, Kero- sene u. s. w.; was die Ladenbesitzer im Kleinen, führeu