Reise-Skizzen aus den brasilianischen Südprovinzen. 111 S. Catharina; im Süden und Norden von grünbe waldeten Bergen gekrönt, in der Mitte ganz flach, er streckt sie sich 3 Meilen breit und 14 Meilen lang in vielfachen, malerischen Ausbuchtungen in kurzer Entfer nung vom Festlande, dessen schroff aufsteigendes Küsten gebirge mit weithin sichtbaren Wasserfällen und schön geschnittenen Kammlinien einen malerischen Hintergrund bietet. Die Breite des „Estreito", des Meeresarms zwischen Insel und Festland ist sehr verschieden, bei der Stadt Desterro etwa 600 Meter, bei der südlichen Aus fahrt keine 100 Meter breit und die Ausbuchtungen von Insel und Festland schieben sich vielfach so in einander, daß man von Weitem anfangs oft nicht weiß, ob das, Was man sieht, zum Festland oder zur Insel gehört. Die Schiffe können auch in Desterro allerdings nicht direkt am Land anlegen, sondern bleiben etwa 300 Meter von der Stadt entfernt auf der Rhede, sind dort aber gut geschützt; nur bei starkem Südsturm, gegen den der Kanal nicht ganz geschützt ist — man kann die schmale Südausfahrt von Desterro aus sehen — müssen die Schiffe an der Praia de fora, hinter dem Kirchhofsberg Schutz suchen. Die Nordausfahrt ist von Desterro aus nicht sichtbar, sondern durch vorliegende Berge umschlossen. Kahle Stein- Inseln, wie aus erratischen Blöcken aufgebaut, liebliche Waldinseln, an die borromeischen erinnernd, beleben die Durchfahrt und hinter dem binnenseeartigen Estreito er hebt sich in langer Strandlinie und am Berge überein ander aufgebaut, die freundliche, reinliche Stadt Desterro; links auf einer Landzunge der Kirchhofsberg, ein schöner Aussichtspunkt; in der Mitte vorn die eigentliche Stadt,