85 die Bai sein, die von ihm genannt worden ist. Von dieser aus gelangte er bis über den 77. Grad hinaus. Von den zahlreichen Walfischen, die er hier vorfand, benannte er diese Gewässer. In der Folge wurden die Einfahrten des Smith-Jones-Lancastersundes gefunden. Wäre man in dem letzteren mit aller Kraft vorgedrungen, so hätte man die gesuchte Durchfahrt finden können. Aber es vergingen beinahe zwei Jahrhunderte, ehe man dieses Ziel erreichte. Im allgemeinen ruhten auch die Unter nehmungen bis zum Jahre 1818; man begnügte sich damit, in diesen Ge wässern dem lohnenden Walfischfange nachzugehen. Erst in diesem Jahr hunderte ist die Verbindung vollständig aufgedeckt, und die Durchfahrt voll- ftihrt. Sie geht durch den Lancastersund, den Barrowsund, den Meleville- sund, die Bankstraße, endlich durch die Prinz Walesstraße zwischen dem Banks- und Prinz Albert-Lande. Die nordöstliche Durchfahrt. dem lebhaften Anteile, welchen alle seefahrenden Völker an der Auffindung einer Verbindung zwischen Ocean und Ocean behufs Abkürzung des Seeweges von Europa nach Asien nahmen, ist es nicht zu verwundern, daß man sie auch in nordöstlicher Richtung, im Norden Europas und Asiens, suchte. Aber von vornherein hemmte den Unter nehmungsgeist nicht nur die große Unkenntnis, in welcher, die Russen aus genommen, die europäischen Völker sich über diese Breiten befanden, son dern auch besonders die Annahme, daß zwischen den Nordküsten Europas und Grönland eine Landverbindung vorhairden sei. Aber wenn auch Forschungsreisen anderer europäischer Völker durch diese Umstände gehemmt wurden, ein örtlicher Verkehr hatte doch in den nördlichen Ge wässern längst stattgefunden; der skandinavische Handel hatte seit langer Zeit das Weiße Meer ausgesucht und den Russen war das Karische Meer bekannt. Eine allgemeine Kunde von jenen Gegenden verbreitete ein Deutscher um die Zeit der Reformation. Sigismund von Herberstein weilte als Gesandter der deutschen Kaiser Maximilian und Karl längere Zeit in Moskau am Hofe des Zaren. Er sammelte hier, was von Kenntnis über die Eismeerküste dort vorhanden war, und teilte das Ergebnis in einem Werke mit. Dadurch gab er eine kräftige Anregung zur weiteren und genaueren Erforschung jener Küsten und Meere. Es bildete sich zunächst in England eine Gesellschaft zu dem Zwecke, unbekannte Länder auf zusuchen, um mit ihnen Handel zu treiben. Sie sandte i. 1.1553 Schiffe aus, um in den nördlichen Meeren ostwärts vorzudringen. Die ersten Unter nehmungen freilich verliefen sehr ungünstig; die Schiffe blieben im Eise stecken und gingen, da man mit den Vorsichtsmaßregeln, die für Über-