Volltext Seite (XML)
84 genannte Baffingsland; er fuhr in die Bai ein, die von ihm den Nanien erhielt. Den in diesen Gegenden vorkommenden Kupferkies hielt man für Gold und belud damit die Schiffe. Mit einer solchen Ladung und in der irrigen Meinung, er habe die Durchfahrt wirklich gefunden, kehrte er heim. Auch auf einer zweiten Fahrt wurde er von dem Wahne, daß er sich an der asiatischen Küste befinde, nicht befreit, und die Engländer schickten sich an, die vermeintliche Verbindung zwischen den beiden Oceanen in ihren Besitz zu bringen und so zu befestigen, daß sie sie andern Völkern verschließen könnten. Man sprach in England schon von einer nördlichen Magelhäesstraße und war doch in eine Sackgasse geraten. Der Irrtum, daß Frobisher wirklich eine Straße gefunden habe, hat sich übrigens bis zum Jahre 1862 erhalten. Erheblich weiter brachte es in der Erforschung der Gebiete John Davis. Er fuhr mit den Schiffen „Mondschein" und „Sonnenschein" um Grönland herum, drang in die Straße ein, welche von ihm den Namen erhalten hat und erreichte die Halbinsel Cumberland. Auf einer zweiten Fahrt hatte er gar keinen Erfolg, auf einer dritten aber gelangte er, von der Westküste Grönlands nordwärts steuernd, über den Polarkreis und im offnen Wasser über den 72. Grad hinaus. Damit endeten seine Ent deckungen. Henri Hudson fuhr im Aufträge der niederländisch-ostindischen Kom pagnie. Er steuerte in den Hudsonfluß ein, erforschte den Strom und seine Umgebungen genauer und bewog durch seine Berichte die Holländer, die Kolonie Neu-Amsterdam anzulegen, aus welcher sich die Weltstadt New- Jork entwickelt hat. Auf einer späteren Fahrt drang er in die ebenfalls nach ihm benannte Straße ein, gelangte in die Hudsonsbai, die er bis zu ihrem Südende, der Jamesbai, verfolgte. Aber die Mühseligkeiten der Überwinterung erzeugten eine Meuterei des Schiffsvolkes. Er hatte den Meuterern gedroht, sie auszusetzen, und nun bereiteten sie ihm dieses furcht bare Schicksal. Sie überfielen ihn im Schlafe, fesselten ihn, seinen Sohn und seine Anhänger und setzten sie in einem kleinen Fahrzeuge aus. Der Anführer der Rotte war ein gewisser Green, der auf diese Weise seinem Wohlthäter dankte, der ihn im eigenen Hause erzogen hatte. Man sandte eine Ausrüstung ab, um die Unglücklichen aufzusuchen, aber man fand keine Spur von ihnen, obgleich man die Küsten der Bai nach allen Rich tungen absuchte. An der Spitze einer ferneren Unternehmung stand William Baffing, ein schon durch Fahrten in diesen nordischen Gewässern erprobter See mann. Er fuhr ebenfalls in die Hudsonstraße ein, mußte aber von dem Versuche, nordwärts vorzudringen, Abstand nehmen, weil er auf undurch dringliche Eismassen stieß. Er brachte die Überzeugung heim, daß alle Versuche, an dieser Stelle eine Durchfahrt zu finden, vergeblich sein würden, und daß man also an einer anderen einsetzen müßte. Es konnte das nur