Volltext Seite (XML)
61 Kreuzes" (vills, ries. äs 1s. vsrs. srun). Von den Bürgern der neuen Stadt ließ er sich dann sein Amt im Namen der spanischen Majestät wieder übertragen, nachdem er das ihm von Velasquez übertragene nieder gelegt hatte. So machte er sich von dem Statthalter in den Augen seiner Mannschaft unabhängig. Widerspruch wurde mit Gewalt unterdrückt. Cortez war es nicht unbekannt geblieben, daß es in dem Reiche des Montezuma viele unzufriedene, zu einem Umstürze geneigte Völkerschaften gebe; auf diese baute er die Hoffnung der Unterwerfung Mexikos. Einem solchen Volksstamme, dem der Totomaken, mit dem unfern der Küste ge legenen Hauptorte Cempoalla, stattete Cortez einen Besuch ab, empfing die Versicherung der Unterwerfung unter die spanische Macht, konnte Götzentempel Umstürzen und sich an der Taufe der Eingebornen erstellen. Um aber den spanischen Hof sich geneigt zu machen, entsandte er seinen bewährten Piloten Alaminos mit allen bisher gewonnenen Schätzen nach Spanien ab. Allein bei dessen Einkehr auf Cuba erfuhr Velasquez von dem Stande der Dinge. Cortez mußte fürchten, daß Velasquez versuchen würde, ihn mit Gewalt zu verdrängen; auch regten sich in seinem kleinen Heere diejenigen, die es mit VelaSquez hielten, wieder; ja sie drohten, nach Cuba abzusegeln. Um ein solches Unternehmen für alle Zeiten unmöglich zu machen, und um seine Mannschaft in die Lage zu versetzen, in der sie vorwärts mußten, da ein Zurück unmöglich war, ließ Cortez seine Flotte einer Be sichtigung Sachverständiger unterwerfen. Diese erklärten, was er wünschte, daß die ganze Flotte unbrauchbar geworden sei. Da ließ er sie unter den Augen der ganzen Mannschaft mit Aus nahme eines kleinen Schiffes auf den Strand laufen. — So hatte die verwegene Mannschaft die Brücke hinter sich abgebrochen; sie mußte nun bleiben, es komme, was da wolle. Die Totomaken leisteten ihm bei dem Zuge in das Innere wesent liche Hülfe, stellten nicht nur 1000 Lastträger, sondern verstärkten sein Heer, das durch die in Villarica zurückgelassene Besatzung geschwächt war, um mehr als tausend Krieger. Es war im August 1519, als er den Marsch in das Innere antrat. Das atlantische Küstenland Mexikos ist flach und heiß; dann hebt sich die Ebene in ziemlich steilen Terrassen zu einem weiten Hochlande, welches fast den ganzen Raum zwischen den beiden Weltmeeren ausfüllt. Schon in dem östlichen Rande erheben sich mächtige Berge. Das Ziel, die Hauptstadt Mexiko, lag in einem mächtigen von Bergen umwallten See, unter denen der Popocatepetl und der Jxtaccihualt weit über 5000 Meter emporragen. Je höher die Spanier stiegen, desto kälter wurde es. Man durchschritt die Region der Palmen, der Laubwälder; auf der Hochebene wurde es öder und öder; endlich erreichte man das Plateau vor Anahuac. Das nächste Ziel des Marsches war Tlascala, die Hauptstadt eines