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III. Hie Entdeckung Amerikas. Erste Fahrt -es Cotumtms. ^Ms war am 3. August 1492, als die kleine Flottille in dem Hafen Palos in See stach. Wir sind imstande, an der Hand der Tagebücher des Kolumbus, ihn aus dieser aufregenden Fahrt zu begleiten. Sie be gann mit allerlei Widerwärtigkeiten, welche man einer feindlichen Partei unter dem Schiffsvolke zuschrieb. So zerbrach am 6. August das Steuer ruder der „Pinta" und geriet auch am folgenden Tage, nachdem es leicht wieder hergestellt war, in Unordnung. Als mau der Kanarischen Inseln ansichtig wurde, haderten die Kapitäne darüber, an welcher der Inseln mau anlegen sollte, ein Zeichen, daß die Pinzone sich nicht so unbedingt der Entscheidung des Kolumbus, eines Fremdlings, unterwerfen zu müssen glaubten. Um die Mannschaft, welche sich mit Schrecken immer weiter nach Westen getrieben sah, zu täuschen, schrieb Kolumbus geringere Ent fernungen in das Schiffstagebuch. Er selbst behielt vollkommene Ruhe. „Die Luft," erzählt er, „war so angenehm, daß es eine Freude war, sie zu atmen; es fehlte nur der Gesang der Nachtigall, sonst hätte man träumen können, den Monat Mai in Andalusien zu feiern". Mit großer Spannung achtete man auf Zeichen am Himmel und auf dem Wasser, auf die Sternschnuppen, auf das Gras, welches in größeren Massen Herantrieb, auf Fische und Vögel; aber der Admiral kam doch auch schon zur An sicht, daß die Fahrt eine längere sein werde, als er vermutet hatte. Um die Mitte des September zeigten sich Vögel, welche auf die Nähe des Landes schließen ließen; man fing ein ermattetes Tier dieser Art mit der Hand, als es sich auf das Schiff niederließ; man wollte es für einen Flußvogel ansehcn. Die Grasmassen wurden so stark, daß sie einer Wiese glichen; es war das Sargassomeer (Grasmeer, Ns-r äs 2g.rAg.88o), in welches man geraten war. Die Schiffe näherten sich dem Äquator; die Stille des Meeres machte die Schiffsmannschaft bedenklich, und sehr zu