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86 Winterungen im Eise getroffen werden müssen, noch nicht vertraut war, zu Grunde; doch wurde die Dwinamündung erreicht. Chancellor, der an der Spitze einer Unternehmung stand, wurde in einem Kloster gastlich ausgenommen auf der Stelle, wo später Archangelsk angelegt wurde. Als der Zar von ihm hörte, lud er ihn zu sich nach Moskau ein. Infolge seiner Berichte und Anregungen wurde eine „Moskowitische Gesellschaft" gegründet. Burrough setzte darauf die Entdcckungsversuche fort; mit Hilfe russi scher Boote gelangte er zur Petschoramündung, dann nach Nowaja Semlja und von dort unter fernerer russischer Leitung nach der Waigatschinsel. Da aber zwangen ihn die Stürme des Karischen Meeres zur Umkehr. Diese Unternehmungen hatte Cabot vorbereitet, mit seinem Rate unterstützt und überwacht. Nach seinem Tode stockten sie; die Engländer begnügten sich damit, das Aufgefundene für den Handel auszubeuten, besonders als auch die Reise Pets und Jakmanns ohne wesentlichen Erfolg verlief. Diesen beiden Männern hat Nordenskiöld das Zeugnis gegeben, daß sie die ersten Nordostfahrer waren, welche sich ernstlich in das Treibeis wagten, daß sie sich dort mit Entschlossenheit und Umsicht benommen haben und daß ihnen in der Geschichte der Schiffahrt die Ehre zukommt, die ersten Fahr zeuge geführt zu haben, welche vom westlichen Europa in das Karische Meer eingedrungen sind*). Die Holländer folgten den Spuren der Engländer in diesen Ge wässern. Nach mehreren kleineren Unternehmungen, die keinen weiteren Fortschritt in der Erforschung jener Küsten bedeuteten, gelangte Nay in das Karische Meer; er täuschte sich freilich darin, daß er die Südspitze desselben für die Mündung des Ob hielt, aber die Holländer wurden doch durch seine Erfolge, besonders durch die Thatsache, daß er ein offenes Fahrwasser gefunden hatte, hier.so heimisch und des Erfolges so sicher, daß sie die zwischen der Waigatschinsel und dem Festlande hindurchführende Straße als „die Nassaustraße", das Karische Meer als die „Neue Nordsee" bezeichnten, daß sie die Schiffe einer neuen Expedition mit Waren be frachteten, die für den Handel mit Japan und China geeignet schienen. Nay, der eine fernere Fahrt unternahni, erreichte nichts mehr, weil er zu spät ausgelaufen war; aber Rijp und Heemskerck entdeckten Spitzbergen, Ba- rendsz umsegelte die Nordspitze im Eiskap, mußte aber im Eise über wintern. Man baute eine Hütte aus Treibholz und überstand mit helden mütiger Ausdauer den Winter. Aber auch im Sommer gab das Eis nicht nach, und nun mußte man den Zufluchtsort aufgeben. Barendsz verließ mit seiner Mannschaft die Hütte und umfuhr auf offenen Booten Nowaja Semlja, um die Petschoramündung zu erreichen. Aber der tüchtige *) Nordenskiöld, die Umsegelung Asiens und Europas, I. 203. Rüge, S. 525.
