Volltext Seite (XML)
Kuno Damian Freiherr von schütz. amerika 1860—1861 die Kolonie und erstattete über dieselbe interessante Berichte, in denen er den Freiherrn von Schütz gegen die Verleumdungen seiner Feinde in Schutz nahm und ihn als einen Ehrenmann bezeichnet^ der stets in der uneigen nützigsten Weise im Interesse seiner Kolonisten thätig gewesen sei', vr. Abend rot h endlich, der 14 Monate in der Kolonie weilte und darüber eine sehr ein gehende Arbeit veröffentlichte, beginnt seine Geschichte der Kolonie mit den Worten: „Die deutsche Ansiedlung am Pozuzo ist erst nach einer Reihe von Schwierigkeiten zustande gekommen, welche nur durch die ener gische, umsichtige und selbst aufopfernde Thätigkeit ihres Grün ders, des von den Kolonisten als Ehrenmann anerkannten Herrn Baron Damian von Schütz, überwunden wurden."^ Es ist wahr, daß die ersten Ansiedler hauptsächlich durch die Nachlässigkeit der peruanischen Regierung viele Entbehrungen zu ertragen hatten: wer aber am meisten bei der Gründung der Kolonie zu leiden hatte, war ihr Gründer selbst. „Alles, was ich persönlich dabei gewonnen," so schreibt er im Jahre 1870, „war der Verlust meiner Habe, der Verlust von fünf Jahren meines Lebens, die ich der Unternehmung widmete, und der meiner Gesundheit; allein der große Trost ist mir geblieben, daß die Kolonie jetzt sehr prosperiert." Die weitere Geschichte der Kolonie, ihre wechselnden Schicksale und ihr jetziger Zustand sind in mehreren Broschüren und Zeitschriften ausführlich geschildert worden^. Freiherr von Schütz verweilte noch bis zum Jahre 1865 in Südamerika, machte während dieser Zeit verschiedene Reisen in Peru und Bolivia und kehrte endlich nach Europa zurück, nachdem er mit geringen Unterbrechungen 19 Jahre in Amerika zugebracht hatte. Bald nach seiner Rückkehr vermählte er sich mit Paula Freiin Raitz von Frentz, mit welcher er sich bereits vor seiner letzten Reise verlobt hatte. Doch die Ungeheuern Strapazen der langen und beschwerlichen Reisen hatten die Gesundheit des Freiherrn erschüttert. Schon in Amerika hatten schwere Krank heiten ihn mehrmals niedergeworfen, und so mußte er die vier ersten Jahre nach seiner Heimkehr ganz ruhig verleben, um die Folgen aller Anstrengungen und Krankheiten zu verwischen und seine geschwächte Gesundheit wiederherzustellen. Alsdann widmete er seine Zeit literarischen Arbeiten und Studien. Er schrieb viele Aufsätze meist geographischen und naturwissenschaftlichen Inhalts für ver schiedene Zeitschriften, wie: „Ausland", „Aus allen Weltteilen",- „Natur und Offenbarung", „Historisch-politische Blätter", „Katholische Bewegung", „Alte und neue Welt", „Kölnische Volkszeitung" u. a. Seine Abhandlungen waren geschöpft aus der reichen Fülle der Erfahrungen und Kenntnisse, die er auf seinen langjährigen Reisen gesammelt hatte. Im Jahre 1870 veröffentlichte er: „Die deutsche Kolonie in Peru. Schilderung einer Reise dorthin, Natur, Klima, > Vgl. „Köln. Ztg." Nr. 362, 1861. r vr. Abendroth, Die Kolonie am Pozuzo, 39. - Ebendas. 40—54. „Ausland" 1867, Nr. 33. „Köln. Ztg." 22. März 1868. Damian von Schütz, Die deutsche Kolonie in Peru, Weinheim 1870. „Deutsche geographische Blätter" 1879, Nr. 1. „Aus allen Weltteilen", VI. Jahrg. 321 ff. Damian von Schütz, Amazonas, 1883, 138 sf.