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2cr Verfasser ist am 23. Juni 1883, nicht lange nach Vollendung dieser Schrift, gestorben. Eine kurze Schilderung seines vielbewegten Lebens wird den Lesern nicht unwillkommen sein. Wir benutzten dabei außer den unten ange führten gedruckten Aufsätzen und Broschüren Notizen und Briefe, welche uns von der Familie des Verstorbenen frenndlichst zur Verfügung gestellt wurden. Kuno Damian Freiherr von Schütz zu Holzhausen wurde am 15. Februar 1825 zu Camberg, einem Städtchen des früher» Herzogtums Nassau, geboren. Er studierte auf den Universitäten Heidelberg und Gießen Forstwissen schaft. Nach vorzüglich bestandenem Staatsexamen kam er behufs praktischer Ausbildung zu einem Oberförster. Schon von früher Jugend an hatte der Wunsch in ihm gelebt, fremde Länder kennen zu lernen. Diesem Drange folgend, verließ er schon 1846 Europa und ging zuerst nach Texas, um sich einen ausgedehnteren Wirkungskreis zu verschaffen. Er beschäftigte sich dort mit der Kolonisationsfrage, fand aber damals die Verhältnisse so ungünstig, daß er nach drei Jahren das Land verließ, um nach Kalifornien zu gehen. Im Mai 1849 brach er von Neu- Braunfels (Texas) auf, durchwanderte die nördlichen Provinzen Mejicos und das Küstengebiet von Kalifornien und verweilte ein Jahr in den Goldminen von Mariposa. Von Kalifornien begab er sich nach dem südlichen Mejico, wo er bis zum Jahre 1852 blieb. Im Sommer dieses Jahres schiffte er sich nach Callao ein, wurde unterwegs nach den Marquesas und der Oster-Jnsel verschlagen und landete erst im September in Callao an der Küste von Peru. Hier schloß er sich auf Wunsch des damaligen Premierministers einer Expedition an, welche im Jahre 1853 von der peruanischen Regierung ausgesandt wurde, um im Gebiete des obern Maraüon, an der Grenze Brasiliens, Niederlassungen zu gründen. Der Weg, den die Expedition nahm, ging von Trujillo über Cajamarca, Chachapoyas, Mopobamba zum Huallaga; dann gelangte man auf Flößen in.den Maraüon. In Caballococha trennte sich Freiherr von Schütz von der Expedition und befuhr im Kanoe den Amazonenstrom bis Manaos, von wo er bis zur Mündung des Flusses einen Dampfer benutzte. Auf dieser beschwerlichen Reise quer durch Südamerika gewann der unermüdliche Pionier die Überzeugung, daß die Gegen den des obern Maraüon und seiner Nebenflüsse für europäische Kolonisten geeignet seien und günstige Aussichten böten. Daher schloß er mit der peruanischen Re gierung einen Kontrakt, nach welchem unter vorteilhaften Bedingungen 10 000 Deutsche im Gebiete des obern Maraüon angesiedelt werden sollten. Freiherr von Schütz kehrte 1854 nach Deutschland zurück, um die ersten Vorbereitungen zu treffen. Er verweilte meist bei seinem Vetter, dem Freiherrn Friedrich Wilhelm von Schütz, und suchte Bekanntschaften zu gewinnen, die für seine Pläne nützlich sein konnten, indem sie ihm besonders die Kenntnis der ihm v. Schütz, Amazonas. . ^ b**