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BerorvnunttSblatt der Kreishauptmaunschaft Bautzen ;u;;letch als Konsistonalbehörde der Oberlausitz. A m t s ö la t L Her Amtsbauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut. Bernstadt und OstriA des Hauptsteueramts Bautzen, ingleicheu der Stadträte zu Bantzen und Bernstadt, fowie der Stadlgemeiuderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels« und Ge werbekam in er zu Zittau. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse (Sprechstunden wochentags von 10 bis 11 und von 3 bis 4 Uhr). — Fcrnsprechanjchluß Nr. SU »»-—i»« -s» - Dir Bautzener Nachrichi«« «rfchctmu, mit Ausnahme dec Sonn- und Festlag«, täglich abends. Preis deS vier telläh rlichen Abonnements Z JnlerttonSgebühr >ür den Naum eine, Veli!» Gpaltzcllc gewöhnlichen Sades 12'/, U I» geeigneten Fällen unter Gcwäbrung »an Rabatt' Higern-, Tavellen- und anderer lchwierigei Say entsprechend teurer NachlvctSgcbühr iür >ede Anzeige «»s Insertion 20 Psg., sür brieilichc AuskuttslSerlcilung 10 Pig. lund Porto), Otur bis früh 10 Uhr eingehende Inserate finden noch in dem abends erscheinenden Blatte Ausnahme. Inserat« nehmen di« Geschäftsstelle des Blattes und die Annoneenbureaus an, desgleichen die Herren Walde in Löbau, Clauß in Wetßenbecg, Llppitsch in Schirgiswalde, Gusiav Krüllng in Bernstadt, Buhl in Königshain bet Oslritz Reußner in Ober Cunn^iSdori uud von Lindenau in Pulsnitz Ul'. 301. Donnerstag de» 29. Dezember, abends. 1808. Bekanntmachung, die Aussetzung eines Preises aus den Mitteln der Reuninc-Stiftunq betreffend. Nach den Bestimmungen des Statuts sür die Reuning-SOstung, welche von sächsischen Landwirthen zu Ehren des verstorbenen Geneialsekretäis der landwtrthichastllchen Vereine Geh. Regie,nngsraih nr. Reu- «ing errichtet wurde, ist der vornehmlichiie Zweck dieser Stistung: „die FÜiderunq der Wissenschaft sür die landwirthschastliche Praxis", und sollen die Zinsen derselben zunächst zur Honorirung von Preisautgaben über wichtige Fragen der VoltswitthschafiSlehre und der Produktion aus dem landwirtkschasMchen Gebiete verwendet werden. Das Ministerium des Innern, welchem Der die Verwendung der verfügbaren Iliitungs- mittel die Entschließung zuileht, stellt nach Gehör deS Landeskulturraihes diesmal folger de Pretsausgave: Die Gestaltung des landwirthschafilichen Betriebs mit Rücksicht aut den herrschcuöcn «rbcitermanget. Für die Lösung dieser Amgabe ist ein Preis in Höhe von drei Tausend Mark ausgesetzt und als End termin der Einlieferung der 30 Juni 1900 bestimmt. Die ohne Nennung des Namen« deS VeisasjerS an die Kanzlet VeS Ministeriums les Innern zu Diesden — Seestrahe 18 — einzuieickenden Bewerbungs- schristen sind in deutscher Sprache zu verfassen, müssen deutlich geschrieben, mit einem D nkspruch versehrn und von einem versiegelten Briefumschlag begleitet sein, der aus der Außenseite den Der kfpruch der Arbeit trägt und inwendig die genaue Adresse des Verfassers enthält Die Zueikennuvg des Preises ersolgt durch «In Preisrichter-Kollegium, über dessen Zusammensetzung die Entschließung noch Vorbehalten bleibt. Der aus gesetzte Preis soll ganz und ungetheilt der besten Arbeit, unter der Voraussetzung, daß dieselbe überhaupt an sich als vollständig preiswürdig befunden wird, zuerkannt werden. Der Name des Pieisempsängers wird seiner Zeit veiössentlicht. Das Manuskript der prämiirien Bewerbungsschrrst bleibt Eigenthum des Ver fassers; derselbe ist jedoch gehalten, die Schrift innerhalb Jahresfrist, vom Tage der veröffentlichten Zu erkennung des Preises an gerechnet, im Druck herauszugcben. Dresden, am 20. Dezember 18W. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Gläsel. Bekanntmachung. Nachträge zur Arzneitaxe und zur thierärztlichm Arzneitaxe auf das Jahr 1899 betreffend. Zu der durch die Verordnungen vom 1b. Dezember 1898 — Seite 2 und 3 des Gesetz- und Ver ordnungsblattes vom Jahre 1897 — eingelührten 13 Auslage der Arzneilaxe und 8. Auslage der thier- Lrztlicken Arzneitaxe sür das Königreich Sachsen sind Nachträge aus das Jahr >899 ausgestellt und an die Apotheker sowie an die Bezirlsärzte beziehentlich Bezirksthieräizie des Landes Verth,Ni worden. Unter Hinweis aus die Vorschrift in 8 1 der angezogenen V-roidnungen wird dies mit dem Bemerken b,kunnt gemacht, daß diese Nachträge in der Hofbuchdruckerei von C C Meinhold u Söhne in Dresden und zwar der Nachtrag zur Arzneltaxe sür 25 Pfennige und der Nachtrag zur thieiärztlichen Arzncitaxe sür 15 Pfennige käuflich zu haben sind. Dresden, am 16. Dezember 1898. Ministerium des Innern. II. Abtheilung. Merz. Zeibig. (Aeueral Verordnung an die evangelisch-lutherischen Pfariämter der sächsischen Oberlausitz. Den evangelisch lutherischen Plarräm'ern des ConfistonalbcznkS werden demnächst die Fragebogen für den auf das Jahr 1898 über die kirchlichen Zuftände ihrer Paroch'en zu erstattenden Bericht in offenem Couvert zuuefertigt weiden und zwar wie bisher in dop pelten Exemplaren, von denen eins für das Pfarrarchiv bestimmt, das andere aber spätestens bis zum 20. Januar 189S ausgcfüllt anher einzureichen ist. Bei der Ausstellung dies 's Jahresberichts haben die hierüber ergangenen Verordnungen, insbesondere die Veroidnung des evangelisch-lutherischen Landesconslstoriums vom 24. No vember 1894 Beachtung zu finden. Bautzen, am 24. Dezember 1898. Die Königliche Kreishauptmannschaft als Consistorialbehörde. von Lchitebe». Wühlen für die BezirkSverfaunnlung. Die Wahl von acht Vertretern der HSchstbcstcucrtcn zur Bcztrtsvcrsammlung der Amishaupt- mannjchast Bautzen soll Sonnabend, am 31. Dezember IK98, vormittags 1v Uhr, tm,Saale VeS Gasthofes zur k»!«!«»«» hier staufinden, Es wird dies sür die SiimmberechUgicn, denen besondere Einladung nebst Slimmzettelsormular zu- gestelli werd.» soll, mit dem Bemeilen bekannt gemocht, daß um 0,1 l Uhr daS Wahl okal geschlossen wird und später Erscheinende zur Tdeiinahme an der Wahl nicht m-br zugelassen weiden können. Da sür den Fall, daß sich im eisten Wahlgange eine absolute Mehrheit nicht ergeben oder die Ab lehnung einer Wahi in unzweifelhaft begründeter Weise ertlärt werden sollte, sofort zu einer engeren bez. Nachwahl zu vei schreiten ist, so werden die Herren Wähler ersucht, vor Beendigung der Wahlhandlung sich nicht aus dem Wahllokal« zu cntsernkn. Bautzen, am 17. Dezember 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. l>r. Hempel. JahreSarbeUsvcrdicnst der land- und forstwiUhschastlicheu Arbeiter. Die Königliche Kreishavptmannschaft Bautzen Hai gemäß 8 3 der Veroidnung vom 23. Mai 1888 zu Anssührung de« Reichügesetzes vom 5. Mai 1886 über die Unsall- und Krankenveisicherung der in land- und sorstwilthschasUiiden Benieben beschäftigten Personen den der Berechnung der Reni« sür die land und soistwüthslbasilichen Aibeiter im Bezirke der AmiShaupimannschafl Lübau zu Giunde zu legenden Jahles- arbelisoerd'.enst sür die vom Jahre 1899 ab lausende 5jähiige Periode folgendermaßen scstgesielll: I) sür erwachsene männliche Arbeiier aus 470 Mark, 2) sür eiwachsene weibliche Arbeiter auf 350 Mark, 3) sür jugendliche männliche Aibeiter aus 320 Maik, 4) sür jugendliche weibliche Arbeiier aus 280 Marl. Löbau, am 27. Dezember 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. von CrauShaar. N. ZwangSinnung. Die List über die Abstimmung wegen der Errichtung einer Zwangsinnung sür das Maurer-, Zim merer- und D-ckdeckerdandweik in Oberneukirch aller Anihetie, Nledcineultrch, Ringenhain beider Aniheile, Steinigtwolmsdorf, Taulewalde, Weis«, Dtehmen, Naundors, Wehrsdois, Wtlihen, Dreischen, Arnsdorf, Gaußtg, Nieder- und Obeiputzkau ist geschlossen und liegt in der Zeit vom 29. Dezember 1898 bis mit 11 Januar 1899 während der gewöhnlichen Geschäsisstunden zur Einsicht und Eihebung eiwasger Wider sprüche Seitens der Betveiügten In der Kanzlei der Königlichen Amtshaupimannschasi Bautzen, 1. Ober geschoß Zimmer Nr. 3 össeniiich aus. Bautzen, am 28. Dezember 1898. Der Kommissar. Frhr. Von Orr, Regierung« Rath. Lsl. Nur nicht aufs Dorf! Der heutige „Kulturmensch" stellt sich das Leben aus dem Dorfe als ein Leben in der Verbannung vor. Der richtige Großstädter, der „es sich leisten" kann, geht nur aus das Land, um seinen mißhandelten Nerven Ruhe zu gönnen Natürlich „erträgt' er das Dorsleben nur wenige Wochen und auch in dieser kurzen Zeit will er möglichst seinen städti schen „Komfort" haben. Wo er diesen nicht findet, da setzt er gewöhnlich seinen Stab bald weiter. Was soll er auch in einem Ort, in dem es nur Naturmenschen und gute Luft giebt? — Er hat sich durch seine städtischen Gewohnheiten soweit von der Natur entfernt, daß ihre Aeußerungen ihm gleichgültig und unverständlich sind. Vor einem im Winde wogenden Weizenfelde fühlt er nichts als den Wind, inmitten blumiger Wiesen sieht er nur Farbe. Ec langweilt sich in den ersten drei Tagen und wenn er zurückkehrt zu seinem heimischen Skat- oder Kaffeekränzchen, so erteilt er allen den klugen Rat: „Nur nicht aufs Dors! Diese Abneigung, dauernd oder nur längere Zeit in einem wirk lichen Bauemdolse zu leben, teilt — so bemerkt die „Soc.-Korr." — der „gebildete" Gioßstädter mit den, größeren Teile selbst der ärmeren Stadtbeoölkerung. Bei dieser Hal jedoch diese Abneigung meistens ihre trisligen wirtschaftlichen Gründe. Im allgemeinen finde« der Un- bemittelle in der Siad« ein besseres Fankommen als aus dem Lande: der Zug aus den Dörfern in die Sladt erktäit sich houpisächiich au« dieser wtrischafllichen Thatsache. Aber es würde gänzlich verkehr« sein, zu glauben, daß nicht das Dors auch einen «üchtigen Handwerker gut ernähre. Man soll sich hüten, gewiße trostlose ostelbische und po- lakische Zustände zu verallgemeinern. Zwar vermag die Großstadt größere Massen fleißiger Handwerker, Arbeiier und Dienstpersonen aus zunehmen und ihnen Broi zu geben, aber die Uebergänge sind in der Großstadt schroffer, das Eiend ist furchibarer. Die Wohnungsmiete, der ganze fast notgedrungen höhere Lebenszuichnit« erfordert größere Mittel, diese können nur durch unablässige und verhältnismäßig gui bezahl!« Arbkit erworben weiden. Tritt längere Arbettslosigkelt oder «ine längere Krankheit ein, so stehen die meinen großstädtischen mittel losen Familien oft vor dem Elend. Einmal von diesem erfaßt, Ist cs schwer, thm aus eigener Kraft wieder zu entrinnen. Nahrungsforgen in der Großstadt zermürben die Spannkraft des Willens ganz ander«, wie auf dem Dorfe. Ist der Verdienst nicht «in ständiger und hoher, so ist eS leicht notwendig, daß vor den Zinsierminen oder bei unvor hergesehenen Ausgaben die besseren Einrichtungsstücke der Familie ver kaust werden, oder zum Pfandleiher wandern müssen. Wenn diefer Weg einmal betreten ist, so giebt e« vieisach aus der abschüssigen Bahn keinen Halt mehr. Vielleicht greift ein wohltätiger Ber«tn, ein Men schenfreund oder auch di« öffentliche Armenunterstützung et«. Aber ge wöhnlich ist es um diele Familien geschehen. Schon vor der Gewähr ung privaier oder öffentlicher Unterstützung hat Jorge und schlechte Ernährung den Mann köiperlich und moialisch geschwächt. In vielen Fällen sucht er Betäubung vor dem häuslichen Unglück im Glase; ist er ohnehin nicht gewandt, zähe, welterfahren und tüchtig, so ist es ihm ost nie möglich, wieder eine Beschäftigung zu erhalten, die derart be zahlt wird, daß er seine sich vielleicht noch ständig vermehrende Familie auch nur halbwegs ausreichend ernähren kann. Folgendes Beispiel möge erwähnt weiden. In dem Hlnlerhause einer ungesunden Groß- stadtgasse bewohnte ein Handwerker mit Frau und drei Kindern eine enge Wohnung, in der ein Eiend herrschte, wie es selbst In der Groß stadt selten ist. Der Mann war In einer auswärtigen Stad! Meist« gewesen, jedoch mit Frau und Kind aus behäbigen Lerhättnissen nach ver Großstadt gekommen, um eine gut bekannte Fachschule zu besuchen Er glaubte, sobald er den Lehrgang derselben durchgemacht, werde man in den besten Geschäften der Großstadt begierig sein, sich seiner Kraft zu veisichern. Diese thörichte Selbstüberschätzung wurde sür die ganze Fam!l!c verhängnisvoll. Kein Geschäft der Großstadt kümmerte sich um den Meister. Er suchte eifrig nach einer ihm zusagenden Stellung, aber die guten Posten waren besetzt, oder, wo einer leer wurde, von befähigten Bewerbern so umlagert, daß er al« Fremder immer zurückblieb. Inzwischen waren die Mittel der Familie ausge zehrt. Arge Verlegenheiten traten ein und schließlich mußle der Meister, um nickt zu verhungern, für einen Bazar Arbeit annehmen I Die glän zenden Hoffnungen waren längst entschwunden. Der Mann arbeitete sich säst die Finger wund; Tag und Nacht bi« zum Zusammenbrechen. Aber sein Verdienst reichte gerade hin, die hohe WohnungSmieie zu bezahlen, die Familie ärmlich zu kleiden und ganz kärglich zu einähren. Ost vor der „Lieserung" sehlie selbst da« trockene Bio«; die Familie hungerte im vollsten Sinne diele« Worte«. Die Kinder kamen vor Hunger weinend zu mitleidigen Nachbarn und wurden gesättigt; die ohnehin durch lange Sorgen und Kindbetten geschwächte Frau brach eine« Tage« ohnmächtig zusammen, weil sie seit 24 Stunden nicht ein mal einen Bissen Brot genossen hatte; den letzten Rest desselben hatten die Kinder erhallen. Das zu Entbehrende de« alten Familien besitze« war längst veikuust; die gulen Möbel und Kleider waren durch mm- selige« Zeug ersetzt. Dabei suchte die unglückliche Familie ihr Eiend zu verbergen, so gut es ging. Mann und Fiau sträubten sich mit aller Kraft dagegen, ihr Elend einem woblthätigen Verein oder der öffentlichen Armenpflege mitzuteilen. Zum Mitverdienen war die Fra« längst zu schwach, der Mann schließlich so energielos, daß er überhaupt es nicht mehr wagte, um besser bezahlte Arbeit nachzusragen. Endlich kam der Zusammenbruch. Die hochgradig schwindsüchtig gewordene Frau konnte sich nicht mehr vnn ihrem Lager eiheben und starb nach unendlich tiaurigen Wochen. Ihr letzter Wunick war «ine Bitte für ihre Kinder. Bon diesen unglücklichen, durch ,da«!.Elend körperlich stmk zurückae- «l cbencn Wesen starb daS kaum dem Säuglingsalter entwachsene kleinste bald nach der Mutier. Ein WohtthäOgkeiisverein, dessen Hisse mit leidige Nachbarn und der Arzt während der letzten Tage der Mutter endlich anriesen, hat die Sorge sür die beiden andeien Kinder über nommen. Da« ist «t«e kurze Geschichte einer Großstadttragödle. Gewiß, dem Zuge nach der Großstadt ist In manchcn Fällen eine wirtschaftliche Berechtigung nickt abzusprechen; aber sicher ist doch, daß in einem Baueindorfe ein Familienelcnd, wie wir eS bier getieu nach dem Leben sckiiderten, nicht möglich ist. Wäre jener Handwerker, al« er sich In seinen Hoffnungen getäuscht sah, und da« Eiend an seine Thür kiopsie, auf das Land hinausgezogen, so würde ein Zusammen bruch der Familie jedenfalls nichi erfolgt fein. Fleißig« Handwerker finden auf dem Lande, wenn sie ihren Ausenihait nicht gänzlich unge- ickickl wählen, meisten« ausreichende Besch isttgung. Sie müssen sich allerdings den ländlichen Bedüisnissen avprjjen. So manche Familie geht in der Großstadt elend zu Grunde, die sich durch die Flucht aus das Land retten könnte. Schon was an der Miete erspart wild, reicht hin, um die allgemeine Lebenshaltung der Famisse zu ver bessern; zahlreiche in der Sladt nicht gut zu umgehende Aufgaben fallen aus dem Lande, wenigstens bet einer einfachen Handwerkeisamllie, fort oder sind gelingen. Dazu kommt der Einfluß einer gesunderen Wohn ung und der besseren Lust. Die notwendigsten Nahrungsmittel, wie Brot, Kaitoffeln und Fleisch, sind Im allgemeinen wohlfeiler wie In der Stadt. Reicht die Beschättigung Im Handweik wftkssch nicht au«, so ist dock sür eine fleißige Familie aus dem Lande irgend eine Neben arbeit fast immer zu haben. Nur großstädiischer Dünkel und glmper- lichkeli müssen zu Haus; bleiben. Jedenfalls dielet das Land für arbeitsame Familien, die fürchten Im Großstadtelend versinken zu müssen, im gewissen Umsange eine Zuflucht. Daß wickiiches Elend ohne Hilse bleibt, ist ganz selten. Die Verhältnisse sind in den Dörfern so vurcksichssg, daß größere Bedürftigkeit bald erkannt wird. Gewöhnlich finde! sich dann auch bald Linderung und vor allem Beschäftigung für den, der arbeiten will. Auch dörfliche Armut ist gewiß hart, aber sie ist weniger lies einwtrkend wie großstädtische Not; Elend und Siechtum klammert sich weniger zähe an die Armut des Dörslers al« an die Sckwelle bedürftiger Großstädter. Wer in der Stadt Not leidet, der soll daher betzelten Umschau halten, ob ihm nicht da« Land ein er träglichere« Dasein bietet. Ohne Zwessel würde es sür viele Großstadi- bewohner der Weg zum Heile sein, wenn sie aus da« Land übersiedel« und die Redensart: „Nur nicht ausS Dors!" auf Ihren wirklichen Wert prüfen würde». Neueste Telegrusthische Korrespondenz. Wien, 28. Dezember, abends. In den heute eröffneten Lanoragen sprachen die Landeshauptleute, nachdem die «kaiserliche Bofichrft verlesen war, ihren Dank für dieselbe aus und gedachten in warmen Worten des Hinscheidens der Kaiserin Elisabeth und des RegierungsjabiläumS deS tkaiserS. Paris, 28. Dezember, abends. Nach Barthou vernahm der Kus, ation shof heute den ehemaligen Präsidenten der Republik Casimir Pürier.