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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000526012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900052601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900052601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-05
- Tag 1900-05-26
-
Monat
1900-05
-
Jahr
1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1900
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L kl- I« Tou- nmcr. Licht. Platz v OMNI. ches irkste eh m :ga»tc nutcn iark. leicht stets '»cnd, voll- ichön- chcne «ate, N... k.b an. mip9 er sür durch ' und lreichc eichen a zur > Um- Grund ranüc. :ts zur ti. lt. Dtk Dn-dnerNachrichten'ericheinen li^Nq Morgen«; di« Bkiieber in Dreiden und d«r nächsten Nmaebun». wo die Zulra«»na durch eigene Boten oder Koinintllionitre eriotai. erhalte» das Blatt an Wochentagen, di« nicht au! Sonn oder Feiertage folgen, ni »wei rbcilausgaden »»cnd« und Morgen« »u,«stellt, llür Rückgabe etnaesandter Schrift stücke leine Verbindlichkeit. Sernlvrechanlchluti: »mt l »r. >l u. »r. NUSS. relegramm-Ad reffe: Dachrtchte» Drrndr». Orüssto» VorrUzNc^rte (^uaUtKleo ru k»d7ilcprei5eo in «ckv,»rr rxler rvtk Qummi, »uck in »Lllt uvä »ans Lummirr. SvkSsrsDks kreinksröt L.eupolt. Dresden- ^ 6rÜ88lv8 uiui ko!lI8t68 8pit)1>Vt»U10U-HiNl8 ^ ^ 32 ?I--Itker8tr. 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StschSfloßelle der „vresdner Hachrichlcu". er und - Ein» Lag« Prinz Ludwig von Bayern. Prinz Ludwig von Bayern, der voraussichtliche Erbe der Wittelsbacher Königskrone, hat iu Straubing aus der Tagung des bayerischen KanalvcreinS eine längere Rede gehalten, in der sich Auslassungen finden, die Aussehen erregt haben. TerHauptvassnS der Rede, der in dem ansänglich vorliegende» harmlosen Bericht fehlte, lautet: „Ich sehe nicht ein, das; wir, wen» wir zum Deutsche» Reiche gehören, nicht genau dieselben Rechte und dieselben Privilegien haben sollen wie in Norddenlschland. Es wird uns in Bayern vielfach vorgcworsen, das; wir die Bortheile, die wir vom Deutsche» Reiche haben, nicht genug zu würdigen wissen. Bor Allem verwahre ich Bayern vor dem Borwurs, das; cs eine Gnade sei, daß wir zum Reiche gehören: denn das Deutsche Reich ist ebenso gut mit bayerischem Blut zuiami»engcschweis;t worden, wie mit dem Blute irgend eines anderen deutschen Stammes, und infolge dessen wollen wir nicht als mindere Bruder, sondern als volle Brüder angesehen werden, und wie wir sür das ganze Deutsche Reich cinstehen und cingestandcn sind, so verlangen wir auch, das; das Deutsche Reich unsere weziellcn bäuerischen Interessen ebenso wahre wie die Interesse» an den großen Strömen, die in die Nord- und Ostsee sich ergießen, gewahrt werden. Wenn das so ist, so werden wir nicht nur im speziell bayerischen Interesse, wir werden im Interesse des ganzen Reiches handeln." Diese Aeußerungen rufe» unwillkürlich die Erinnerung an eine viel besprochene Rede zurück, die der älteste Sohn des Prinz- Regenten von Bayern vor vier Jahren in Moskau gehalten hat. Während der Krönungsfeierlichkeiten in der alten Ezarenstadt an der Moskwa hatte der Borstand der dortigen deutschen Kolonie bei einem Banket zu Ehren der fürstlichen deutschen Gälte auf den Prinzen Heinrich und die Fürsten getoastet, die „im Gefolge" des Bertretcrs des Deutschen Kaisers erschienen waren. Prinz Ludwig verwahrte sich hiergegen mit folgenden Worten: „Wir sind nicht das Gefolge des Prinzen Heinrich, wir sind Bertreter der deutschen Könige und Fürsten. Die deutschen Fürsten sind nicht Basallen, sonder» Verbündete des Deutschen Kaisers. Als solche, wie Kaiser Wilhelm l. immer anerkannt bat, standen sic vor 25 Jahren an der Seite Preußens, als solche werden sie immer wieder zu saminenslehen, falls Deutschland in Gefahr ist. Dies mögen die Deutschen allerorts bedenken und »eben dem großen Bnlerlande die engere Heimath und die Anhänglichkeit an die heimische Dynastie nicht vergessen." So wenig man damals berechtigt war. ans diesen Moskauer Worten sür partikularislischrcichsseindlichc Sonderintcresse» Kapital zu schlaffen, io liegt auch heute nicht der mindeste Grund vor. aus der Stranbinger Rede mangelnde reichSdcutschc Ge sinnung z» folgern Um jedes Mißverständnis; und jede Aus beutung nach dieser Richtung hin von vornherein auSznlchließen, muß nachdrücklich hervorgehoben werden, daß die nationale Treue des Prinzen Ludwig über >eden Zweifel erhaben ist. Der präinm tive Thronfolger Bayerns hat sich in Wort und That stets als kerndeutscher Mann bethätigt. Al? im Dezember 1879 in der Ersten bayerischen Kammer über die Versailler Verträge bcrathen wurde, unterdrückte er zwar seine schweren Bedenken gegen diese nicht; aber schließlich siegte der deutsche Gedanke und er stimmte sür den Anschluß Bayerns an das Deutsche Reich. Zehn Jahre sväter sprach der Prinz als Ehrenpräsident des 7. Deutschen Schützenfestes iu München die patriotischen Worte: „Die Einheit wäre erreicht. Fest steht und geachtet von allen Völkern rings umher das Deutsche Reich. Jetzt gilt cS nur noch, die Einigkeit unter uns zu bewahren!" In der nnvcrgessencn Rede ferner, in der sich der edle Wittclsbacher Prinz vor sieben Jahren bei der Eröffnung des Allgemeinen Deutschen Jonrnalistcn- und Schrist- stellcrtagcs in München in selten versländnißvoller Weise über die Aufgabe der Presse und den Beruf des Zeitungsschreibers äußerte, hat er dargethan. daß er ein warmes deutichnativnales Empfinden besitzt: er betonte darin mit starkem Nachdruck die Zusammen gehörigkeit aller Deutschen sowohl im Reiche wie der außerhalb der Rcichsgrenzen wohnenden. Auch die Moskauer und die neueste Stranbinger Rede enthalten beredte Zengnisic, daß ihm die Wahrung des zusammenfassenden nationalen Gedankens nach wie vor am Herzen liegt. Sein gutes unbestreitbares Recht aber bleibt es, jederzeit gleichzeitig mit Energie sein Stammes- bewußtsein und jenen gesunden loyalen Partiknlarismus aufrecht zu erhalten, wie er durch die Verfassung des Deutschen Reiches ge währleistet ist. Als ebenso staatsrechtlich einwandfrei und telbst- vcrstnndlich wie der Moskauer Ausspruch: „Wir sind nicht Vasallen, sondern Verbündete des Deutschen Kaisers!" muß doch im Grunde genommen die in der Straubinger Rede enthaltene Acußcrung angesehen werden, daß Bayern nicht aus Gnade zum Deutschen Reiche gehört und daß die Bayern nicht als mindere Brüder zu bewerthen, sondern vollberechtigte Reichsangehörige sind. Aber wenn auch der Verdacht, als enthielte der angeführte Passus der Straubinger Rede irgend welche demonstrative reichsseindliche Tendenz, bei unbefangener Prüfung vollständig hinfällig ist, so läßt sich doch nicht verkennen, daß die vointirke Art. wie dieser selbstver ständliche Gedanke der vollen Gleichberechtigung Bayerns von dem Prinzen Ludwig zum Ausdruck gebracht wird, auffällig erscheinen muß und die Vennulhuna sehr nahe legen kann, daß der fürstliche Redner aus einer ernsten Mißstimmung heraus oder unter dem nach haltigen Eindrücke einer Zurücksetzung gesprochen habe. Ter Zu sammenhang der Rede nicht hierfür eine ausreichende Ihatsächliche Erklärung oder eine sachlich genügende Begründung allerdings nicht. Prinz Ludwig hat von scher sein regstes Interesse der Hebung der Vinnenschisssahrt und dem Bau von Wasserstraßen zugewendct. Wie Kaiser Wilhelm II. sich snr Len Ban des Mittellandkanals begeistert, so betrachtet cS der bayerische Prinz gewissermaßen als seine Lebcnsanfgabc, eine Bayern dnrchanercnde, Rhein und Donau verbindende Wasserstraße für Großschisffnhrt herznstellen. Bei der vorjährige» Hauvtvcrsainmliiiig deSKnnalvcrcins erwärmte sich Prinz Ludwig snr die preußische Kanalvorlage: er äußerte damals den Wunsch, „daß die Schwierigkeiten, die sich diesem großen Werke entgegenstellen, beseitigt werden möchten". In Straubing kam er diesmal ans sein eigenes Großschissfahrrs- Prvjelt zu sprechen. Er sagte: „Wir baden in Bayern keine Wasscr- slraßcnverbindnng mit der Sec, und die wollen und erstreben wir, am meisten umcr Verein. Wir wollen eine Wasserstraße, die ganz Bayern durchzieht und die uns an die Nordsee bringt." Ferner erwähnte der fürstliche Redner die baneriiche Donau-Schisisahrts- Gcsellschast und hob die Nothwendigkeit hervor, daß sür diese ebenso wie sür die deutschen Postdampserlinien eine Rcichsnntcr- stüszung gewährt werde» solle. Daß sich die Gleichstellung der genannten baverische» Schifffahrts-Gesellschaft mit den deutschen Rcichsdampferlinien nicht aufrecht erhalten läßt, ist bereits in der gestimmte» Presse und zuerst in maßgebenden Münchner Blättern überzeugend dargethan morden. An Gesellschaften in inländischen Gewässern hat das Reich bisher überhaupt noch keine Subventionen ertheilt: solche werden transoceaniichen Schifffahrts-Gesellschaften gegeben und zwar deshalb, weil sie die Rcichsvost befördern, weil sie ans Wunsch der Reichsregicriing in politischem oder handels politischem Interesse Häsen berühren, oeren Anlaufen ihnen Kosten ohne glcichwcrlhige Einnahmen verursacht, und weil sic ihre Post- dnmpfer so bauen, daß sie im Kriegsfälle verwendet werden können. Mit Recht wird bemerkt, daß eine Subvention von ReichSwegen an die bayerische Tonnu-Dampsichifsfahrls-Gesellschaft eine AuS- iiahmebcgünstigiing darstellen würde. Dasiclbe würde auch der Fall sein, wenn Bayern für das erwähnte Gmßschissfahrlsvroicckt Reichs- mittel beanspruchen wollte, wäbrend doch siir die preußischen Kanaipläne nur Preußen das Geld hergeben soll. Sollten sich die aussällige» Wendungen in der Stranbinger Rede nicht blos ans der Individualität und vratvrnchen Eigenart des fürstlichen Sprechers erkläre» lassen, sondern ui Wirklichkeit ans eine nachhaltige Mißstimmung zurüclznführen iei». so müßten sich hierfür andere Gründe ansühre» lassen, alS sie sich aus dem thaliächlichen Inhalt der Rede selbst ergeben. Jndeß fehlt ein Positiver Anhalt, svlche Gründe zu suche» und zu sindeii, um so mehr, als nach der „Münchner Allg. Ztg." in Berliner politischen Kreisen übereinstimmend die Auslassung herrscht, daß weder i» der Entwickelung der Beziehungen zwischen Bayern und dem Reich, noch zwischen Bayern und Preußen, am allerwenigsten aber in denjenigen zwischen den befreundeten Höfen auch nur der aller- leiseste Anhalt zu einer Annahme gegeben sei, welche de» Prinzen Ludwig bestimmen konnte, sein Wort von der Gnade der RcichS- zugehörigkeit Bayerns ausznsprcchen. Fernschrcib- und Acrnsprech - Berichte vom 25. Mai. * Mainz. Die Fahrt der Torpedo-Flottille ging bis Mittel- Heim, unterhalb Oestrich. Gegen 8 Uhr Abends kehrte der Kaiser nach Wiesbaden zurück, wo inzwischen das Kronprinzenpaar von Griechenland und das Prinzeiipaar Adolf von Schanmbnrg-Lippe eingetrosien waren. * Köln. Ter „Köln. Zla." zufolge beabsichtigt der „Kölner Sängerkreis", Ende Juni in Paris Eoncerie zu veranstalten. * Karlsruhe. Bei der heutige» Stichwahl im 7. badischen RcichSiagswalilkren'e wurde Schüler <Eentrnm> gewählt. Nach den bisherigen Feststellungen erhielt derselbe Ml Stimmen, Reinhard fnationalliberal) KW» Stimmen. * Wic n. Bei den heutigen GcmeinderathSwahlen des zweiten WablkörperS wurden von sämintlichen 29 Bezirken Wiens in 17 Bezirken die Ehristlichsozialen und im 2. Bezirk der Levpvldstadt die deutschsorlschnltlichen Kandidaten gewählt. Im 1. Bezirk der innere» Stadt wurde ein Ehristliclliozinler gewählt. Außerdem ist 1 Stichwahl erforderlich und im ü. Bezirk sind -t Stichwahlen nöthig. * Paris. In der Anineslie-Kvnlliiission des Senats äußerte sich der Justiznlinistcr über den Stand der Augelegenbeit, wie er sich ans dem Votum der Kammer ergebe. Der Minister forderte die Kommission ans. die Prüfung des ReglernngSeiitwiirss zu be schleunige» und alle anderen Amnestie-Anaelegenheiieil davon zu trennen. Die Kommysio» solle sich nur mit der völligen Nieder schlagung der auf die Drc»slls-A»ge1cgenhc>t bezüglichen Klagen beschäftigen. Nachdem sich der Minister cntscrnt hatte, sprach sich die Kvmmiision nnt 7 gegen 1 Stimme sür die Trennung ans. * Paris. Senat. Ebaumire fragt, vd die Biättermeidnng richtig sei. daß nachträglich ans Dreufns bezügliche Schriftstücke zwecks Wiederausfrischnng des Verfahrens bei Seite geschasst worden sind. Der Kricasminislcr General Gallifet giebt dies zu und be merkt, er habe dies erst am letzten Mittwoch erfahren. Ein Offizier des Kriegsministeriilms habe die betreffenden Papiere kopirt und an Leute gegeben, die sich ihrer bedienen wollten. Dieser Offizier beging damit ein Verbrechen. General Lambert unterbricht: ..Er that recht daran!" (Große Unruhe.) Galliiet fahrt svrt: Der Offizier erklärte, daß er einen politische» Akt begangen have. Das ist unerhört. Offiziere sollen die Politik fernhalten. (Beifall.) Der Offizier wurde alsbald pensionirt. Leider ist dieser Fall nicht ohne Beispiel, aber es ist Zeit, das; das aufhört. «Beifall.) Ich werde künftig nichts mehr durchgehen lassen. (Beifall.) Der Ministerpräses besteigt die Tribüne und erklärt, der schuldige Offizier sei der Hanptmänn Frisch vom Zweiten Bureau. * Paris. Senat. (Fortsetzung.) Waldeck-Rousseau legt dar, daß Spezialkommissar Tomvs bei der Reorganisation des Zweiten Bureaus mit der Gegenspionage beauftragt war. Nach seinem Wiedereintritt in den allgemeinen Sicherheitsdienst begannen gegen ihn Denunziationen, und weil die Offiziere des Zweiten Bureaus sich wegen Lostrennung der Gegensvtonage-Abtheili hielten, um di ^ TomvS unvov . _ . gewissen P. ein, welcher zu wissen behauptete, daß Eernuscln's Aussage im Renner Prozeß vom Generalstab bezahlt worden. P. war selbst Agent des Nachricbtenbureaus. TompS wird versetzt werden. Dieser eigentlich gegen die Regierung gerichtete Streich Lostrennung der Gegensvtonage-Abtheilung an ihn die Denunziationen zum Schweigen zu bringen, ging aorsichtig auf ein an ihn gerichtetes Schreibe» eines traf also nur den noch übrige!'. Theil des Zweiten BnrcauS. der heute auch beseitigt ist. «Beifall.) Ter Zwischenfall ist dam«! erledigt * London. Den Abendbläitcrii zufolge kamen, wie schon kürzlich, ans der Insel Jersey sranzoiettseindliche Ruhestörungen vor Die Schnnseiisler französischer Läden wnideii cuigcschlagcii. T«w Militär schritt ein und zerstreute die Volkshnusen mit gestilltem Bajonett 80 Verhaftungen wurden vorgenommen. Berlin Reichstag. Präsident Graf Ballestrci» wricht vor Eintrstt in die Tagesordnung dem Abgeordnete» Dr. LangerhaiiS zu seinem henngen 89. Geburtstage die Glück wünsche des Hanies ans. — Der Nachtragsetai wegen des neue n Kabels nach England wirb in dritter Lesung eudgiltig a » genomnien. ES folgt die dritte Lesung der U n i a l l v e r- sichc r u ngs - Gesetze. Abg. M olkcno » h r «Soz.) erstarr die Nesormgesetze, wie sie in ,weiter Leimig beschlossen worden seien, für ungenügend. Bst! Rücksicht ans den seit 1881 cin- gctretcnen nngchemen wirlhichastlichen Ansschwniig hätten den j Arbeitern ganz andere Vortheile znaesichert werden müssen. Trotz aller Aineiiidnngcii sei cs seinen Ficmidcii möglich gewesen, sür diese Gesetze zu stimmen, wenn nicht zugleich eine ganze Reihe Verschlechterungen des bestehende» Zustandes vorgciwmme» worden wäre. Sv sei in 8 5 einer Anzahl von Leuten, die bisher einen Rechtsanspruch halten, dieser genommen worden; dann sei ge wissermaßen ein besonderes Eherecht sür Arbeiter geschaffen worden, indem schon bei einer bloßen Trennung die Berufsgcnoffenschast die Ehen nicht mehr ancrlcnnen, sondern die Deliktenrente ver weigern wolle. Ungünstiger geiinlicl seien auch die Vorschriften über das Ruhe» des Rechts ans Renten. Es werde die Tendenz »erfolgt, nicht mehr in allen Fällen zu helfen, also gerade das, was, man bisher als das Hnliicinitütspciiizlp dieser Gesetzgebung bezeichnet habe, falle weg. Besonders bedenklich sei, daß dieses Gesetz iognr Personen, welche einen Rechtsanspruch auf streute nicht haben und durch dieses Geietz nicht erhalten, die ihnen nach dem heutigen st (echt zustchende» Ansvrüche aus Grund des Hast- vflichrgesetzt's nehme. Abg. Rösicke-Dessau gib.) tritt dem Verwehe des Vorredners, die soziale Versichcrungs-Gcietzgebuiig helabziisetzen, entgegen. Er verweist darauf, daß von 1881 bis 1899 sür versicherte Arbeiter nick» weniger als 1 >.-> Milliarden in, der Kraiitenbcrsichcrmig, 599 Millivncn in der Unfall- und 192 Millionen i» der Jiwalidcm - Versicherung niisgewendct worden sind. Trotz aller Bemänaclmigen des Vorredners habe die vorliegende Novelle, in der die Verbesserungen zwcisclloS überwiegen, mehr Werth sür die Arbeiter, als ein noch >v giiles Hastpstichtgeietz. Auch werde der Kreis der versicherten Personen und der Umiang der versicherten Thätigkeit beträchtlich erweitert. Abg. Oertel- Snchien (kons.) hält dem Abg. Motkenbiihr entgegen, daß von dem wirklychastlichcn Aufschwung von 1881 bis 1899, aus den sich Abg. Mvlkcnbiihr berufe, auch die Arbeiter Nutzen gehabt hätten. Die Löhne seien seit damals überall erheblich gestiegen, dagegen die Gctrcidcpreise trotz der inzwischen erfolgten Kornzollerhöhung nicht höher geworden, sondern eher niedriger, wie ein Vergleich der Danziger Notirnngen von 1881 und jetzt ergebe. Auch seine, des Redners, Freunde hätten gegen die vorliegenden Gesetze mancherlei Bedenken, denn zweifellos erwachte ans ihnen eine Mehrbelastung der Landwirthichast. Es iei verständlich, wenn manche seiner Freunde deshalb am liebsten daS Gesetz in Banich und Bogen ab gelehnt sähe». Dazu komme noch v. A. die Zulassung von An lage» vo» Beständen der Eernssgenviiemchaften in Hyvolhekenbaiik- Psanbbriesen: das sei eine durch nichts berechtigte Liebesgabe an die Hybothekenbanken. Aber trotz all' dieser Bedenke» würden seine Freunde fast ansnahinslvs für diele Gesetze stimmen im Inter esse der Arbeiter, insbewiidcrc der landwirthichaftlichcn 'Arbeiter lind tleiiien landwirlhtchastlichen BcmcbSllitternehmcr. Abg. Hitze «Ecutr.) bemerkt den Sozialdemokraten zu ihrer ablehnende» Haltung: Werde daS Gesetz abgelebtst — »nn, die Regierungen könnten es ausbalten, aber die Arbeiter würden darunter zu leiden baden. Abg. Lehr (nl.) erklärt, seine Freunde würden sür die Vorlage stimmen, obwohl sie sich nicht verhehlten, das; durch diese nicht nur der Landwirthschaft. wie er dem Abgeordnete» Oertel bemeiken inüssc, svndcrn auch der Industrie neue erhebliche Ovscr auierlegt würden Abgeordneter Bk olkcn b n h r (Soz.) erwidert, das; seine Freunde sich auf die bescheidensten Forderungen betchränktcn. — Daniit schließt die Generaldebatte. In der ^pezialbe>athung des Äcwcrbcnirfnll-VcrsicheruiigSgeictzcs werden eine Reihe von bereits in der zweiten Lesung abgclchntc» sozialdcmvkratiscbcll 'Anträgen abermals abgelehnt, dagegen wird ans 'Antrag Rösicke-Tcssan in 8 W» die Bestimmung gestrichen, wonach der Renleiiansvrnch der Wittwc ganz oder thcilweise ab gelehnt werden kann, wenn diese ein Jahr lang vorher ohne gesetzliche Gründe in Trennung von ihrem Mann und ohne Bei hilfe desselben gelebt hat. Ferner wird zu 8 bOcr auf Antrag Rösickc's beschlossen, das; für Berechtigte, die im Inland nicht ihren gewöhnlichen Aufenthalt nehmen, das Recht auf Rente nur ruhen soll, insoweit sie 'Ausländer sind. Für berechtigte Inländer, die sich im AuSlande mishaltcn, soll die streute nur ruhen insoweit und so lange sie es unterließen, der Bemfsgcnoffenichaft ihren 'Aufenthalt mitzntheilen Zu 8 »7 wird ans Antrag Rösicke und Genossen beschlossen, daß eine Kapitalabfindung erfolgen kann, wenn der Anspruch sich aut höchstens 15 Prozent statt 29 Prozent der Voll rentc beläuft. Ans Antrag von derlelbcn Seite erhält 8 78 den Zusatz, daß in den Unfallverhütungs-Vorschriften auch anzugeben ist, in welcher Art diese Vorschriften zur Kenntnis; der Versickerten zu bringen sind. Im klebrigen wird das Gcwerbcuiffaü-Vcrsichcr- ungsgeietz in der Fassung zweiter Lesung angenommen. Morgen: Handelsprovisorium mit England, dann Unsallgcsetz. Berlin. Dem Reichstag ist eine Vorlage zugcaauac». durch welche die dem Bundcsrathc durch Gesetz vom 1. Juni 1899 er- thcilte Ermächtigung, den Angehörigen und den Erzeugnissen Englands und seiner Kolonien mit Ausnahme von Kanada bis zum 30. Juni 1900 die Vorthcile der Meistbegünstigung zu ge währen. über den 39. Juni d. I. hinaus verlängert wird, da nicht mit Sicherheit angenommen werden kann, daß die Verhandlungen mit England wegen eines neuen Handelsvertrags bis Ende Juni zum Abschluß gelangen. Berlin. DaS Herrenhaus nimmt nach neueren Dispositionen Stettin und einige kleinere Vorlagen. Am 8. Juni soll die zweite Bcrathung des Gesetzentwurfes betreffs Maßregeln zur Verhütung von Hochwassergefahren in der Provinz Schlesien beginne». Die Schlußvertaguug wird etwa an, 20. Juni erwartet. Arr- ^ Le 8 L ^ -z. L' / L » v
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