Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-11
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vf. Laänorb Vslisloi'iW 41. Jahrgang. lloil-^.ns<alt nnä llurhauu. lilküsflösrnitr bsl vi^gn. ^ HH III». »ölinir Z Inli kor Lanl I>niu>»i«>«Ii, ^ luekdAvälMA, 5eLeüsl8trL88ö §. Z vrü«»t««» I-a»«« in ««»kt «uzr»*« Ii«» u ,l»nl«c lit i> I'aI«lot-, ^riLnzr- ulll IIi»*«iittl«tI«ii. Orösstv» l-ufzvr! VorrÜxUck»!« <)u»lititeo ru k»dr»lcprei»«o in »ckwsrr orler rotk Qummi, ^ Wie-/, ereet,iie/e»' unr/ Qae/eie^ Svklsuoks " 8 Keink3r6t I^eupolt, Orcs^en-^., >Vettiner»tr. rk l'ele^iion 2S9. ^rr^^-r^rL«S».Sr^^«»r»rrsM?E.^' S^NI Iktl!-«« vwptioült. ln reichstor ^usnatil: ITvl»«- uncl 51 r»iipt*1«n - I i»*«li«ri, I'lat«1t»ült«ll, Itet*«»!**« 11, >«««**,rti«* I »«»Ina**« 8 -Vlkmsrtis). A Ite1»«>tt»»«ll, >«« «»»»l! «» cl> ? LsrnIiLrä ^.üäi^sr, s -- r Vn^wSÄPPN ^litselis uni! vnglisetik luelie. Vuel(8l(ili8. llsmmgsi'lis unl! Ltiev!vt8 L T»^L»UU»»L ^,LL. zglillSN lINlj sLfdgütltkN »USlitStöN III diüigSN KMflsktilkN Nr. 221. Kpieliel.- Lk kür8vdsl L 8vklleiÄvr >1» >»« >1« ir« l»ti»»»« IN. ^Iii*l«n»«ii«lmit:« 11 Nana. Die Ansage des Besuches Kaiser Nikolaus II. .Hosnachrichlcn. Soiinentinsteriiiß, Berein Sack». ! Muthmußliche Witterung:! Gemcindebeamten, Dresdner Jahrmärkte. Gerichtsverhandlungen. Amerikas musikalische Erziehung. ! Gewitterneigung, warm ! Politisches. Der Besuch drS russischen Kaiserpanres ist nunmehr vssiziell angesagt worden. TaS ist rin Ereignis; von augenfälliger Be deutsamkeit. das bei den schwebende» volitischen Verhältnissen eine sorgsame Würdigung nach allen Seiten verdient, damit bei der Bcurtheilnng Licht und Schatten sich richtig verthcilc» und cben- wwohl eine übertriebene Werlhschätzung wie eine geflissentliche Verkleinerung vermieden werden. Die Gefahr eines Zuviel ist allerdings bei der durchaus korrekten »nd selbstbewussten Haltung, die unsere nationale Presse Rußland gegenüber zur Schau trägt, viel weniger zu fürchten als das Gcgenthcil. Es gicbt bei »ns eine radikal-demokrntiiche mancheslerlichc Presse, die blindlings aus England und den Eobdcnklub schwort und i» internationalen volitischen Dinge» von einer so erslannlichen Nnivetät ist. das; sic die gewaltigen Kräfte, die die Beziehungen der modernen Nationen zu einander regeln, mit ihren angelernte» abstrakten Schlagwörtern meistern zu können glaubt. Man kann sicher sein, das; diese Unbe lehrbaren sich cisrig bemühen werden, den Besuch des russischen Kaisers jeder weitcrgrhcnden Bedeutung zu entkleiden. ..Ein ein facher Höflichkeitsakt," „eine reine Familienangelegenheit", so und ähnlich werden die Floskeln lauten, mit denen das englandfreund- liche Fähnlein sich und seine Getreuen zu beruhigen suchen dürste. Trotz alledem ist und bleibt es aber doch eine Thatiache. das; die Anwesenheit des Ezaren Nikolaus und seiner Gemahlin in Deutsch land sich über das Niveau eines nichtssagenden Aktes der inter nationalen Eourtoisie erhebt. Die Frage kann höchstens sein, bis zu welchem Grade das der Fall ist und hierauf kann eine be friedigende Antwort nur gegeben werden durch eine vorurtheilslose Betrachtung der augenblicklichen internationalen Lage, deren ivringender Punkt eben in der Annäherung zu finden ist, die sich in der letzten Zeit unverkennbar zwischen Berlin und Petersburg vollzogen hat. Daß der freundschaftliche Charakter der dentsch- ruisischcn Beziehungen auch in weiteren Kreisen des deutschen Volkes als solcher empfunden und gewürdigt wird, beweist u. A. der über Erwarten große Erfolg der neuen russischen Anleihe. Es mag früher einmal in den maßgebenden Berliner Kreisen der Wunsch bestanden habe», als Ersatz sür die russische Frennd- 'chaft England an den Dreibund anznglicdcrn. Ans die gefähr lichen Seiten eines derartigen Bestrebens einzugehen, erübrigt sich aber, weil glücklicherweise die englischen Staatsmänner und Diplo maten genau so gehandelt habe», als sollten sie eine Prämie aus- geietzt bekommen für dos sicherste Verfahre», um zwischen England und Deutschland einen unheilbaren Riß zu schaffen. Tie deutsche Politik hat dadurch ihren natürlichen Schwerpunkt, der ihr verloren zu gehen drohte, wicdcrgefundrn, indem sie Anschluß an Rußland Nichte und fand Infolgedessen sind wir eigentlich, so paradox cs im ersten Augenblick scheinen mag. den Engländern für ihr doppel züngiges Verhalten zu Tank verpflichtet. Non dem Zeitpunkte an, wo die endgiltige Trennung von England zur vollzogenen Thatsache geworden war, muß man der deutschen Diplomatie das uneingeschränkte Lob zollen, daß sie es mit großem Geschick und beharrlicher Konfequenz verstanden hat, alle Angelpunkte der inter nationalen Situation zu benutzen, um den russisch-deutschen Spannungsnachlaß — „TLtente", wie der diplomatische Kunstaus druck heißt — allmählich in die Bahnen des früheren freundschaft lichen Verhältnisses hinüberzulciten. Mit Hilfe dieser deutschen Politik ist England Schritt um Schritt zurückgedrängt worden und es hat eine Figur nach der anderen auf dem europäischen Schach brett opfern müssen, sodaß heute kaum noch zu fürchten ist. es werde die Kontinentalmächte in ihrem einmüthigen Streben, das Weiternmsichgrcifen des orientalischen Brandes zu verhindern, matt zu setzen vermögen. Auch auf die deutsch-französischen Beziehungen ist das gut nachbarliche Verhältnis; Deutschlands zu Rußland nicht ohne Ein fluß geblieben. Zwar stimmt auf diesem Gebiete noch lange nicht Alles. Ausbrüche des Chauvinismus kommen noch immer vor und vielleicht sieht man auch an den offiziellen russischen Stellen dem Czarenbesuch in Frankreich nicht ganz ohne Beimischung von peinliche» Empfindungen entgegen, nachdem ein leitendes franzö sisches Blatt aus diesem Anlaß eine Art von ProSkvnese vom Stapel gelassen hat. Bei alledem ist aber der mäßigende Einfluß Rußlands doch keineswegs zu verkennen und auch in Frankreich selbst erheben sich mehr und mehr Stimmen und nisten sich An schauungen ein, von denen man die allmähliche Bildung eines Grundstockes von vernünftiger Erkenntniß ohne optimistische Uebcr- treibung erwarten darf. Als letzte Kundgebung dieser Art verdient die Zuschrift eines französischen Journalisten an die „Franks. Ztg.", die diese an hervorragender Stelle veröffentlicht, hervorgehoben zu werden. Der Verfasser, der mit vollem Namen zeichnet, erklärt mit bemerlenswerthem Freimutti, daß der Krieg von 1870/71 mit- sammt seiner Folge, der Abtrennung Elsaß-Lothringens, „die in keinem Abschnitt der Geschichte organische Glieder der französischen Nation gewesen seien", sehr wesentliche moralische Vortheile für Frankreich gebracht habe. Man habe in Frankreich einschen ge lernt. daß es auch noch andere Völker gebe, die ebenso reich seien an schöpferischer Kraft, künstlerischen Ueberlieferungcn und wissen schaftlicher Zukunft. „Wenn wir Bismarck und Moltke nur dieses Erwachen dcS gesunden Menschenverstandes unter unseren Bürgern und Bauen, verdanke,» würde», so wäre cs hinreichend, um uns sür die Verminderung des Territoriums, die der Preis dafür war, zu entschädigen." Ei» kleiner ausgewähller Kreis ernster Geister in Frankreich, so schließt der Verfasser seine sehr bcmerkcnswcrthen Ausführungen, beginne cinzuiehe», daß der Verlust der zwei Provinzen, „die uns im Uebrigen gar nicht gehörten," reichlich ausgewogen sei durch die moralischen Vortheile, die Frankreich daraus gezogen habe. Deiartige, den Ehauvinismns scharf vcr- urlhcilende Knndgcbnngen müssen ebensogut regislnrt werden, wie man die einzelnen Ausbrüche des Ehauvinismns selbst zu ver zeichnen pflegte. An derjenigen Politikern freilich, die nach Till Eulcnspiegcl's Manier beim Besteigen eines Berges lachen und beim Hinabschrcilc» weinen, geht alles Gute spurlos vorüber. Ihnen ist eine Besserung lediglich ein Zeichen dasür, daß cs später einmal »m !o schlechter sein werde. Wer sich ober in der leidigen Politik noch dicKnnst bewahrt hat. „frisch umher zu spähen mit gesunden Sinnen", der wird sicherlich zu der Ucberzeugung gelangen, daß ei» engeres deutsch-russisches Verhält,,iß auch je länger desto mehr einen bciänstigendcil und ausgleichcnden Einfluß auf die deutsch französischen Beziehungen ansüben werde. Tie dcntschcn Gegner Rußlands pflegen als letzten Trumpf die höhnische Redensart auSzuipielcn, das; Deutschland Rußland „nachlaufe". Temgegenüber ist daraus hinzuwcffe», daß Deutsch land gerade der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht ist, daß die deutsche Politik in alle» Fragen das letzte entscheidende Ge wicht in die Waagschale der Ereig nisse wirft. Sehr bezeichnend ist in dieser Richtung eine Aenßerung eines russischen Regierungs blattes. in der dieser Tage darauf hingewiesen wurde, daß nach der Rückkehr des deutschen Kaisers von der Nordlandreise wieder Leben in die hohe Politik kommen werde. Also Alles wartet aus das Signal, das in Berlin nnsgezogen wird! Im Uebrigen kann eine Politik, die von einem Wilhelm I. »och aus dem Sterbebette seinem Enkel an s Herz gelegt worden ist, nie und nimmermehr der nationalen Würde Deutschlands Eintrag thun. Deutschland läuft nicht nach, sondern eS läßt sich auffuchen, nimmt aber die dargebotene Hand freudig an »nd drückt sie mit Wärme: das ist die Signatur, unter der die Ansage des Besuchs Nikolaus II. bei Kaiser Wilhelm erfolgt Möge die Ankunft des rivsischen Kaisers eine weileic Gewähr sür die kvnsegnente Fortkiihiung einer deutschen Politik sein, die sich von dem für die Ruhe und Ordnung in Europa unerläßlichen Grundsatz des Fürste» Bismarck leiten läßt, daß Deutschland mindestens ebensoviel Werth wie auf die Er haltung deS Dreibundes ans die Unterhaltung guter Beziehungen z» Rußland legen müsse. Tann könnte Europa in absehbarer Zeit ein zweites Skierniewizc erleben, eine zweite Drcikaiier- znsammcnkunst, die den Frieden in Europa als die denkbar stärkste Bürgschaft gewährleisten würde. Ter Ausdruck dieser Hoffnung bestimmt den Grad, bis zu dem die bevorstehende Monarchen begcgnnng in Breslau über das Niveau eines gewöhnlichen Höf- lichkeltsaustausches emporragt. Ae»»schreib- «nd A-crmprech-Berichte vom IO. August. Berlin. An die Nachricht von der Begcgnnng des Kallers Wilhelm »nd des russischen Kaisers in Breslau hat ein Wiener Blart die Vermnthnng geknüpft, daß vielleicht auch Kaiser Franz Joicf dorthin kommen würde und daß somit in der genannten Stadt eine Dreikaiser-Begegnung erfolgen könnte. Dazu wird der „Kreuzztg." aus Wien geschrieben, daß von einer derartigen Absicht in dortigen unterrichtete» Kreise» nicht das Geringste bekannt sei und daß Kaiser Franz Joses gerade in der fraglichen Zeit den Manövern in 'Galizien beiwohnen werde. — Das „Berliner Tgbl." bringt eine eingehende Mittheilung über die Differenzen zwischen den, pensionirten Kommandeur der Schutztruppe in Kamerun und dem Gouverneur von Kamerun. Jesco v. Puttkamer. Dem Gouverneur v. Puttkamer wird Trunksucht und pekuniäre Mißwirthschast in Hinsicht auf feine persönlichen Verhältnisse, wo durch er in ein Abhängigkeitsveihältniß zu den in Kamerun an sässige» Handelshäusern gekommen sei. vorgeworsen. Herrn v. Stetten sei seinerzeit die Zusicherung gemacht worden, daß er sür seine Person die Funktionen eines stellvertretenden Gouverneurs erhalten solle. Statt seiner sei zunächst Herr v. Puttkamer mit der Stellvertretung betraut worden, worauf »ach 6 Monaten seine Ernennung zum Gouverneur erfolgt sei. Herrn v. Puttkamer wird weiter vorgeworfen, daß er während der Abwesenheit des Hern, v. Stetten in dessen Wohnung leben Winkel durchstöbcrt und einige koloniale Bücher, einen Atlas und einen werthvollen Kompas an sich genommen habe. Herr v. Stetten habe zwei Herren zu dem Gouverneur gesandt, einen Offizier der Schutztruppe und einen höheren Beamten »nd erst nach deren dringlichen Vor stellungen habe Herr v. Puttkamer endlich den entnommenen Kompas heransgegeben. Herr v. Stetten ist, wie aus der Mil theilung des Tageblattes hccvorgcht, auch noch darüber verstimmt, daß die von ihm dnrchgesührte Niederwerfung der Bakokos vc, dem Kolonialamt nicht die erhoffte Anerkennung gefunden hat. Irgendwelche Verwendung als provisorischcr Hilfsarbeiter im Kolonialamt schien man auch nicht für ihn gehabt zu haben. Des halb habe er seinen Abschied eingcreicht. Das „Berliner Tgbl." demeniirt ferner die Zcitunasmiltheiliina, wonach Herr v. Wiß- mann sich nicht mehr des Vertrauens des Kallers erfreue und wonach der Direktor des Kolonialamtes. Dr. Kayser, nach Ablauf seines Urlaubes zurücktreten werde. — Durch den neuen Abgabcn- tarif für den Kaiser Wilhelm-Kanal wird für ein Schiff von 1500 Registertonnen im Ganzen eine Erleichterung von 34 Prozent gegenüber dem bisherigen Tarif gebracht. Der Wniterziischlag wird von 25 auf 10 Prozent herabgesetzt. Der Mindeslbetrag der Kanalabgabe für die kleine deutsche Küstenschifffahrt ist von 10 aus 6 Mk. herabgesetzt. Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des neuen Abgabentarifs wird die höchste zulässige Fahrgeschwindigkeit von 10 auf 12, vielleicht sogar auf 15 Kilometer erhöht und dadurch die Dauer der Durchfahrt durch den Kanal, die früher aus 12—13 Stunden angenommen war der Kanalvcrwaltnng. betreffend letzter Zeit regelmäßig nur gute 9 aus 9 Stunde», für gut eingefahrene, zu größerer Geschwindigkeit bestimmte Schiffe aber auf etwa 7 Stunden ermäßigt. Berlin. A»S Kamerun wird gemeldet, daß die Dr. Escher'schc Expedition nach glücklich überstandenem lMägigen Marsche ans dem Hinterlande wohlbehalten nach Kamerun zurückgekehrt ist. Mit den Häuptlingen sind wichtige Vertrüge abgeschlossen Ticiislag, I I. August. worden. Tr. Zinlgrass ist bei Bali zurückgeblieben »nd wartet die Regenzeit ab. — I» der „Deutschen Jägerztg." sucht Major v. Wißman» einen Landsitz zu lausen. cs wird daiaus geschlossen, daß er doch ernstlich mit der Absicht um gehe. nicht nach Dentichoslasrika zurückznkehren. — Infolge der schweren Beschuldigungen, welche von de, Sozialdemokratie gegen die bernsSgenvssenschasllichen Heilanstalten, insbesondere gegen die Heilanstalt der Nordd. VvltSbcrussgcnossenschail in Neu - Rans- dorf fortgesetzt erhoben worden sind, hat das Reichsvcrsichcrnn.zS- amt eine amtliche Revision in der genannten Heilanstalt vor- genvmmen. Die Untersuchung hat im Ganzen ergeben, daß von de» Beschuldigungen. welche gegen die Heilanstalt vorgebracht sind, keine einzige ans Wahrheit beruht. Hamburg. Ter „Hamb. Korresp." erhielt eine Mittheilung aus Apia, wonach das Obergericht den als Hauptauswiealcr be kannten amerikanische» Händler Moors und dessen Prokuristen von der Anklage der gesetzwidrigen Einführung von Munition sreigesprochen habe, aber lediglich aus formale» Gründen. Das Ur- theil sei sehr bedauerlich, da es die Waffcnhändlcr ermuthige. Hamburg. Gestern schlug aus der Elbe ein Seoelknttcr um. Von den drei Insassen sind 2. ein junges Ehepaar Namens Schuhmacher, ertrunken. Ter Begleiter wurde gerettet. Wiesbaden. Ter Gouverneur von Ostafrika, Major von Wißmann, ist heute hier eingetroffen. R 0 m. Das gekaperte holländische Schiff hatte 65,000 Repetir-> gewehrt und 8 Millionen Patronen an Bord. Die Sendung war ohne Zweifel nach T jchibuti bestimmt, da dort bereits Karawanen eingetroffen sind, die Waaren nach Tchoa zu verladen. Genua. Zwischen deutschen und italienischen Arbeitern kam es in, hiesigen Hasengebiete verschiedentlich zu heftigen Zusammen stößen. wobei über 20 Personen durch Messerstiche schwer ver wundet wurden. Tie Streitigkeiten sind aus Konkurrenzvechält-' nisse zurückzuführen. ! Kopenhagen. Die Kaiscnnwittwe von Rußland ist beute Mittag mit dem Großfürsten Michael und der Großfürstin Olga im Schlosse Bellevue eingetroffen. London. Aus Bokohama wich gemeldet, daß die Sonnen finsterniß dort und in Tokio deutlick wahrnehmbar war, im Norden jedoch, wohin die Astronomen sich begeben hatten, war das Wetter naß und der Himmel bewölkt. Wie verlautet, sind Beobachtungen nicht möglich gewesen. London. Li Hung Tichang machte heute dem preußischen Botschafter Grafen von Hatzfeldt einen dreiviertelstündigen Besuch. London. Aus Buluwano liegen Nachrichten über neue Kämpfe in den Matoppobergen vor, welche für die Engländer siegreich waren. Es verlautet, die Matabele seien geneigt, Frie den zu schließen. K 0 nstantin 0 pel. In der staatlichen Tuch- und Fezfabcik am goldene» Horn wurden zahlreiche Arbeiter verhaftet, weil die selben unter Lärmen die Auszahlung ihrer Lohnrückstände ver langten. Die Schließung der Fabrik ist wegen Mangels an Be stellungen und Arbeitsstätten bevorstehend. — In der armenische» Bevölkerung rnft das Gerücht große Beunruhigung hervor, die Pforte beabsichtige, den früheren Patriarchen Jzmirliai, und dessen Räthe sür die bisherigen Ereignisse verantwortlich zu machen, die selben in Anklagezustand zu versetzen und zu bestrafen. — In den letzten Tagen wurden zahlreiche Armenier verhaftet, darunter die Priester der Kirche in Galata. Tie Gefängnisse sind überfüllt. Athe n. In der Nacht zum Freitag sind acht Leutnants der Athener Garnison mit 15 aktiven und 25 früheren Unteroffizieren nach Kreta abgegangen. Newh 0 rk. Im ganzen Lande herrschte gestern eine furcht bare Hitze. 70 Personen sind in Newvork und Umgegend dem Sonnenstich und dem Hitzschlag erlegen. Viele Todesfälle ans denselben Ursachen werden aus anderen Theben des Landes gemeldet. M 0 mbassa. Tie Eisenbahnbrücke zwischen Insel und Fest land ist am Sonnabend eröffnet worden. Ein Eisenbahnzug mit allen dort ansässigen Europäen, fuhr nach dem Festlande hinüber, um den Eisenbahnbou zu besichtigen. Der Bau schreitet jetzt täglich eine halbe englische Meile vorwärts. Die heutige Berliner Börse begann mit derselben festen Haltung, mit der die Vörie am Sonnabend geschlossen hatte. Das hauptsächliche befestigende Moment ist in der zuversichtlichen Auf fassung der gelammten politischen Lage trotz der Vorgänge aus Kreta und in Griechenland zu suchen, eine Auffassung, die in dem Zusammentreffen des deuffchen und russischen Kaisers Anfangs September eine neue Stütze erhielt. In der zweiten Stunde ward bei regem Verkehr am Knssamarklc die Tendenz noch fester. Die Kurse gingen namentlich am Kohlenaktienmarkte und sür deutsche Eisen- vahnwertbc in die Höhe. Der heute publizirte RcichsbankauSwcis zeigte eine ziemliche Stärkung des Status der Bank. Der Metall bestand hat sich um 6.72 Mill. Mk. erhöht, der Betrag der um lausenden Noten um 35,65 Mill. Mk.. das Girokonto um 13,57 Mill. Mk. vermindert Am Bankaktienmarkt waren die KnrSvcränder ungen belanglos. Deutsche Bank und Handelsantheile etwas höher, Kommanditantheile und Kreditaktien behauptet. Von Eisen bahnaktien heimische Dahnen mit Ausnahme von Lübeck-Buchener recht fest. Fremde Bahnen durchweg still und eher eine Kleinigkeit niedriger. Sehr fest lag der Montanakkienmarkt, führend waren Kohlenwcrthe, von denen einzelne Papiere prozcnlweise in die Höhe gingen: Hüttenwcrthe mitgezogen. Am Rcntenmarkte bleibt die bisherige ruhige Haltung bei leicht »achgebenden Kurien be stehen. Türkenloose erholt, heimische Anleihen behauptet. Privat diskont 2'/- Prozent. — Tie Getreidebörse behielt aus um fängliche Nachfrage nach guicr greifbarer Waarc und aus feste Tendenzberichte von dem »ordanicrikanischen Markte seine bis herige feste Haltung. Neues Getreide ist weder vom Jnlandc, noch vom AnSIande in größeren Luantitäten angcbote». Weizen und Roggen gut behauptet, etwas höher: Hafer weiter steigend auf Waarenknapphcit. Spiritus durch Rcalilalionen per September gedrückt. — Wetter: Schön, Ostwind. w. lkülick.l vreru »»«.N. Dtkconto ror.so. rreSdner Bank ,S7.2o. Lioairdalm pembarden »«'/,. Laura lS4,vo. Una. Gold . Poriuatcten —. gell. » ,,,r. >r pp, ,oc>!»n-.' Sinne ws.kr. Italiener ««.es. SvaiNer «z'/,. Lorwa'ekii 2«.:s. rillte» ,s.W. Ltirts- ' ° Eiaaiedaim 7«s.ao. Lomdardk» —. gef, 4 rot»»kl! 'kcltufi.! Kcbniar is.as dcb L viril»» ver ........ .. ... .. Siüböi ver Auauti rs.bv. ver Jaimar-Avril LS. rukia. t> > Trvtmlle» ikMlk.i Wellen ver November I<>1. ver März «0. S!o«>«i ver Oktober ss. ver ^ - - »r S vr <s» v V ne 1 rurtnitoole si.sv. Ottomanban! Les.sc, »rrbvtle» aiub.l Wetten per Aiiantl is.oo. l>er November- vluguti rs'/«, ver Januar-AvrU sl.oo. fest. .InbZ Wellen iVrodutlen Bericht.) Getreibemartt ruliia. Weilen Antana rulna Schluk tcsier. treinder U, «ch votier ai» voriae Woche. Mcvt tetier. Paient- L ch'w,i,.mZder Wü v.'»"-. r«r: Gewitter. Rcaentchauer. verlangen Sie überall
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite