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3132 > der FeuerSbru»st 302 Gäste. DaS Feuer soll in der Küche im Untergeschoß entstanden sein. Die Flammen hatten längst um sich gegriffen, ehe man die Feuersbrunst entdeckte. Nur zwei Gäste, beide Männer, sind, jo weit bisher bekannt, tu den Flammen um. gekommen. Ein Gast bekam von der Aufregung einen Herzschlag. Alle Angestellten des Hotels find gerettet worden. DaS Baldwin» Hotel in San Franzisko ist längst als seuerunsicher betrachtet worden. Die Treppen waren schmal. Ja der That muß eS fast als Wunder gelten, daß so wenige bei dem Brande omgekommen sind. In dem gleichfalls verbrannten Theater spielte die GIlletsche Truppe das Schauspiel .Geheimdienst". DaS gesamte Inventar der Truppe ist vernichtet worden. — Eine Uhr, welche daS Ausziehen durch Menschenhand er übrigt und durch die Wirkung von Temperaturdifferenzen in Gang geholten wird, besitzt rin Amerikaner, M. Burton in Indianapolis. Wie einer Mitteilung des Patent Bureaus von Lüders in Görlitz zu entnehmen, bringt M Burton die Ausdehnung und Zusammen- ziehung von Körpern durch Erwärmung bezw. Erkältung in der Weise zum Aufziehen seiner Uhrgewichte in Anwendung, daß er an der Sonnenseite seines Hauses ein reichlich 20 Meter langes Rohr, welches einen Durchmesser von 2b Centimeter hat, anbringt. Durch den Einfluß der Sonnenwärme dehnt sich nun in diesem Rohr die Luft aus und verdichtet sich wieder beim Untergänge der Sonne bez. beim Verschwinden der Tageswärme, so daß in demselben ab wechselnd Druck oder Vacuum herrscht. Um die darin enthaltene Energie nun zur Arbeit bezw. zum Aufziehen der Gewichte zu ver wenden, läßt der erfinderische Amerikaner sie einfach auf einen in einem Cylinder angeordneten Kolben wirken. Natürlich gelingt die Arbeilsersparnis nur bei beträchtlichen Wärmeunterschieden. — Ten kleinsten Elektromotor der Welt konstruiert zu haben, rühmt sich — natürlich ein Amerikaner. M. D. Goodin von Mc. Kinney (Texas) hat einen Elektromotor hergestellt, dessen Grundfläche nach >iner Mitteilung des Patent-Bureaus von Lüders In Görlitz nicht größer ist, als ein Fünfzigpfennigstück. Der Anker dieses Moschinchens hat den Durchmesser eines Bleistiftes. Montiert ist der Motor auf eine Krawattennadel, und er erhält seine Triebkraft aus einem kleinen Taschenelemcnt durch kaum sicht bare Drähtchen. Die Tourenzahl ist eine so hohe, daß man von der Tätigkeit des MaschtnchcnS nur durch das Geräusch überzeugt wird, welches es von sich giebt. Das Ganze stellt ein Wunder werk menschlicher Geschicklichkeit und Ausdauer dar. — Amerika hat dieser Tage in sei»rn Annalen die Eröffnung einer Schl an ge na nsstellung verzeichnen können. Ein früherer Beamter deS amerikanischen noturhisioriichen Museums, R. L. Ditmars, hat sich nach einer Mitteilung des Patent-Bureaus von Lüders in Görlitz persönlich eine Reihe von Jahren mit der Naturgeschichte der Schlangen beschäftigt und nun entwickelt sich unter seiner sachverständigen Leitung in den Räumen der Grosvenor Hall in New Dork rin Schlingen und Schleichen, Züngeln und Zischen, Lebendigkeit und träge Ruhe, kurz all das, was Schlangen wohl zu thun pflegen. Auch ausgestopste und in Spiritus er tränkte Reptilien sind dort zu sehen. Die New - Aorker Damm zögernde» Einfluß «ms die Einleitung der Südpolar-Forschung aut üben. — Schaffung eines deutschen Nationalparks. Der „Globus" schreibt: Wir können zu unserer Freude berichten, daß jetzt die Verhandlungen über diese wichtige Frage im prrnßtschen Landwittschastsministerium sDomäneu und Forsten) schweben und daß Aussicht auf die Verwirklichung desPlancSvorhanden ist. Wenn wir in Deutschland einen „Nationalpark" nach Art des in den Vtietnigten Staaten bestehenden erhallen, so gebührt dasür daS Verdienst in erster Linie dem Oberlehrer W. Wetekamp in Brer» la», welcher im Frühjahr diese Sache im preußischen Abgeordneten- Hause zur Sprache brachte und zeigte, wie durch die Kultur unsere heimische Flora und Fauna allmählich vernichtet werden, so daß Herbarien und zoologische Museen schließlich die Reste derselben bewahren, während HauSliere und Nutzpflanzen überall In schauder hafter Eintönigkeit an deren Stelle getreten sind. Mit Recht ver langt Herr Wetekamp Einrichtungen und Mittel, um die Denkmäler der Entwlckelungsgeschtchte der Natur uns zu erhalten. WaS ist alles im Laufe des 19. Jahrhunderts in Deulschland von Pflanzen und Tieren zu Grunde gegangen! Nur an wenigen Stellen wird der Wisent noch gehegt, schnell nehmen die Biber an Mulde und Elbe ab; wo ist der Luchs? Elch und Nörz und Wildkatze sind bedroht. Naturforscher, Geographen, Geologen, Biologen, alle haben ein lebhaftes Interesse daran, daß, soweit menschenmöglich, uns von der ursprünglichen heimischen Natur noch erhalten bleibe, «a» heute noch vorhanden ist. — Berlin, 25. November. Der Raubmörder Wegener ist rekognoSciert und hat bereits ein Geständnis abgelegt. Wie berichtet, war vor einigen Tagen ein Gesaugenausjeher aus dem Zuchlhause Fuchsbuttel nach Zeitz beordert, um die Identität des Kranken mit dem von dort entlassenen Wegener sestzusteller. Wegener hat nun gestern nachmittag in einem Verhöre sich als Mordbeleillgter bekannt mit dem Vorbehalte, baß noch eine zweite Person mitbeteiligt sei. In der Nacht zum Freitag hat er dieses Geständnis dahin «bgeändert, daß noch drei Personen bei der Mordthat beteiligt gewesen seien. Wahrscheinlich beruhen diese Angaben auf Unwahrheit und wurden mir gewacht, um die Schuld zu verdunkeln. Der Zustand des Mörders hat sich übrigens ge bessert. — Ein großer Brand entstand heute srüh in der Köpnicker- straße 48/49 in einer Dachpappensabrik in der Nähe der Spree. Ein Schuppen mit Pappe- und Teervorräten stand in Flammen. ES gelang, die Flammen aus die Dachpappensabrik zu beschränken. I» der Nacht auf heute mußte ein größeres Feuer in der Blücher- straße 51 gelöscht weiden. Dort brannte ein Cigarrenlager, und außer den Cigarren verbrannten noch Möbel, der Fußboden, die Decke m a. — Tas Spielen mit Schußwassen ist eine der gefähr lichsten Unsitten, die trotz aller Warnungen noch immer Unheil anrichtet. Niemand sollte „zum Scherz" aus einen Menschen zielen, auch wenn er sich vorher genau davon überzeugt hat, daß keine Pa trone mehr im Laus steckt, denn nur, wenn ihm diese Vorsicht zur zweiten Natur grworden, ist es unmöglich, daß er doch einmal mit einer geladenen Waffe derartig scherzt. Ebenso sollte jeder ver- nö»stige Mensch anderen einen solchen gefährlichen Unfug stets auf daS strengste untersagen. Wird ein solches Verfahren nicht all gemein durchgeführt, so wird immer gelegentlich aus dem „Scherze": „Jetzt schieße ich dich tot". Ernst werden. Ein besonders bezeich nender Fall dieser Art hat sich erst am Mittwoch in Berlin zu getragen. Eine Damenmäntelschneiderin in der Danzigerstroßc durchsuchte ihre Kommode. Dabei fiel ihr ein Revolver, der ihr vor zehn Jahren einmal geschenkt und von ihr schon ganz vergessen «ar, in die Hände. Sie legte die Waffe, ohne sie weiter anzusehen, achtlos neben sich. Später kam ein Zuschneider zu ihr. Er nahm die Waffe in die Hand, betrachtete sie, zielte auf die Wand und drückte ab. Der Hahn knackle, aber ein Schuß ging nicht los. „Er ist ja gar nicht geladen', meinte der Mann, „legte nun der Reihe nach auf die Frau und die jungen Mädchen an, die bei ihr nähten, und drückte aus jede ab. Dann setzte sich der Mann die Waffe an die rechte Schläfe, „um sich mal selbst zu erschießen", wie er „scherzend" sagte. Er drückte wieder ab, da krachte ein Schuß, und der Mann brach zusammen. Bevor die Frau und die Mädchen sich von iirem Schrecken erholt hatten, war er schon tot. Eine Untersuchung des Revolvers durch die Polizei ergab dann, daß die Trommel noch fünf scharfe Patronen enthielt, die sämtlich versagt hatten. Erst der sechste Schuß war losgegangen. — In Hirschberg i. Schl, wurde ein Schreiber Jenke aus Berlin verhaftet, der viele von ihm selbstverferttgle falsche Ein markstücke tm Hirschberger und Waldenburger Kreise in Umlaus gesetzt hat. — Zu dem Dynamitattentat in Bogntschütz wird noch «itgeteilt, daß bereits am Dienstag unter dem Verdacht der Thäter schäft der Arbeiter Milea in Haft genommen worden ist. M ist derselbe Mann, in dessen Wohnung die Zündschnur vorgefunden worden ist. ES sollen auch noch weitere Verhaftungen in Aus sicht stehen. — Zu der Nachricht über ein vereiteltes Attentat ist der „Erml. Ztg.' von der Königlichen Etsenbahnbetriebsinspektion 2 zu Königsberg i. Pr. folgende Richtigstellung zugegangen: Es ist unwahr, daß dem Sonderzug mit dem Kaiser von Rußland irgend ein Hindernis bereitet tst. Thatsache ist nur, daß mehrercTage später während der Dunkelheit einzelne leichte Gerüsthölzer, da runtereine Leiter, auf die Geleise bei der P ssagcbnicke gelegt und vom Bahnwärter, der diesen Unsug bemerkt hatte, sofort mit leichter Mühe entfernt worden sind. Der Bahnwärter ist bald darauf acht Tage lang krank gewesen und zwar an einer Erkältung, die mit l sollen sehr zahlreich die Ausstellungsräume besuchen. — (Das Alter der Nia gar asälle. j lieber die Zeit, di« notwendig war, um die Fwm der Absturzstellen der Niagarafälle, wie sie heute ist, heibeizusühren, sind bislang viele Behauptungen aufgetaucht, die aber lediglich aus Schätzungen beruhten. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat kürzlich Pros. G. Wright auSge« führt, über deren Ergebnisse er in einem Vortrag vor der American Association in Boston berichtete. Prof. Wright ist der Ansicht, daß das Alter der Fälle ganz bedeutend überschätzt wird, und daß deren Entstehung in eine viel spätere Zeit fällt, als man annimmt, weil die Zerstörung der Felscnmossen durch die Gewalt des Wassers sehr schnell bewirkt wird. Nach seinen genauen Berechnungen können die Fälle höchstens 12 000 Jahre alt sein, während nach den frühereu Annahmen mindestens 40 000 Jahre notwendig ge wesen sein sollten, um die heutige Form der Fälle herbeizusühren Volkswirtschaftliches. * Das König!, sächsische Ministerium deS Innern pflichtet der Auffassung der Kl cishauptmannschaft DreSde» und der Gewerbe- Inspektion bei, daß bei der Berechnung der durchschnittlichen Ar beitszeit von Arbeiterinnen an den einzelnen Betriebstagen Sonn- und Feiertags stets, die Vorabende von solche» aber jeden- sallS dann außer Betracht zu bleiben haben, wenn an diesen Tagen die Arbeitszeit der Arbeiterinnen über 16 Jahre in dem betreffenden Betriebe 10 Stunden beträgt. Werden dagegen solche Arbeiter innen an den Vorabenden von Sonn- und Festtagen weniger als 10 Stunden beschäftigt, so gehen dem Ministerium deS Innern keine Bedenken bei, wenn der hierbei sich ergebende Unterschied zwischen der thatsächlich statifindenden und der gesetzlich zulässige« Arbeitszeit bei Erteilung der Erlaubnis zu einer 11 Stunden über schreitenden Beschäftigung von Arbeiterinnen an anderen Wochen tagen zu Gunsten des Unternehmers In Anrechnung gebracht wird. Sollen also beispielsweise in einer Fabrik die Arbeiterinnen während 50 Tagen je 2 Stunden über die gesetzliche Arbeitsdauer beschäftigt werden, so kann die Genehmigung nach Befinden schon dann erteilt werden, wenn dasür in dem betreffenden Betriebe an wenigstens 50 Vorabenden von Sonn- und Festtagen nicht 10 Stunden, sondern bli ß 8 Stunden gearbeitet wird. " Das König!, sächsische Ministerium des Innern macht in einer Verordnung daraus aufmerksam, daß zur Veränderung deS s Namens einer staatlich genehmigten gewerblichen Schule die Genehmigung des Ministeriums des Innern ausdrücklich nach- gesucht werden solle. Denn der Name eie er Schule sei ein wesent liches Si ück ihres Bestandes und die erteilte Genehmigung zur Er richtung der Schule erstrecke sich ausdrücklich auch auf deren Namen. " Die neueste Nummer der „Gewerbeschau", sächsische Ge- werbezeitung, hat folgenden Inhalt: Sächsische Hausierer. Bo« Wilhelm Stieda. (Schluß) — Ausstellung gewerblicher Unter richtsanstalten deS Königreichs Sachsen zu Dresden 18S8 (2S. September bis 5. Oktober). — 3500 Fuß unter der Erde. Von Fred Hood (Charlottenburg). — Kunstbeilage: Blatt 12: Schmiede eiserne Lampe und Ofenschirm. — Allgemeines. — Gewerbevereine. — Gewerbeschulwesen. — AuS Handels- und Gewerbetammer». — Ausstellungen. — Preisausschreiben. — Jubiläum. — Patent wesen. — Technisches. — Patent-Liste sächsischer Erfinder — Liste sächsischer Patent-Anmelder. — Bücherschau. — Anzeigen. * Zur Warnung vor der Auswanderung nach Algier erhält die „K. Z." folgenden Notschrei von einem Rheinländer, der sich durch gewissenlose Anpreisungen eines Bekannten zur Aus wanderung nach Algier verleiten ließ. Er schreibt: Im vorige« Jahre arbeitete ich mit einem Bekannten zusammen, der früher i« Algier gewesen war und mir wiederholt erzählte, daß dort viel höhere Löhne gezahlt würden und der Lebensunterhalt viel billiger sei, als hier. Ich glaubte ihm und ließ mich darum bewegen, all- meine entbehrlichen Sachen zu verkaufen und mit meiner Famili. vermischtes. — Am 27. d. feiert in Leutersdorf das Handelsmann Karl Wernersche Ehepaar die diamantene Hochzeit. — Oberodrrwttz,2ö. November. (Z. M.) Als gestern nachmittag ein Gefährt mit einem riesigen Dampfkessel von der Firma Gruschwitz, welches von 6 Paar Pferden gezogen wurde, die hiesige Eisenbahnbrücke, welche in der Nähe des Bahnhofs über die Chaussee sührt, passieren wollte, stieß der Kessel oben an die Wölbung der Brücke und das Gefährt konnte nicht weiter von der Stelle. Mittels Winden wollte man den Wagen zurückschieben, jedoch mochte man dieselben etwas zu steil eingesetzt haben, der Kessel hob sich und beschädigte die Wölbung der Brücke ziemlich erheblich, so daß ein Sandsteinwerkstück herauSgeriffen wurde, auch erhielt die Brücke einen Riß. Augenzeugen sagten, beim An winde» hätte sich die ganze Wölbung gehoben. Noch im Laufe deS Nachmittags wurde die Brücke durch Ingenieure einer genauen .Untersuchung unterzogen. Ter Verkehr wurde indes nicht unter brochen. — Leipzig, 25. November. Gestern wurde die Gründung der Aktiengesellschaft Zoologischer Garten vollzogen und der Vertrag mit der Stadt genehmigt. i dem Vorfall nicht in Zusammenhang stand und ist «ährend dieser Erkältung zu Hause g««es«n. Für seine Ausmerksamkrit tst ihm von der Etsrnbohndtrektion eine Belohnung zu teil geworden. Tie ! Angelegenheit ist in der für solchen Unfug immer üblichen Form der Staatsanwaltschaft und den Polizeibehörden zur Verfolgung sogleich angezeigt worden. — Aurich, 24. Novbr. Durch Urteil de» Schwurgerichts ist gestern der 20jährige frühere Bäcker, jetzige Arbeiter Wilhelm M öllenkam p, der bereits wegen Betteln» und Diebstahls vier Mal vorbestraft ist, wegen Mordes zum Tode verurteilt worden Er hat in der Nacht zum 12. Oktbr. d. I. auf dem Wege zwischen Detern (Ostsriesland) und Holtgast seine Geliebte, mit der er vom Markt und Tanz in Detern heimkehrte, aus einsamer Landstraße niedergeworsen und erwürgt. Er hat sie dann an den nächsten Baum geschleppt und mit ihrem Shawl ausgehängt. Möllenkamp hatte zugegeben, von dem Moment an, wo er sie in Detern mit einem anderen hatte tanzen sehen, den Entschluß gefaßt zu haben, sie umzubringen — Eine heftige Gasexplosion sand Donnerstag früh zu Elberfeld im Hause des Kaufmanns Ernst Martin in dem Augenblick statt, als ein Dienstmädchen mit brennendem Lichte die unteren mit Gas gefüllten Räume betrat. Die Luftcrschütterung war so stark, daß Treppen, Thüren und Fenster zertrümmert und Wände eingedrückt wurden. Ein Mädchen wurde schwer verletzt ins Hospital gebracht. — Aus Pettau in Südsteiermark wird ein blutiger Konflikt mit Of fizleren gemeldet. Heinrich Gros sauer, ein angesehener Hausbesitzer, der selbst Rcserveiieutenant ist, wurde im Hotel Oster berger mit zwei ehemaligen Waffcnkameraden, dem Hauptmann Müller und dem Oberstlieutenant Tomba, in einen heftigen Streit verwickelt. Die Offiziere zogen die Säbel und hieben auf Glossauer ein, der schwerverwundet zujammenbrach. — Große Diebstähle wurden auf der bei Busk (Galizien) gelegenen Besitzung Krasne, dem Eigentum des Landtags-Ab geordneten Ritter v. GnoinskI, entdeckt. Infolge dieser Entdeck ung erschoß sich am Dienstag der GutSverwalter, während ein zweiter Beamter der Gutsverwaltung sich mit einem Rasiermesser den Hals durchschnitt. ES wurden zah'reiche Verhaftungen des Dienstpersonals vorgenommen. — In Livorno wurde am Donnerstag aus offener Straße der Polizeisergeant Strazzieri durch einen Dolchstich in die Kehle er mordet. —" Rennen. PariS-Nntcuil, 24. November. Prix de Chantilly greiser. Vermutlich werden ihn die Behörden jetzt dauernd in Sicher heit bringen. Schon vor 13 Jahren kam er in einem Anfall von reli giösem Wahnsinn aus die Idee, sich und seine Frau, sowie seine beiden Kinder dem Hungertode zu weihen, zu welchem Zweck er sein Haus ver rammelte. Als es mehrere Tage später erbrochen wurde, sand man Frau und Kinder halb verhungert vor. Damals brachte man ihn auf kurze Zeit in eine Anstalt und ließ ihn dann wieder laufen. Seitdem machte sein religiöser Wahnsinn immer mehr Fortschritte. Er glaubte, er sei der Prophet, und manchmal bildete er sich ein, er sei der Herrgott in eigener Person. — Nach einer telegraphischen Meldungen auS dem Maschona - ande entgleiste ein Eisenbahnzug 30 Meilen von Umtali Der Maschinensührer, der Heizer, der Zugsührer und vier Eingeborene wurden getötet. Der Kommissar für den Makoni-Diftrikt, Herr Rost, dessen Gattin »nd eine andere Dame wurden schwer verletzt, 19 Personen sind leicht verletzt. — lieber den Brand des Baldwin-HotelS in San Franzisko wird noch folgendes bekannt: Die Gäste, welche in den oberen Stockwerken ihre Zimmer hatten, suchten die Rcttungelcitern >u erreichen, welche an den Fenstern angebracht waren. Die meisten wollten schon aus die Straße springen. Die Feuerwehr rettete sie mittels der Leitern. Das Hotel hatte beim AuSbruch 15 000 Francs. 5000 Meter. Steger des Barons Finot sünsjähriaer Fuchshengst „Vaucoulcurs". — Manchester, 24 Novbr. De Tresford Selltng Plate. Preis 6000 Mark. 1400 Meter. Sieger ..Samandal". — The Lancaster Nursery Handicap. Preis 10 000 Maik. Für Zwei jährige. 1400 Meter. De« Herrn Plunkett Fuchrhengst „Baldoyle" siegte. — Die Kaiserin Eugenie ist von Farnborough nach Menwne abgereist. Sir wird die nächsten fünf Monate in der Villa Cyrnos in Kap Martin zubringen. Daraus will die Kaiserin eine KreuzungSsahrt im Mittelmeer auf ihrer Dampsjacht „Tbistle" unternehmen. Die Kaiserin Eugenie wird acht Monate von Eng- land abwesend sei«. — * Arras, 25. November. In Saint Nicola? sand im Masch'uenraum einer Kerzen-Fabrik eine Explosion statt, bei welcher 3 Personen getötet und 12 verwundet wurden. — Namur, 25. November. Drei vorgestern verschüttete Arbeiter wurden gestern nach 24stündigerBemühung aufgefunden und aus ihrer schrecklichen Lage befreit. Alle drei sind am Leben, waren aber durch den Schreck sehr erschöpft. Der Moment, an! welchem die Verunglückten das Tageslicht erblickten, war ergreifend. — * London, 25. November. In der Nähe von Christ church (Grafschaft Hanis) trieben Flösse an daS User, aus welchen vier Seeleute deS in der Nähe der ReedleS gestrandeten deutschen Dreimastschoners „Ernst" (Heimathafen Barth) sich befanden. Trotz der Strapazen und Entbehrungen befinden sich die Geretteten wohl Die Leiche eines anderen Seemannes desselben Schisses wurde gleichsall» dort an das Ufer geschwemmt. — Nach einem bei LloydS eingegangenen Telegramm ist der Dawpser „Fitz- james" auf der Fahrt von London nach Swansea gestern während eines Sturmes bei Beachy Head untergegangen. Zehn See leute sind ertrunken. — Der dreitägige Orkan, der an der nördlichen Küste Nor me gen Su»d aus den Lofoten herrschte, hat eine Menge Un glück gebracht. Außer den Schäden an Häusern und an Boll- werken wurde eine Menge Fischersahrzeuge vernichtet, so daß zahl reiche Fischer diesen Winter nicht ihrem Gewerbe nachgehen können. So weit bis jetzt bekannt geworden, sind insolge des Orkans vier Menschen getötet worden. — Der wahnsinnige Mörder Gustafsson, der seit 14 Tagen daS Kirchlplel Madesjöim südlichen Schweden in Schrecken kielt, ist endlick ergriffen worden. Während vor 14Tagen, nach Begehung des Mordes, sein Haus von 30 Mann belagert wurde, die sich einen ganzen Tag vergeblich bemühten, ihn vom oberen Stockwerk herabzubekommen, leistete er jetzt nur geringen Widerstand. Vermutlich I haben Hunger und Kälte den Unglücklichen arg mitgenommen. In Madesjö, besten Bewohner allmählich in immer größere Angst gerieten, wird man jetzt erleichtert ausatmen. Gustafsson hatte seiner engeren Heimat gewaltige Scherereien gemacht. Mehrmals setzten einige Orts-I Vorsteher des Kirchspiels Madesjö unter Aufgebot von einigen hundert Einwohnern Treibjagden ins Werk, bei denen jeder Teilnehmer au« Leibeskräften schrie, so daß der Gesuchte hinreichende Gelegenheit fand, ich zu verbergen. Sein Haus macht im Innern den Eindruck, als wäre es durch Bombardement zerstört worden. Bei der seinerzeit vor-1 genommenen Belagerung suchte man nämlich dem Wahnsinnigen, der ich inr oberen Stockwerk aushielt, dadurch beizukommen, daß man von! unten her den Fußboden aufriß, wobei man sehr vorsichtig zu Werke gehen mußte, um nicht von einer Kugel deS wahnsinnigen Schützen niedergestreckt zu werden. Als ihm schließlich nur noch ein kleiner Raum übrig blieb, suchte man ihm mit Haken und einer F-uerspritze beizu kommen, doch auch dies hals nichts und er erschoß endlich einen der An