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Dresdner Nachrichten : 14.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-14
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1899
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v<»«o»aeb«vr "LN"""-'"' dt« ntchs» Nummer ertöt,t m de» „l»etcht>ti1>t«ll«, Mariens»«»» »8 u. > den Nedenannahmeftellen non vor», »dt« » Uhr Nachm. Sonniaa« nur I MÜtenftr. « ». U--/P Uhr Mltto^. ? L«,eige«tarif. s «t» I toateig« Grund,«ll» sc». S Stldens > u -s., «Ädidiäunaen aus der prumt, I«u» ZeU» « «.; «oop-geü- .unteren Smtch" («naesandts «0 Ps. Grund,eile ' '1 «der nach Festtagen stst Pt- nNachrichten u. > «.), de,. — «luiioarttae Lustrst,, »ur gegen vorau»ie,ahluna. «elegdllmer wer» mst U> Ps. »eiichnet. Für Rückgabe eingesandter Schriftstück« rein« verdmdlsthkeit. Fernsprechanschlu»: »nrt I Ur. " »- V-. «OVS. Du „Dreidner Nachrichten" erschein« Eegrindel 1856 I 0rv«äso-H., llarwnst«utr^ Dod« rioodetraea», P«»»i>r.-L. U. sttüü. dteeiesltkel»« <2»e»>ett«. » ll»I nrLwtirt, M.oco Stüod in pnnatla». L«t«d»t» kwd». EM» ^ SsrSuse^oss dltt <t>>r>p»>t»r lnrst»otl»»ra»», S»»»I««»iu,» SekUoeeea «daäkt». Tele, Nachria ir.-Adresse: len, Dresden. 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Selten wohl hat das deutsche Volk seine gewählten Vertreter mit so wenig erfreulichen Empfindungen nach der Reichshauptstadt begleitet, wie es dieses Mal der Fall ist angesichts der neu aus genommenen Berathungen des im Juni d. I. vertagten Reichstags. Die Ursache dieser Erscheinung liegt nicht in dem Umstand, daß die politische Lage zur Zeit nicht klar ist. weder nach innen noch nach außen, und daß von verschiedenen Seiten her Widerstände gegen die gedeihliche vaterländische Weiterentwickelung heranwittern und deshalb die nationalen Elemente im Reiche ans der ganzen Linie sich in Waffenbereitschast und Fechterstellung zu sehen ge zwungen sind. Der Kampf an sich hat nichts Entmuthigendes; im Gegentheil. gerade das Bewußtsein, daß um die heiligsten Güter gekämpft und gerungen werden muß, stählt die nationale Lebens- energic und läßt Muth und Kraft in deutschen Seelen wallen. So j war es zu den Zeiten des Altreichskanzlers, als Fürst Bismarck in j der Fülle seines Genius zusammen mit seinem getreuen nationalen Heerbanne Alles zum Besten lenkte. An schlaffe Ruhe, an Ans trichen aus weichem Polster und auf leicht errungenem Lorbeer war !da nicht zu denken; zu aller Zeit waren die Lenden der nationalen ^Streiter mit dem Schwerte gegürtet und wenn ihr großer Jeldhen fle einmal davon überzeugt hatte, daß eine Maßregel im nationalen tInteresse unerläßlich sei (das war nicht immer leicht; denn jene I nationale Mehrheit war frei von Scrvilismus und wußte ihren eigenen Standpunkt auch dem Altteichskanzler gegenüber gegebe nen Falles zur Geltung zu bringen), dann flogen die Schwerter ! freudig aus der Scheide und es Hub ein Streiten an für die gute nationale Sache, daß es eine Lust zu leben war und die Feinde des nationalen Gedankens auf keinen grünen Zweig kommen konnten. Die Nothwendigkeit des Kampfes also ist es nicht, die in den patriotischen Kreisen des Landes heute eine so schwüle gedrückte Stimmung erzeugt, sondern das lähmende Bewußtsein, daß keine ziclbcwußte entschlossene Führung in der Regierung des Reiches vorhanden ist, die im Stande wäre, alle nationalgesinnten j Elemente unter einer Jahne zu vereinigen und ohne Schwanken l und Gleiten nach rechts oder links die wcitausschauenden nationalen ! Aufgaben, mit denen die nächste Zukunst an uns herantritt, einer ersprießlichen Lösung zuzuführen. Ein klarer, fester, unbeugsamer Wille an der Spitze ist so sehr die Seele jeder harmonischen I Wechselwirkung zwischen den einzelnen Theilcn eines staatlichen ^Organismus, daß selbst die besldisciplinirtc und geschulteste Ration lin Verwirrung gerathen muß, wenn ihr längere Zeit hindurch eine ^kraftvolle und stetige Initiative von Seiten der Regierung fehlt, doppelt von Nöthen ist uns gerade jetzt ein scharf umgrenzrer ^lebendiger Eigenwille der regierenden Männer, weil unsere Politik »ortgesttzt mit der nach persönlicher Bethätigung auf allen Gebieten Drängenden Eigenart unseres kaiserlichen Herrn rechnen muß. Im Srundc kann sa das deutsche Volk seinem Kaiser nur dankbar sein, haß er nicht die Tinge gehen läßt, wie sie wollen, sondern selbst ait Hand anlcgt und eine befruchtende und anregende Ein- oiiknng auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens ausnbt. Wenn aber auf der einen Seite der nationale Segen einer solchen lenergiichen kaiserlichen Initiative nicht zu verkennen ist, so erwächst kdaraus doch auch wiederum den leitenden Staatsmännern im Reiche die besonders geschärfte Pflicht, sich ihrer moralischen und verfassungsmäßigen Verantwortlichkeit für alle Regierungshand- luiigcn vor dem gelammten Lande bewußt zu bleiben und nicht aus Gmnd einer falsch verstandenen Auffassung und Benrtheilung des persönlichen kaiserlichen Eingreifens Tinge und Schritte gut zu heißen und zu vertreten, die sie vielleicht nie und nimmer ge billigt oder angeregt haben würden, wenn eben nicht zufällig die kaiserliche Entschließung dahinter stände. Je weniger die Regierung über das Mindestmaß von Selbst ständigkeit verfugt, das im allgemeinen vaterländischen Interesse zu fordern ist, desto entschlossener müssen die nationalen Volks vertreter im Reichstage sich zusammenthun, um ihrerseits wenigstens das Gegengewicht der patriotischen öffentlichen Mein- ^ nng in die Waagschale zu werfen. Für die Wohlfahrt des Reiches ^ Java, ist es unerläßlich, daß mit allen verfügbaren Kräften die Schaff ung einer Volksvertretung angestrebt wird, die, mit dem nnver- sehrbaren Rüstzeuge einer tiefinnerlichen unabhängigen nationalen Ueberzeugung ausgestattet, wieder wie in früheren Zeiten der ge treue Ausdruck der wahrhaftigen nationalen Bolksmeinung ist: einer Vertretung, in der eine patriotische Mehrheit schaltet und waltet, die freudig Alles hergiebt, was im öffentlichen Interesse nothwendig ist, die aber auch einen adäquaten Ausdruck ihrer Ge- wissenSüberzeugung dann zu finden weiß, wenn diese jeweils in Widerspruch mit den an der allerhöchsten Stelle im Reiche vertretenen Wünschen und Anschauungen steht. Das ist eS. waS jetzt dem Reichstage vor allen Dingen Noch thut, wenn die gründlich der- einer Klärung näher gebracht Das gleichzeitige Tagen einer Reihe van einzelstaatlichen Parlamenten neben dem Reichstage giebt, wie regelmäßig, so zumal in kritischen Zeitläuften von der Art der gegenwärtigen den Anlaß, daß die Ereignisse und Stimmungen der Reichspolitik ihre Wellenbewegung bis in die Berathungssäle der Einzel-Landtage werfen und dort einen mehr oder minder drastischen Ausdruck finden. Soweit auf diesem Wege sich ein unberechtigter reichs feindlicher Partikularismus ausznlösen versucht, sind solche Kund gebungen natürlich mindcrwcrthig und höchstens insofern zu be achten, als sie beweisen, wie leicht ein vor der Reichssonne vorübergehend lagerndes Gewölk im Stande ist. allerlei Nacht falter aus ihren tagesscheuen Schlupfwinkeln hervor zu locken. Unter Umständen aber sind solche einzelstaatlichc Kundgebungen, wenn sie von autoritativer Stelle kommen und von patriotischem Geiste getragen sind, doch auch sehr werthvolle Beiträge zu dem Kapitel der Reichspolitik, wie sie sein sollte, vielfach aber nicht ist. In diesem Sinne wird man beispielsweise die neulichc Aeußerung des bayerischen Ministerpräsidenten gegen den Unitarismus im Reiche zu beurtheilcn haben, die wegen der Schärfe ihres Tones ziemliches Aussehen gemacht hat. Der leitende Grundsatz des Fürsten Bismarck war stets eine solche Art zu regieren, daß der artige Aeußerungen des Unmuths von bundesstaatlicher Seite auch nicht den Schein einer Berechtigung für sich haben konnten. Auch unser sächsischer Landtag ist gleichzeitig mit dem Reichs tage zusammengetreten und es kann nicht fehlen, daß die beiden großen gesetzgeberischen Probleme, die zur Zeit das Reich bewegen, die Flottenvorlage und der Entwurf über den Schutz der Arbeits willigen. auch in der Landhaussttaße ein Echo finden werden. Ter hoch entwickelte patriotische Sinn, der die sächsischen Landboten auszeichnet, läßt es nicht zweifelhaft erscheinen, daß die Vermehr ung unserer Flotte, soweit sie in den vergrößerten Aufgaben des Deutschen Reiches ihre zwingende Begründung findet, freudiger Zustimmung begegnen wird, und auch der Schutz der Arbeits willigen ist gerade hier zu Lande, wo man den Terrorismus der Sozialdemokratie sozusagen ans erster Hand genießt, eines ge reisten Verständnisses sicher. Weit hinaus aber über die Unter stützung in Einzelfragen geht die allgemeine moralische Einwirk nng, welche die musterhaften nationalen Zustände in unserer engeren Parteipolitik auf das Reichsgemeinwesen ausüben. Es ist längst allseitig im Reiche anerkannt, daß das selbstenrsagende, wirklich unentwegte Zusammenhalten der sächsischen Ordnungs- Parteien im allgemeinen Interesse mustergiltig ist und lur das ganze Reich ein Beispiel anfslcllt, wie es patriotischer und nach- ahmenswerther nicht gedacht werden kann. Vereinzelte Partei egoistische Quertreibereien sind hier zu Lande nicht über den schwachen Versuch einer Bethätigung hinausgekommen und haben den festen Bestand der lächsijchen Ordnungsgcincinichast in keinem Punkte zu erschüttern vermocht. Die wüthenden Angriffe der radikalen und sozialdemokratischen P>e»e, die alles Maß über steigenden Ausfälle der sozialdemokratischen Redner im Reichstage haben weder die sächsische Regierung noch die sächsischen Ordnungs- Parteien in der Fortführung ihrer streng nationalen Gemcimam- keitspolitik auch »ur einen Augenblick jemals beirrt. Sv bieten Regierung und Ordnnngsvartclcn in Sachsen ein schönes harmoni sches Bild einer kraftvollen nationalen Charakterfestigkeit, an gesichts deren icdcr deutsche Patriot nur von Herzen wünschen kann, daß auch die Regierung und die Ordnungsparteicn im Reiche mit einem starken Tropfen von dem Oelc der sächsischen StaatS- weisheit gesalbt sein möchten. fa^nen d-Fracht P werden sollen. Was die Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches ^ ausgesprochen, und^ er hat nachträglich Beschwerde erhoben Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 13 November. * London. Der deutsche Botschafter benachrichtigte die Stadtvertretung von PvrtSmoutb, der Kaffer müsse es ablehne», die in Aussicht genommene Willkommenadresse enlgegenznnehmen, da der Beinch in England streng privater Natur sein werde. Berlin. Der Kaffer beabsichtigt, heute Abend beim Reichs kanzler Fürsten .Hohenlohe in kleinem Krevc das Tiner cinzunehinen. — Der dienslthuende Flügeladjutant des Kaisers, Kapitänleutnant Graf von Platen-Hallermund, ist unter Belastung in dem Verhült- niß als Flügeladjutant mit dem 14. November znm Militär- Gouvernenr der Prinzen August Wilhelm und Oskar von Preußen ernannt worden. — Das Schulschiff „Gncisenau" wird in den Monaten Dezember d. I. bis März n. I. die Häsen Smyrna, Java, Alexandrien. Genua. Livorno, Maddalena, Barcelona, Gibraltar und Vigo anlausen und voraussichtlich Ende März wieder in Kiel eintreffen. Das Weihnachtssest soll m Alerandrien begangen werden. — Ter Rcichshaushaltsctat für Vas Recynungs- >ahr 1900 enthält zum ersten Mal den Etat für das Reichsmilitür- gericht, das in Folge der neuen Militärstrafgerichts-Ordnung am I.Oktober I960 in Wirksamkeit tritt. Der Etat ist also nur sur ein halbes Jahr, bis 1. Avril 1901, ausgestellt. Die fortdauernden Ausgaben betragen 249,118 Mk. — Dem „Daily Chronicle" wird aus Washington telegravhirt, die lange Verzögerung des Samoa- Abkommens sei dadurch bewirkt worden, daß Deutschland das Recht, einen Zolltarif einzuführcn, bcansprnchte, während England offene Thüren in Samoa verlangte. England habe gesiegt, indem es von Deutschland gleiche Rechte für die deutschen, englischen und amerikanischen Kaufleute auf Sawari und Upolu erlangte. Amerika sicherte dasselbe für Tutuila zu. Hier wird die Meldung mit großer Reserve ausgenommen. — Wie jetzt konstatirt wird, hat der Kolonialrath seiner Zeit wegen der unzutreffenden Bern. . Berlin. Der Staatssekretär des Auswärtigen wird dea Kaiser bei seiner bevorstehenden Reise nach ras Bülow' ngland be nsch innen wie nach außen verlangt, muß der Reichstag bewilligen und gut heißen: da- ist unter allen Umständen seine patriotische Pflicht; daneben aber liegt tbm zur Zeit die kaum minder schwer wiegende und dringliche Pflicht ob. ein ernste- nationales Wort über die starken Unzuträgllchteiten zu sprechen, die sich bei der. wärtlaen AmteS begleitet werde. — Die »Nordd. Ällg. Ztg."! Handhabung d« Regierungsgewalt im Reiche herausgestellt haben. > schreibt r Die in verschiedenen Blättern verbreitete Nachricht, alS l gleiten. Die „Bert. N. N." stellen fest, daß der Kaiser auf allen keinen Reisen und Besuchen von einem Vertreter des Aus- ob die Reise des Kaiicrl. Botschafters. Grasen zu Eulenburg, nach Baden-Baden mit der Flottenfrage Zusammenhänge, oder irgend welche sonstige politische Hintergründe hätte, ist. wie wir erfahren, völlig unbegründet. Gras Bülow war in einigen Blättern wieder einmal als Nachfolger des Fürsten Hohenlohe als Reichskanzler genannt worden. Nach eineranderen Version sollte der Graf Philip» Enlenburg vom Kaiser damit beauftragt sein, auf seiner Rundreise den regierenden deutschen Fürsten den Inhalt der in Potsdam zwischen den Herrschern Deutschlands und Rußlands geführten Aussprache mündlich zu übermitteln. — Vor der morgenden Plenai sitzung des Reichstages tritt der «seniorenkonvent zusammen, uni den Geschäftsplan für die Rcichstagsarbeiten, soweit sich diese jetzt schon übersehen lassen, festzuseken. Auch sämmtliche Fraktionen halten morgen Sitzungen ab. Der RcichShaushaltsetat wird dem chen Berath- Die Vorlea- „ . . . . nächsten Woche erfolgen. Die „Kreuzzta." ermahnt, daß die parlamentarische Dis kussion über die politnchen Tagesstagen wieder ans ihre sachlichen Grundlagen zurückgeführt werde. In der parlamentslolen Zeit seien zuvielgeschäftigeHände, namentlich in der Presseder Nationalliberalen und des Eciittums, bestrebt gewesen, die Fäden der Parteipolitik zu verwirren. Es habe sich schließlich in den Zeitungen vielfach eine Nervosität gezeigt, die am allerwenigsten in der Politik angebracht sei. Auch wendet sich die „Krenzztg." dagegen, daß die Budget- Debatte zu einer längeren Erörterung der Flottcnstage benutzt werde. Was wolle man mit der Erörterung eines Gegenstandes, bei dem noch gar keine positive Unterlage vorbanden sei. — Die „Deutsche Tagesztg." sagti So weit wir die Tinge überschauen, ist nirgends Neigung vorhanden, die Gegensätze aus die Lvitze zu treiben und es zum vollen Konflikt kommen zu lassen. Das rst auch durchaus erklärlich, da so ziemlich alle Vorbedingungen, um einen Konflikt siegreich durchzusechten. vollkommen fehlen. Eine Rcichstagsanflösang würde jetzt, sie möge erfolgen, aus welchem Grunde sie wolle, den größten Wirrwarr erzeugen muffen, deshalb dürfte es für die Regierung wie für die maßgebenden Parteien ein Gebot der Klugbeit sein, wenn irgend möglich, den Konflikt zu vermeiden. Von einer Auflösung unter der Losung des Arbeits- lvilligen-Schutzgesetzes erwarte die „Deutsche Tagesztg.". wie die Regierung, wenig Gutes: gleichwohl werde die Regierung zu dieiem Mittel greisen müssen, wenn sic fernerhin noch ernst genommen werden wolle. WilhelinShavc n. Das Linienschiff „Kaiser Friedrich HI." hat Befehl erhalten, den Kaffer nach England zu begleiten. Oldenburg. Die Regierung beantragte beim Landtage die Bewilligung von 46,000 Nit. zu Vorarbeiten für den Ausbau des Hunte-Ems-Kanals. K ö l n. Aus eine telegraphische Meldung des norddeutschen Seekabelwerkcs von Mar Guillaume an den Kaffer, daß der erste deutsche Kabeldampfer „PodbielSki" in Glasgow glücklich vom Stapel gelaufen >ei, hat oer Kaffer den Staatssekretär v. Podbielski beauftragt, dem Kabelwerke die besten Wünsche des Kaisers zu der gedeihlichen Entwickelung des bedeutsamen Unternehmens zu über mitteln. Der Erbgroßherzog von Oldenburg hat dem Kabelwerk ein Glückwunschtelegramm geiandt. Uerdingen. In einer diesigen chemischen Fabrik hat heute früh eine Benzin-Explosion stattgesunden, bei welcher 3 Arbeiter getödtet und 6 verwundet unter den Trümmern vorgezogen wurden. 1 Arbeiter wird vermißt. Eroisen. Wie das hiesige „Wochenblatt" meldet, ist der Lehrer Fix aus Pommerzier nach Unterichlagung von etwa 3000Mt. aus den Kassen des Tarlehnvereins und anderer Vereine stüchtig er hat sich mittelst Fahrrades entfernt und dürste sich nach Berlin begeben haben. Wien. Ulrike v. Lcvetzow. die Freundin Goethe's. ist im 96. Lebensjahre auf ihrem Gute Triebtitz bei Lvbositz gestorben. Sie war am 1. Februar 1804 in Leipzig geboren. Prag. In den letzten Tagen fänden in Hvlitz, Smiritz, Böhmisch-Skalitz, im Bezirk von Pardubitz, in Wodcrad. Unter Lukawitz, Horenoves, Königinhof und Eipel.Kundgebungen statt, bei welchen an mehreren israelitischen Häusern Fenster eingeschlagcn. sowie Gaslaternen und Briefkästen beschädigt wurden. Mehrere Perionen wurden verhaftet. In Böhmisch-Skalitz mußte militärische Hilfe hcrbeigerufen werden. Paris. Ter StaatSgerichtshof verhandelte heute zunächst in geheimer Sitzung über die Faffnng, die seit den am Sonnabend gefaßten Belchlnsscn bezüglich seiner Zuständigkeit gegeben sei. Die öffentliche Sitzung wurde dann um 2K> Uhr eröffnet. Der Vorsitzende verlas zuerst den Beschluß des Gerichtshofes bezüglich der Zuständigkeit und dann die Anträge des Angeklagten Dubw. in welchem dieser »erlangt, daß die Papiere unberücksichtigt bleiben, die bei ihm in einer im Laufe seiner Abwesenheit vorgenommenen .Haussuchung konfiszirt wurden. Der Advokat Devin bespricht die Anträge des Angeklagte» Dubne und kommt zu dem Schluß, daß das Urthcil gegen denselben ausgcschoben werden müsse. Die Sitzung wird hierauf unterbrochen. Zürich. Unter den Arbeitern im Simplontimnel ist cm großer Streik ausgebcochen. Mineure, Förderer und Wcrkstättcn- arbciter. zusammen etwa 2500 Mann, sind ausständig. Sie ver langen Abschaffung der Akkordarbeit. Lohnerhöhung für alle Ar beiter, Verminderung der täglichen Arbeitszeit von 8 auf 6 Stun den für alle in Fördercrswllcn Arbeitenden. Herabsetzung des Arbeitstages von 8 auf 4 Stunden für die im Wasser arbeitenden Leute, Herabsetzung der Arbeitszeit von 12 auf 8 Stunden für alle außerhalb des Tunnels Beschäftigten und Beseitigung der im Innern des Tunnels errichteten Sprengstofflagcr. Die Unter nehmer haben sämmtliche Forderungen abgelehnt. Man befürchtet Ausschreitungen. Brüssel. Eine belgische Sanitätskolonne, bestehend aus 10 Aerzten und 30 Pflegern, geht am 22. d. M. von Amsterdam nach Südafrika ab. London. Nach einem amtlichen Telegramm aus Mafeking vom 30. Okt - - - - sammen, um bahn-Zweig ' Das Bombardement auf die Stadt dauert fort, richtet indeß wenig Schaden an. — Nach einer weiteren Miltbeilniig aus Mafeking hat der Feind am 31. Oktober einen Angriff auf die Stadt ver flicht. Die Bnren haben sehr tapfer gefuchten trotz des heftigen Feuers der brttisch-südafrikanffchen Polizcttrnppe. Der Feind hat. schwere Verluste gehabt. Auf Seiten der Engländer wurden zwei Hauptleute und drei Mann getödtet. fünf Mann wurden verwundet. s« s « 2 -! Z -- °Z» «L- riilU
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