11 Ueber ihre Bedeutung werden wir vielleicht, da die heutigen Ca- ledonier sie nicht mehr verstehen, immer im Dunkeln bleiben, wissen wir doch, dass ohne die Erläuterungen, welche die Austra lier über die von ihnen hergestellten Figuren geben, auch der klügste Europäer schwerlich je ihren Sinn erraten würde. Es ist eine Art von Bilderschrift, die aber ohne den Schlüssel nicht verstanden werden kann. Unter diesen Beschäftigungen rückte allmälig der Tag un serer Abreise nach Oubatche heran. Von Noumea nach Oubatche. Der Verkehr zwischen der Hauptstadt und den Aussensta tionen wird alle 2 bis 3 Wochen durch Dampfer vermittelt, von denen der eine die West-, der andere die Ostküste versorgt. Die Fahrten mit diesen Dampfern sind ausserordentlich lehrreich, da sie einen vortrefflichen Ueberblick über die Konfiguration der Insel zu geben vermögen. Die Schiffe verlieren nie die Küste äusser Sicht, sie fahren nicht zu rasch und nur am Tage, jeden Abend einen geschützten Ankerplatz suchend und laufen an zahlreichen Orten an, um Passagiere, die Post und Waren aus zuladen und einzunehmen. Auf diese Weise braucht man drei Tage von Noumea nach Oubatche. Wie ein Blick auf die Karte lehrt, stellt Neu-Caledonien ein schmales, spindelförmiges, von Nordwest nach Südost gerichtetes Gebilde dar von fast 400 Kilometer Länge und nur 40 bis 50 durchschnittlicher Breite. Die Nordwestspitze liegt ziemlich genau bei 20° südlicher Breite, die dem Südostende vorgelagerte Ile des Pins nicht ganz bei 23°, erreicht somit beinahe die Grenze des südlichen Tropengürtels. Infolge ihrer schiefen Richtung geht die Insel durch drei Längengrade, annähernd vom 164 bis zum 167° östlich von Greenwich. Eine höchst eigentümliche Bildung ist das grosse Korallen riff, das die Insel auf beiden Längsseiten begleitet und im Norden sich noch weit darüber hinaus fortsetzt. Dieses Barrierenriff folgt in einer mittleren Entfernung von etwa 10 Kilometern der Küste,