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Mm W'ffcr gerechnet werden, obschon vorläufig für d«S Gedt-.tGefahr «och nicht zu befürchtm ist. Die Mt« THpesch» von Prag, 88. Januar Nachmittag« 4 Uhr 30 Mnv'rn lautet: 'Wnsstastand der Moldau 80 Zoll, noch in, Vtekgeii. Li« der Moldau u >d Nebenflüsse im »oller Can,;«. — E!n« Ehefrau aus Antonfladt hatte vorgestern Abend «,f dem BvUSgartea d« Unqlück, sich während des Tunzk» d,r - flbst den Fuß auszufallm. M-n» brachte sie mittelst Droschke in ihre Behausung. — — Auf der Radekergerstraße. in der Nähe der Fischhäute^ gingen vorgestern Abnrd ein Paar Pferde, die einem mit Schwei« nen beladenen Wagen vorgespannt waren, durch. Sie zerrissen den Wazm und wurden später mit dessen Vordertheil beim Waldschlößchen ausgefangen. Der hin!«'« Wagentheil sammt den Schweinen war aus der Chaussee liegen geblieben. — — Die Bewohnerin eines Hauses m Neustadt bemerkte gestern zu fitiher Morgenstunde einen r.nbekw n.cn ?h',wn »ni: einer großen Hocke, die scheinbar Kleider enihielt. zum Haus^ hinaubschlüpfen. Sie theitte ihre Wahrnehmung emer ihr le geg'enden anderen Hausbewohnerin mit, d e sen Menschen gleich- falls gesehen haben wollte. Tie LKrmurhung der beiden Frau n, daß derselbe am Ende ein Dieb gewesen sei, der in, Hause ge stohlen, erwies sich sehr ba'v als richiig, leider zu spät, nachdem der Letztere längst über olle' Berge war. Man fand nämlich e ne Bodenkammer erbrochen, ffn der ein Dienstmädchen geschlastn, dem der Dieb die Kleider gestohlen hatte. — — Oeffentljchk Gerichtssitzung am 28 Januar Nachdem eine geheime S'tzurg abgrhalten worden war, laut deren Erkennt" iß e'.ne Frau Zunge z?) wegen Ehebruchs zu 3 Wochen Gesängniß verurtheilt wurde, fand die Verhandlung gegen den .Handarbeiter Jahn gen. Knoche in öffentlicher Sitzung statt. Jahn arbeitete im Sommer an der Schanze Nr. 10. Am 1t September wurde er dort nebst mehreren anderen Ar beitern w gen Ereesscü cntl.ssen. In den letzten Tagen des September kam nun Jrhn in das Hauptbureau an der Leip ziger Straße, sagte, er sei Heinrich Weide! und verlangte Aus- bezah'ung des noch rückständigen Lohnes. Weid'l w»r an jenem Tage ebenfalls mit entlassen worden. Der Depotverwalter Wmklcr zahlte Jahn 1 Thlr. 25 Ngr. mit Anrechnung einer Zcchschuld von 16 Ngr. 3 Pf. aus. und di-sser unterschrieb die Quittung mit Heimrch Weidrl. Die Sache kam heraus und . Iah-, wurde de« Betrugs und der Fälschung angekwgt. Bei jei er Vernehmung entschuldigte er sich damit, er habe cö nicht nnt Absicht gethan, sondern er habe sich, weil er vorher mit Wei"el gesprochen und große Eile gehabt habe, für Weidel ge- ka't o. Diese En.t'chuldig' ng konnte natürlich nicht gellen, Jrhn erhielt 3 Wochen Gesängniß. Der heutige Einspruch nützte nichiS, es fand vielmehr Bestättgunz des IlvelS statt. — Am,2. De- cembr v I. s-ud in der EevtrathUle bei Gelegenheit einer T<m,musik ein Excrß zwischen Ciockpersorun und p.oußi^chem Miii är statt. An diesem Exerß b-theiliAe sich auch der Cigar re«« beiter Friedrich Wilhelm Be-nhard Gützl. Der dort an wesende Gmrarn; Bieber suchte Ruhe zu stiften. Dabei erhielt er von Dietzel einen Schlag ins Gesicht, so daß er zurücktau- melde und den Helm v.nlor. Der Genta,m griff sogleich zn, hielt den Gietzel fest und verhaftete ihn. Ja der Untersuchung wegen Widersetzlich k-it erklärte sich Gietzel unschuldig; er habe zwar um sich geschlagen, um aus dem Gedräme z! kommen, i aber absichtlich sei dies dem Gendarmen gegenüber nicht ge schehen. Ec erhielt 4 Wochen Gtfäneniß. Bet derselben Be lege, heit bemerkte der Gendarm Schöne, daß der Gasarbeiter Friedrich Ernst Rudolph sich an einem preußischen Unteroffizier rhätllch mrgriff. Er arretute Rudv e', und Uan§porterts ihn nach dem Polezechause. UnterwegS ergreff orrsrr dee Flucht.nu.de ab-r eingeholt und schlug dab.i den Gendar in ins Gefecht. Ar.ch gegen ihn wurde die Unrersichung wegen Widcrsttzl chle t eingrlntet und auch er wurde zu 4 Wochen Gesängnitz v.rue- the.lt. Beide erhoben Einspruch, Gietzel, weil er unschuldig, Rudolph, weil er zu hoch bestraft sei. Zn beiden Fällen er folgte Bestätigung des U leis. — Beim Süllwach>.rn-ust-.r Voigt diente die 15jährige Johanne Paulinr Thekia Schneider von hier. AuS ih.ein Di nstbuche geht Horror, daß sie bereits mehrere Dienste gehabt HU, daß ihr ab.r nicht gute Zeumisse gegeben worden, auch Voigt hatte Grund zum Ta^el gegen sie. Im August zeigt m d e Voigt'schen Ehrte cke an, daß die Schnei der den für. die Herrschaft bestimmten Kaffee mit P osphor vermischt habe. Die Schneider wurde verhaftet und gab an, voq- Jemandem gehört zu haben, daß, wenn man Phosphor einer Klüss gk«it beimische, die Person, welche diese Flüssigkeit trwke, Lei schmerzen bekomme. Die Cjefeau Voigt sei immer recht garstig gegen sie gewesen und darum habe sie derselben Eteras amhun rroll n. Sie habe daher von 12—14 Streich hölzchen die Kuppen abgemacht, sie in ein Töpfchen mit Wasser gethan und dann dem Kaffee zuzesttzt. Tie Voigt'schen Ehe leute hatten auch davon getrunken, ohne aber, abgesehen vom schlechten G.schmack eine Störung in der Gesundheit zu erlei den. Ein noch vorhandener The'l des Kaffee-'s wurde chemisch untersucht, und es fand sich in demselben 0,04 Gramm Phos phor vor. Der CenchtsrrK erklärte, daß diese O.aant.tät nicht ausreichend sei, um einen tödtlicheri Erfolg herbeizusühren, daß aber durch den Genuß allerdings Krankheitsfälle vorbereitet »erden könnten, dis aber mit Rücksicht auf die geringe Quan» titüt nur vor über g Herder Natur sein würden. In Folge dessen wurde die Untersuchung wegen versuchten Merks ein gestellt und wegen beendigten Versuchs der Körperverletzung ein- geleitet und die Schneider wurde zu 3 Wochen Gesängniß ver- urtheilt. Hiergegen erhob die K. Slaatsunwaltschaft Einspruch, «eit die Strass zu geüng sei. Staatsanwalt Held motioirie den Einspruch dahin, daß wohl gefährliche Verletzungen hät ten leicht eintreten können, und daß daher Abs. 2 des Art. 169 deS Strafgesetzbuchs anwendbar sei. Von Seiten der zwei ten Instanz wurde d'L Strafe auf 6 Wochen Ge'ängr.iß erhöht. — Tagesordnung der 19. kffenllichen Sitzung der * Ersten Kammer, Dienstag den 29. Januar 1867, Vormittags - 11 Uhr: 1) Adcpsicür Bericht der Zweiten Kammer über die ! Königlichen Decrcte Nc. 29 und 30, die Anwendung der Ex,wo- ! priationrgesetze auf die projectirtcn Eistnbahnlim'm Annaberg- ! Weipert und Radeberg-Kanienz betr.; Z)) Mündliche Vorträge dar viertln Depatütkd» aber ») Ue Petition d«D Lite.»!«« Oet» I rrger allhier, essen Werk slovitsar de« 'lelae betr, d) die Pe tition de« Lehr«« Jmtzsch zu Sroßewitz «nd Genvffen, An wendung des ? ' hreremerit ieungsgesetzü» e»<tz auf katholische Lehrer j be-r , v) die B schwerd« de« Kauf»arm» Ztmwmnan» allhier, dtssm Bestrafung wegen LLinkelschrifrstellerei betr. — Tagesordnung der 30. öffentliche«, Sitzung der Zwei.'en Kamnnr Dienstag den 29 Januar 1867, Vormittag» II Uhr: 1) Nachbericht de< zweiten Deputation Lb:r die Petition Jost rin^, GeAiossea, nachträglich« Erhöhung der Sätze für ge leistete Spanns,ih'en belr.; 3) Bericht der ersten Deputation über den zweiten Antrag deö Herrn Sbg. Schreck, die EoncmS- ordnung betr. Tage-geschichte. Sachsen. Bei der jetzt im Gange kfindlichcn Liguida- t'on rcS Bunreteig-'vthums ist auch die von Sachsen ligui-irte Nacktolden ng an den Executionskosten in Holstein von 52 738 öbal>.rn zur Sprache gekommen. Dre gedachte LÜeunRe bezieht sich auf die Mehrkosten, welche dadurch entstanden, daß §!e sächsischen Truppen bei de» Heimkehr einen Umwog matzten,- um nicht preußisches Gebiet zu berühren. Nach der „B. B.« Ztg" habe « nunmehr die meisten Regierungen diese N'chsor-* deoung anerkannt. Nach dem „Fr. I." hingegen hätten Preu ßen, B. penn, Baden und Hessen erklärt, sie nicht a'L begründet anzuerk-nnen. Amerika. Dr Telegraph meldete ein Unglück, welches in seinem Umfange dem Untergangs des „Eoen!»g-Ttär" virich >am; eS war d:e Feuersbrunst aus de« Misstsipp!--Dampfer „Fashion", welche den Tod von mehr als 300 Mensche« her- beifschrts. Aaifüchrlich-wen Erzählungen zu Folg« gerßth das Schiff 7 Meilen vor Ba'oa Novge in Brand, vermuthlich durch Funken, die dem Narichfasgs entfahren waren. Mit solcher Schnelligkeit griff das Feuer um sich, daß an Löschen nicht zck* denken war. zumal als die große Baumwollenlodung, 2700 Ballen, von den Flammen erfaßt »vurde. Etwa 100 Kajüten- und 300 Deckpassagiere, die letzteren fast sämmllich Neger, be- sand-n sich an Bord. W-ld und besinnungslos stürzten Viele sich in d-n Fluß, die Fluthon den Gluthen vorziehend, nur wlnw/ vo.r iham konnten gerettet werden. D'S Uebrigcn rannten, um >-:» Flammen zu entgehen, von einer Seile zur anderen, bis auch sie, in eine dichte Masse zummmengepackt, ins Wasser hinabgedrückt wurde». Der Lootse blieb auf seinem PofUn, bis das Feuer ihn erreichte und er sich ;um Stern hin degab, wonach keine Spur mehr von ihm gese!st;i wurde; und auch dir Jnglmtzur kam. bti der Maschine audhc.rrcnd, in dem Brand« um. Der Capitän P:alt rettc-e mehrere Frauon, dis er in einer Jülle ans Land brachte; der Steuermann erreichte das w'er schwimmend. Eine Mutter warf ihre drei Kinder in den Fluß und 'prang ihn.n dann nach; sic selbst und ein Kind worden m Sicherheit gebracht, während sie die beiden cndrr-n rvr ihren Augen ertrinken sah. Etwa 80 Meo.schcn sollen >m TavM gerettet worden sein. Das Schiff tpi-ch aus eine Sand- bar k uns brannte bis uus den Wvsstrrand Lb. * Aus Paris. Am vorletzten Sonntag hätte Paris bei nahe eia ähnliches Unglück zu beklagen gehabt, welches die tz -blitischrchsreudui der Londoner in so grausiger Weise getrübt bat. Es brach nämlich unter den Füßen der überzahlreichen M nge ein Theil der Eisdecke des Teiches km BoiS de Boulogne em, zum Glück an e'ner Sielle, die nicht ganz anderthalb Meter tief ist. Etwa zwanzig Personen sielen ins Wasser, wurden ober, so viel man bis jetzt weiß, sammt'.ich wieder her aufge zogen. — Düsen Abend findet endlich das erste große Eis- rennen des Schlittschuhelubbs bei großartiger Beleuchtung durch FuckAn und electn chs Licht statt. Schon seit mehreren Tagen fahren Looorrwbilen um die erkorene Eisfläche herum und rich ten ihre Dampfsäulen auf dieselbe, damit jede Unebenheit ent- fernt und die Bahn in Wirklichkeit so eben und blank wie ein Spiegel werbe. Ein Matt versichert, von dem Kaiser selbst sei die Jdce e nrr solchen Verwendung des Wasserdampfes auSge- ganz,.». DcS heut'ge Nachifest wird mit Spannung erwaAet u d soll eines der glänzendsten Ereignisse des Pariser bigk- lil» in dieser Wintersajson wcr'e». * Zu den zrhlruchen An-.krolea, welche über di.' Glück:- fälle der Domboulotterte circul-ren, gehört auch die folgende: Ein H rrdw-.rkslehrliog bat seinen Meister um 5 Sgr., und als dieser über die Verwendung des Geldes Rechenschaft forderte, erzählte ihm der Lehrling, er habe sich 25 Sgr. erspart und wolle mit den erbetenen 5 Sgr. den Fond zur Anschaffung ein S Dombaulooses vervollständigen. Wie kannst Du Dir 25 Sgr. er prren, da Du gar kein Geld in die Hand bekommst? fragte der Meister — und nun beichtete der Lehrbursche, er habe bei d n regelmäßig"», Gängen, die er Abends im Auftrag« seines Meisters nach Deutz machen müsse, sich in der Dunkelheit an d.r Zahlstelle der Brücke „vorbeigepfuscht" und von den defrau- dirten 4 P'ennigen jenen Fond angchäuft. Der Meister freute sich über den Pstlsize« Burschen (wo bleibt da die Moral?), gab ihm die 5 Sgr. und der Junge gewann mit seinem koose 1000 Thaler. * Don der Stellung der Dienstmädchen in Am rika ge genüber den Hausfrauen werden wieder folgende Züge erräh t: Eine Dame war im Begriff, eine neue Aufwärterin zu nncthcn und die Verhandlungen, obgleich einigermaßen verwickelt und in die Länge gezogen, hatten sich noch ziemlich glatt abgewickelt, bis sie bemerkte: „Ich gebe jede Woche einen Abend frei, erlaabr aber nicht, daß ein Begleiter ins HauS kommt". Bei diesen Worten erhob sich das Mädchen mit Würde (sie setzen sich stets, ohne dazu aufgefordert zu sein) und erklärte, dos bringe die Frag« zum Abschlüsse, worauf sie aus dem Zimmer schwebte. Eia Herr nahm es über sich, die schwerste Arbeit bei der En- gagirung einer Köchin zu thrm, bevor er sie zu seiner Frau schickte. Er hatte ein Kreuzverhör zu übrrstehrn über den Ge brauch sein:s Hauses, die Bequemlichkeiten der Küche, die regel-' mäßig-n Surnden seiner Familie und die Zahl der Dienstleute ur>d that cS mit großer Geduld, bis das Frauenzimmer fragte „Wie viel Kinder haben Sie?" „Ich habe fünf", antwortete er, „aber ich werde, wenn Sie darauf bestehen, zwei oder drei au« dem Wege schaff«*. D«, dnht« er sich auf de» «bstch herum und fühlt, weiter ki» verlangen, sich tu Kvauaunegß» ^**^*Jn"PhiÜttlphia hat man an «ehrereu Gekfpinhe» Einrichtung angebracht, »ermittelst wacher, sabald «in Be such aemacht wird, da« Schloß zu öffnen oder di, Th» zu »rbrechtn, auf telegraphischer« Leg« sogleich de« uüchst sten PoliMationthause die Nummer angegeben wird, uutee welcher der Schrank in die dort gehaltenen Register «st»«» tragen steht. In düse,« Register ist neben der NumM« die Straße, dos Hau« und da« Zimmer, wo der bedrohte Schrank steht, genau verzeichnet, so daß als» der ahnungsloser Dieb sicher sein kann, durch polizeiliche Intervention in seinen» Vorhaben gestört zu «erden: * Die Präger „Boh." schreibt: „Kurz vor Neujahr kaufte Jemand eivem «lbn, jedoch sehr kunfisoll grarbeitetür Secrttair. Als er den elben zu Hause «--her rnicrllichte, kut-- deckw er zu s-.in«r Ueb«rasch/n- ein g.-heimes Schubfach, iu welchem sich ein zierlich « Kästchen befand, da« auf vergilbtem Paprer van alt»äterliche» Hand di« Lusschrift enthielt j „Die» gehört dem Finder." Dies« Aufschrift und die Schwere de« Kästchens ließen in dem Finder die freudige Vermuthunz auf« kommen, daß hier ein Goldschatz gcborgen sei. „Ein prächtsi- gis NeujrhrSgtschenk!" rief er in seiner Vorahnung au« und «achte sich, da das Kästchen versperrt war und der Schlüssel fehlte, in großer Ungeduld sofort daran, da« Kästchen mit dem »rVen besten W« kZeuge Lufjusprenxen, was ihm auch Mz leicht gelang. D» lag nun in einrm dicken stretzmrdm Ädern säckchen der Schatz, «renn auch noch verhüllt, vor scinW Augen. Wie er rasch das Säckchen hmaushett, ksmntt em anderer Zettch z«« Borschein, auf «orlchem dis — minder er« freolichen Worte stehen: „Hier sind Ducatm — gewesen k" Das Säckchen entgleitet den Händen des so arg Enttäuschten und eine Mmge kleiner flacher Steinchen, wie man sie «m den Ufern der Moldau zu finden pflegt, kollerten auf de« Erdboden herum." * In Poetot, so erzählt das kullvtin sto I» 8ooiöl« pro- lec.trn'v ckeo animenr, war ein Pferd im vollen Durchgehen beg'iffen urd stürzte auf drei Knaben zu, welche auf der Straße spülten und bei dem Anblick des wüthendm ThiereS ein lau tes Augstgcschrei „hoben. Da hielt das Pferd plötzlich in seinem Laufe inne, blieb stehen, zitterte am ganzen Körper, wieherte, berührte mit seinem Maule den küinsten von den Knaben, setzte dann leise seinen Fuß auk das Kns dessübev und kehrte darauf ruh'g zurück. Das Pferd hatte in de« Kinds den Sohn von dem Nachbar seine» Her.n erstnmtl (Wcr'S nicht glauben will. läßt'S bleiben!) * Brüssel, 22. Januar. Daß eia Eisenbahnzng von Wölfen angegriffen werden kann, scheint unglaublich und doch ist es in der Nacht vom 18. zum i9. d. auf der Luxembur ger Eisenbahn geschehen, wo eia Zug, welcher in drei Wag gons Ochlen und Schale tran-psrtnte, in Folge des Schnco- lall« halten mußte, bis nach zwei Standen 20 Arbeiter hex- bngischafft worden waren, um die Schienen von der Schnee decke zu befreien. In der Zwischenzeit senden sich 5 Wöffe ein, die einen Angriff gegen die Waggons versuchten, wÄcher von dem Personal des Zuges zurückgeschlagen wurde, wobei «S gelang, einen Wolf zu tödien Erst als die Hillsmannschaft herbkikam, entfernten sich die übrigen vier Raubthiere. * Azteken-Heirath. Vor einigen Tagen hat man dr London in Gegenwart vieler vornehmer Liebhaber von solchen üuriositäten die Aztelenlinder v-rheirachel. Der „Eigenthümer und Adoptivvater" dieser Vogelkvpfmenschen, welcher sie so lange der europäischen Schaulust gegenüber für Geschwister aukgegeben> hat, um die Speculatwn auf eine solche Menschenmenagerie nicht zu beeinträchtigen, es für zweckdienlich befunden, diese Blutsverwandtschaft für null und nichtig zu erklären. Beim Feste wurden wunderliche Reden gehalten. Ein Lord nahm Anlaß dabei, über euglilch-anurckanisch-aztekische gute Einver^ stäiidnisse zu pokitisiren. Ein Augenzeuge versichert, daS brillante Hochzeitsfest habe ihn doch mit einem leisen Grauen erfüllt — er habe jeden Augenblick erwartet, die Neuvermählten würde« plötzlich zu krähen anfangen. * Paris. In der Na ht vom 12. auf den 13. d. wur den in einer ziemlich belebten Gasse im Verlauf einer Stund« zwei junge Mädchen von einem unbekannren Manne angefallen und mit einem D.lche lebenLgrsührlrch verletzt. Trotz ihres Hilferufen» gelang es dem Mörder, den ihn Verfolgenden zu entkommen, um sich freiwillig auf der Polizeipräfectur mit der Angabe zu stellen, daß er da« Doppelattentat verübt habe, weil er es anderen berühmten Mördern gleich thun wolle. Er zeigte den blutbefleckten Dolch vor und cs stellte sich heraus, daß er allerdings der Mörder war. Der erst 23jährige Mensch hat schon vier Verurteilungen überstanden und das Gesängniß erst kürzlich verlassen. In seinen Taschen fanden sich zwei Manu- scripte „Reflexionen über die Todesstrafe" und „Allgemeine Erwägungen über die Hinrichtung mittelst des Fallbeils". Das zweite Mrnuscript, als dessen Verfasser er sich auSgab, will den Beweis führen, daß dis Guillotinirung>ie angenehmste Todrs- art herbeiführe. »«^«Ir«» Verrvin. Sechster öffentlicher Vortragsabend morgen Mittwoch, dm 30. Januar. Zahnsgasse I, 1 Treppe, Abends 7j Uhr. Gegenstand des Vertrags: Phyfiatrische Betvach' tuugen über den Lurher'sche.» Satz (nach 2. Buch Moses Cap. 34, Ver« 7): „Daß Gott über die, so ihn hassen, die Sünde der Väter heimsuche an den Kindern bis in« dritte und vierte Glied, daß er aber denen, so ihn lie ben und seine Gebote halten, wohlthue bis ins tausendste Glied." Eintritt der Nichtmitglisd.r 5 Ngr. Der Bnlaus v-m Lsosk« zu 10 Ngr., zu der mit bevorst-heuder (Htstzizei-Auöstestung verbun denen V«rlou,un;tz. hc.t gütiust Herr Venst KL^inzrV, Schloßstraße Nr. 7. übernommen.