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vr«Ss» 18A. Ps«e. »um, H7000, »uicrlpt« sich »i« «ckacN»« nicht »erduidUch. «nnoner« für un» «ehmen «nr vik «nnonkkn-Vureour V.H««!««. i«i» H v»«>«»! - «u»»lf »»II« > — »«»»« ch Tagtkkatt für Mkitik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. v»8 «vtistd« lnüitllt Vl-Q ^iltleul'ut' 1 öüäenkok 1 «mnlisdlt 8vin roiehbrrttixos I^xor rulor opIlnvkvL IVaarvu, als Op^ru- unä 1tl»r1»« otc -7. FLdrxLvx. Aninle »«d,n »it«»I»«»,A «ach, .Inlpaltl», Petitjell. »VI«e. «iniklandt « vlge. Eine Garantik >I>r dal » öch ft» tögigc Srlchrine» der J»I««U» wird nicht ,e,«den. riutwtilttgc ilunoneen-Snstril,« »an unbekannten Perlon«» inieriren »ir nur ,e,en »rt»um«r«n»». Undtnngdurch «rieiinarken ade, "»fteiniabluuz. «ch, Silben kalt«, Inlerale Mi die «»nlaa» L°S.uL?i.'L"L,^"- m ür.V8taU-1'Ll»st-H»v»t«r: ^.IlLdvllälioli Vorstellun- ßso nur cisw 6edists ävs luusts^isls, ä. Losss, Opsretto u. ä. Lnllots (»isdo Ulsntvrnnrvi^Sll I,eip/.i^vr Lllittor). k«l8v-^rM«1: Kel»et»»edea, L«i»»K»ve»»Ulre«, Keks«»«edroUs», V»«e»t»»ede»S klal<>r1««vo, To,r1«Ie»t»»vk»,, VL«leItert»t,t:keo, v»men- ^mkI»GOt»veLeo, Il«lt»»L»>»vk«n oto. ^uvEirUcko iUustrirw I^vü»Uston vorävQ xr»tu» »d^vgodoa mrä naok ausvLrl« tranvo vorr»LN«1t. Har««» 8ÜI»u«, Drvs lvn, IVIIsckrulkvritr. 21b. u. ttoptilenfttr. 6 am kostplatr. ^.. Llmvullonfs, Iloirdiläkausr IiLKvr Lvinslvr llol28eknitLivaarvv »Iler ^rt Vr«8üvn, V1etor1»8tr»88v >r. 25. I»lv ilvuvu unü rv8t»urlri«n Viiitvn ü«8 lir^tilll-kiilsstW ru beiprix 8M<I «i Mnet. 1a ävll XixstnI1-?Ltnst-6Lrd«ll (v1s<rtri86li böltzuvktvt.): ^llnksnäliod irr«88v Oonevrtv. (LMrLb 50 Uk) XN886I10Ü'I1UN8 7 Iffir. (l'nMSkiltrös 25 Ut'.)F.uk. 8 Elir. c»»-, I Witteruna vom II. Aua.: Garometrr nach vecar Biiio», Ivallsiiafc I». lAbdS. 7 N.> 7«0Mill^Iei»-estern>Mill.gci>ieacn. Tbermonicirogr.,,. V>eanin°ur: ileinp. l,aW. «r*»» nikdr. rimp. «iichft-Tcmp. 2l»W. Nordwon-Wind. Heiter. Aussichten für den 17. August: Auffrischender Westwind, veränder liche Bewölkung, Niederschläge mit Sonnenschein wechselnd, külil. Tomierftag, 17. Angnst. PMtiich-S. Bor Alexandrien nichts Neues. Bestätigen sich die Mitthei kungen, daß die Pforte noch keine Konvention mit England unter zeichnet und noch viel weniger Arads in den Bann gethan habe, sondern über beide Dinge noch „unterhandelt", so ergiebt sich ein Bild, wie eS nur im Wunderland des Orient denkbar ist. Ter Sultan zieht gegen den Rebellen Arabi, den er heimlich für einen trefflichen Patrioten hält, und die logische Folge dieser verzwickten Lage wäre der Wunsch des Sultans — von Arabi besiegt zu werden. Truppen, die dem Feinde den Sieg wünschen, das ist trotz Ben Akiba noch kaum dagewescn. Arabi bemerkt doch wohl das Feilschen der Pforte mit England um seine werthe Person, und er mühte sehr dumm sein, wenn er sich zu Englands Gunsten der Pforte, die ihm allen Segen wünscht, reuig unterwürfe. Die wei teren bis zur Stunde vorliegenden Telegramme widersprechen sich schnurstracks. Die Scheits sollen erklärt haben, Arabi schädige de» Islam; ferner, die Ulcma's würden gegen den unpatriotischen Sultan ein neues geistlicheS Oberhaupt (Scheik ul Islam) der Muhamedaner in dem Sherif von Mekka erwählen. Wie gesagt — nur eins kann wahr sein, oder auch kcins. In Frankreich hat man, wie cS scheint, die Rechnung ohne den Wirst, gemacht, indem man ein schattenhaftes Geschästsministerium zu installiren dachte und nun eine grobe Selbstständigkeit und Rüh rigkeit der neuen Minister bemerkt. Duclcrc, der Premier, bereitet mit Energie eine neue politische Stellung Frankreichs vor, aller dings mit immer schärferen Conturcn aus den Gambctta'schcn Programmen. Der unter Freycinet geschickt eingclulltc Dcutschenhab lodert überall neu geschürt wieder auf, und selbst sonst gemäßigte Blätter fließen über von den heftigsten Beschuldigungen der Bis marck'schen Politik, die Frankreichs Stellung in Europa dcpravirt habe. Ginge Duclerc mit einer Aenderung hitzig vor, um das ge sunkene Ansehen Frankreichs rasch zu heben, so würde cs ihm wie Gambetta ergehen, der sich so überaus rasch abbrauchtc, weil er nicht schnell genug in deutschseindliche Konflikte hincinzuhctzen ver mochte. Die Franzosen wollen die Revanche, aber sic wollen sic nicht kopstos überstürzen. Duclcrc geht vorsichtiger vor. Alle Note» und Manifestationen in der gründlich verfahrenen egyptischcn Frage sind maßvoll, geschickt, immer in der Reserve gehalten und lassen für spätere Fälle Frankreich freie Hand. Man wartet zu. Aber ein charakterloses Geschästsministerium ist das jetzige nicht. Duclcrc schont die Mittel des Landes, hütet sich vor Kollisionen, aber er strebt ernstlich darnach, Frankreichs Prestige im europäischen Conccrt wieder zur Geltung zu bringen. Er hat sich von England vorsich tigerweise nicht getrennt, und dem italienischen Konsercnzantrag (Schaffung einer europäischen Polizei am Kanal, nöthigenfalls also gegen Englands Sonderziele gerichtet) zugestimmt — beides mit Reserve. Englands Lords geben den deutschen Spiritusbaroncn ein nach- ahmenSwerthcs Beispiel — sie haben ihre Opposition gegen Glad- stone's Pachtrückstandsbill, obwohl sie ihnen schmerzliche Opfer aus- crlegt, aufgegeben und in letzter Lesung das Rcformgesetz zu Gunsten der Pächter, wie es das Unterhaus votirtc, angenommen. In Kürze heißt das: Wenn künftighin rin Pächter seine Nothlage nachweist, so daß er den Zins nicht zu zahlen vermag, kann er weder scgucstriit (welche gerichtliche Prozedur eine Unmasse Geld und Zeit kostet), noch von Haus und Hof verjagt werden; sondern, nachdem der Sachverhalt klar gelegt, zahlt die Regierung ein Drittel des Pachte?, der Pächter das zweite Drittel und daS dritte Drittel muß der Lord erlagen, für immer, uneinklagbar. Freilich geben die Lords nur grollend und gezwungen nach, aber sie geben doch nach und verhüten durch diese Geldopfer das Schlimmere, ein« Reorganisation des Ober Hauses, die man in England und Irland bereits ventilirt, da allen nützlichen Gesetzen die LordS Schwierigkeiten bereiten, sobald ihre StandeSvortheile in Frage kommen. Mit dieser Rückstandsbill dürften vorläufig die größten Schärfen der irländischen Erbitterung gemildert sein. Sähe nicht ganz Europa augenblicklich nach der Sphinx im Pharaonenlande, so würde ein häuslicher Konflikt im lieben Oesterreich mehr Staub aufwirbeln, als cS thatsächlich der Fall ist. UnS geht da» recht nahe an — es handelt sich um Böhmen und da sitzen wir Sachsen ja hart bei. Was den Grasen Taaffe be wegt, sich plötzlich zu erinnern, daß in Böhmen auch dieDcutsche» Rechte haben, das wissen wir nicht. Thatsächlich ist unter ihm jetzt ein UniversitätSprüfungSerlaß für Prag entworfen worden, der von den czechischen Studirenden die absolute Kenntntß auch der deutschen Sprach« (bet den Staatsprüfungen) fordert. Die Wenzels- söbne stehen schier auf dem Kopse vor Empörung über diesen Ein griff ! Daß Oesterreich ein wesentlich mit deutscher Staat ist, daß ein Böhme, der in Wien czechisch bei Gericht plaidiren wollte, einfach keine Praxis fände — daS leuchtet den Wenzeln nicht ein, wenigstens der Menge nicht. Und hier muß zu Ehren der Menschrn- vernunft und der politischen Tüchtigkeit des Führers Herrn vr. Rieger bemerkt werden, daß er persönlich den deutschen PrüfungSpassus billigt. Die Spaltung zwischen ihm und vr. Grcgr, zwischen Jung- und Alt-Czechcn, fördert eine auswärts unglaubliche Erbitterung zu Taget Rieger sagt: die Gebildeten Böhmens würden nur Vorthcil von der Kcnntniß der deutschen Sprächet haben. „Narodm, Listy" erklären die deutsche Sprache kür schand bar und überflüssig für den rechten Czechen. Pokrock (ebenfalls czechisch) nennt diese Uebertrcibung Schwindel. Dänen. Schweden, Holländer brauchten doch auch nicht deutsch zu lernen — rufen „Nar. Listy" und vergessen dabei ganz, daß jene Länder doch nicht dänische, schwedische, holländisch« Enklaven in deutschen Landes-1 theilen sind, wie es doch die czechiicbe Nation ist. — Bereits sind die czechischen Studenten, die ia schon „die siegreiche Schlacht am Kuchclbad gegen die Deutschen^ schlugen, in Ausruhr, um an das Rektorat, an Rieger. an das Ministerium zu rcmonslriren — man wird ja sehen, mit welchem Erfolg. Zeit ist cs gewesen, daß man in Wien endlich einzusehen anfängt, die beste Arznei gegen magyarische, rutbenische, czcchische und irridcntistische Hebelgriffe seien die staatscrlmltendcn loyalcn Elemente Oesterreichs Summen allein würden genügen, auf mehrere Jahre hinaus bessere Berkehrswege auf der Vogelwiese zu schaffen und durch erhöhten Verkehr und vermehrten Konsum sich doppelt und dreifach wieder bezahlt machen. — Wie bedeutend die Nachfrage nach unserem inländische» Wein sich stellt, der im Auslande, weil er dort verschnitten und unter anderem Namen verlaust wird, meist unbekannt ist, dürste ani sichersten aus den Lcrkaussergebnissen des Kgl Äuffenbauses hcrvor- Jn Berlin-Varzin schweigt noch Alles über den Fall in Breslau, > gehen. welchem der Wcinverkauf aus den alten Zeughauskellcreicn Bischof gegen Pfarrer. Unverschwicgcn darf aber nicht bleiben, daß ^ untersteht In letzteren waren zu Zeiten ganz enorme Vorräthe der Pfarrer Strcbna sich in seinen, Rcklomationsschreiben an seinen! ausgcstapclt und sind noch gegenwärtig daselbst intakte Wcingefäße Bischof eines keineswegs angemessenen würdigen Tones beflissen! für ungefähr 5000 Hektoliter vorhanden, leider ist aber der Bestand hat. Der Brief ist sackgrob und damit schadet der Schreiber der j an Wern auf ungesähr den zehnten Theil des Faßinhaltcs beschränkt ganzen Staatspsarrrrsrage. Wie es kommt, ist nicht recht ersichtlich,! worden. Zu dieser Verminderung trugen einesthcils die zahlreichen aber thatsächlich hat das Organ der Kgl. Sächsischen Regierung, > ungünstigen Erntejahre der letzten Jahrzehnte bei, anderenthcils die die „Leipziger Zeitung", zuerst das Schweigen über den Vorfall gebrochen. Unser Osficiostim schreibt: „Zur Beseitigung der unleug bar vorhandenen Anomalie, die zugleich den schwersten praktischen Miß- und Nothstand involvirt, die Staatspsarrcr zur Resignation ihrer im Widerspruch mit den Grundsätzen ihrer Kirche und in Auflehnung gegen die Autorität derselben erlangten Aemter aufzu- sordcrn, war der Fürstbischof von Breslau gewiß berechtigt und nach kirchlicher Auffassung verpflichtet, und er hat dadurch nichts gethan, worin irgendwie eine Verletzung der Staatsgesctze gesunden werden könnte. Nur dann erst, wenn er gegen die Staatspsarrcr, falls dieselben seiner Aufforderung keine Folge leisten, mit der Verhängung der fraglichen kirchlichen Ecnsurcn einschritte, könnte er möglicher weise, tci cs mit dem Gesetze über die kirchliche Disciplinargewalt vom 12. Mai oder mit dem Gesetze über die Grenzen des Recht? zum Gebrauch der kirchliche» Straf- und Zuchtmittel vom 13. Mai 1873 in Konflikt gerathen, obschon auch dies nicht so zweifellos ist. lieber die Stellung der Regierm^ zu dieser Frage verlautet bis jetzt nichts. Vergeben würde der Staat sich durch seine Mitwirkung zur Beseitigung jener, durch einen emgcstandcncn Mißgriff ge schaffenen. von den schuldlos betroffenen Gemeinden schwer empfundenen Anomalie nichts: durch die Hetzereien der kultur- kämpfcrisch-oppositioncllen Presse wird sich die Regierung daher, falls nicht andere Momente den Ansschlag geben, schwerlich davon abkaltcn lassen". Man wird nicht fehl gehen, wenn man diese Auffassung als genau den Ansichten der prcuß. Regierung betrachtet. läufig Bcscbl erhalten, lieber den Selbstmord Kriegs-Schiffes im nal - Zeitung" mit. Nenrste Teltlirammt der „TrcSduer Rachr." vom 16. A»g. Berlin. Für die bevorstehende preußische Landtagswahl kan- didirt Graf Wilhelm von Bismarck, der älteste Sohn des Reichs kanzlers, in Rummc.sburg in Pommern. — Die Korvette „Gneisc- nau" und der Aviso „Zielen" werden verschiedene andere Mittelmcer- stationen, wahrscheinlich in Klein-Asien, besuchen, bevor sic nach den egyptischen Gewässer» gebe». Die Korvette „Nymphe" bat vor sich nach Beyrut (Syrien) zu begeben. — eines Offiziers an Bord eines russischen Kieler Hasen iheilt man der ^Natio- ..— - ,, der russische Offizier sei als Nihilist durch kompromittirende Papiere entlarvt worden und in der finan ziellen Verwaltung des Schiffes seien Verordnungen entdeckt, in denen jener Offizier betheiligt sein sott. London. Unterhaus. Lawsen beantragt die Ablehnung der Finanzbill, bis die Regierung versichern werde, von den cgyp- tischcn Militärbehörden die Nicderlegung der Waffen zu erlangen n»d versuchen, gegen Zusicherung des Rechts, im Budget zu votiren. Gladstone erwidert, man könne in Egypten nur allmälig die Pri vilegien dcS Selfgouvcrnemcnts der Freiheit wicdergcben. Berliner Börse. Wenig Verkehr und wenig Coursverändc- rungen. Es fehlte der Börse an Anregungen. In deutschen Eisenbahnen machte sich das Bestreben geltend, die letzten Gewinne zu realisircn; die Eoursc bröckelten deshalb vielfach ab» nur Ostprcußische brachten es noch zu einer Avance »on 2'/- Proe. Oestcrr. Bahnen still; Franzosen -ff 1 M. Banken reckt fest. Disconto gut gefragt schlossen 2 Proc., Ercditactien 2 M. höher als gestern. Für Bergwerke und Industrien war großes Interesse nicht bemerkbar. Anlagcwcrthc still, aber recht fest. ^ranksur« a. »., IS. Anfliisl, «bkvd». «rcdil 27:>>/,. ewsiSdahn 2»»-/,. v°m- onrdcn I2«->>. evcr Loose—. Ocst. Silbcrrnite —. PopierrciNc —. GoUzicr 277>,>. Ocftcrr. Goldrcnic —. «"/» Uim.Goldrente —. 7Icr Nutzen —. kNcr Nutzen —. L.Oricntanlrlhc —. Neueste Unsar. Geldanleihe . S. Oricrilanlcihc . Nn- «arische Pav'errenle —. TiScouio . Gavpter L7>/,. Fest. Wien. IN. :A»siusI. Nbcnos. Credit 2IS.7S. sic st. Part», I«. August. lSchlutz.) Rente 82,bL. S»,leihe IU>,iN. Italiener Sft.Il>. Gtaaldbalt» 7-17.00. Lombarden 3l».7ö. do. Prioritäten 287,00. Caytztcr 28o,0v. Oeslerr. Goldrcnt« 82. Tröge. Lokale- «nd Sächsisches. — Der Kgl. Sächs. Militär-Bevollmächtigte in Berlin, Oberst lieutenant Edler v. d. PI a n i tz, ist von seinem Urlaub auf seinen Posten nach Berlin zurückgckebrt. — Im Aufträge des Reichs-Eiscnbahnamtcs läßt gegenwärtig die Verwaltung der sächsischen Staatsbahnen Versuche zur Ermi te- lung des Widerstandes von Wazen verschiedener Bauart bei Uebcrwindung von Kurven veranstalten, welche in Len Kreisen der Eisenbahntechnikcr mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und noch mehrere Wochen andaucrn werden. Dieselben hat man erst auf der Linie Annabcrg-Chcmnitz begonnen und wird sie auf der Strecke Höhlteich-Stollbcrg lortsctzen. Zu diesem Zwecke befährt ein Ver- uchszug, dessen erster Wagen die Apparate enthält, fast ununter brochen dieselbe Strecke. An der Lokomotive befindet sich eine Vor richtung zur Bestimmung der Fahrgeschwindigkeit. Der Kraftauf wand. der zur Ueberwindung der Kurven nötlng ist, wird während der Fahrt auf einer Papierrolle von einem Stifte fixirt und später berechnet. — Nachdem nunmehr da? große Feld der Vogelwiese ge räumt ist, lüften sich allmählig die Schleier über den Erfolg oder auch Mißerfolg unserer Dresdner Wirthc. Nur sehr wenige find in der glücklichen Lage, mit einem halbwegs erkleck lichen Gewinn rechnen zu können und man kann einmal die Tbat- ache nickt auS der Welt schaffen, daß trotz des schlechten Wetters ein besseres Erträgniß zu erzielen gewesen wäre, wenn recht zeitig Vorbeugungsmittcl für so fatale Eventualitäten getroffen worden wären, wie sie die letzte Vogelwiese mit sich gebracht hat. Der Aufwand für die Herstellung einer bequemen und dauerhaften Passage kann doch des Kostenpunktes wegen kein Bedenken vcran- ' iffen, da der Hippodrom 6M M.. das Feldschlößchenrestaurant SOO k.. die Gewrrbcballe 250 M.. Fischer's Tanzsalon 5<X>M., Albcrt- ialon 660 M„ Rcisewitz 360 M.» Adolph's National-Salon 2!16 k-, Gruncr's Wiener Prater 296 M., Radeberger Zelt 366 M.. Tivolizelt 350 M., Voigt's Schweizerbäckerei 163 M., jedes der 2 großen Caroussels 105 M., die Dampssckifjsahrts-Gesellschast für die bloße Berechtigung zum Landen 600 M. sog. Standgeld obfiihrcn; die tandgcldcr der übrigen gröberen und kleineren Restaurants, sowie chaukuden werfen noch weitere Summen ab. Oben angeführte trotz allmählicher Preissteigerung sich von Jahr zu Jahr vermehrende Nachfrage. Daß die Produktion der königlichen Weinberge, analog derjenigen aller Privatwcingebirgc, mit der Zeit zurückgegangen, erhellt schon aus dem Umstande, daß beispielsweise die Hoflößnitz, der dritte Theil der gesammten landesherrlichen Wcingeländc, 1739 allein säst an,au so viel Weincrtrag auswcist, als die gesammten königlichen Weinberge in dem guten Wcinjabre 1878 und zwar 201 Faß oder ca. 80,460 Liter. Tic Nachfrage hält nun aber mit der Produktion keineswegs Schritt und kann es, wenn nicht bedeutende Ertragsjahre einfallcn, leicht dahin gelangen, daß die Kcllcreibestände auf den Nullpunkt herabsinkcn, d. h. daß sic vollständig ausverkauft werden oder aber der Wcinverkauf sistirt werden muß. Im Jahre 1878 noch wurde in Summa für 50,000 Mk. Wein verkauft, 1881 brachte der Verkauf dagegen bereits 66,000 Äk. — Der dritte Verbandstag deutscher selbstständiger Buch binder und Fachgcnossen in Berlin schloß sich der Petition an, welche der Schutzverein für den Papier- und Schreibwaaren- handel an die Staatsrcgicrungcn abzuscndcn gedenkt: 1) Der Schutz verein für den Papier- und Schrelbwaarenhandei in Deutschland, vertreten durch seinen Präsidenten H. Gmeincr in Dresden, erklärt: Daß der Handel mit Schulbedarf in Deutschland durch Eingriffe von Schulbeamten in diesem Beruf vielfach geschädigt wird und erwartet deshalb von den betr. oberen Schulbehörden Deutschlands, daß dieselben zu nachstehenden Grundsätzen geneigte Zustimmung crtheilen und für Annahme derselben in allen deutschen Schulanstaltcn geeignete Maßregeln treffen wollen. 2) Schulvorstände, Direktoren, Lehrer, Schulaufwärlcr und sonstige Schulbeamte haben sich des Handels mit Schulbedarf in. Allgemeinen, besonders aber an Orten mit wohleingcrichtctcn Schulbcdarfs-Handlungeil, zu enthalten. 3) Der Schulbedarfs-Handel darf nickt durch Bestimmung und Einwirkung der Schulbeamtcn beschränkt oder zu Gunsten einzelner Handlungsffrmcn oder sonstiger Anstalten beeinflußt, noch zum Besten von Lehrkoffcn oder ähnlichen Zwecken ausgenutzt werden. 4) Den Schulbeamten soll immerdar, unter Berücksichtigung der heimischen (deutschen) Industrie, die Bestimmung der betr. Lehrmittel überlassen bleiben; doch ist denselben größere Einheitlichkeit und rechtzeitige Verständigung, sowie öffentliche Bekanntgabe über Nornialwaaren, dringend zu empfehlen, damit es jedem Schreibwaaren-Händler möglich sei, sich leicht und rechtzeitig zu unterrichten, um geeignete Maaren zu beschaffen. — Die Forderungen gipfeln in folgenden vier Punkten a) den Lehrern und Schulbeamtcn in Städten den Handel mit Schulbcdürfnissen im Wege der Gesetzgebung gänzlich zu untersagen, b) dieses Verbot behördlich überwachen zu lassen, o) zu veranlassen, daß Abänderungen oder Ergänzungen im Schulmatcrial durch Zeitungsannonce oder Rundschreiben an die betr. Händler rechtzeitig besannt gegeben werden und ä) zu befehlen, daß keine bestimmte Handlung den Schulkindern als Bezugsquelle vorgeschricbcn» sondcm jedes Material, sobald cs vorschriftsmäßig, auch zugclasscn werde. — Behufs redaktioneller Modisizirung der Begründung der Petition, die nicht in allen Punkten den Beifall der Versammlung hat, wurde eine Konimission eingesetzt. Der Vcrbandstag beschäftigte sich alsdann nochmals mit der „Gesellen- und Lebrlingsfragc" und zwar auf Grund von Anträgen, die Adam-Giesen dem vorigen Vcrbandstag voraclcgt hatte. Die Anträge selbst sind im Allgemeinen durch das Normal-Jnnungsstatut erledigt. Der Vcrbandstag beschloß zugleich aus Antrag dcS pcrrn Grimm-Leipzig: der Vorstand wird beauftragt, Schritte zu tlmn. daß eine obligatorische Kontrolc über die Ausbildung der Lehrlinge eingeführt werde. Die Prüfung ist den Innungen zu übertrMN. lieber die geplante Errichtung einer Ilnterstützungsknfsc des Verbandes berichtete hierauf Herr Kühne- Leipzig. Für die zu gründende Kasse, die nach 6 Jahren ,n Thätigkeit treten soll, sind bereits 3816 Mk. gesammelt und beschloß der Vcr- bandstag nunmehr die Gründung der Kasse. — Man klagt in Dresden vielfach über Rauchbclästigung. Daß der Rauch aber auch seine guten Eigenschaften hat, beweist folgendes ärztliches Gutachten: Mr. King, ein Arzt der Vereinigten Staaten, hat eine Schrift veröffentlicht, in welcher er, unterstützt durch ein reichliches statistisches Material, darzuthnn sucht, daß durch den Einfluß der Lokomotiven und sonstigen Feueressen sich das Klima einer Reihe von Städten der Union, namentlich von Ncw- Bork und Philadelphia, verbessert habe. Der französische Gelehrte Lion Colin pflichtet im Allgemeinen dem amerikanischen Arzte bei und weist darauf hin, daß das Anzünden von Feuern schon längst als ein Mittel zur Zerstörung der Miasmen bekannt sei. In Rom trete das Fieber in den bevölkertsten Stadttl,eilen, wo sich die meisten Feueressen befänden, am wenigsten aus. Auch auf Eivitn- vecchia und die Umgebungen der Bahnhöfe hätten die Eisenbahnen günstig gewirkt. — Es wird beabsichtigt, im nächsten Monat die Telegirten sämmtlichcr Lokalkomitces für den Bau des Rh ein-Weser- Elb e-Kanals nach Hannover eimuberufcn. Die für diesen Zweck eingelcitetc Agitation hat bereits «me nicht unerhebliche Summe ergeben. ES sollen für den Bau dieses Kanals auch Petitionen an den Landtag gesendet werden. — Die Pferdcbahnlinie Dresdcn-Blascwitz wird wahr scheinlich demnächst einen veränderten Weg nehmen und Ovar anstatt Pillnitzer- und Elisenstraße durch die Marschallstraße fahren. Auf dieser letzteren wird die Verbindung eben begonnen, während in der Amalicnstraße das Gelciö abgebrochen wird, um daselbst Doppclgelcise cinzulegen. An diese Arbeit wird sich der Umbau der Geleise in der Pillnitzer- und Eliasstraße schließen und währenddem die Marschallstraße benützt werden. — Auf vielfaches Begehren vereinigen sich beute Abend im Wiener Garten die Kgl. Musikdirektoren Trcnkler und Werner mit ihren vollen Kapellen nochmals zu einem Monftre-Con ccrt; cs wird diesmal nicht nur cm Tlicil» sondern jede Pro- grammnummer von beiden Chören zusammen ausacführt. DaS Programm ist sehr gewählt und wird unter allen WittcrungSvcr- hältnisscn vollständig ausgeführt, da der Wiener Garten in der glücklichen Lage ist, in seinen ausgedehnten Marquisen Schutz vor Regen bieten zu können. — Lustig zog am Sonntag eine zahlreiche Gesellschaft au» Dresden auö und gelangte bis an die böhmischen Grcnzorte. In