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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051203011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905120301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905120301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-03
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.12.1905
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verngzgeMr: Wert'IitNirlt» »»«»»,»»,» b»l tlltlt» jw»tmatt»«r üutraaun» durck unter« »««, »»«nt« und »nr»rn«. an Lo«,- und Mon«a«kn »ur elninav »MtLoV«. durch audwNriiusilom. milll«ii!trr » VN de« S VN »0 Vf. Bei enimatwer Suttellun, durch dir Voi>»ViI.i»b»eBeftrU,«ld>. im Au«.- lünd,nii» «»Nlnecheiidei» Zuichlaac. N achdruik aller Arlikel u. Oriainal- Nilieiliiuyen »ur uiii deutlicher Que > > e» a » aad«<„Dredd. Rachr.') iulüill». Slachlifialiche Honorar- an'viiiche bleiben unberiickilchiiat: unverlauate Manuskripte werden nicht auidewabrt. r»I»»ramm°Adrell«: Nachrichten Lresde». Skgrün-ct 1856. 21Lw8«v n HOlülEVIR !! Lw8ov21I k»nII>«o»>»0U8 4t 4t I u»u8>inrtvunn8«n I «i im 8«, Osesr kirelier im8, si Hauptgeichästt, Helle: Maricliitr. A8/4V. /lnreigen-cant. Am»alnne ro» Ankunbisunew dir, MchiniiiaaÄ L uw- Hon»- und ststnaaü nur tviarikiihrahe ns von n bis '/gUtir. Die I stalllaeArimS- >.iie i«. s Lilbeni Ä» Via . Au kllndia!!»a>.n am der Brivaiieile Lei!« NL Ps, ! die L Ivaltiie Leite aut r«.l '«u« u» «Li,., ak iimaeiandt Len« vü P:e >IN diummir» nach Lonn. und,>cicriane» ! walnae ivriindmie » Pich, uni Prrvalieiie « Pf«.. Livollise :cil- am LcristNl« und als ilinseiandl so Piz Äuowärlige Äu > trüge nur gegen Doranave^idlung. Lkleglil aller werden m.l lo Pig. berechnet. yernivre«a»»chliti: «mt I Sir. II und Sir. 2twtt ILIvsoIt chL !vi88N0l- . liukv» IVriltrut! ---------------------- Iln«il»t-8lt«elvi I»x« bei LI»««!,,», ,11, Mi t Uliniki r I»NN»>I«-N, DI«rt^»,<>»»»» IS. Iteimrrtureii Liier dzKemo in ei-lener »esiididii. krvislidt'i Uiick Uu.tsr krauleo. uvverwürtttebs Laivree-Lleiilunz. kkoß. Lgtzp L 8ostn, ffitlivnstrsssv 3 u. 5. Lux. Reillkarät s Leerlrarre s. LevRils MiMiil- M inile Ml> jeser tirt. l-«Sv« terinnlvie III», levltvii u»«I I1in8«d. Iiittlt n- »ml I.«6vr-Ikvklvtt1nnA, Kvi8v- ii»ll 11i»tci 8l»l»i t-i1i li!i0l Klill8tl8 kür ^Vellmni IilSi^InIilluko, IO°/o ?iei8k>rmri8»iAun^ bsi IZgi?.stIiIun^. »To«. LUZ Vlrvl, 8«I»Io»88t> a»»v Hlv. Akt. 5t i Lage in England. Ncktvlnmll, Vorgänge im Landtag. Äeikmiichtspnketoerkehr. v» »» vlillgll. Gerichtsvcrhaiidlnngen. England und Deutschland. Böisenwochenbericht. Nintinaßl. Witterung: Mild, zeitweise heiter. Lonntlili, 3.Te;emlier IL>05». Zur Lage lu England. Die ärztlichen Bulletins vom Sterbelager des langsam hinsicchenden Kabinetts Balfour lauten mit immer größerer Be stimmtheit aus das unmittelbar bevorstehende Ende. Neuer dings meldet das in englischen Ncgicrungsangelegenheitcn gut informierte Neuterlche Bureau aus London, daß Balfour im Anfänge der nächsten Woche seine Demission geben und der König den liberalen Führer EamPbeil-BanueriUan an die Sviße der Geschäfte berufen werde. Es wird auch hinzngeiugt, daß die Annahme des Au'trags Lurch die genannte liberale Partei größe wahrscheinlich sei. Die politische Bilanz aus der inneren Verwaltung deS Kabinetts Balfour ergibt für die konservativen Nnioniiten. wie die heutige Regierungspartei genannt wird, kein schmcubel- hostcs Resultat. Dir Lage, in der sich das Ministerium seit Jahr und Tag befand, glich einem unauSgeseßien Hangen nnd Bangen in schwebender Pein. Ohne festes Programm, ohne zielbewußte Entschlossenheit, ohne Autoritär sowohl bei der öffentlichen Meinung des Landes wie bei den eigenen An hängern im Parlament, sretteten sich Herr Balfour nnd seine Kollegen aus der Ministerbank, wie man zu sagen pflegt, von Tag zu Tag durch, lebten von der Hand in den Mund und klebten an ihrem Amte mit einer zähen Hartnäckigkeit, die allen Traditionen des englischen Parlamentarismus Holm sprach. Der.stustand des Halbwollens, der für die gesamte Tätigkeit des Ministeriums Balfour bezeichnend ist, kam auch rn der gesetz geberischen Tätigkeit ebenso deutlich wie störend zum Ausdruck, indem fortgesetzt Anläufe zu großen Aktionen genommen wurden, die dann plötzlich ins Stocken gerieten und nickt weiter verfolgt wurden. Am drastischsten aber zeigte sich die hin und ber owdelnde Eigenart Balfours in seiner Haltung gegenüber den imperialistischen und zollpolitischen Plänen Ehamberlains. Der großangelegte Plan des ehemaligen Äolonialministers geht be kanntlich dahin, das heute nur locker gefügte britische Weltreich politisch und wirtschaftlich zu einem festen Reichsganzen zu- saminenznschmieden und die Hochburg des Freihandels in ein 'chutzzöllnerisches Staatengebilde umzuwandeln. Ais Ebamberlain im Jahre 1903 die Politische Welt durch sein Ausscheiden anS dem Kabinett überraschte, das er mit der Begründung verließ, er könne außerhalb des Amtes erfolgreicher für seine Ideen wirken, begann Valfour zwischen den Freihändlern aus der einen und den Ebamberlainiten auf der anderen Seite einen köckist seltsamen Eiertanz aufzuführen, in dessen Berlause er seine wirkliche Ucberzeugung so geschickt zu maskieren verstand, daß noch heute kein Mensch so recht klug daraus werden kann, was er eigentlich will. Eine Zeitlang schien es, als habe er sich aus dem Ebamberlainschen Gesamtpläne einen einzelnen Gedanke», die Schaffung von Vergeltungszöllen gegenüber dem zollpolitisch rigoros gegen England verfahrenden ÄnÄande. zur Richtschnur genommen, wahrend er die übrigen Teile des Ehamberlatuschen Programms als „zurzeit noch zu weitgehend" erachtete. In der letzten Zeit haben aber die Chamberlaiiüien offenbar auch im Punkte der Vergeltungszölle jedwedes Vertrauen zu Baliour verloren. Ebamberlain selbst ist der ewigen Halbheit seines ehemaligen „Freundes" überdrüssig geworden und hat ihm klar und unzweideutig seine Meinung gesagt mit den in einer öffent lichen Versammlung gesvrocheneu Worten: „Keine Armee kann mit der Aussicht aus Sieg zum Kampfe geführt werden nach dem Grundsätze, daß der „lahmste Mann" den Marsch leiten wlle." Diese offene Absage der Chamberlainiteu hat offenbar den Demissionsentschluß Balfours zur Reise gebracht, nach dem er sich vorher versichert hatte, daß die Liberalen die Be- rusung zur Kabinettsbildung nicht ablehnen würden. Die Furcht, daß im Falle der Weigerung der Liberalen, die Balsoursche Erbschaft anzutreten, Chamberlain ans Ruder kommen könnte, hat augenscheinlich stark mit dazu beigetragen, Baliour zur fort währenden Hinausschiebung seines Rücktrittes zu bewegen. Gerade dieses eine Moment beleuchtet ausgiebig das vielerörterte und doch nirgends abschließend gelöste Problem des persönlichen Verhältnisses zwischen Balfour und Ehamberlain. Zu einer teden Zweifel ausschließeniden offenen Stellungnahme gegenüber Chamberlain wird freilich Herr Balfour sich seinerseits niemals »erstehen, weil er zu denjenigen Menschen gehört, die sich lieber die Zunge abbeißen, als daß sie ein klares, bedingungsloses ..Za" oser ein ebensolches unverklausuliertes „Nein" sagen. Für uns konzentriert sich das Hauptinteresse des bevor stehenden Regierungswechsels in England aus die Frage, in welchem Sinne ein liberales Kabinett die aus wärtige Politik leiten würde. In dieser Hinsicht ist es als Symptom der herrschenden Stimmung beachtenswert, daß selbst ein so gemäßigter und besonnener Liberaler wie Lord Rofeberry eS für nötig gehalten bat, sich öffentlich gegen den „Borwurf" der „Deutschsreundlichkeit" zu verteidigen durch den ausdrücklichen Hinweis, daß er besondere Sympathien über haupt nur für ein fremdes Land, nämlich für — Frankreich uhrig habe, während er sonst alle übngen Nationen mit dcm- ielbe» Maßstabe eines allgemeinen Wohlwollens messe, ohne dabei Deutschland irgenwie zu bevorzugen. Immerhin dürfen. wir wohl überzeugt sein, daß ein liberales Kabinett wenigstens! aus äußerlich korrekte Beziehungen zu Deutschland Wert legen und sich direkt unfreundlicher Handlungen, von denen die Regierung Balfours nicht freiznsprechen ist, enthalten wird. Die Art, wie Balfour den deutschfeindlichen Machenschaften selbst innerhalb seiner amtlichen Mcicht'phäre freien Laus ge lassen hat — man braucht nur an die feindseligen Ausfälle des Admiralilätslords Lee gegen Deutschland und ähnliche Vor kommnisse zu crtnncru —, verdient die schärfste Verurteilung, da ein loyales festes Auftreten des Ministerpräsidenten gegen alle derartigen Elemente ohne Frage wesentliche Verstimmrrngs- gründe aps den offiziellen deutsch-englischen Beziehungen von vornherein ausgcschieden und damit der gegenseitigen Beruhigung und Annäherung gedient hätte. Daß jetzt im Angesichte des Regierungswechsels in London auch in der auswärtigeil Politik ein anderer friedlicherer Wind weht, läßt sich erfreulicherweise seststelleu. Seit etwa vier Wochen hat sich die maßgebende englische Presse der sonst üblichen groben Unfreundlichkeiten gegen Deutschland enthalten, und auch die jüngste Verdächtigung der deutschen Politik, der famose angeb liche Gcbcimvertrag zwischen Deutschland und Rußland über die „Aufteilung Oesterreichs", ist nicht in einem englischen Matte erschienen. Neuerdings ist sogar, aus Anlaß deS Tor pedoboot-Unglücks, ein direkt freundlicher Ton gegen uns an geschlagen worden, und in weiterer Konseguenz dieses Vorfalles findet auch unsere neue Flottenvorlage in den Londoner Zei tungen eine maßvolle Beurteilung in dem Sinne, daß Eng land mit einer solchen Art der deutschen Flottenvcrstärkung Wohl zufrieden sein und ihr ohne Besorgnis zusegen könne. Gleich zeitig hat das neugegrimdete Komitee zur Herstellung freund licher Beziehungen zwischen Deutschland und England seine Tätigkeit ausgenommen und sich in einer Resolution dahin aus- gesprochen, „daß weder die wirtschaftlichen, noch die politischen Interessen beider Völker sich widerstreiten und zwischen beiden Gefühle der Freundschaft bestehen". Der Vorsitzende Lord Avebury erklärte, das größte Interesse beider Länder sei der Friede; wer Zwietracht säe, sei ein Feind beider. Es ist nach allem Vorgefallenen selbstverständlich, daß hier zu Lande etwaige von England ausgehende Bemühungen zur Her stellung eines normalen Verhältnisses zwischen Deutschland und Großbritannien zunächst nur einer sehr kühlen Zurückhaltung be gegnen können. Wir wissen nicht, ob der Slimmungsumschlag in London mehr als eine vorübergehende Laune bedeutet, oder ob er dem ehrlichen Wunsche eiitfpiingl. mit einem ehrliche» Nachbar anhaltend in Frieden und. wenn möglich, in Freundschaft zu leben. Die erste Voraussetzung jeder Annäherung zwischen Deutschland und England wird deshalb darin zu erblicken sein, ob die leitende engliiche Presse sich dauernd im Zaume zu halten und ihre bisherige deutschieiudliche Gesinnung gründlich zu ver leugnen vermag. Nicht minder wichtig ist daneben die Frage, ob die englische. Politik und Diplomatie es künftig konsegncnt al>- lehnen wird, sich irgendwie an den geheimen Machenschaften und Ränken zu beteiligen, die von den Feinden DeulichlandS nach bekannten Mustern gesponnen werden und darin gipfeln, daß Deutschland als der AllerweltSfriedensstörer verleumdet wird durch die dreiste Unterschiebung von schlechtweg erdichteten und aus den Fingern gesogenen Pläne», die jüngst die „Nordd. Allgcm. Ztg." kurz und treffend mit dem Stichwort charakterisierte: „Gelogen, wie gedruckt!" Wenn hierin tatsächlich ein Wandel eintritt, wenn die maßgebenden Führer der englischen öffentlichen Meinung und die leitenden Staatsmänner Großbritanniens sich wirklich dazu beguemeu konnten. Deutschland unter Ausschluß von Isvlierungs- beslrebringeir ä I» Delcassö als gleichberechtigten Machtsaktor zu betrachten und dem Deutschen Reiche »eben dem britischen Welt reiche den ibm gebührenden Platz an der Sonne und die ihm zu- komniende Achtung als Kulturvolk ebenso neidlos zu gönnen, wie wir es gegenüber England tun, dann allerdings würde mit dem Arishöreii der letzigen Verhetzung und Hinterhältigkeit sehr bald >m natürlichen Laufe der Dinge eine gegenseitige Wiederannähe rung beider Nationen stattfinden. Tann würde auch hüben wie drüben überall voll gewürdigt werden, was der Reichskanzler Fürst Bülow gerade heute vor einem Jahre im Reichstage erklärte: „Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Gedanke eines deutsch - englischen Krieges bei den vernünftigen Leuten in beiden Ländern ernstlichen Anklang sinder, sollte. Sie erwägen nüchtern den ungeheuren Schaden, den auch bei günstigstem Aus gange ein solcher Krieg über das eigene Land bringen würde, und die Rechnung ergibt, daß der Einsatz für die sicheren Verluste viel zu hoch ist.' Ich hoffe, die Schicksale beider Länder werden immer von den kühle» Köpfen bestimmt werden, die wisse», daß Deutschland und England nicht nur für die Gegenwart, sondern für alle Z»fu»st, soweit sie dem menschliche» Auge erkennbar ist, nrit einer Ausrechterhaltiiirg der gegenwärtigen friedlichen Be ziehungen am besten gedient ist." Lebhafter, allseitiger Beifall be gleitete damals diese Worte des Reichskanzlers. Und heute? Ist in zwischen das Bedürfnis des deutschen Volkes, mit England in Frieden zu leben, etwa geringer geworden? Ganz gewiß nicht! Wir wissen uns frei von jeder grundsätzlichen Feindschaft gegen England nnd denken nicht daran, irgendwelche wohlerworbenen englischen Rechte ?n beeinträchtigen, sondern sind überzeugt, daß für beide Nationen Platz genug in der Welt ist, m» im gegenseitigen friedlichen Wettbewerb ihre wirtschaftlichen Kräfte zu betätigen und neben einander rm Einvernehmen herzuschreiten. Ob die künftige Ent Wicklung diesen Weg gehe» wird ? Hierauf die Antwort zu geben haben die Engländer selbst in der Hand. Neueste TriMmel-nulien vom 2. Dczb» Deutscher Reichstag. ^Fortsetzung des Berichts aus dem Abenoblaite.l Berlin. (Priv.-Tel.j Äbg. Erz bergen fZentr.j werft rur, weiteren Verlause seiner Aus,übrungen den Vorwurf zurück, daß seine Partei tol onia'.rcindl rch sei. Gerade an den Kolonial- wrdernngen habe der Reichstag bisher 'v geringe Ab striche oorgenonuiieu, wie de: keiner anderen Verwaltung, trotz all der. vielen Mißstände in den Kolonien, über die nick, nur von katholischen, sondern auch von proiestarstiichen Missio naren geklagt worden sei. Meine Freunde, so schließt Redner, Dc^imlina; Ich havc tbh Jahre als RegimenlskoMmcmdeur in Südwestafrika gestanden und kenne die Verhältnisse dort. Der vom Vorredner bemängelte Hasen in Lüderihbucht selbst ist ein ganz ausgezeichneter Hafen. Eins Vericrnduugsgefahr ist gänz lich auSaelchlossen. Von Lüderitzbucht an bis rnS Land hinein geht allerdings die Kalamität der Wanderdünen los. Sand- Massen, die sich IM Kilometer weit erstrecken. Die Verpflegung unserer Trupyen ist dadurch ganz außerordentlich erschwert, so daß wer weiß wie oft der Befehl ergehen mußte, die Koppel fester zu schnallen. Dazu kommt ocr Wassermangel. Aus eurer Strecke von 120 Kilometer findet sich nur ein Brunnen. Ich selbst habe einmal auf diesem Wege 786 verdurstete Maul tiere gefunden. Wenn es wieder einmal der englischen Kap. Regierung einfallen sollte, die Lieferung von Proviant an uns zu untersagen, oder wenn einmal die englischen Händler sich ablehnend verhalten sollten, dann träte für unsere Truppen direkte Hungersnot ein, wir müßten einpacken und nach Mrden marschieren, und unser bereits vergossenes Blut wäre umsonst geflossen. Ich bin kein Parlamentarier, ich frage Sie aber: ^oll untere Truppe hungern- Mich hat das Bravo, das Sie Seiner Durchlaucht zuriefen, als er von unseren tapferen Truppen sprach, mit Freude erfüllt. Ich ersehe daraus, daß Sie unseren braven Truppen Anerkennung zollen. Aber nun lassen Sie auch die Tat folgen! Telegraphieren Sie unseren Truppen, als Weihnachtsgeschenk, sofort, heute noch sHeiterkeitj, daß die Bahn gebaut wird. Es ist gesagt worden, die Bahn sei nickst nötig, da Hendrik Wiboi tot lei und sein Nachfolger sich ergeben habe. Aber es bleibt doch noch Morenc.a! sind selbst wenn der Auf stand ganz niedergeschlagen ist, w bleibt dock noch eine stark Sie sie sofort! sBcisall.j — Abg. Ledebour sSoz.f bekämst: die Vorlage vor allem unter Hinweis auf die ganz unabsehbaren Kosten der Bahn gerade mit Rücksicht aus die Natur des Landes. Redner kommt dann ans dre bekannte Trothasche Proklamation zurück. Wenn in derselben eine Prämie aus die Köpfe von .riererstnhrern gesetzt worden sei, so sei das eine Brutalität, eure Aufforderung zum Meuchelmorde. Eine ungeheure Infamie sei cs ferner, wie die Herero in die Wüste getrieben worden seien, um dort in Massen zu Grunde zu gehe». (Vizepräsident Gro Stolberg unterbricht den Redner mit dem Bemerken: Sie dürren den Erlaß eines vreußischen Generals nicht als Infamie bc zeichnen! Abg. Singer ruft dazwischen: Ist es aüerls Redner schließt: Trotha gehöre aui die Anklagebank, und wenn ihm das erspart werde, sa kvinme er zweifellos aus die Anklagebank der Geschichte. — Geh. Rat 2 e > tz erwidert Erzbcrger. day tm Mai d. I. die Einbringung der Vorlage noch nicht möglich ivar, da damals die Vorarbeiten noch nicht beendet waren Er weist ferner die Unterstellung zurück, daß das Rinderpest Telegramm bestellte Arbeit sei. Da noch sahrelana eine starte Truppe im Süden unseres Schuhgebreis notwendig bierbe» werde, io werde mit der Eilenbabn gegenüber den Kosten des MaulliertranSportS jährlich mindestens eine Million Mark ge spart. Für die Regelung der Wasserfrage im Bereiche de. Baku bis Kubub werde gesorgt werden. Ohne die Basti» Swakopmund—Windhuk hätte jedenfalls der Herero-Aiifftaud nicht so rasch niedergeschlagen werden können. Von sintcr- schleifen, Verkauf von Unisormstücken und Dassen m größeren, simsange iei reine Rede. Der Verkauf von Waffen an Argen tinieu hänge osenbar mst dem völligen Scheitern der „Gertrud Woerwanu" in Swakoomund gisamme». Wenn Erzbergei Widerspruche in den früheren Denkschriften bemängelt habe, n habe die Kolonialverwaltung die ihr zugcgancerren Berichte stets. wörtlich dem Honie mitgeteilt, ohne irgend welche vorherig» sieberarbeffung. Man Hobe, jo schließt Redner, gegen die Kolo- nialverwelrung die ickstversieu Anschuldigungen erhoben. Ick- will darauf jetzi nicht näher entgehen, sondern nur sagen: Lasier Sie wegen nuferer angeblichen Sunden nicht unsere brave. Truvpen leide». sBciläll.f -- Oberst Deimling: Nur zwe: Kriegscrleonisse gegenüber Herrn Ledebour: Einige Tage vo dem Gefecht von Äaterberg wurde eine Patrouille von einer,. Offizier und elf Reitern von Herero umzingelt und nieder- geschossen. Wir finden sie nachher als nackte Leichen, die Hände und Füße abgehackt, einem waren die Augen aus dem Kopfe gedrückt. Einem Mann ivar laut sirieil des Arztes bei leben digem Leibe des Genick abgedreht worden. Weiter: Als Hendrik Kitboi abffel. kam Samuel I'aak ^um Hauptmann v. Burgs- dorff und icnste ihm: „Nur sie allein sind vielleicht imZtand,. Hendriis Abfall zu verhindern." Burgsdorfs ging mit -samuel Isaak waffenlos zu Hendrik Als er dort anlam, traten chm sofort 1! Hottenwlten mit Waffen gegenüber und schossen rhu. nieder. Und gegen solche heimtückische Bestialität sollen wu mir Glacötcwd'chichen Krieg sichren'? Sie verlangen (erregt! siebcrnienschliches von uns. Wir sind Menschen von Mut, Her» und Nerven. Milde gegen solche Eingeborenen wäre eine Grau jawkcit gegen untere eigenen Leute. (Lebhafter Beifall.) — Abgg v. Dölilcndvrff lkons.j und Semler lnat.-lib.) treten lebhaft für
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