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EZerorvv««gsdlatt der SretSha»-r»a««fchaft Bautzen zagletch als «-»ftftVrtaldetz-rde der VSerloßtz. Amtsblatt hm NmtShauptmannfchasten Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und ODÜU d^ Hauptsteueramts Bautzen, mgleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderiite zu Schirgiswalde und WetßenSvlG - Organ der Handels» «nd G«werbela»«er z » Zltta«. Verantwortlicher Redakteur Georg S. Monse (Sprechstunden Wochentag« von 10 bi» 11 «ab von » bi« « Utzr> — Kernsprechanlchlnd Rr. »L. »k »«ntzE V«»rtcblrn '^»«Iucn. mft «uSnabme dn Sonn- ,«d Fkftt»,-. «sw» »b«nd« Pr«i« d«I »IkrteUSHrltch«, «b»,n«»t»tl S Ia^rN»,»,«»«br D» »«» Nan» tßaw «WlUeUe gkwödiiUch.n Latz«« 12'/, «, tn g-'Ignrtrn Fällen unl«r »ewähnmg von Rabatts M«"-. ra»«ll«n- »nd «m»«« jchwlertg« La, «Mtpr«»«d tun«. «»chmet«,»»»»! s»r je»« »«,«1^ M» Atzertton 2V Pig., sür brlkfti»« «uskuuliScrikilun« U) Pf,. imi° Pono>. «M- Nur bt« früh 10 Uhr eing.hend« Interim ft«»ui a»ch v. »«« n»«w ccicketnende» BI.n« I»f«r«„ »ch»« »te »«lchäilSsttll« »e« Ulan«« an» »te «nn.ncenbnre.u« «n, »««gleichcn l>I« Herren AcU»« In Ab»«, »laich l» Welß«»«l,. Lt»»Nlch W SchIr,I»»«l»,, »«ft«, »rö»«, N NrnchwW v'chr In INnI««b«w »e« OKrI» Reußner M O»«r-8unncr«»,rl ««» »»» Lvl»««u In Unl«nt, 143. Freitag, de« »4. Jnni, abends. Bekanntmactdung. Zufolge einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 6. d. M., Rr. 1061, ll ä, beabsichtigt die Direction des Hauptstaatsarchivs zwischen Mitte Juli und Mitte August d. I. Revisionen der städtischen Archive im hiesigen Regierungsbezirke vor nehmen zu lassen. Die städtischen Archivbeamten sind daher mit Anweisung zu versehen, dem im Auf trage der Direction des Hauptstaatsarchivs erscheinenden Beamten des letzteren bei Lösung seiner Aufgabe in sachgemäßer Würdigung ihres gemeinnützigen Zweckes und zu thunlichster Förderung desselben mit Bereitwilligkeit entgegenzukommen. Auch wird den Besitzern von Privat-, insbesondere von Rittergutsarchiven, über deren Bestände der Direction des Hauptstaatsarchivs fast nichts bekannt ist, Gelegenheit gegeben, zum Zwecke der nach Bekinden noch nöthigen Ordnung ihrer Archive des sach verständigen Beiraths de« Beamten des Hauptstaatsarchivs, welcher bei seiner vorerwähnten Revisionsreise auch bereit sein wird, Privatarchive einzuseyen, sich zu bedienen. Bautzen, den 20. Juni 1898. Königliche Kreishauptmannschast. von Schliebe«. Wahl-Ergebuitz. Im III. Wahlkreis des Königreichs Sachsen ist bei der ReichttagSwahl am 16. d. M. Herr Stadtverordneten-Vorsteher Heinrich Gräfe in Bischofswerda -um RetchStagSabgeordnete« gewählt worden. Bautzen, am 23. Juni 1898. Der Wahlkommisjar. vr. Hempel. AmtShauptmann. Hpr. Die Dampfstratzenwalze deS Unternehmers Philipp in Löbau wird voraussichtlich in nächster Zeit auf folgenden Straßen des amtS- Hauptmannfchafllichen Bezirks verkehren: Am 27., 28. und 29. d. M. auf der Bautzen-Neusalzaer Straße bei Bautzen und Eulowitz, am 30. d. M., 1. bis 5. Juli auf Abtheilung 5 und 6 der Bischofswerda-Zittauer Straße, am S., 6 und 7. Juli auf der Bautzen-Svhlander Straße in Schirgiswalde und am 8. Juli Beförderung der Walze nach Sohland über die Bezirksgrenze nach Oppach. Bautzen, am 24. Juni 1898. Königliche AmtShauptmannschast. vr. Hempel. H. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen deS früheren FabrlkdirectorS Johann Wilhelm ToetjeS in Bautzen wird 1. zur Beschlußkassung darüber, ob nach nunmehr erfolgter rechtskräftiger Entscheidung der 2 versuchs weise angestrengten Klagen aas Rückgewähr der nach ConcurSerössnung aus dem Reudcker Fabclr- betriebe deS CiidarS geleisteten Zahlungen die weiteren Klagen aus dem gleichen Rechtsgrunde er hoben werden sollen, 2. zur Prüsung der nachträglich angemeldeten Forderungen eine Gläubigerversammlung auf de« 12. Jalt 1898, vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst berufen. Bautzen, den 23. Juni 1898. Das Königliche Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den GerichiSschreiber Sekretär Teupel. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen deS Fabrikbesitzers Robert Pelz in Kirschau in Firm« „Robert Pelz" ist zu: Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin aus de« 4. J«lt 1898, vormittags 9 Uhr, vor dem hiefige» Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Schirgiswalde, den 23. Juni 1898. Kämpfe, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Für die hier zu errichtende Industrie- und Gewerbeschule, in welcher namentlich Metallarbeiter, Holz» und Steinarbeiter sowie Kunstgewcrbetreibende in ihren Fächern weiter ausgebildet werden sollen, sind die Stellen des Direktors und des ersten technischen LebrerS zu besetzen. Der Ansangsgehalt für den Director beträgt 3600 XL und steigt bei zusriedenstellenden Leistungen durch 5 DienstalierSzuiagen von je 300 XL l« je 3 Jahren bis aus 5100 Xi einschließlich WohnungSenlschädtguna. Die erste Lehrerstelle ist mit einem Ansangsgehalt von 2400 Xi ausgestattet, welcher bei zusriedenstellenden Leistungen durch 6 DienstalterS- zulagen von je 300 in je 3 Jahren bis aus 4200 XL. einschließlich WohnungSentschädigung ansteigt. Bewerber um diese Stellen, welche technisch gebildet sein müssen und ihre Vorbildung durch Zeug nisse nachzuweilen haben, wollen ihre Gesuche bis z«m 15. J«lt 1898 unter Beifügung von Zeugnissen über ihre bisherige Wirksamkeit bet dem unterzeichneten Stadtrathe ein reichen. Dabei wird bemerkt, daß bei der Festsetzung deS Gehaltes nach vorausgegangener etwaiger Verein barung auch ein den Minlmalgehait übersteigendes höheres Einkommen gewährt werden kann. Bautzen, am 23. Juni 1898. Der Stadtrath. vr. Kaeubler, Bürgermstr. Schloß. Spante« uud Nord-Amerika. Ueber die Lage in Havanna wird von dort berichtet: ,Der zweite Monat der Blockade scheint hart zu werden, denn da so gut wie nichts von außen hereinkommt und das Land wenig oder nichts erzeugt, so sind wir zum Hungertode verurteilt. Das ist ja auch augenscheinlich die Absicht der Amerikaner. Die Pferde fangen bereits an, schwach zu werden, da Mais fehlt oder sehr teuer ist. Ein Pferd zu unterhalten, ist heute schon ein wahres Problem, morgen werden wir zusehen müssen, wie wir uns selbst aus den Beinen halten. Schon seit acht Monaten wird den Beamten kein Gehalt mehr bezahlt. Sieben Eier kosten einen Sllberpeso; ein Ei kostet eine Peseta, ist also zu einem Luxusgegenstand geworden, der von unserm Tisch verschwunden ist. Fleisch und Brot werden uns auch bald fehlen, und wir weiden auf Stockfisch, Rrrs und einzelne kubanische Lebensmittel angewiesen sein. Diese Lage kann begreiflicherweise nicht von langer Dauer sein und wird Unruhen seitens der ärmeren Bevölkerung Hervorrufen, die sich schon jetzt in elendem Zustande befindet, sicherlich eine Perspektive, die auch das Herz des Mutigen erzittern läßt.* Diese Lage dürfte sich inzwischen etwas verbessert oder wenigstens nicht verschlimmert haben, da infolge der An kunft Cerveras in Santiago die Blockade der Hauptstadt schwächer gehandhabt wird, so daß zahlreiche kleinere Boote mit Lebensmitteln hereinkommen können, die sie auf hoher See übernehmen. Aber diese Lebensmittel und ihre Ueber- sührung kosten Riesensummen. Da die Insel selbst nur Zucker, Tabak, Kaffee und Früchte hervorbringt, so muß eben alles, sogar Oel eingeführt werden. Da sich auch Mangel an Fleisch fühlbar machte, so sind in letzter Zeit mehrere Tausend Stück Vieh und Geflügel hingeschafft. Die „Puristma Concepcion*, von der die amerikanische Presse behauptet hatte, daß sie aufgebracht sei, ist mit einer neuen Ladung Proviant und Geld von Jamaica wohlbehalten in Manzanillo angelangt. Ferner konnte man dieser Tage in amerikanischen Blättern lesen, daß das Kanonenboot „Vicente Janez Pinzon* in einem der letzten Gefechte vor Havanna schwer beschädigt worden sei. Blanco sandte es daher als Parlamentär zu den Blockadeschiffen, um ihnen die Ablehnung des vorgeschlagenen Gefangenen, austausches mitzuteilen und sie gleichzeitig durch den Augen schein davon zu überzeugen, daß ihre Meldung falsch ist Auch die amerikanische Mitteilung von einem Mordanfall auf den General Blanco wird dementiert. Ueber tausend deutsche Seeleute find, wie aus Antwerpen nach Hamburg berichtet wird, von den von der amerikanisch^« Regierung wegen des Krieges mit Spanien Mn Anwerben befahrener Seeleute auf neutralem Gebiet ^Antwerpen) beauftragte« Agenten bis jetzt dort für amerikanische Kriegsschiffe bezw. Hilfskreuzer angeworben worden. Dadurch erklärt sich auch, daß die Seeleute, und zwar besonders Matrosen, in der letzien Zeit für deutsche Schiffe knapp geworden find, so daß z. B. für die Schiffe der Hamburg-Amerika-Linie Matrosen von auswärts heran gezogen werden mußten. * Madrid, 23. Juni. Ein in Cadix eingetroffenes Schiff giebt an, von einem amerikanischen Schiffe im Kanal La Manche verfolgt worden zu sein. Man be- fürchtet einen Angriff auf einen spanischen Hafen. — Eine Depesche des Gouverneurs von Santiago meldet, vor gestern früh sei ein Teil der amerikanischen Trans- portschiffe mit Truppen an Bord in südöstlicher Richtung abgedampft, ungefähr zwanzig Transportschiffe befänden sich noch vor Santiago. Das lasse vermuten, daß die Amerikaner zwischen Guantanamo und Daiguiri zu landen beabsichtigen, um diese Orte für eine Operationsbasis zu benutzen. Man glaube, daß die Amerikaner gleichzeitig auch in Acerraderos landen werden. Die Depesche be zeichnet ferner die Meldung als unrichtig, daß in San tiago Mangel an Lebensmitteln herrsche; es fehle zwar an Weizenbrot, Matsbrot aber sei im Ueberfluß vorhanden. * Madrid, 23. Juni, nachm. Nach hier aus San. tiago de Cuba eingetroffenen amtlichen Telegrammen begann der Angriff gestern 8 Uhr früh. Der Feino häufte seine Landungstruppen an der Punta de Berracos im Osten der linken Flanke der Spanier an. Wie ein amtliches Telegramm aus Havanna meldet, berichtete derKomman- oant von Santiago, die Beschießung seitens des feindlichen Geschwaders begann gleichzeitig mit dem Versuch, in Daiguiri und an der Punta de Berracos zu landen. Ein amerikanisches Kriegsschiff beschoß an der Küste von Cienfuegos ein kleines im Gehölz liegendes Fort. Das selbe wurde zerstört. Zwei Offiziere und fünf Mann wurden leicht verwundet. — Nach einer amtlichen Nachricht aus Puerto Rico zeigte sich dort ein amerikanischer Kreuzer. Der spanische Kreuzer 2. Klaffe „Jnfanta Isabel*, ein Kanonenboot und der Torpedobootzerstörer „Terror* eröffneten alsbald das Feuer gegen denselben. Nach ganz kurzer Zeit zog sich das amerikanische Schiff zurück; die spanischen Schiffe liefen wieder in den Hafen ein. Der Verlust auf spanischer Sette betrug einen Toten und drei Verwundete. * Washington, 22. Juni. Ein zum Geschwader Sampsons kommandierter Chirurg hat bestimmt erklärt, daß die amerikanischen Soldaten nicht verstümmelt worden seien. Die Verwundungen, welche man für Ver stümmelungen gehalten habe, seien durch Schüsse aus Mausergewebren verursacht worden. — Der Senat nahm eine Resolution an, in welcher der Martnesekretär Long aufgefordert wird, dem Senat Auskunft zu geben, ob Lieutenant Hobson und seine Genossen an einem Orte gefangen gehalten werden, wo sie dem Feuer der amerikanischen Kriegsschiffe ausgesetzt waren, und ferner, ob die bei San tiago gefallenen Seeleute von den spanischen Truppen ver stümmelt worden sind. * Washington, 23. Juni. Als die amerikanischen Kriegsschiffe Cabanas bombardierten, um die Aufmerksam keit der Spanier von der Landung der Amerikaner abzu lenken, wurde ein Mann auf der „Texas* getötet. — Der Generaladvokat hat beschlossen, die an Bord spanischer Handelsschiffe gefangen genommenen Mannschaften und Passagiere, welche Nichtkombattanten sind, den Botschaftern Frankreichs und Oesterreich-Ungarns behufs ihrer Heim schaffung nach Spanien zu übergeben. * New-Jork, 22. Juni, abends. Die Landung der Truppen Shafters hat bei Daiguiri, 17 Meilen östlich von Santiago, begonnen, während die Flotte gleichzeitig mehrere befestigte Punkte westlich und östlich von Santiago beschoß, aus denen die Spanier vertrieben werden müssen, ehe der Marsch auf Santiago angetreten werden kann. Die Landung geschah unter dem Schutze des Feuers des Ge schwaders und unter Mithilfe von ungefähr 1000 Cubanern unter Castillo; die Cubaner waren heute auf amerikanischen Kriegsschiffen von Acerradores nach Sigua gebracht worden. Als die Landung der Amerikaner begann, befanden sich die Spanier zwischen zwei Feuern: dem Geschützfeuer von der Küste her und dem Gewehrfeuer der Cubaner, welch letzteres die spanisches Landbatterie beherrschte. Die Landung bei Cabanas und Aguadores dürfte wahrscheinlich den ganzen Tag in Anspruch nehmen, doch glaubt man, daß die Vorhut in wenigen Stunden von den Booten der Flotte und der Transportschiffe an Land geschafft sein wird. Stach Daiguiri führt eine gute Straße, der Ort ist reichlich mit Trinkwasser versehen. Wie es heißt, werden die Truppen sich zwei Tage von Santiago entfernt halten. — Am 20. dss. hat Garcia Sampson benachrichtigt, General Pan do sei an der Spitze starker Trupenmassen auf dem Wege, Santiago Verstärkung zu bringen. * New-Jork, 23. Juni, mittags. Von Bord des in der Nähe von Daiguiri befindlichen Preßschiffes wird von gestern gemeldet: Heute vormittag kurz nach 9 Uhr eröffneten die Geschütze plötzlich das Feuer auf die Hügel, welche die Ortschaft Juragua umgeben. Zur selben Zeit begannen Dampfschaluppen, welche eine Anzahl von Booten im Schlepp tau hatten, zwischen den Transportschiffen hin und herzu fahren. Nach und nach füllten die Boote sich mit Truppe«. Um 9»/. Uhr erschienen kubanische Aufklärungspatrouillen westlich von Daiguiri und in diesem Augenblicke begannen die Schiffe ,New-Orleans*, „Machias", „Detroit*, „Suwaneetz