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Bautzener Nachrichten : 26.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-189805262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18980526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18980526
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- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-26
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 26.05.1898
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gebüudr, zu verlangt». Tit Anmeldungen find bl» spätesten» 1. Juni unter Anfügung von 3,50 Mart für jeden Teilnehmer an die Stadt-Houptlaffe zu Charlottenburg einzusendrn, worau dass Uebrrmiltrln der Teilnehmerkarte erfolgt, welche zum freien Bruche der Ausstellung und der geselligen Veranstaltungen, zum Eintritt bei den Versammlungen und Vorträgen, sowie zum Ge nuß der seilens der Theater und sonstigen öffentlichen Institute gewährten Ermäßigungen berechtigt. * Der Verband selbständiger öffentlicher Chemiker Deutsch lands hielt am 20. und 21. dss. in Frankfurt a. M. seine dritte Hauptversammlung ab. Neben Verbandsangelegenheiten wurde eine Anzahl chemischer und hygienischer Fragen behandelt, von denen größeres Interesse beanspruchen dürsten: Die vom Verband ausge arbeiteten und den maßgebenden Behörden zur weiteren Veranlassung übergebenen Normen sür die Untersuchung und Beurteilung von „Trink wasser" lBerichterstatter I>r. Hintz-Wiesbaden) wurden einer Schluß- Beratung unterzogen und mit kleiner redaktioneller Aenderung ange nommen. Ein Referat von vr. Becker-Franksurt a. M. über die „Konsequenzen aus der Anwendung reingezüchteter Weinhesen sür den chemischen Gutachter" zeigte, daß die srüheren Anschauungen über Ver laus und Ergebnis des Gärprozesfes in manchen Punkten einer Modi fikation bedürfe, vr. Treumann-Hannover berichtete über „Rost schutzmittel" und die Javanlacke der Rhus-Compagnie, sowie über „die Chemie im Dienste der Eisenbahnen". Direktor Trillich-Uer- dingen machte die überraschende Mitteilung der Existenz einer echten Kassecbohnenarl ohne Coffeingehalt, vr. Fritzmann-Franksurt a. M. unterzog die Retchsvereinbarungen über „Milchanalysen" einer Kritik und machte Abänderungsvorschläge. Den „Nachweis und die Beur teilung giftiger Farben" besprach vr. Grünhut-Wiesbaden, und vr. Aschoff-Kreuznach hielt einen Experimentalvortrag über „die Ver wendung der Röntgenstrahlen in Chemie und Medizin". Lebhafte De batte rief vr. Popp-Frankfurt a. M. durch seinen Bericht über „dl Roitwirkungen des Frankfurter Grundwassers" hervor. Der Begri „Geheimmiltel" wurde durch vr. Woy-Breslau erörtert und vr Forster-Plauen besprach „Die Feuchtigkeit?- und Aschengehalte der Gewürze". Die vielsach diskutierte Methode der „Gehallsbestimmung in Rohweinstein" legte vr. Möslinger-Neustadt a. H. seinem Vor trag zu Grunde, der eine lebhafte Debatte der erschienenen Vertreter der Fabriken Hervorries. — Ein Ausslug nach der Grundwasserleitung und den Klärbecken der Frankfurter Abwässer beschloß die Versammlung. * Am 23. dss. Mts. fand in Hamburg unter zahlreicher Beteiligung des über ganz Deutschland verbreiteten Vereins deutscher Spediteure die 19. Generalversammlung statt. Den wichtigsten Punkt der Tagesordnung bildete die vom preu ßischen Minister der öffentlichen Arbeiten zum 1. Oktober nn- gekündigte Einführung des Staffeltarife s sür Stückgüter. Mit Rücksicht auf die dadurch verbundenen vielseitigen Schädig ungen wurde auf Antrag des Kommerzienrats Emil Jakob ein stimmig beschlossen, nachstehendes Telegramm an den Minister Thielen zu richten: Die zum 19. Spediteurtag in Hamburg anwesenden deutschen Spediteure sprechen Ew. Excellenz den ergebensten Dank aus sür die am 9. Mai ihren Delegierten gütigst gewählte freundliche Aufnahme. Dieselben erklären wiederholt, daß durch die in Aussicht genommene Ermäßigung des Tarifcs für Stückgüter in der bis jetzt bekannt gewordenen Form der Sammelverkehr, abgesehen von einigen unerheblichen Ausnahmen, unmöglich gemacht wird. Sie hegen das feste Vertrauen, daß es Ew. Excellenz gelingen werde, Mittel und Wege zu finden, um den Sammelladungsverkehr im gemeinsamen Interesse der Eisenbahnen und aller Verlehrsbeteiligtcn auch ferner aufrecht zu erhalten. Nachdem der Geschäftsbericht sür das vergangene Geschäftsjahr besprochen und dem Vorstande Dccharge erteilt war, wurde Leipzig als Vorort, der bisherige Vorstand wieder und Herr Aug. Martin in Firma I. A. Martin u. Söhne in Elberfeld neu gewählt. * In Hamburg findet vom 10. September bis 2. Ok tober eine allgemeine Ausstellung sürVolksernährung und Gesundheitspflege, verbunden mit einer Sondcrausstellung für Kochkunst, Brauerei und Wirtschaftswesen statt. * In Nürnberg wurde die 13. Hauptversammlung des Verbandes reisender Kaufleute abgehalten. Der Ver band zählt in 68 Sektionen mehr als 8000 Mitglieder und besitzt ein Vermögen von 1200 000 Mark. Neben anderen Kassen wurde eine eingeschriebene Krankenkasse am 1. Oktober 1890 gegründet; sie hat bisher 214 843 Mark sür Kranken gelder, Arznei- und Heilmittel, an Begräbniskosten 9676 Mark gezahlt. Das Vermögen des Witwen- und Waiscnsonds beträgt 683 961 Mark. Seit dem Jahre 1893 sind 164 Witwen mit lebenslänglicher Rente bedacht worden. LlMtwIrlschafMcher. Möhrsdorf, 25. Mai. (K. W) Eine erhebende und würdige Feier sand am 20. d. auf hiesigem Rittergute statt. Fünfzig Jahre hatte die Witwe Freudenberg und volle vier Jahrzehnte die verehcl. Burig auf dem Hose in Arbeit ge standen. Behufs besonderer Würdigung dieser Treue hatte die Gutsherrschaft viele ihrer Familienglieder, den Pfarrer, Lehrer, Gemeindevorstand und das gesamte Gutspersonal zu einer Fest lichkeit versammelt, deren Höhepunkt in der obrigkeitlichen Prä- miierung bestand. Herr Amtshauptmann von Erdmannsdorff- Kamenz überreichte den beiden Frauen die von Sr. Majestät gestiftete silberne Medaille „sür Treue in der Arbeit", dabet in warmen Worten betonend, daß nicht nur die fünfzig», bezhtl vierzigjährige Dienstdauer, sondern die während dieser Zeit be wiesene Treue die Ursache der hohen Auszeichnung sei. Herr vr. Brugger, Direktor der landwirtschastlichrn Schule in Bautzen, sprach hierauf in seiner Eigenschaft als Sekretär des landwirt schaftlichen KreisvereirS beglückwünschende Worte, die jüngeren Dienstleute dabei zu gleicher Arbeitstreue ermahnend. Herr Pastor Schrriber-ObergerSdors hob noch lobend hervor, daß die beiden Jubilarinnen nicht nur ihrer weltlichen Herrschaft, son- dern auch ihrem Herrgott stets treu gedient hätten. Herr Rittergutsbesitzer Arno Menzner-Psoffcndorf überreichte im Namen seiner Mutter, der hiesigen RIttergutkherrin Frau verw. Bett- sühr-Mrnzner, den Frauen je eine Uhr. Zugleich versprach er, daß, so lange ein Menznersches Familienglied auf dem Ritter gute Möhrsdorf etwas zu sagen habe, dasselbe stets hilfsbereit sich zeigen würde, sollten je die Uhren Unglücksstunden künden. Thränenden AugeS dankten die auch von den übrigen Kindern der GutSherrschast reich beschenkten Frauen. Eln heiteres Mahl vereinte die Festteilnehmer noch längere Zeit in bester Harmonie. Dresden, 25. Mai. Die Bauten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft aus dem Ausstellungsplatze sind soweit vorgeschritten, daß gestern deren Besichtigung und Abnahme durch die städtische Baupolizeibchörde erfolgen konnte. Die Führung übernahmen die Herren Generallieulenant von Holleben und Regierungsbaumcister Schiller als Leiter der Ausstellungsbauten. So einfach diese provisorischen Bauten er scheinen, so ist deren Konstruktion in der Reihe von 12 Jahren doch sorgfältig durchdacht, beständig verbessert und den jeweiligen wecken angepaßt. Infolgedessen konnte die Abnahme unbean- andet vor sich gehen. 1»7S * Dat Komitee zur Hebung des Flachsbaues im Königreiche Sachsen wird in Zukunft im Herbste jede» Jähret in Annabrrg und Freiberg je eine FlachSauSstellung ver anstalten. Für die besten Flachse sind ansehnliche Preise aus gesetzt. * Von den Hasen hat sich der erste Satz sehr gut ent wickelt, auch der zweite Satz erweckt Hoffnung. Weniger gu gedeihen die Rebhühner, da die viele Nässe dat Brutgeschä der Alten gestört hat. * Die Lage der Landwirtschst hat Prinz Ludwig von Bayern aus dem Festmahl der 34. Wanderversammlung bayerischer Landwirte noch einmal gestreift. ES gehe nicht, den einen Stand gegen den andern auszuspielen und zu sagen: der eine ge deiht nur dann, wenn der andere notleidet und umgekehrt. Das Richtige ist ja, daß alle Stände in einem Siaat gedeihen, und wie die Verhäiinisse sich jetzt gestaltet haben, kann man ja in Wirklichkeit nicht sagen, daß ein geschlossener Stand besteht, sondern es geht ja einer in den andern über. Auch von den Landwirten werde es wenige geben, die nicht nebenbei ein Gewerbe oder Industrie betreiben, und der, der ausschließlich Landwirtschast treibt, sollte nebenbei noch etwas anderes thun und wenn er es als einzelne Person nicht kann, vermag er es im Verein mit Nachbarn, in der vielbesprochenen Form — es ist dies ja nicht die einzige, es existieren ja noch andere Formen — der Genossenschast. * Nachdem in den letzten Wochen das Vorhandensein einer der amerikanischen San Josö-Schildlaus sehr ähnlichen, aber bestimmt von ihr verschiedenen Schildlaus in den deutschen Obstkulturen sestgestellt worden ist, erscheint es, um Verwechsel ungen und falsche Nachrichten zu verhüten, dringend geboten, das Publikum und besonders die mit den Untersuchungen be trauten Personen mit den Unterscheidungsmerkmalen in klar verständlicher Weise bekannt zu machen. Zu dem Zweck Ist in der Nr. 39 der „Deutschen landwirtschaftlichen Presse" ein von dem Institut für Pflanzenphysiologie und Pflanzenschutz an der König!, landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin verfaßter Ar tikel erschienen, dem möglichste Verbreitung unter denen, die cs angcht, zu wünschen wäre. * Budapest, 24. Mai. Saatenstandsbericht vom 20. d. Im zweiten Drittel des Monats war das Wetter weniger günstig, als im ersten Drittel. Stellenweise fiel häufiger Regen. Sporadisch hat der Hagel vielsach großen Schaden verursacht, anderenteils hat der Regenmangel ungünstig ge wirkt. Trotzdem hat sich der Stand des Weizens und Roggens im Lande durchschnittlich nicht verschlechtert. Die Weizen- aussichtcn sind großenteils mittel, teilweise gut mittel. Die Aussichten aus Roggen meistenteils klein mittel, teils mittel. Gerste gedieh sehr gut, Hafer durchschnittlich gut mittel, Raps ungünstig. vaatei. * Von der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau wurden uns nachstehende Zolltarisentscheidungen, welche die K. K. österreichisch-ungarischen Ministerien bekannt gegeben haben, mit- geteilt: Vorhänge, appliciert gestickte Artikel der Vorhangstickerei in Kettcnstichstickerei, sogenannte Grobstickerci: a) mit Schnur stich, das ist mehrfachen, stärkeren, mit der Kettelstichmaschine schnurartig ausgenähtcn Garnen; b) mit Spachtelsädcn und Spinnen, welche mit der Hand eingetragen sind; o) mit durch Handarbeit eingetragenen Höhlungen (Hohlnähten, Höhlstich oder anderen als in Kcttenstichstickerei auf dem Tüllgrunde her- gestellten Verzierungen, a), b), o) T.-Nr. 113 300 fl.; ver tragsmäßig 200 fl. n) T.-Nr. 133 300 fl.; vertragsmäßig 150 fl. b) o) T.-Nr. 133 300 fl.; vertragsmäßig 200 fl. Nachdem die Schnurstickerei ebenso zur Grobstickerci zu rechnen ist, wie die in Kettenstich ausgcsührte Applicationsstickerel, er- giebt sich acl n) die Verzollung als Grobstickerci zum vertrags mäßigen Satze von 150 fl. Die mit der Hand oder in anderer Weise als mit der Kcttenstichmaschine hergestellten Spachtelfäden, Spinnen, Höhlungen und dergl. Verzierungen fallen hingegen nicht mehr unter den Begriff der Grobstickerei; das Vvrhanden- cin derselben begründet sohin im vertragsmäßigen Verkehre die Abfertigung mit 200 fl. Schleisbänder, nach Art der Gurten gewebte Bänder mit Leinenkctte und Baumwollschuß, welche auf einer Seite mit Schmirgclmasse (oder Carborundum) überzogen sind. T.-Nr. 134 90 fl.; vertragsmäßig 85 fl. T.-Nr. 135 24 fl. Im Sinne der Z.-T.-E. Nr. 426 sind derlei Schleifbänder wie Gurten zu behandeln. Mit Rücksicht auf das Vorhandensein des Baumwollschusses hat gemäß der Bestimmung des Tarifcs die Tarifierung als Baumwollwaren, Gurten, einzutrcten. Geschirrzwirn, mehrfach gezwirnte, drahtrund appretierte Leinengarne in großen Strähnen zur Erzeugung von Wcber- geschlrren (Gewicht per 160 m unter 100 g) T.-Nr. 137 ck? 35 fl. T.-Nr. 137 o 18 fl. Da die Aufmachung in derlei Strähnen als eine Adjustierung für den Detailvcrknuf jedenfalls nicht angesehen werden kann, so ergiebt sich aus der Gewichts grenze der Verordnung vom 24. Oktober 1896, V.-Bl. Nr. 172, keinerlei Konsequenz sür die vorgenommene Abfertigung nach T.-Nr. 137 ck", und war die Ware zum Zollsätze von 18 fl. abzufertigen. Diesfalls konnten nur die T.-Nr. 137 o und T.-Nr. 151b in Frage kommen. In dieser letzteren Be ziehung wäre mit Rücksicht auf das geringere Gewicht sinn gemäß auf T.-Nr. 137 o zu erkennen. '^Tapetcnpapier: a) in der Masse gefärbtes Holzpapier in kleinen Rollen; b) mit Walzen auf einer Seite einfärbig ge strichenes Papier (konck uni) in großen Rollen, u) und b) T.-Nr. 192b 25 fl.; vertragsmäßig 18 fl. a) T.-Nr. 190 5 fl.; vertragsmäßig 3 fl. b) T.-Nr. 192d 25 fl.; vertrags mäßig 18 fl. Im Sinne der Anmerkung ll zum Schlagworte „Papier- und Papierwaren" des alphabetischen Warenverzeich nisses ist einfärbig gestrichenes, zur Verwendung als Tapeten geeignetes Papier, ohne Rücksicht auf die Größe der Rollen, nach T.-Nr. 192b zu verzollen (Muster b). In der Masse gefärbtes Holzpapier nimmt durch die Aufmachung in den im üapetenhandel üblichen Rollendimensionen nicht den Charakter on Tapctenpapier an (Muster a). Wolltaseln, in Wickeln zusammengerollte Wolltafeln zur Hutfabrikation. T.-Nr. 153 9 fl. T.-Nr. 153 9 fl. Derlei Wolltaseln können nicht mehr als bloß gekämmte Wolle der T.-Nr. 152 angesehen werden, sondern sind als Watten im Sinne des gleichnamigen Schlagwortes des alphabetischen Waren verzeichnisses nach T.-Nr. 153 zu verzollen. Wollene Schläuche, gewirkte wollene Schläuche zum Ucberzichen der Spulen von Baumwollspinnmaschinen. T.-Nr. 159 100 fl.; vertragsmäßig 85 fl. T.-Nr. 159 100 fl.; ver tragsmäßig 8S fl. Da die Schläuche gewirkt sind, ist deren Abfertigung als Gurten der T.-Nr. 157 ausgeschlossen; es er scheint vielmehr die Behandlung als Wirkwaren der T.-Nr. 159 im Sinne der Bestimmungen des alphabetischen Warenverzeich nisses beim Schlagworte „Schläuche" gerechtfertigt. * Die Börsensteuer hat mit ihrem Ertrage für den April, d. I, da die Summe von rund 3,9 Millionen erreicht, den höchsten monatlichen Stand gewonnen, den sie je gehabt hat. Würde sie im Rest deS laufenden Finanzjahres auf gleicher Höhe bleiben, so würde, wie die „B. P. N." schreiben, sie den Etatsanschlag, der sich für daS EtatSjahr 1898 aus 30,2 Millionen beläuft, um nicht weniger als rund 16'/, Millionen übersteigen. Jedoch ist eS mehr als wahrscheinlich, daß dir noch ausstehenden elf Monate nicht alle den gleichen Ertrag wie der April abwerfen werden. * Darmstadt, 25. Mai. Die ordentliche Generalver sammlung der „Bank sür Handel und Industrie" ge- nebmigte die Anträge des Aussichtsrat-.s und der Direktion auf Erhöhung des Grundkapitals um 25 Millionen Mark. Der Mtndcstkurs sür die Begebung der neuen Aktien, welche ab 1. Januar 1898 Dividendenberechtigt sind, ist aus 120 fest gesetzt worden. Die Direktion wurde ermächtigt, zu diesem Kurse die 25 Millionen Mark Aktien dem Bankhause Robert Warschauer u. Co. in Berlin zu bcgeben, bei welchem sich die Bank mit einem Kommundit-Kapltal von 20 Millionen Mark beteiligt. Von den neuen Aktien sollen 20 Millionen Mark den Aktionären zum Kurse von 146 Prozent nngrboten werden. * Paris, 25. Mai. Die Börse war heute ruhig und zeigte eine abwartende Haltung. Die Kurse waren meist be hauptet. Italiener und Türkenwerte fest. Brasilianer matter. French South Asrican 10'/«, East Rand 115'/,. — Drei Delegierte der hiesigen Coulisse reisten nach Brüssel, um Unterhandlungen wegen Schaffung eines dortigen Marktes zu führen. Die Dekrete über die hiesigen Börsenorganisationen werden morgen erwartet. ' Havre, 25. Mai. Kaffee good average SantoS pr. Mai 36,25, pr. September 36,50, pr. Dezember 37,00. Schleppend. Kaffee in New-Uork schloß mit 5 Points Hausse. Rio 11000 Sack, SantoS 9000 Sack. Einnahmen für gestern. * Glasgow, 25. Mai. (Schluß.) Roheisen. Mixed numberS Warrants 46 ab. 3'/, ck. Warrant» Middlesbnrough UI. 40 ob. 4 ck. Dresden, 25. Mai. tFischmarktbericht.) Der Ertrag aus See war nicht sehr ergiebig. Das Wetter war unbeständig, meist starke nördliche und westliche Winde mit heftigen Regenböen. — Die Fische standen meist aus seichten seifigen Gründen, was bet schwerem Wetter die Fischerei oft unmöglich machte. Preise normal, weil Nachfrage nicht bedeutend. (Schellfische waren selbst in großen Fischen besser gefangen. Preise fallend. Schollen und Rotzungen wurden, erstere namentlich an der dänischen Küste, recht belangreich erbeutet. Weniger craiebia war der Fann in Kabel-au. Steinbüticn. und See zungen waren nur mittelmäßig Angeführt; letztere Sorte zog vorüber gehend im Preise an. Die Erträge der Lachsfischerei sind in allen Sorten gering. Zufuhren aus Schweden nur unbedeutend und Preise noch hoch. L>teitiner Hecht ging infolge Schonzeit von Zander recht belangreich. Lebende Karpfen wurden noch gern gcka..,,. Lebende Aaie sehr flott gehandelt. Lebende Hechte fehlten. Lebende Forellen besser gefragt. Lebende Saiblinge gesucht, aber anhaltend knapp. Lebende Hummer gingen floit. Preise fallend. Die Preise stellten sich in der Berichtswoche wie folgt (Notierungen -.in Pfennigen pro kx-, bei Forellen pro Stück): Lebende Karpfen 85—90, Aale 150 bis 170, Forellen 80 bis 300. frischer Rheinlachs in ganzen Fischen 225—275, desgleichen ausgeschnitten 300—350, Elblachs in ganzen Fischen 180—200, desgl. ausgeschnitten 220—250, Silberlachs in ganzen Fischen 150—170, deSal. ausgeschnitten 180—200, Ostender Seezunge 160—180, Ostender Steinbutte 120—160, Stettiner Hecht 80—90, Norderneyer Kabeljau ,30—60, Norderneyer Schellfisch 35—45, Mak- rellen 60—80, Goldbutten 45—50, Tarbutten 80—100, Rotzungen 50—60, lebende Hummern 250—280. Post, Telegraphen, Eisenbahnen, Schiffahrt re. * Bef der Verwaltung der Staatselsenbahnen sind er nannt worden: Göldel, seither Stationsassistent I. Kl, als Güter kassierer in Löbau; die nachgcnannten Schlaffer als Feuermänner l. Kl. unter Belassung der Eigenschaft als Lokomotivführer- Lehrlinge: Leonhardt-, Schlegel" und Schmidt" In Zittau; Israel, seither Wächter, als Weichenwärter II Kl. in Löbau; die nach« genannten verpflichteten Arbeiter als Bahnwärter: Hempel für Posten Großpostwitz-Cunewalde 2, Kindermann für Posten Oberoderwitz-Wilthen 10. ' Von dem Finanz-Ministerium sind die mit dem Bau der normalspurigen Nebenbahnen von Chemnitz (Linie Chemnitz- Kieritzsch) nach dem Pleißbachthal und Obergrüna (Linie Limbach-Wüstenbrand) und von Lottengrün nach Theuma verbundenen Geschäfte der Generaldirektion der Staats- eisenbahnen in Dresden übertragen worden. * Kürzlich war berichtet worden, wie der Zugsverkehr aus den Königlich sächsischen Staatsbahnen von Jahr zu Jahr zugenommen Hal. So waren Züge aller Art im Jahre 1880 352 830, im Jahre 1890 bereits 569813 und im Jahre 1896 794209 oder 2170 Züge aller Art täglich im Laufen. Im Jahre 1880 verkehrten nur 9305 Schnellzüge, 16 Jahre später bereits 16 979 Schnellzüge. Diese erhebliche Steigerung ist mit geringen Ausnahmen nur aus den alten ^auptlinien Görlitz-Dresden-Hof, Leipzig-Hof, Leipzig-Dresden godenbach »Tetschen eingetreten. Zur Sicherung dieses ge waltigen Zugsverkehrcs werden für jeden Sommer- bez. Winter ährplan in einem Fahrplanbureau Fahrttabellen ausgestellt und zum Dienstgebräuche an sämtliche Organe des Betriebs dienstes ausgehändigt. Die Auflage zählt nach Tausenden von Abnehmern. Ein Blick in dieses für den Sommerfahrplan 1898 856 Seiten enthaltende Werk wird bei den wenigen, welchen es noch vergönnt ist, auf eine Eisenbahndienstzeit bis in die 50er Jahre zurückblickcn zu können, das größte Staunen Hervorrufen über die riesige Zunahme des Verkehrs und über die zur sicheren Bewältigung desselben heutigen Tages ge troffenen außerordentlichen Maßregeln. Damals hatten die Fahrttabcllen wohl den Umfang, aber nicht die Stärke des be- annten Kursbuches von Robert Fritzsche, heute sind die Tabellen von doppelter Größe und dreifacher Stärke. Sie nthalten eine Fülle wichtigen Materials. Da findet man ein Linienverzcichnis, eine Einteilung und Numerierung der üge. Die Schnell» und Personenzüge führen die Nummern bis 4000, die Eilgüterzüge folgen bis 4200, die Güterzüge beginnen mit 4201 und enden mit 7000, die Kohlen- und Bedtenungszüge bewegen sich zwischen 7001 bis 8000, und die den Schluß bildenden Sonderviehzüge werden mit den Nummern von 8001 bis 8150 bezeichnet. Auch sür die Nachbringungs züge, welche meist an Stelle versäumter Anschluß-Schnellzüge treten, sind besondere Tabellen entworfen Bei allen diesen Tabellen sind Fahrgeschwindigkeit, Terrain- und Witterungs- Verhältnisse, die Aufenthalte aus den Stationen, die Kreuz ungen w. je nach Gattung der Züge aus daS sorgfältigste zu berücksichtigen. Ferner enthalten diese Tabellen Bestimmungen über die zulässigen Radstände der Wagen, über die Besetzung
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