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137, anderwärts suchen. Der Papst fährt dann in dem Briefe fort, er hätte gewünscht, daß der Erzbischof von Mailand während der so kritischen Zeit als Friedensvermittler hätte m Mailand sein können, die Beleidigungen, welche gegen den Erzbischof von Mailand wegen seiner Abwesenheit gerichtet worden seien, die ohne böswillige Boreingenommenheit unbe merkt geblieben wäre, hätten den Papst sehr betrübt. Die Angriffe seien nicht so sehr gegen die Person des Kardinals, der stets ein bemerkenswertes Beispiel pastoraler Mildthätig- keit gegeben habe, gerichtet, als gegen das von dem Kardinal vertretene Prinzip. Man begreife nicht, wohin dieser Krieg gegen die bischöfliche Autorität führen könne, wenn die sociale Autorität selbst sich erschüttert fühle. Zum Schlüsse des Briefes heißt es, der Papst habe in den Beweisen von Achtung und Ergebenheit, welche die Geistlichkeit von Mailand dem Kardinal Ferrari dargebracht habe, Trost gefunden und er hoffe, daß auch die katholischen Laien Mailands in der Achtung und Zuneigung zu ihrem Hirten einig bleiben werden. — Der Abbö Davide Albertario, Direktor des „Osser- vatore cattolico" in Mailand, wurde heute auf Befehl des Generals Bava in Felighera (Pavia) verhaftet. * Rom, 25. Mai. Der Kriegsminister Sanmarzano übernahm interimistisch das Marineministerium. — Bom Staatssekretär des deutschen Reichs-Märineamts Tirpitz und von dem deutschen Reichs-Marineamt trafen hier anläßlich des Verlustes, den die italienische Marine durch den Tod des Marineministers Brin erlitten, Beileids-Tele gramme ein. Belgien. Brüssel, 24. Mai. (K. Z.) Von San Franzisko aus hat Prinz Albert die Städte der Umgebung, sowie die Sierra Nevada besucht und ist dann nach Norden weiter- gercist. Am 7. d. war er in Portland (Staat Oregon) an gelangt. — Die Socialisten feierten ihren Wahlsieg in Charleroi gestern durch einen Aufzug, an dessen Schluß sie die Landesfahne verbrannten. Die Zahl der Klöster wächst mit jedem Jahre, und ca. 30000 Priester, Mönche und Nonnen besitzt heute das kleine Belgien. Der Wert der den belgischen Klöstern gehörigen Immobilien betrug im Jahre 1846 642 Millionen Francs, im Jahre 1895 aber 1657 Millionen Francs, ist also in 50 Jahren um 1 Milliarde und 15 Millionen Francs ge stiegen. Das heißt, schon im Jahre 1895 besaßen die belgi schen Klöster ein Zehntel des unbeweglichen Vermögens des ganzen Landes. Und seitdem ist die Zahl und das Ver mögen der Klöster gewaltig gestiegen. Kein Wunder also, wenn Papst Leo stets seine besondere Vorliebe für Belgien bekundet. (L. Z.) Luxemburg. * Luxemburg, 25. Mai. Nach einem heute ausge gebenen Bulletin erlitt der Großherzog bei dem vor- gestrigen Unfall einen Bruch des linken Schenkelhalses. Kom plikationen sind nicht vorhanden, das Allgemeinbefinden ist zufriedenstellend. * Hraukreich. Paris, 24. Mai. Ganz genau vermag anscheinend noch niemand in Frankreich den wahren Stand der Part ei - verhältnisse in der neuen Kammer anzugeben. Neuer dings wird anscheinend offiziös folgende Lesart verbreitet: Die 581 Abgeordneten, aus denen die Kammer zusammen gesetzt ist, zerfallen in 225 gemäßigte Republikaner und 45 Ralliierte, die zusammen die Regierungspartei ausmachen, 182 Radikale und socialistisch Radikale, 54 Kollektivisten, 49 Monarchisten und 26 revisionistisch-antisemitische Nationalisten. Der „Temps" schließt daraus kleinlaut, es gebe in Frank reich keine absolute Majorität. Keine Partei dürfe diese be anspruchen; doch weise die der sogenannten Regierungs republikaner noch die stärkste Zahl und den größten Zusammen hang auf. Das Kabinett habe gehofft, sie werde etwa 30 neue Sitze erobern, aber die Lage bleibe die gleiche nach wie vor. So werde die Regierung auch ferner tastend mittels Zugeständnissen vorgehen müssen, und das habe durchaus nichts Tröstliches. Der „Temps" stellt, wenn die obige Berechnung richtig ist, die Lage für die Regierung noch viel zu günstig dar. Bisher nahm man an, daß die Gemäßigten und Rallnerten zusammen 293 Stimmen, also die absolute Majorität besäßen; nach der neuen Berechnung hätten die Mälinisten nicht einmal die paar Stimmen zu der Mehrheit für sich, sondern wären ganz und gar auf die Hilfe der Monarchisten angewiesen. Mit diesen zusammen läßt sich aber wohl jetzt, nach den Wahlen, höchstens eine wirtschaft liche Mehrheit und eine Mehrheit für solche Fälle bilden, in denen das von den Klerikalen bei der Wahlbewegung proklamierte „Etwas für Etwas" zur Geltung kommt, d. h. bei mehr oder minder reaktionären Maßnahmen. In der früheren Kammer waren die Klerikalen genügsamer, da sie den üblen Eindruck ihrer Forderungen für die Wahlbewegung fürchteten. Jetzt werden sie wohl dreister werden, und Herr Möline wird sich wohl kaum noch sehr lange ohne Gegen konzessionen der „freiwilligen" Unterstützung des Klerikalismus erfreuen können. Sein Sturz oder freiwilliger Rücktritt ist also wohl kaum lange zu vermeiden. Was dann kommt, kann niemand sagen. Am vernünftigsten wäre natürlich ein neues „Konzentrations"-Kabinett; ob aber die Vorbedingung, der gute Wille zu einer Einigung, unter den verschiedenen Spielarten der Republikaner vorhanden ist, erscheint einiger maßen zweifelhaft! — Der Richter Bertulus hat endlich, nach fast vier monatiger Untersuchung, in der von Frau v. Bo ul auch angestrengten Klage eine Entscheidung gefällt. Wie erinner lich, hatte General de Pellieux nach der Freisprechung des Majors Esterhazy in einem Schreiben erklärt, daß der vielberufene Ulanenbrief dem Gutachten der Sachverstän digen zufolge eine Fälschung sei. Frau v. Boulancy, die unter Eid ausgesagt hatte, daß dieser Brief, den sie im Jahre 1882 von ihrem Vetter Esterhazy erhalten, echt sei, fühlte sich durch die in allen Blättern veröffentlichte Erklärung des Generals Pellieux gekränkt und wandte sich an den Staats anwalt mit der Bitte, gegen den Urheber dieser angeblichen Fälschung die strafgerichtliche Untersuchung einzuleiten. Herr Bertulus, der mit der Prüfung dieser Angelegenheit betraut wurde, hat nun die vollständige Einstellung des Verfahrens angeordnet, kann also den Fälscher nicht finden, ein Beschluß, der, wie die „Aurore" bemerkt, gleichbedeutend ist mit der Anerkennung der Echtheit des Ulanenbriefes. — Der „Temps" hat Zola befragt, was ihn zu der gestrigen Taktik veranlaßt habe. Zola erklärte, einen Nichtig- keitseinwand habe er nicht erheben wollen, weil nach dessen Annahme die Verjährung eingetreten und dann der ganze Prozeß liquidiert gewesen wäre. Er wolle Licht und habe den Geschworenen noch vieles zu sagen und sagen zu lassen unter der Bedingung, daß man nach Recht und Gesetz ver fahre. Er wolle sich der Verhandlung durchaus nicht ent ziehen. Daher der Zuständigkeitseinwand. Die Pariser Geschworenen habe er verlangt, damit der Prozeß seine Be deutung nicht verliere. Wen» trotzdem in Versailles ver handelt würde, so würde er sich voll Vertrauen stellen. * Paris, 25. Mai. „Sivcle" veröffentlicht einen Brief des Hauptmanns Dreyfus vom 20. März an seine Frau, in welchem dieser sagt, seine Leiden seien zu groß; er habe an den Gerechtigkeitssinn des Präsidenten Faure appelliert, um eine Revision seines Prozesses zu erlangen. — Im heutigen Ministerrat im Elysöe wurden folgende Ernenn ungen vollzogen: Feuiloley zum Staatsanwalt in Paris an Stelle Athalrns, welcher zum Rat am Kassationshof ernannt wurde; Liroudairolle und der Senator Morel zu Unter gouverneuren der Bank von Frankreich. Diese Ernennu«ben 'ind Anzeichen dafür, daß das gegenwärtige Kabinett nicht die Leitung der Geschäfte niederlegen, sondern wieder vor der Kammer erscheinen werde. Der Minister für die Kolonien, Lebon, wird erst nach der Unterzeichnung des Niger-Ab kommens, welche unmittelbar bevorsteht, zurücktreten. Die Funktionen des Unlerstaatssekretärs im Ministerium für Posten und Telegraphen, Delp euch, werden von Boucher übernommen. Grotzbrilmmim. * London, 24. Mai. Im Unterhause wurde die Spezial debatte der irischen Lokalverwaltungsbill nach vierwöchiger Erörterung erledigt; die von der Regierung beanstandeten Unieranträge wurden abbelehnt. Hicks Beach beantragte Vertagung des Hauses bis zum 6. Juni. Dilke verlangte Auskunft, wann das Haus die auswärtige Politik beraten könne. Eine Politik von Allianzen sei von verschiedenen Ministern angedeutet worden; dies sei eine wichtige Ver änderung der auswärtigen Politik, welche das Haus erörtern ollte; man habe von einer deutschen Allianz und anderen Allianzen gesprochen. Hicks Beach erklärte, es sei vereinbart worden, daß heute keine Debatte über die auswärtige Politik tattfinden solle. Wenn die Opposition die auswärtige Politik wraten wolle, so möge sie ein Tadels-Votum beantragen. Hierauf wurde der Antrag auf Vertagung angenommen. — Horatio Walpole, der frühere englische konservative Minister des Innern, ist im Alter von 92 Jahren in Ealing >ei London gestorben. Dreimal hat Walpole dem Ministerium angehört, 1852, 1858 bis 1859 und 1866 bis 1867. 1852 ernannte ihn Lord Derby zum Minister des Innern. 1858 e^e Walpole diesen Posten bald nieder. Als er in seiner dntten Amtsführung der Reform-Liga verbot, Meetings im Hyde-Park abzuhalten, riß die Menge die Gitter des ver- chlossenen Parkes nieder. Seine ministeriellen Kollegen ließen hn im Stich. Damit endigte seine politische Laufbahn, obgleich er dem Ministerium Derby ohne Portefeuille bis 1868 angehörte. Spanien. * Madrid, 24. Mai. In der Kammer wies in Er widerung auf eine Anfrage Villaverdes der Finanzminister Puigcerver die Beschuldigung der Unvorsichtigkeit zurück und ührte aus, die Finanzen des Landes würden es gestatten, die Zahlung sämtlicher Kriegskosten zu leisten. Der Minister verlangte, daß man den Finanzanträgen der Regierung zustimme. Rotzlimr. ' Petersburg, 25. Mai. Contreadmiral Stark hat mit dem Verwaltungspersonal für den Hafen von Port Arthur gestern die Reise dorthin über Odessa angetreten. Warschau, 24. Mai. Zum Oberpolizeimeister ist >er Rittmeister Lwicki, der nicht für einen besonderen Polen- reund gilt, ernannt worden. — Der Bahnbau Lodz- lisch mit Anschluß an die Landesgrenze ist genehmigt. Rumäuteu. * Bukarest, 24. Mai. Die Königin von Rumänien st mit Gefolge heute abend nach Neuwied abgereist. Am Bahnhof hatten sich der Ministerpräsident, viele Staats würdenträger und mehrere Damen eingefunden. Griechenland. Ueber diebevorstehende Reformthätigkeit der griechi schen Regierung wird noch berichtet, daß die Regierung für die Kammer, deren Zusammentritt Mitte Juni in Aus sicht genommen ist, Gesetzentwürfe über die Reorganisierung der Verwaltung, die Abänderung des Gemeindegesetzes und Reformen des Steuersystems vorbereitet. Es wird bestätigt, daß es im Falle einer starken Opposition gegen das Programm der Regierung zur Auflösung der Kammer kommen dürfte. Die Neuwahlen würden dann mutmaßlich im August statt finden. Man betrachtet es als zweifellos, daß sich hierbei eine bedeutende Schwächung des Anhanges Delyannis er geben und eine neue Parteikonstellation eintreten würde. Türkei. * Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Konstantinopel gemeldet: Wie verlautet, erklärte Rußland, jedem türkischen Vorschlag wegen Besetzung des Gouverneurpostens auf Kreta zustimmen zu wollen, der von den Großmächten und den Kretensern angenommen würde. — Die russische Kriegs entschädigung soll nach dem Vorschlag der Pforte durch fünfmalige jährliche Zahlung von 300000 Pfund erfolgen. Für die pünktliche Zahlung sei Bürgschaft vorgesehen. Die Entscheidung Rußlands steht noch aus. * Konstantinopel, 24. Mai. Die Kontrollkom mission in Athen erteilte den Auftrag, daß die zweite Rate der Kriegsentschädigung morgen gezahlt werde. — Die Delegierten der Kommission zur Feststellung der Grenze kündigen an, daß die neue Grenze bei Kottopleski und ber Massabeki festbestellt sei. Es bleibe nur noch die Strecke bei Gribovo übrig, welche von allen Delegierten der Türke zugesprochen worden sei; nur die Delegierten Griechenlands haben, von den russischen unterstützt, Verwahrung dagegen eingelegt. — Fürst Ferdinand von Bulgarien hat seine Reiseroute verändert, passierte bereits die Dardanellen und wird morgen früh hier emtreffen. — Der englische Bot ¬ schafter überreichte heute der Pforte eine Note, in welcher er erklärt, daß bis zur Regelung der Frage der Quai-Taxe die englischen Kaufleute für die ungerechtfertigt gezahlte Quai-Taxe aus dem Tribut für Cypern entschädigt werden würden. «situ. Am Mittwoch ist Prinz Heinrich von Preußen von Peking abgereist. Nach einem kurzen Aufenthalt in Tientsin dürfte er Port Arthur zu ebenfalls kurzem Besuch anlausen und dann über Tschifu nach Tsingtau Weiterreisen. Ans dieser Fahrt gedenkt er auch das Wrack des gescheiterten Kanonenbootes „Iltis" zu besichtigen. 'Shanghai, 25. Mai. Der „North China Dail, News" wird von einen Korrespondenten gemeldet in Wen- choff sei es zu Reis-Unruhen gekommen, bei welchen alle offiziellen Gebäude zerstört, die dort lebenden Fremde» aber nicht belästigt wurden. * Jokohama, 25. Mai. Die Japaner haben am Montag Weihaiwei dem chinesischen Delegierten übergebe». — Der Landtag hat das Gesetz, betr. Gewährung von Aus fuhrprämien auf Seide, abgelehnt. Gn englisch-chinesisches Abkommen wurde nach der „Pall Mall Gaz.' vor drei Monaten getroffen und jetzt förmlich bestätigt, demzufolge England sich wichtige Handelsrechte im Dangtsekiangthale sicherte und große Ge- bietsstreifen auf dem Festlande gegenüber Hongkong, etw« 60 Quadratmeilen, pachtete. China habe diese Zugestä ndniss mit Zustimmung der beteiligten Mächte gemacht. Afrik«. * Das französische Stationsschiff „Bombe" ist vo» Konstantinopel nach Lagos abgegangen, um in betreff des gegen den französischen Konsularagenten daselbst beobachteten Verfahrens Untersuchung anzustellen. Der Agent war infolge gerichtlichen Urteils gewaltsam aus seiner Wohnung entfernt und dadurch geschädigt worden, ist übrigens inzwischen wieder in sein Haus zurückgekehrt. * Pretoria, 24. Mai. Die Regierung veröffentlichte heute den Wortlaut der Antwort auf die Depesche C h amber- lains. Derselbe stimmt mit dem vom „Star' veröffent lichten überein. Nach einem Telegramm der Londoner „Daily Mail' aus Kapstadt soll Cecil Rhodes die Ansprüche des verstorbene» Oberst Mac Murdo auf die Delagoabai-Eisenbah» erworben haben. Amerika. * San Franzisko, 25. Mai. Nach Meldungen aus Honolulu vom 17. d. hat die Regierung von Hawaii die Neutralität noch nicht erklärt; sie will den Vereinigten Staaten die Einnahme von Nahrungsmitteln und Kohlenvorräteu, öwie freie Hafeneinfahrt gestatten. Man glaubt, diese Haltung werde Amerika zwingen, das Protektorat über die Inseln oder die Annexion derselben zu erklären. OertNche». Bautzen, 26. Mai. Auf Grund der vor einigen Tagen mich Inserat und Aufruf in diesem Blatte erfolgten Anf orderung zur Bildung eines „Ortsausschusses Bautze» ür deutsche Nationalfeste" hatten sich gestern abend m Vereinszimmer des „Hotel Reibetanz" eine Anzahl Herrex zur Besprechung eingefunden. Wie wir mitteilen können, st gestern ein Ortsausschuß noch nicht ^bildet worden, da erst noch verschiedene Vorarbeiten zu erledigen sein werde» Kirche »«- Schule, innere und Nutzere Misst»«. Kamenz, 25. Mat. (K. W.) Am Sonntag abend fand tm evang. BerrinShause die feierliche Urbergabe des vo« evang.-lurh. Landes-Konsistorium dem Vereinshause geschenkte» herrlichen Oelgemäldes statt, zu der sich außer dem Männer- und JünglingSvereine und Herren deS Kuratorium» für dar BereinShauS auch eine Anzahl Gemeindeglieder eingesunken hatten. Herr Historienmaler Otto au» Dresden, der Schöpfer de» Bilde», war selbst zugegen und übergab dasselbe. Herr Archidiakonu» Munde übernahm e» mit kurzer Ansprache. DaS 1,85 Meter Hohr und 1,60 Meter breite Gemälde stellt de» auf einer Wolle thronenden erhöhten Herrn Christus dar, wie er seine Hände segnend und ladend auSbreitet. Er schaut dem Betrachter an jedem Punkte im Saale inS Auge. Da» Bild, da» einen Wert von ca. 1000 Mark repräsentiert, dürfte z Z. da» wertvollste Gemälde in unserer Stadt sein. Jedermann kann sich dasselbe ansehro. Dem BerrinShause und den darin gepflegten Bestrebungen aber möge eS zur Förderung und Stärkung sein! Am 22. d. M. erfolgte unter großer Beteiligung der Ge meinde die feierliche Einweihung der neu hergestellten Kirche in Wermsdorf. Die Ansprache und Weihe erfolgte durch Herrn'Superintendent vr. Kalich, die Begrüßung der An wesenden durch Herrn Oberkonsistorialrat vr. Kohlschütter- Dresden. Den Gottesdienst hielt Herr Pfarrer Vr. Fritzsche ab. Meißen, 25. Mai. In der heute stattgefundenrn Kirchen. Vorstands-Sitzung wurde Herr Pastor Grießhammrr auS Schandau, welcher am vergangenen Sonntag seine Probepredigt hier gehalten hat, einstimmig zum Stadtpfarrrr von Meißen und Superintendenten der Ephorie Meißen gewählt. Der preußische Kultusminister hat der ComeniuSstistung in Leipzig auf ein an den Minister gerichtete» Gesuch eine einmalige Beihilfe von 500 Mark zur Förderung der Bestreb ungen der Stiftung bewilligt. Welch' bedeutenden Ruf die Deutsche Gerberschule zu Freiberg nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland genießt, beweist die Thatsache, daß jetzt ein früherer Schüler dieser Anstalt, Herr Conscience auS Köln, der die Gerberschule in den Jahren 1896/97 besuchte, von der chinesischen Regierung al» Organisator der chinesische« StaatSgerberei für Militär- zwecke in Wuchon für die Dauer von drei Jahren mit be deutendem Gehalt engagiert worden ist. Herr Conscience reist Ende Mai nach China ab. Von den gegenwärtig amtierenden BolkSschullrhrern Sachsen» stammen nicht weniger al» 65 au» dem Dorfe Grum bach bei Jöhstadt. I« deutsche« Lehrerheim zu Schreiberhau plant man die Errichtung von Freistellen für erkrankte, bedürftige Lehrer oder arme LehrerSwitwe«. Lin Grundstock hierfür ist (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Druck und Verlag voa L. M. Monse tu Bautz«.