91 so wird immer gekocht und geschmaust, bis Alles zu Ende ist. Denn er will es selbst genießen; wäre er in solchen Verhältnissen sparsam, würde er ja nur für Andere sparen. Daher auch der Neger nicht ar beitet, so lange er noch etwas hat, selbst um den größten Lohn nicht; er ißt das Seine und tanzt, und dann erst denkt er weiter, wenn er schon einen Tag gehungert. Dieser Commuuismus ist auch Schuld, daß so wenig angebaut wird, denn würde er mehr ernten, so leben andere von ihm; erzielt er zu einer andern Zeit etwas, so kommen fremde Gastfrcunde und ernten mit ihm. So ging es den Fischern neben unserem Garten; sie hatten ein schönes Stück Feld urbar gemacht und mit Türkisch-Korn und Sesam besäet, war es zu reifen, so kamen so viele Gast- sreunde, daß in 8 Tagen Alles aufgezehrt war. Aus diesem sieht man, wie schwer eine Mission unter diesen Völkern wirkt. Man muß die Neger materiell heben, aus ihrer Noth ihnen heraushelfen, denn einem Hungrigen predigt man umsonst vom Reiche Gottes, es stillt den Hunger nicht ; erst wenn sie aus der Noth heraus sind, dann kann man hoffen, daß sie auch für Höheres empfänglich werden, das sie jetzt nicht interessirt. Doch herrscht neben diesem Kommunismus in jeder Familie streng der Sonderungsgeist. Alles muß in der Familie nach Kopf getheilt werden, jedes Mitglied