55 rend ihre Heerden in dem wässerigen Grase den Hunger stillen. Wie man daher in der Regenzeit in der Nähe des Flusses lange Strecken hin nichts findet, als nur bisweilen die armseligen Hütten einiger ar mer Fischer, so sind in der trockenen Jahreszeit im Innern blos einzelne Schmiede und Viehdiebe anzu treffen. Alles — sowohl Menschen als Vieh — lebt in der Nähe des Flusses oder eines Kanalcs in langen Gehöften. Somit müssen die Zahlen der Bevölkerung der einzelnen Stämme nicht groß ausfallcn, obwohl es unmöglich ist, etwas ganz Genaues darüber zu sagen. Die ganze Bevölkerung am Weißen Fluße bildet vier Sprachgebiete und somit eben so viele Nationen, welche, obwohl sie in Sprache und Sitten überein stimmen, doch sich in verschiedene Stämme theilen. Beginnen wir somit mit dem stärksten Stamme, näm lich mit dem der 9. 8oliiIIulc. Die Wohnungen dieses Stammes laufen ununter brochen den ganzen Lauf des linken Flußufers ent lang und zwar vom 12. bis 9. Grad, so daß sie ein einziges Nieseudors zu sein scheinen, obgleich die ein zelnen Häusergruppen besondere Namen haben. Die Schilluk müssen so wohnen, theils um dem Wasser nahe zu sein, das im Innern häufig mangelt, und