29 findet- Das Krokodil scheint diese Freundschaft auch zu schätzen, denn unbesorgt lausen diese Vögel bei selbem herum, fliegen sogar auf dessen Rücken und Kopf, ohne daß jenes eine gefährliche Bewegung machte. Kommt dann Jemand z. B. ein Mensch, so erheben sie ein Helles Geschrei, das Krokodil erwacht, stürzt ei lends in den Fluß und taucht unter. Das Krokodil frißt blos im Fluße. Weil diese Thiere so räuberisch sind, so ist bei den KJeo, wenn sie ihre Heerden über den Fluß treiben, die Sitte, eine alte Ziege zuerst in den Fluß zu werfen, gleichsam als Opfer für das Krokodil; denn sollte sich gerade da so ein Ungeheuer befinden und Hunger haben, so hat es etwas zu ver speisen, aber es ist blos eine alte Ziege geopfert, und es kostet keine so liebe Kuh. Diese Thiere sind am Weißen Fluße sehr zahlreich, so daß wegen ihres Ge stankes oft Abends die Luft ganz mit Moschus ge schwängert ist, und inan so ihre Nähe fühlt. Sie vermehren sich sehr, denn nach Aussagen der Neger sollen alte Weibchen sogar 100 Eier legen, während Jüngere es auch bei dreißig bewenden lassen. Wenn sie aus den Eiern kommen, sind sie etwa 9—10 Zoll lang, sie wachsen aber bis zu 15 Schuh Länge. Na türlich vergeht kein Jahr, wo nicht mehrere Menschen durch diese Thiere verzehrt werden. Neben dem Krokodil gibt es noch allerlei kriechen des Gethier, das bald im Wasser, bald zu Lande lebt.