194 den liegen. Ebenso ging cs mit Gemüse; etwas Besseres war nicht sicher. Die einzigen Limoni waren den Negern zu sauer, und so waren sie sicher, bis die diebischen Handelsleute von Chartum kamen, die Alles im Garten plünderten. Weil herum Alles angebaut ist, konnten wir auch schwer Vieh halten, und wenn wir eines hatten, war es doch nicht sicher. Wir konnten erst zum Frieden gelangen, als wir nichts mehr hatten, außer unsern Vorräthen in den Äisten im Hause. Doch auch im Hause brauchte es Acht geben. Als ich 1857 in diese Station kam, so verging durch einige Wochen kein Tag, wo nicht ein Diebstahl ver übt oder versucht worden wäre. Wir mochten die Diebe noch so abstrafen, es half nichts. Wir hatten bei 40 Mann Matrosen und Diener, und die Diebe fürchteten sich doch nicht, obwohl unsere Leute mit geladenem Gewehr Wache hielten; sie stahlen selbst dem Provicar auf seinem Schiffe mit 20 Mann ausgerüstet die Töpfe sammt Mehl und Teig zum Brode, ebenso führten sie ihm Tauben und Hennen aus. Bei uns im Hause hoben sie ganze Fensterstöcke aus, durchbohrten die Ziegelmauer, um zu dem Getreide und den Glasperlen zu kommen. Letztes Jahr kletterten sie sogar auf's Dach und stiegen sachte zum Getreide hinab, neben dem doch ein Diener schlief. Von Hunger getrieben, ja in Verzweiflung, wagen sie Alles. Herr Ueberbacher wollte sie unterstützen, und so durch Wohl-