181 Getreide an die Kaufleute verschachert werden, die sie als Sclaven fortführen und verkaufen. Werden diese Kinder vertrieben von Vater und Mutter, so haben sie niemand mehr, der sich ihrer annimmt. Kein Haus steht ihnen offen. Sie sind von Allen verstoßen, wie ein Vogel im Walde, denn jeder schaut nur auf sich, und gleich den wilden Thiercn müssen sie sich auf der Weite die Nahrung suchen. Die Kari bezeichnen sie auch mit dem Namen „Kinder der Weite" madM- ti-lnutiinK. Viele verschmachten schon klein vor Elend, und wird so ein Knabe nicht ein Opfer der Noth, so muß er ein Dieb und Räuber werden. Viele sterben den Hungertod, und werden so von den Vögeln ge fressen oder in den Fluß geworfen. Eben solches Grab finden die Ueberledenden, denn als Diebe und Räuber sterben sie in der Weite; werden sie auf frischer That ertappt, so finden sie keine Gnade, man schlägt sie todt, oder es wird ihnen die Kehle abgeschnitten, und dann der Leib in den Fluß geworfen. Wie sehr gegen diese Unglücklichen alles menschliche Gefühl selbst der Verwandten erloschen sei, möge folgendes Beispiel dienen. Es war im Monat Mai >857 als wieder die Hungcrszeit bei den Hsri schon ziemlich lange dauerte. Da bemerkten die Missionäre zwei Bu ben, die selbst den Hennen das wenige verdorbene Getreide raubten, und jedes Körnlein aus dem Kothe auflasen. Ihrer sich erbarmend, nahm sie Herr