101 Gattung: das Rindvieh hat allgemein den hohen Hocker, es ist kurz und hoch gestellt, mehr wildartig und deßwegen haben sie auch bei einer Unzahl von Kühen einen sehr kleinen Nutzen an Milch und Fleisch. Die besten Kühe geben zur besten Zeit kaum eine Maaß Milch per Tag, und wenn somit auch Jemand 200-300 Stücke besitzt, hat er doch nicht Ucberfluß, denn mehr als die Hälfte gibt keine Milch, und die meisten sehr wenig, und dazu braucht so ein Besitzer mehrere Leute, die alle von seinem Lieh leben müssen. Der Nutzen an Fleisch ist noch geringer, denn Kühe sind zu verehrt, so daß sie nicht geschlachtet werden; sie leben, bis sie von Alter oder Krankheit zum Skelet geworden, nicderfallen und verenden. Den Herrn Mosgan, der einmal ein weibliches Kalb schlachten ließ, schalten die Neger eine Hyäne, da er sogar die Kühe esse. Der Tvdfall einer Kuh wird beweint und betrauert wie der eines Menschen; der Besitzer tragt einige Tage den Strick, womit die Kuh angebunden wurde, am Halse und erzählt Allen sein Unglück; später bindet er sich dann einen Strick um den Bauch. Daher kommen die Lermöglichern nie aus der Trauer, und so ein Strickträgcr ist meistens auch ein größerer Besitzer. Ochsen werden wohl geschlachtet, aber nur bei Festmahlen, z. B. wie bei Friedens-, Hochzeits und Tobten-Mahlzeiten, oder bei Krankheiten von Vieh und Menschen. Pferde und Esel gibt cs nicht.