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Serugsgebllvn -o»n- oixr A»urta»» tolae» r«iia»»lla>i«> »»««»« mrd ,S»s»>1 aller «rndel». Ort^iml. klMUuiw« »,r mit d.uNlchcr -r-r-7-, ,b, i,Dre«d. NachrO «uÄ* "ÄaVÄich-. b o n o r a r - llnivrucke bleiben »»vc,uu1?mi>at: llilverltmole Viamnttivte werde« niibt auldcivalirt. relearamm-ildrelle: Nachitch««» Lr««de». StgrSudel 1856. ^»I»iii»*«Iiiii«i, cniiiliolilt II. «,-»«!,kkütinnmebinon-ludi-ilc. Verlravs iu I-rv-1en: 1 kemnltr« r»«rr.-V, k. Itst-dt^er-tr. 41 t» I-Vdi»ur 8«k»I«tr. 18 »ml k»,-i 1t»uioi»a„. Ürsdüsu- j ki^u«t»üt. »o 6«»n I»r« il>ttm»r>tkikxUe »1. Haupt-GeschäslSstelle: Mariciistr. S8. /Inreigen.tank. knnabm« von Lnkllnblounsen bis nackimillast s Ukr Kon». und üciertasL nur Dkanenltrade A von U bld '/,t Ubr Di« i tvalltoe Arund- «ile >ca » Silben» so Vt, . An- kllndtounoen au« der Vrivatleit, Kelle rb Dt, : die Slvalti,« Seile al» .Lin- gelandt' oder aut reuleile so Via. In Nummern nach Sonn, und Keier- >a,en l- de» rlvalli,e «t>rund»cilen so. «o de« «o und so Dt, nach de- wilderem Lallt. Auswärtige Aut. trage nur ,e,eu Vorausbe-Mu»,. Belesdlütler werden mit LüVl». deieciiiiet. gerntvreLantlblutz: «ml I Nr. U und Nr. !it»»v. «mpüsklt in zrrü«»»t«r Xiikmirdl: Lls^rnv Oe » nnU ITvr«>O Il»u», Lllkk«»- unü L,r»ntl«li'l8t:d»ll8-6oi'!ltv. Orösato« V»5»ÜAlick,»to ru 1>»bril<pr«t»«v t» <xte, rotk Qummt, »ucd 1» tt»o5 uo6 tt»vt rummtrt. ^Vüe<Lrv«rIä«/-n «nck /katutt. Reinksr6t Qeupolt. Orescken-^..^"""'/'^ /UM Inliallorou. k'rol« /»senünnir im inneren 81nätdvriril. ^ kreis /»seniluni,' im inneren Ktacktdvriill. LBE ^ ^LöviFl. llolspotdeke, vreLäeu, veoreelltor. h kvillv Lsäervarvn -°a kv!8s-^rtLLs! ^lilirstn ^Uiirratil vom „inknellen bis tomsteu Oenre j„ „ur ersb- iibrssjMN I-abcttcuten ködert kunrv, ^tmsrkt Lstksu8 8pkr!al.(ie8l'IlSft tilr kelse-.lrtlliel — llei'rell-Illtxlenarev — I-vLvr^aren. Rr.2I7. Ami: Zur Eröffnung der HondeISvcrtraasve>handlimgen Tie Sächsischen Ctgotseise»vol>»?en u> 1902, Jcsin»ahl der Bogenschützcn-Geiellschast. Verband der Hans- u. VKnndbesitzkl. Mninmßl. Witterung: ktiilil, niifklnrcnd, würuter, Krcltas,,7.Änsiurti;)08. Zur Eröffnung der HandelSvertranöverhandlungen. Die Meldung, daß die Kommission, die zur Führung der deutlch-ruisiichen HandelSverttagsverhandlungen in Petersburg be stimmt ist, dort bereits ihre erste Sitzung abgchalten hat. lenkt zunächst den Blick nach rückwärts auf die verflossene NeichStagssession. in der beispiellos heftige zollpolitische Kämpfe anSgesochlen wurden, bis es dann schließlich der rechtzeitig entwickelten Energie der parlamentarischen Mehrheit gelang, das in seinem ganzen Bestände bedrohte Tariswerk gegen alle Widerstände zum erfolgreichen Abschluß zu bringen. Da tauchen sie noch einmal in der Erinnerung heraus, die Namen Aichbichler, v. Kardorss und Gröber, das parlamentarische Trium virat, daS in den entsprechend benannten drei Anträgen, durch welche die Obstruktion ntedcrgezwungen wurde, verewigt worden ist. Ta fühlt der .rückwärts gekehrte Prophet" noch einmal die gewaltige Erleichterung, die seiner Zeit alle Freunde eines an gemessenen Schutzes der nationalen Arbeit in allen ihren schutz- bedürstigen Zweigen erguff, alS endlich der kaum noch erhoffte Sieg der Mehrheit zur Tatsache geworden und daS Palladium des Zolltarifs vor der wild erregten Minderheit, die schon im Nausche des Triumphes schwelgte, in Sicherheit gebracht war. DaS so glücklich vollendete Werk, das aus einer Reihe von wesentlichen Zugeständnissen der verschiedenen Interessengruppen untereinander hcivvrgrgangen war. widerlegte durch sich selbst die schweren Vor würfe und Anklagen, welche die Gegner erhoben hatten. Nicht eine hochschutzzöllnerische Ausbeutungspolitik wurde mit dem Gelingen des neuen deutschen Zolltarifs besiegelt, sondern der von allen einsichtigen Setten, von der ganzen werktätigen Bevölkerung dringend verlangte stärkere Schutz der nationalen Arbeit kam in dem Ausgleich der verschiedene».zum Teil widerstrebenden Einzel iniercsseu aus einer gemäßigten mittleren Linie zu einem zollpoli iischen Ausdruck, mit dem Landwirtschaft, Industrie und Handel im me'rntlichen alle drei gleichmäßig zufrieden sein dürfen, sofern sie mu billig genug denken, um dem notwendigen Koiuvromlß- charakler eines solchen Werkes, der von allen beteiligten Faktoren eine gewisse Selbstentsagung verlangt, sein Recht zu teil werden zu lassen. Nunmehr steht der zweite Teil der großen zollpolitischen Auf gabe. die Erneuerung der Handelsverträge, unmittelbar bevor und mit dem deutsch-russischen Tarlsnutrage soll der Anfang gemacht werd'n. Die alten noch in Kraft befindlichen Handelsverträge enthalten die Bestimmung, daß sie am ttl. Dewmber 1903 außer Geltung treten, wenn bis zum 3l. Tczember l902 die Kündigung erfolgt ist: andernfalls lausen sie in der Art provisorisch weiter, daß die Kündigung beliebig an jedem Tage vorgenommen werden laun und daß alsdann nach Ablauf eines weiteren Jahres von dem Kündignngstage an gerechnet der Vertrag erlischt. >1» der aus den Schutz der nationalen Arbeit bedachten Mehrheit gab cs eine Strömung, die mit einer allgemeinen Kündigung der laufen den Verträge von deutscher Seite zum 31. Dezember 1902 einver standen gewesen wäre. Die Regierung lehnte es jedoch ab, sich in solcher Weile die Hände binden zu lassen, und nahm insbesondere auch ans Rücksicht ans die indnstriellen Bedürfnisse von der Kün digung Abstand, um nicht für de» Fall des nicht rechtzeitigen Zustandekommens der neuen Handelsverträge die allgemeine wirt- schaftspolitffche Lage übermäßig zu erschweren, wie es bei dem vorzeitigen „Abbruche aller Brücken" zu befürchten gewesen Wäre. Indessen erscheint auch der Zustand der täglichen Kündigung-- Möglichkeit, wie er jetzt vom 1. Januar 1904 an eintritt, keines wegs mit der wünschenswerten Stabilität der zollpolttischen Beo hältnisie vereinbar und ko ist es denn in der Tat au der Zeit, daß die Verhandlungen zur Einleitung neuer Tarifverträge mit allem Nachdruck in Angriff genommen werden. tsiegenüber der wirtschaftspolitischen Verfassung, in der wir uus vor einem Iahrzchnt bei dem Abschluß der Caprivischen Handelsverträge befanden, treten wir dieses Mal in einer wesentlich vcrsiärkten Rüstung auf den Plan. Der neue Zolltarif mit seinen erheblich erhöhten Sätzen übt auf die fremden Staaten einen heilsamen Druck zur Nachgiebigkeit aus, indem er gegenüber allen denjenigen Mächten, die sich zu keinem Opfer herbeilassen wollen, die Drohung enthält, daß alsdann seine hohen Zollsätze im Ver> kehr mit solclicn halsstarrigen Ländern unnachsichtig zur An wendung konimen. Außerdem ist durch dir Einfügung einer Reihe von Mindestsätzen auf gewisse landwirtschaftliche Erzeugnisse, unter die nicht hi nabgegangen werden darf, dafür gesorgt, daß nicht wieder, wie nnno dazumal, die ganzen Kosten der deutscher seits zu gewährenden Erleichterungen von der heimischen Land wirtschaft getragen toerden müssen. Um nun aber gleichfalls die deutsche Industrie nicht auf dem Wege der Kompensationen unge bührlich zu beeinträchtigen, sind die industriellen Zollsätze vielfach so hinausgesetzt worden, daß auch im Falle einer vertragsweisen Herabminderung einzelner Sätze noch ein hinlänglicher Zoll- schutz übrig bleibt. Hiernach sind wir also äußerlich wohl ge- wappnet und völlig in der Lage, unA nationalwirtschastliches In teresse bei dem Abschlüsse neuer Handelsverträge zu wahren. Der Erfolg hängt ganz von der Art ab, wie die Regierung die ihr zu Gebote stehenden Waffen gebwucht. Den Ausschlag wird die diplomatische Geschicklichkeit unserer Unterhändler in Ver bindung mit dem festen Willen der Regierung geben, mit dem Geiste der Caprivischen Handelsverträge gründlich zu brechen: einem Geiste, der so übermäßig viel des Entgegenkommens aus Kosten der deutschen Interesse» zu zeigen beflissen war, daß die russischen Abgesandten daS für uns sehr beschämende Wort prägen konnten, sie seien „mit einem ganzen Sack voll Zugcständ- nissen" zu den Verhandlungen gegangen, hätten diesen aber gar nicht zu öffnen brauchen, weil die deutschen Kommissare sich im Einräumen von Erleichterungen geradezu überstürzten. So weit die Auswahl der Persönlichkeiten für öic jetzige Petersburger Kommission in Frage kommt, läßt sich einstweilen kein Urteil fällen, weil die Negierung es merkwürdigerweise bisher noch nicht für nötig erachtet hat, die Namen bekannt zu geben Man erfährt lediglich, welchen Ressorts die Herren angehören nämlich den Reichsämtern des Innern, des Auswärtigen und des Reichsschatzamtes, sowie den preußischen Ministerien für Handel. Finanzen und Landwirtschaft: außerdem wird der deutsche General- konsul in Petersburg bei den Beratungen Mitwirken. Warum werden denn eigentlich die Namen der einzelnen Mitglieder der Kommission vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten? Eine solche unnütze Geheimnistuerei kann nur schädlich wirken, indem sie unwillkürlich ein gewisses Unbehagen verursacht und die Nei gung zum Mißtrauen.verbreitet. Es ist immer vom Nebel, Dinge in Dunkel zu hüllen, auf deren Kenntnis die öffentliche Meinung ein begründetes Anrecht hat. Man dcnle nur an die zahlreichen „Gcheiiiierlasse". die in letzter Zeit auf irgend einen sozialdemokratischen Redakiionstisch geflogen sind und die mir deshalb überhaupt der te-GehMe» Aus beutung von jener Seite unterworfen werden konnten, weil sie trotz der sachlichen Bcifallswürdigkeit ihres Inhalts mit dem ganz unangebrachten Vermerk „Vertraulich" versehe» war. Man darf wirklich gespannt sein, wann die offiziöse Presse nun endlich mit der Nennung der Namen der Kominifsionsinitglieder nach- gehinkt kommt. Auch in einem anderen wesentlichen Punkte hat die Regierung sich in ein befremdliches Schweigen gehüllt. Man erfährt nämlich erst jetzt ganz nebenbei aus einer gelegentlichen Bemerkung der „Nat.-Ztg", daß schon zu den Vorverhcindlunaen. die vor der Ernennung der Petersburger Kommission stattgefnndcn haben, fachmännische Interessenten zugezogen worden sind. Wanim eine so wichtige Tatsache mit einem so dichten Schleier des Geheimnisses umgeben werden mußte, daß bis zum letzten Augenblick der Abreise der Kommission kein Mensch außer den unmittelbar Beteiligten davon in Kenntnis gesetzt werden durfte, erscheint kaum verständlich. Unsere deutschen Unterhändler werden ihre ganze Wachsam keit, Umsicht und Energie in hervorragendem Maße entsalten muffen, weil sie den Mchteil wett zu machen haben, daß die Beratungen nicht im eigenen Hanse geführt werden. Den „Hamb. Nachr." will dieser Umstand gar nicht gefallen. Das Hamburger Mott, das sich sonst die Pflege guter Beziehungen zu Rußland besonders angelegen sein läßt, spricht in diesem Falle mit Rücksicht auf die erheblichen deutschen Interessen, die bei dem Handelsverträge mit Rußland auf dem Spiele stehen, seine kriti- scheu Bedenke» ganz offen aus und erklärt u. a.: „Jedenfalls würde es unseren Kommissaren bei ihrer vorbereitenden Arbeit dos Rückgrat gestärkt haben, wenn sie in der Heimat, umgeben von allen Autoritäten und Hilfsmitteln, hätten verhandeln können; wohingegen ichon der Umstand, dah sie es sind, die nach Petersburg kommen, um etwas zu vermitteln oder zu verlangen, sie in eine Lage bringt, die von vornherein weniger günstig ist, als diejenige, in der sich die Vertreter Rußlands befinden: even tuell sind es doch die deutschen Kommissare, die unverrichteter Dinge oder mehr oder minder abgewiesen wieder abrcisen müssen, und daS verdirbt immer die Situation Deutschlands, das die Kommission gesendet hat, anstatt abzuwarten, daß Rußland ihm seine Unterhändler schickte." Der berechtigte sachliche Kern dieser Ausführungen ist nicht zu verkennen, und die Schwierigkeit der Stellung, die sich für unsere deutsche» 'Delegierten aus der Wahl des fremden Verhandlungsortes ergibt, bleibt auch dann bestehen, wenn man den formellen Standpunkt der Regierung gelten läßt, daß es lediglich internationale Höflichkeit gewesen sei, tvcnn Deutschland jetzt seine Vertreter nach Petersburg entsandt habe da ja bei den letzten Handelsvcrtragsverhandlnngen die russischen Abgesandten nach Berlin gekommen seien. Ui» so dringlicher tritt die Notwendigkeit hervor, daß die persönliche Geschicklichkeit und Fähigkeit unserer Unterhändler eine ausgiebige Unterstützung durch angemessene Instruktionen und Vollmachten von Berlin aus erfährt, auf Grund deren sie im stände sind, unter allen Umständen der Gefahr vorzubeugen, daß der historische „Sack voll Zugeständ nisse" der Russen abermals uneröffnct bleibt. telearamm von Norwegen aus zugehcn lassen, und gedenkt vor aussichtlich am 10. September d. I, dem Geburtstage des Her zogs. diesen in Äiicnbura oder auf Schloß Hummeisyain zu be- Mchcn. — Tie röm.schc Meldung, das „österreichische Veto" gegen eine Wahl Rampollas sei rni Einvernehmen mit Deutschland erfolgt, ist naiürlich grundlos. Deutschland hat sich weder direkt »och indirekt in die Pa pst wohl eingemengl. — Kardinal Kopp telegraphierte dem hiesigen Vertreter eines amerikanischen Blattes auf dessen AusAige, wie sich Papst Pius X. gegen DeutjMaud und Italien verhalten wurde: „Gegen Deutschland freundlich, niedlich, gegen Italien zurückhaltend, schonend, nicht reizend." — Ter wiirttcmöeralsche Hos-Musikverleger Eulen bürg zu Leipzig erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des Sachsen-Ernestinischen Hans- ordcns. — Am Kaiser Manöver, das im Königreich Sachsen zwischen dem 4. und 12. Armeekorps abgehalten wird, soll die ganze Anlomobllaisteiliing der Eiseiibahnbrinade teilnehmen: ihre 22 Fahrzeuge werden der Beförderung von Meldungen und Per sonen dienen. Berlin. lPriv.-Tel.j An den Vorbesprechungen für den deutsch-russischen Handelsvertrag. die am Montag in Peters burg begonnen haben, sind als deutsche Unterhändler u. a. be teiligt: der Direktor der Handci-Zpoiitischen Abteilung des Aus- wörttgen Amtes Tr. v. Körner, der Direktor der 4. Abteilung des Reichsamts des Innern Mermuth, der Vortragende Rat im Reichsschatzantt Menschel, der Vortragende Rat im Landwirtschasts- Ministerium. Abteilung I, für die Verwaltung d-r landwirtschaft lichen und Gestittsanyeloaenbstten Dr. Kapp, der Vortragende Rat im Handelsministerium Luiensky, sowie der Vortragende -Rat im Eisenbahnministerium Müller. Norderney. Ter Chef der Reichskanzlei Gehcimrat Con rad, ist heute zum Vortrage beim Reichskanzler hier einge- trosfcn. Köln. Die „Köln. Zta." meldet aus Petersburg, die beiden zum Ehrendienste bei den serbischen Prinzen abgesamdten ser bischen Offiziere durften die russische Grenze nicht über- schretten, weil d>e russische Gesandtschatt in Belgrad ihre Reise pässe nicht visieren wollte, da die Offiziere bei der Ermordung des früheren serbischen Königspaares beteiligt waren. Kassel. Auf der Bahnstrecke Elchwege—Treffurt haben noch nicht ermittelte Personen große Stellte oufdieSchicneii gelegt, um einen Personenzng zur Entgleisung zu bringen. Der Lokomotivführer bemerkte aber das Hindernis und brachte den Zug rechtzeitig zum Stehen. Heidelberg. Die Festlichkeiten des heutigen ztveiten Tages der Ce n t e n a r sc i e r der Universität wurden durch einen Fcsizug nach der Peterskirche und einen Festgottesdienst daselbst eingeleitet. Dein Zuge voran ritten der Vorsitzende des Studenten ausschusses und ein Vertreter des Korps „Suevia", hinter denen unter feierlichem Geleite die Fahnen der Universität getragen wurden. Es folgten der engere Ausschuß der Heidelberger Stndentenschast, Vertreter der badischen Hochschulen Freiburg und Karlsruhe, der engere Senat, das großherzogliche Staatsmini sterium, Vertreter der Behörden »nd schließlich die akademischen Korporationen der Universität, nach Fakultäten geordnet. Studen ten in Wichs bildeten Spalier. Unter Glockengeläute trafen der Großiicrzog und die Großhcrzogin, sowie der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin ein. Der Kirchcnrat, Professor Dr. Basscrmann. hielt die Festpredigt. Für die anderen Konfessionen wurden ebenfalls Gottesdienste abgehaltcn. Der Hauptfestakt be- gann um 11 Uhr in der Aula. In feierlichem Zuge, unter Vor- antritt der Zepter tragenden Pedelle, betraten der Rektor Magnificcntissimus. der Prorektor und d'e anwesenden Fürst- lichkeiten nebst Gefolge die Aula. Im Namen des großhcrzog- lichen Untcrrichtsministcrinms sprach Kultusminister v. Dusch der Universität die Glückwünsche aus »nd gab das Gelöbnis, daß die Regierung die im versl->sscncn Jahrhundert befolgten Grund sätze auch fernerhin befolgen werde. Heidelberg. Bei der Jubelfeier der Universität hielt der Großherzog eine Rede, in welcher er dankbar seiner eigenen Heidelberger Studentenzeit und seiner Lebrer gedachte, und Deutschlands politische Entwicklung von der Erniedrigung bis zur Verkündigung des Kaisertums zeichnete. Zum Schluß ermahnte er die Studentenschaft an ihre vaterländischen Pflichten. Wien. Als die serbischen Gardeoffiziere, die zuni Empfange der Kinder dos Königs Peter nach Wien kamen, im offenen Wagen durch die Rotcnturmstraße der inneren Stadt fuhren, wurden sic an ihren Uniformen erkannt. Die Menge sam- nicite sich und viele brachen in Schmährnfe gegen die Offiziere ans. die sichtlich erschrocken waren. Wien. Graf Miicn geht mit mehreren Alternativ- Vorschlägen nach Ischl. Einer dieser Vorschläge zielt auf die Auflösung des Reichstags hin. Nur wenn alle Vorschläge des ungarischen Ministerpräsidenten Von der Krone abgelcynt werden sollten, wäre der sofortige Rücktritt des Grnfen Khuen unvermeid sich: ' ' . ... ....... ... Df" Reuefte Dralitmeldlmneri vom 6 August (Nachts eingehende Deveschen befinden sich Seite 2.» Berlin. jPriv.-Tel.j Der Kaiser hat dem Herzog Ernst -vonSachsen-Altenburg zu seinem 50jährigen Regierungs- lubiläum cm in den herzlichsten Worten abgefaßles Glückwunsch- ich: doch wird diese Wendung für unwahrscheinlich gehalten. Paris. lPriv-Tel> Minister Pellctan untersagte für die Zukunft die übliche Taufe neuer KriegAchiffe. — Nach Londoner Meldungen wird Ministerpräsident Balfour und der Führer der Opposition Camvbell-Bonnerman an dem Gegen besuch der englischen Parlamentarier i» Paris teilnehmcn. Lori ent. (Priv-Tcl.) Gestern abend haben sich wieder größere Tumulte in Hcniiebcmt abgespielt. Eine etwa tauseiid- köpsige Volksmenge, die sich aus dein Platze vor dem Militnr- klub angesammelt batte, warf die Fenster der umliegenden Ge bäude ein. Die herbeigernfene Kavallerie griff mit großer Energie ein und trieb d>e Kundgeber. o>e versuchten. Barrikade» zu errichten, mit blanker Waffe auseinander. Die Demonstranten zerstörten hierauf die Gasleitung, so daß die Straßen in Dunkel gehüllt würden. Um 11 Uhr nachts durchzog du? Menge die Straßen und zertrümmerte auf ihrem Wege sämtliche Fenster scheiben. Mehrmals kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, wobei eine Anzahl Personen verletzt und zahlreiche verhaftet wurden. Gegen Mitternacht versuchte die Menge das Präfektur- gebäude zu stürmen, wurde aber von den Truppen daran ver- hindert. Die Tumulte setzten sich bis gegen Morgen fort. Rom. Der Papst empfing heute vormittag in den früher von Rampolla bewohnte» Gemächern das diplomatische Korps, das große Uniform angelegt hatte. Die Diplomaten warteten ini grünen Saale; der Empfang fand im roten Saale, der vor de»