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Gelage «lt bacchantischen Szenen. wie an »er grgenaberNeaende« Front. gibt «» det un» nicht, und einer hat e» de« un» so aut oder so schlecht wie der anders ohne Rücksicht daraus, welche Stellung er sonst «m zivilen Veden bekleidete. Diesen Millionen von Feldgrauen ist nun jeder Luxus, an den sie zum groben Teil früher gewöhnt waren, abgcschnitten; so sind sie alle zu Spartanern geworden, und jeder von ihnen spart heute, der eine mehr, der andere weniger, gegenüber seiner früheren Lebenshaltung. Wenn wir diese Ersparnis pro Kops mit einem Durch schnittswert von nur einer Mark annehmen — und sie ist sicher höher —, so ergibt das für eine Million Soldaten pro Tag eine Million, pro Hahr 8öi> Millionen Mark. Es bleibe dem Leser überlassen, sich die Ziffer zusaininenznstellen, die sich für die Gesamtheit unserer Feldgrauen und sür die bisher abgelaufrne KriegSzett errechnet. Diese Summe ist tatsächlich gegenüber der FriedenSzrit weniger verbraucht. LÄentger Genußmtttel sind aufgezchrt, weniger Luxusartikel mußten mit dem sich aus der «Volkswirtschaft ergebenden Etnnahmeüberschuß bezahlt werden, und das ist von -er Tatsache ganz unab hängig. das, jetzt der Staat, also da» Volk. diese Soldaten erhalten muß. von denen allerdings nur der geringste Teil produktive Arbeit leistet: denn da» gehört auf di« AuSgabenseite unserer Bilanz, da» Ersparte aber auf unsere Habenseite. So ist «S auch mit anderen Dingen. Wenn beispielsweise Groß-Berlin mit seinen in runder Ziffer IttliO» Wirtschaften statt der früheren Gepflogenheiten jetzt um 1 Uhr polizeiliche Sperrstunde hat und man die MindcrauSgabe. also das von den WirtShauSdcsuchern auf diese Weise Ersparte nur mit 10 Mk. pro Wirt schaft berechnet, so ergibt sich eine tägliche Ersparnis für die Wirtsbausausgaben Groß-Berlins mit IVOOtlO Mk., also im Jahre 3«>S00üli« Mk.. ohne daß der ein zelne Berliner sonderlich viel davon merkt. Nicht nur im Essen beschränken wir uns heute, sondern auch in notwendigen Dingen: Dingen, die man wenigstens vor dem Kriege alö notwendig erachtet«. Rechnen wir nur 1U Psg. pro Kops der deutschen Bevölkerung alö Stesultat dieser Einschränkungen an den überflüssig geworbenen Notwendigkeiten, so kommen wir für Deutschland zu einer Jahres- ersparniS von 2872,8 Millionen Mark, die vor dem Kriege verausgabt wurden, ohne -aß sic uns einen wesentlichen Nutzen brachten und die jetzt dem VolkSver- viSgen erhalten bleiben. Mit unserem Volksvermögen wird es unter diesem Gesichtspunkt der rigorosen Sparsamkeit überhaupt nicht so schlimm stehen, als einige Schwarzseher meinen. Tatsächlich wird sich, da unsere Kriegsanleihen fast vollständig im Lande geblieben sind und da sich die hierfür zn zahlenden Zinsen durch die künftig zu schaffenden Zoll- und Steuererträge kompensieren, infolge der Zinszahlung keine wesentliche Aendcrung im Stande unseres BolkSvcrmögens ergeben. Bon Bedeu tung ist hierfür natürlich die Tatsache unserer unterbundenen Einfuhr, die aus die sogenannte „Passivität" unserer Handelsbilanz, d. h. des Ucberschusses -er Ein fuhr über die Ausfuhr, für welche wir Gold ans Ausland abführen müssen, einen hohen, wohltätigen Einfluß ausgcübt hat. Diese Passivität beträgt zurzeit nur etwa eine halbe Milliarde Mark pro Fahr, und diese Summe drückt unS nicht, da «twa ebensoviel aus deutschen Kapitalanlagen im Ausland, also im Ausland arbeitender deutscher Gelder, immer noch eingeht. So dürfte sich auf diese Weise auch ein Ausgleich unserer Zahlungsbilanz Herausstellen, und das deutsche Bolks- vermögcn wird somit infolge -er teils erzwungene», teils freiwilligen Sparsam keit kaum geschädigt, nur der Zuwachs hört aus. Dieser Zuwachs betrug in den letzten Jahren vor dem Kriege, nach den von unserem Dchatzsckretär Helsferich an gegebenen Ziffern, etwa 1» Milliarden Mark pro Jahr, und dieser Zuwachs wird nun allerdings vom Kriege vollkommen verschlungen, nebst einem beträchtlichen Teil des jährlichen Einkommens des deutschen Volkes, das sich vor dem Kriege auf etwa 40 Milliarden Mark belief. Dieses Einkommen selbst flieht fetzt während des Krieges aus znm Teil anderen Quellen, seine Ursprünge sind andere gewor den, sein Bestand aber hat wohl kaum abgenvmmcn, denn für viele Eingänge sind reichliche Kompensationen cingetreten. Etwa 6 bis 8 Milliarden dieses Jahres einkommens dürfte der Krieg nebst dem Betrage des obengenannten Vermögens- znmachses verschlingen, und dafür müßten unsere Ersparnisse, di« Summen, di« wir an unserer vereinfachten Lebenshaltung erübrigen, aufkommen, wenn das deutsche VolkSvermügcn, das etwa 200 Milliarden beträgt, nicht geschädigt wer den soll. Daß das nicht der Fall ist, daß auch hier ein Ausgleich cintritt, das beweisen die Zunahmen der Einlagen in unseren Sparkassen, das beweisen die Kriegs anleihen, deren Niesensumincn zum Teil überzeichnet wurden. Die kleinen Spar beträge aber sind cs, aus denen sich diese Möglichkeit des Jntakthaltens unseres BolksvcrmögenS ergibt, und wie die oben angegebenen Beispiel« zeigen, wie sie sich bilden und zu gewaltigen Ziffern anschwellen. Dadurch allein, -aß uns der Krieg zur Sparsamkeit erzogen hat. vermögen wir ihn zu führen. Donnerstag, am 27. Juli 1916. Wetterleuchten. Roman von Guido Kreutzer. <rr. Fortsetzung.) Sibylle Hesterberg warf ein: „Ich habe sogar meinen Schwager noch aus drücklich gebeten, alles zu versuchen, um den Wohnort und eventuelle Angehörige des Toten ausfindig zu machen. Tenn wenn wir die Papiere, sowie den bei ihm Vorgefundenen, sür einen Landarbeiter ziemlich bedeutende» Geldbetrag auch selbstverständlich de» Behörden aushändigten, so liege» doch immer noch bei uns im Hause bie Kleidungsstücke des Toten, sowie die Uhr, die er bei sich trug." Der junge Russe schien von dieser Mitteilung überrascht zu sein. „Aber ist das nicht ein klein wenig unvorsichtig, gnädiges Fräulein? Wenn diese Sachen nun gestohlen werden, würde man Sie doch möglicherweise dafür haftbar machen." Sibylle Hesterberg bewegte ruhig verneinend den Kopf. „Theoretisch können Sie recht haben, Herr von Jasynkosf. Praktisch hege ich nach dieser Richtung hin keine Befürchtung. Denn ich habe die Sachen auf dem Boden in einer verschlossenen Kiste ausbewahrt, und diese Kiste steht in einer Dachkammer, die gleichfalls verschlossen ist. Außerdem — wer sollte an den ziemlich rampo nierten Kleidungsstücken und der doch immerhin wertlosen Nickcluhr irgend welches Interesse haben?" „Keine Menschenseele!" erklärte Hans Gronau abschließend. Und auch Peter von Jasynkosf stimmte zu. „Sie haben recht, gnädiges Fräulein." Er lenkte das Gespräch geschickt wieder auf.neutrales Gebiet über und hielt es hin und sah wiederholt nach der Uhr. Und als die Möglichkeit vvrlag, sich zu verabschieden, da zögerte er auch keine Sekunde länger: drückte HanS Gronau die Hand, nahm vor Sibylle Hesterberg zu stummer Verbeugung die Hacken zusammen und verließ das Zimmer. Jetzt hatte er um Armeslänge das Ziel erreicht. Jetzt wußte er, wo er die Krokiskizzen und photographischen Ausnahmen des Grafe» Tschiganesf zu suchen hatte. Heute nacht oder morgen nacht würbe er das Letzte wagen. Würde nach wenigen Tagen wieder vor den Großfürsten Iwan Jmanvwitsch hintreten und aus seinem Munde die Versicherung cntgcgennchmen können, daß der Dank der Romanows ihn binnen wenigen Monaten als König in die alte historische ehrwürdige Hauptstadt des polnische» Reiches, nach Warschau führe» werde. In ihm brannte ein Chaos. 12. Kapitel. „Wie sonderbar!" Lachte Sibylle Hesterberg und richtete sich in ihrem Veite hoch. Jetzt war sie im Verlauf einer Viertelstunde — der Blick aus die neben ihr auf dem Nachttische liegende Uhr bestätigte cs ihr — schon zweimal ausgemacht. Weshalb eigentlich — das wußte sic nicht. Irgendwie das Gefühl, als ob etwas nicht stimmte — dies Gefühl hatte sic dem Schlafe entrissen. Vielleicht war auch irgendein Laut an ihr Ohr geschlagen, und nur die Schlaftrunkenheit hatte sie gehindert, diesen Laut richtig zu deuten. Kerzengerade saß sie da und lauschte in die Nacht hinein, die mondlichtübcrsilbcrt fahlblau auch ihr Zimmer füllte. Wie seltsam das aussah! Gespenstisch. Durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge drang spielend ein Mvndslrahl, malte ihr gegenüber an der Wand hellphosphorrszierende Kringel. Lange sah sic darauf hin — immer noch kerzen gerade aufrecht im Bett — lange Zeit. Dann kam die Müdigkeit wieder über sie — die Müdigkeit nach durch schautem Werktage. Und — als sic schon wieder in die Kissen zurücksank — zuckte es ihr durch den Kopf: „Vielleicht die Zigarette, die ich heut abend nach dem Essen unten geraucht habe!" Sie schloß die Augen. Und fuhr aus ver dämmernden Sinnen jählings abermals hoch. SeeSscde » M billlLste Volksnskruvs! Täglich direkt von See in eigenen Eisenbahn-Kühlwaggons eintrefsend: tt. VMWu, 8oLollü»od, 8ee1»ek8, volädutt, kolruusv, 8eodvodt, 81eiubutt, SeiLdutt U8vv. Ferner empfehlen wir: Vl Tonne 5/600 Stück Inhalt 147,00 - . . 7H00 Preise einschliesslich Iah franko HanS innerha ?a. LvrillLv, V: Tonne 6/700 Stück Inhalt ./iS 150.00 r/2 ,. ca. 320 „ „ . 77,50 k». llvrm§s nnr I» O,«al. mit Milch u. 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