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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160727016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916072701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916072701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-27
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1916
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vkNzWes Mlo vlluiilWtt. Die Gt»dtverord«e1e«' A«»schüKe vir »«« Aale arpimttr arotzr Gr»»tter««> vrs Nrickrr ««»Werkes. Am Montag abend bat der vereinigt« Verwal tung«. und Finanzausschuß der «tadtverorSneteu solgendc« Gutachten der Mehrheit auSaearbettet: .»«llegtum wollt beschließen, «ntqeaen der Ratlvor- tag« »I dt« verlangt« grunbsävlich« Genebmiauug de« «»«baue« dt« Netcker wa»,verte« «ach den vorliegenden Planungen und Kvstenanschlägen mit time», veranschlagten Ge- samtaufivande von 2 2 Millionen Mark zurzeit abzu- lehnen, dagag'n b> »win teilweise« «u«Vau de« Stricker Gaswerke« den Betrag von öv2«0»0 M k. zu bewilligen, nnd »war mit rsouiwo Mk. an« dem durrii die Rücksvrdernna de« Guthaben» an die Elektrizitätswerke zn verstärkenden NUck- lagensonb« der Gaswerke und mit 2Ü28VNV Mk. au» der An- leib« zu Lasten der Gaswerke, sowie c> der SiaiSvorlage gemäß zu« Riickzahlucu, der Schuld der Elektrizitätswerke an di« GaS- werk« 3 »So si Mk. an« der Anleihe »n Laste» der Elektrizitäts werk« zu ver willigen." Zu diesem Gutachten hat sich der Berichterstatter dcS Finanzausschusses, Wetzl ich II, svlgendeS Minder- hettsgutachten Vorbehalten: „liollegium wolle entgegen der Rotsvorlage a> die verlangte grundsätzliche Genehmigung de» Ausbaues deS Stricker Gaswerke» nach den vorliegendem Planungen und Kostenanschlägen mit einem veranschlagte» Gesamtaiifwandc von 23 Millionen Mark zurzeit ab lehnen, k) zur Srn>eitckniig der GascrzengnngS- anlagc nnd »nt Fortsetzung der Versuche in grvsirrem Mähst,ibe den Betrag von 1 l 08 500 M k. zur Errichtung eine» kon tinuierlich arbeitende» Itertitalosenblock» mit Zentralgeneratvrcn- anlage aus der Slnleihe bewillige» und c) wegen der zur In- belriel'setznnq de» Osenblock» unbedingt ersordcrlichen Nebenankagen «iner neuen Vorlage de» Rate» entgegen- sehen." Der Siat, unterzeichnet Oberbürgermeister Stlüher, hatte den Stadtverordneten am IS. Innt seine 22-MilIIonen Vorlage unterbreitet, in der eS ». a. heißt: Infolge beö ständigen Steigen» de» GaSbedarses in dem VersoraungSgebiete der slüdiischen Gas werke ist die Neschasfung weiterer Betriebsmittel notwendig. Diese soll durch den wetteren Ausbau des Nctckcr Gaswerkes ge schehen, welches damit im Lause der nächste» Jahre ans den Um fang erweitert wird, der nach den erteilten gcwcrbepoltzeilicheii Genehmigungen möglich ist. Bei der Planung der gesamten Bc- tkteböanlagen ist davon anögegangen worden, den Betrieb s o wirtschaftlich wie möglich zu gestalte» nnd das verfüg bare Gelände weitestgehend anszuuutzen. Durch den Ausbau des Rsicker SSerkeS wird rS möglich, dessen Leistung so zu erhöhen, bast der Betrieb sämtlicher Werke z u f a in in e n g c f a st t werten kann. Nach Aufstellung eines neue», llöitO» Kubikmeter Ga» fassenden Gasbehälters in Neustadt kann der Betrieb des Neuftäbter Gaswerkes tn den nächsten Jahren eingeschränkt und der Betrieb der Werke in den Vorstädten Löbtau und Drachau vollständtg eingestellt werden, wodurch erhebliche wirtschaftliche Erfolge erzielt werde». Die Gcsamtkostcn für die geplanten Herstellungen betrage» nach der Ziisammenstclinng der vom Hochbanamte. BetriebSamte und Ticsbanamte ausgciteülcn Kostenanschläge 22W0NMI Mark, wovon fiir den ersten Bau abschnitt, der etwa zwei Jahre umfasse» wird. k> Mit iii>l> Mark zur Verfügung zu stelle» find. Der Ausbau soll sc nach dem Be dürfnisse erfolgen, lind cS werden deshalb vom BetriebSamte von Fall zu Fall Vorschläge wegen dcS NmsnngeS und der hierzu er forderlichen Mittel Air die weitere» Siauabschiiittc erstattet werde», so Last den städtischen Körperschaften die volle Entschlief,»iigS- frcihctt hinsichtlich der Bauabschnitte gewahrt bleibt. Dadurch, das, mit de» ncncn Anlegen die Bctrieböme.tcriallen, tnSbesvn- bcre die Kohlen, viel mehr anSgcnnNt werde» könne», auch An lagen beschafft werde», mit denen sich wertvollere Nebenprodukte gewinnen lasten, werben höhere Einnahmen erzielt, während die Lohnauswendunacn geringer werden, weil alle Einrichtnnacn, so weit dies die Fortschritte der Technik gestatte», mechanisch be trieben werben. Mit dem Ausbau des Werkes m»s> alsbald begonnen werben, weil mit den jetzigen Anlage» die Bedeckung des Höchst bedarfs während dcS kommenden Winters kaum möglich sein wird, da mit einem weiteren erhebliche» Steigen bcS GaSbedarses gerechnet werden must. Die Zahl der Abnehmer nimmt bei dem jetzige» Mangel an Petroleum und SptrttuS so erheblich zu, das, im Interesse der Einmohncr- schast »nd besonders der zahlreiche» kleinen Gewerbetreibenden und Verbraucher rechtzeitig Vorsorge getroffen werden must, da mit die benötigten Menge» GaS geliefert werden können. Die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Werke kann ohne Her stellung neuer ErzeugungSanlagen nicht gesteigert werden, weshalb trotz der letzt bestehende» Schwierigkeit, die erforderliche» Bau mittel flüssig zu machen und Sie für die Anlagen erforderliche» Materialien zu erlangen, mit der Beschaffung neuer Betriebs mittel schleunigst vor gegangen werden musi, zumal auch nicht zu erwarten steht, dasi sich die Bcrhältni.sse für die A»ö- fiihrung der znnüchst geplanten Herstellungen in absehbarer Zeit günstiger gestalten werden. Die Stadtverordneten ersuche» wir, unserem Beschlüsse betzutreten «nd diese Vorlage recht bald und noch vor den Ferien zu verabschieden, damit mit den Banarbeiten und der Ncschassnng der ersordcrlichen Anlagen als bald vorgegangcn »nd die Herstellung der Anlagen so gefördert werden kann, Last sie bei Eintritt -es größeren Bedarfs verfüg bar sind. Die Stadtverordneten werden, wie schon berichtet, in ihrer heutigen Feriensitzung über die wichtige An gelegenheit Beschluß fassen. Je. Der im Kriegs- „Kü n i g- F r i cd r i ch-A ugust- — Lehrgänge für Arie invaliden- und llrlaubsheim Stift" zu Plaue-Bernödorf bet Flvha veranstaltete 1. Lehrgang für Kriegsbeschädigte im Ge meinde- und Sparkasse ndtcn st geht am 81. Juli ,u E«d». »rfreuttch«r»«ff« künuen fast sämtlich« Teil- nrhmer demnächst »le ihnen von hier aus vermittelten «teilen antretcn. Am iS. August beginnt ein zweiter, eben- falls auf di« Lauer von drei Monaten berechneter Lehr gang, bet dem noch etntge Stellen frei sind. Gesuche um Teilnahme sind sofort durch die Bersorgungsabteiiungeu der Ersatztruppenteile oder die Beretne Hctmatdank an den Ausschuss für das KrieaSinvattden- und NrlaubShet,« „Künig-Friedrich-August-Stift" tn Plaue-veniSdorf bei Flüha zu richten. — — Meisie«. Am Dienstag nachmittag trafen unter Führung des Finanz- und Baurats Arndt von der Gcneral- direktio» der Sächsischen StaatSetsenbahnen etwa -in Teil nehmer der jetzt tn Dresden tagenden GüterzugSsabr- plan-Konfcrcnz der westlichen Eisenbahnverwaltun- gcn Deutschlands zur Besichtigung der Rollw.agcneinrichtun- gcn für den Ucbergang von Normalspurwagen ans Schmal- spurbahn nnd umgekehrt mit Sonderzug aus Bahnhof Metßcn-Triebischtal ein, wo sie von den Herren des hiesiacn Eiscnbahn-Neubauamtes. Bauamtmann Wünsche und Ne- gierungöbaumeister Dr.-Jng. Uhlich, sowiir von Herrn Bahnhofsvorsteher Birnbaum begrüßt wurden. Die Rvll- bvckanlage der Meißner Straßenbahn-Gesellschaft, die der Beförderung von Eisenbahnwagen auf dem Straßcnbnhn- gleis dient, wurde ebenfalls besichtigt. Die Herren begaben sich sodann mit der Straßenbahn nach der König!. Porzcllan- manufaktnr zu einem Runögang durch die Fabrikations- ränmc und die Schauhalle. Ein gemeinsamer Spaziergang durch Meißen bis hinauf znr Burg schloß sich hieran an. Nach kurzer Ruhepause im König!. Burgkellcr wurden noch der Dom und die König!. Nlbrcchtsburg besucht. Die Ab fahrt nach Dresden erfolgte S Uhr 3 Min. mit dem fahr planmäßigen Zuge. — Nadcbcrg. Der Hilfsgeistliche Pastor Johann Thomas wurde vom Kirchenvorstande zu SchirgiSwalde einstimmig zum Pfarrer gewühlt. — Freibcrg. In Anbetracht ihrer Verdienste um die KricgShilfe ist u. a. den Herren Gemcindevorständcn Reichelt in Mnlda, Anders in Großhartmannsdvrf, Georg! in Langenau, Opitz in Langhcnnersdors und Reichel in Kleinwaltersdorf das Ehrcnkreuz sür frei willige Wohlfahrtspflege, sowie Sche inert in Reichen bach die Fricdrich-Angeist-Medaille in Silber mit Spange verliehen worden. — Für den Bezirk der Stadt Freiberg wurde bis Ende September die Hundespcrre erklärt. — Rknwalterödorf bei Freiberg. Bei dem schweren Gewitter in der Nacht zum Dienstag schlug der Blitz hier in die Wirtschaft des im Kriege befindlichen ZimmermanncS Emil Erlcr und äscherte das Wohnhaus vollständig ein. Eine Kuh wurde im Stalle vom Blitze getütet. — Mulda. Der Tod des NeichstagSabgeordnctcn Dr. Georg Oertel erregt auch hier lebhafte Teilnahme. AlS er den 0. sächsische» NeiclistagöwalilkreiS vertrat <1898 bis 1998), brachte er alljährlich einige Svmmcrwvchcn im Gast haus „Zur Sommerfrische" zu. Hier fand der kerndeutsche, Mann Erholung von seinen politischen Kämpfen im Kreise seiner Familie und in dem von ihm so sehr geliebten, viel fach besungenen Walde. Bemerkenswert ist nnd der Ver gessenheit entrissen zn werden verdient, daß bei der NcichS- tagSwahl 1898 im benachbarten Dittersbach die sämtlichen 98 abgegebenen Stimmen auf Dr. Oertel lauteten. — Hvhenstein-Ernstthal. Ein ehrenvoller Auftrag war unserem heimischen Kunstmaler Otto Nanmgärtcl vom Stadtgcmeindcrat zu Dohna bei Dresden, der bekanntlich dem Kommandanten von S. M. S. „Möwe" Korvetten kapitän Nikolaus Burggrafen und Grafen zn Dohna- Schlodien. das Ehrenbiirgcrrccht verliehen hat, vor einiger Zeit insofern zuteil geworden, als er mit der Ausführung deS Ehrenbürgerbriefes für den Seehclöen betraut wurde. Nach eingehenden zeichnerischen Studien an Stadt und Burgruine Dohna hat der junge Künstler, der bereits an dem Feldzüge tcilgenommcn und eine Vcrivnndnng öavon- getragcn hat, nunmehr das Kunstblatt vollendet, daS zurzeit In einer Dresdner Kunsthandlung ausgestellt wird. — Mittweida. Der Kaiser-Wilhelm-Stammtisch im Restaurant „Kanone" tonnte dieser Tage fcststcllcn, Last in seiner Sammelbüchse die Summe von 8090 Mark er reicht worden war. Bei Kriegsausbruch ist mit der Sammlung begonnen worden, und bis zum Silvesterabend des Jahres 191-1 waren bereits 1009 Mk. zusnmmcngckom- men. Das zweite Tausend rundete sich am L9. September 1915, und nun sind cs 8999 Mk. geworden, die z u r L i c b c s- tütigkcit im Kriege verwendet werden konnten. Sechs Tafeln unter Glas und Nabmen. von denen jede die Auf schrift „699 Mark sür das Vaterland" trägt, berichten von der Verwendung des gesammelten „Platzgcldcs". — Leipzig. Bei der G o l d a n k a n f s st e l l c, die im hiesigen Kunstgcwerbc-Mnscum eingerichtet wurde, ist in den ersten beiden Wochen über ein Zentner Gold abgclicfcrt und an die Schmclzanstalt in Freibcrg gesandt worden. — OLcrullersdorf bei Zittau, Die zweijährige Enkel tochter des zurzeit hier ans Urlaub weilenden Hausbesitzers Eerwinka stürzte in den Jauchctümpel des Metcrhofcs in Böhm.-Ullcrsdorf und erstickte darin. BereinSkalcuder für heute: Vcr. ev.-luth. Glaubenogen.: 5. Vortrag, 8 Uhr, Weiße Schleise. -AG MW» LLNLSVI, i // (A) // ULrrLDDLs MM lULU'iLP Börsen- und Handrlrteil. Wiener Börsenbericht vom 28. Juli. Die Börse war mangels besonderer Anregung durch allgemeine Gcschästsstille »nd ooc- wicgenb unveränderten Kursstand gekennzeichnet. Ausnahmen bildete» einerseits Munitionswcrte, einzelne böhmische Bahnen, sowie Sübüahnwertc, die höher gefragt waren, anderseits Petro leum- und Mvntanakticn, die zn ermäßigten Preisen in kleinen Posten umgesetzt wurden. Der Anlagemarkt bewahrte seine er höhte Festigkeit. <W. T. A.» Zur Bekämpfung des Kettenhandels. Da eine Umgrenzung dcS Begriffs „Kettenhandel" nicht möglich, anderseits aber damit zn rechnen ist, daß nicht alle Strasversolgungöbchörden und Ge richte den Unterschied zwischen dem erlaubten Zwischenhandel und dem verbotenen Keticiihandel zutreffend würdigen werden, hat die Handelskammer zu Berlin angeregt, daß die Strafver- solgnngöbehördcn veranlaßt werden, vor Erhebung der Anklage 8 wegen strafbaren Kettenhandels das Gutachten einer Stelle ein-' »7t zuhole», in der Vertreter LcS Kaufmannöstaiidcs zur Mitarbeit berufen sind. Dieser Anregung ist durch eine Anweisung des ^2 preußische» Jnstizminislers Folge gegeben worden, der zusolge ^ in den genannten Fälle» ein Gutachten von der bei dem Berliner N Polizeipräsidium z» errichtenden Zentralstelle zur Be kämpfung des Wuchers cinzuholc» ist. Einem weiteren §2 Anträge der Handelskammer zn Berlin entsprechend hat der Han-« , dclsmtnister, uni im Interesse der Handelökrcise die Beseitigung ^ ^ von Zweifeln darüber zn ermöglichen, welche Gegenstände als T -e „Lebensmittel, Futtermittel oder Erzcugnilsc, aus denen 3>», Lebens- oder Futtermittel hcrgestclit werden", im Sinne der Vcr- § ^ ordnung vom 2». Juni 1016 anzusehen sind, die zur Erteilung und? ^ Entziehung der Erlaubnis sowie zur Versorgung des Handels er- ' richteten Stellen angewiesen, auf Anfrage Auskunft zn erteilen. -2 Die erteilte Auskunft ist für die Stelle nicht bindend nnd kan»' jederzeit abgcändcrt werden. Sic wird jedoch den Empfänger bis LA ^ zum Widerruf vor strafrechtlicher Verfolgung schützen, wenn er, A gestützt auf die Auskunft, unterlassen hat, die Erteilung der Er- ^ Z- laubniS zum Handel mit Lebens- oder Futtermitteln cinzuholcn. ^ ^ Russische Finanzen. Die von der Petersburger Telegraphen- gL Agentur verbreitete Meldung, wonach dem russischen Finanz minister Bark eine Kriegsanleihe in England und Frankreich von nicht weniger als 0 Milliarden ,Rubel zugcfagt sein soll, hat, wie der „B. B.-Ztg." berichte! wird, in London große ^ Ucbcrraschung Yervorgeruscu. In den dortigen Finanz- und Bankkrcise» ist nichts darüber bekannt, und niemand kennt die ^ Art und Weise, wie dieser Kredit verwirklicht werden soll. So - viel steht jedenfalls fest, daß bei dem gegenwärtig vorhandenen ^ nnd »och täglich wachsenden Geldbedarf Englands und Frank reichs sür die eigene Kriegführung eine direkte Vergabe von Bar geld an Rußland i» der obigen Höhe ganz anSgeschlosscn ist. Dem gegenüber berichten Moskauer Zeiiungcn: Stach einem vom Finanzministcr Bark a»S Paris cingctroffonen Telegramm hatten seine Verhandlungen mit dem sranzöstschc» Ftnanzminisier Ribot das Ergebnis, baß Rußlands Kredite sür seine MnnitionSbestellnn- Kunst md Wissenschaft. s Dresdner Theaterspielplan sür hcnte. Residenz- Theater: „Der Hochtourist" l^R: Central-Thea- ter: „Fräulein Witwe" tM). s Weiterstthrunn der Dresdner „Don Juan"- Bearbeitung. An keiner Aufführung haben wohl so viele Köpfe mitgearbeltct wie an der „Do» Juan"-Ncuinszcni-e- rung, die in der kommenden Spielzeit die Königliche Hof oper tn Berlin hcrauSbringen wird. Ihr liegt die „Mustcr"- Uedersctzung vor, die auf Grund des tzekannten Preis ausschreibens des Deutschen Bühnenvercins aus der Feder Karl Scheidcmantels preisgekrönt wurde. Sie er lebbe ihre Uraufführung bekanntlich in Dresden uird ist seither auf Grund der damit erzielten Erfahrungen und Kritiken von Scheidcma-ntcl einer weiteren Bearbeitung unterzogen worden. Aber auch diese soll noch nicht end gültig sein. Als Mitglied der Prcisrichterkommission des Wühnenvcreins hat der Generalintendant -er preußischen Hofbühnen, Gr afHülscn, der auch die kommende „Don- Juan"-Aufsührung in Berlin selbst inszenieren wird, allein Lk Ae nde run gs v 0 r sch l ä g e zu dieser letzten Be arbeitung gemacht und auf Hülsens Anregung werden noch eini-ge weitere Vorschläge folgen. Graf Hülsen hat näm lich an alle Mitglieder des Deutschen Bühnenvereins einen Fragebogen versandt, auf den» sie ihre weiteren Aus stellungen an der Scheidemantelschen Bearbeitung nieder legen sollen, wofür ihnen Graf Hülsen acht Wochen Zeit gelassen hat. Der ganze Deutsche Bühnenveretn, also immerhin einige hundert Herren, beschäftigt sich jetzt wäh rend der Ferien m-it dem „Don Jnan"-Problem — wahr scheinlich auch die Regisseure und Kapellmeister der Bühnen des Btthiieiivereins. Karl Scheidemantcl hat sich bereit er klärt, »aS dann von diesem riesigen „Ncgtckollcgium" ein gehende Material nochmals zu sichten, zu prüfen und zu verwerten. Das Ergebnis dieser Arbeit soll dann gelegent lich der nächsten außerordentlichen Tagung des Bühnen» Vereins in Berlin in einer Festaufführung der Berliner Hofoper vorgeftthrt werden. f Bei der Köniql. Akademie der bildenden Künste wird am 1. Oktober d. I. ein Malsaal für Stillcbcn und Skizzierübnngcn errichtet, als dessen Leiter und Lehrer Professor Ferdinand Dorsch bestellt worben ist. s »lein« Thcatcruachrichten. „Die Stadt der Besessenen", das neue Wtcöcrtäufcrdrama von Wilhelm Schmtdtbonn, das für Berit« vom Deutschen Theater erworben wurde, wirb seine Uranffüh- -una tm November b. I. gemeinsam im Leipziger Stabt- theater und im Schauspielhaus zu Frankfurt a. M. erleben. — „Die Blumen der Maintcnvn", eine Neuheit > frei nach Dumas vom Königlichen Spielleiter Reinhard Bruck bearbeitet, gelangt im König!. Schauspielhausc zu Berlin in der ersten Hälfte der neuen Spielzeit zur Ur aufführung. — Ein noch nicht aufgcftthrtes Stück Eduard Stnckens, dcS Dichters von „Gawan", „Die Gesell schaft des Abbü Chatcauneuf", kommt in der be vorstehenden Spielzeit im Neuen Theater zu Frankfurt lMains zur ersten Aufführung, ebenso AucrnheimerS Lust spiel „Die verbündeten Mächte". — Carl Hanptmanns „Note Jul c" kommt in diesem Winter in einer Sonder vorstellung des Leipziger SchillcrvercinS im Alten Stadt- thcatcr zu Leipzig zur Ausführung. — Das neue drri- altige Lustspiel von Ludwig Fulda trägt den Titel „Die verlorene Tochter". Das Werk gelangt im Laufe der kommenden Spielzeit im Berliner Kvmödicn- hauö zur Aufführung. — „Die letzten Dinge", der bekannte Einaktcr-Znklus von Ludwig Gang Hofer, wurde vom Hofthcater in Weimar angenommen. — „Die Bürger von Calais", eine dreia/tige Bühnendichtung von Georg Kaiser, wurde vom Ncncn Theater in Frankfurt a. M. znr Uraufführung angenommen. — Carl HanptmannS „Arme Bcsenbindcr", deren Ur aufführung im Dresdner Hoftheater stattgcfundcn hat, sind auch von den Vereinigten Stadtthcatcrn in Breslau an genommen worden. — „Die schwarze Perle", eine neue fttnfaktige Komödie von Kurt Kttchler, ist von den Stadttheatcrn in Bremen und Elberfeld, sowie vom Neuen Theater in Frankfurt a. M. angenommen worden. Die Ur aufführung ist in Bremen. — Lothar Schmidts Lust spiel „Perlen" wird zum erstenmal im Berliner Lessing- Theatcr nnfgeftthrt werden. Direktor NoyaardS hat eS für eine holländische Gastspielreise angenommen. — Das Schau spiel „Die triumphierende Bestie" von Walde mar Kanker wurde von der Nestdcnzbühne in Wien, eine Komödie desselben Verfassers. „Tip-Top", von -er Schauburg in Hannover zur Uraufführung angenommen. — Annie Reumann-Hofer arbeitet an einer abend füllenden Tragödie, betitelt „Die große Lüge". Das Stück behandelt einen Stoff au» der Gegenwart. — Kurt Gcucke arbeitet zurzeit an einem Btthnenwerk ernsten Inhalts, das den Weltkrieg zum Hintergründe hat. — Reinh 0 ld S 0 rge, der vor zwei Jahren mit dem Kleist- preis ausgezeichnete Dramatiker, hat ein neues Drama, „König Davt d", vollendet. — Von einem noch unaus geführten Dramatiker gelangen zwei Dramen zum Versand an die Bühnen: „Der Auszug aus Aegypten" und „Die Manichäer" von AdalbertSteNe». KlnemaLogrM unk Mule. Der Direktor der Fricdrichs-Wcrdcrschen Oberreal schule in Berlin Professor Dr. Nahrwold teilt einiges aus seinen Erfahrungen auf diesem Gebiete mit. Er schreibt: An der von mir geleiteten Anstalt ist der Kinc- matograph schon mehrfach beim Unterricht benutzt worden. Ich finde aber nicht, daß ihm ein so großer Wert als Unter richtsmittel zuzuschreibcn ist, wie dies oftmals geschieht. Er dient meiner Ansicht nach vielfach mehr zur Unter haltung der Schüler, als zum ernsten Unterricht, und es besteht die Gefahr, daß sie bei häufiger Benutzung des Apparates zu einer oberflächlichen Betrachtungsweise ge führt werden. Anderseits aber kann auch der Kcncmatv- graph mit großem Vorteil sür die Eröffnung deS Ver ständnisses mancher Vorgänge in der Natur benutzt werden, namentlich da, wo die Wissenschaft selbst erst durch ihn die richtige Einsicht gewonnen hat. Ich erinnere mich zum Beispiel der Darstellung von den Bewegungen des in der Veröauungstütigkeit befindlichen menschlichen Magens: durch die kincmatographische Darstellung wurde ein klares Bild von den Bewegungen dcS Magens und der Weiter beförderung der Nahrung gegeben. — Darstellungen von Vorgängen, die sich über längere Zeiträume erstrecken, sind ungeeignet. Bei ihnen muß den wirklichen Verhältnissen Zwang angetan werden, und die Schüler bekommen falsche Vorstellungen. Die Entwicklung der Frucht in einem Et zum Beispiel halte ich nicht sür geeignet zur lincwato- araphischen Vorführung: in einem solchen Falle leisten Bilder, Sie nacheinander betrachtet werden, oder Zeich nungen der Lehrer wesentlich bessere Dienste. — Kinemato- grapyischc Bilder können überall mit Erfolg benutzt wer den, wo das naturgetreu Sargcstellt wird, was wirklich ge schieht. Alles Sensationelle ist zu verwerfen. Die eigent liche Arbeit in der Schule ist zu ernst dafür, wenn auch der Humor keineswegs aus der Schule zu verbannen ist.— Die Schulen werden im allgemeinen in der Lage sein, einen ihren Zwecken geeigneten Apparat anzuschassen. Auch müssen sie im Besitz der Filme sein. Mit diesen muß der Lehrer genau vertraut sein. Er hat seine Schüler sorg fältig auf das vorzubereiten, was sie sehen sollen, muß das selbe Bild eventuell zweimal vorsührcn und soll das Ge botene nach allen Richtungen öurcharbcitcn. Beschränkung tn den Vorführungen ist von großer Wichtigkeit: nur eine Serie ist in derselben Unterrichtsstunde vorzuführcn, höchstens zwei, nicht nur öeö Inhaltes wegen, sondern auch aus hygienischen Rücksichten.
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