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Dresdner Nachrichten : 15.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-15
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1881
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»r. v« Sott«,» - LS» ALr?. 1881 Sst<m be-weiklt. da* eine Rewrna derielden mdaii» kein «Kd, obwohl soldrt »k diizu eriorderlichen Ärdetten »»Angriff genom men sind. «» «st die« dieiel de Trude, In weicher im vergangenen Mrt auf gleiche «elfe vier Bergleute verunglückt sind. Die Prvposittonen Frankreich- «iir die Pariser Mün - kon» irren- nedft Motiven sind in Berlin lidergrden und gleichzeitig ummtlichen detheliiqten Staaten vorgelegt worden. Die Haupt» propofttivn gebt aut den Abschluß einer Konvention, inhaltlich rer von den hertragschliefirnoen Staaten vaö Verhälintß von «»old »u Silber wie >: l»V» tariftrt werden und die unbeschränkte A«»mümung von Silber in dem so sestgeftellten Werth zuge- iaffrn wtrv. Erdrutschungen. AuS einer ganzen Nelhe Ortichalten im Darmstädtischrn. so au» Vaubenhelm. Bvdenheim, Nackeuheim, ;>!ierstein re. wirb berichtet, das» infolge d,» anhaltenden Negenö vir Mauern der Weinberge massenhait rinNlirzen. Auch Bcrg- unv Erdrutschungen werden gemeldet, »im Binger Thor in Mainz ist eine Strecke von etwa 200 Fuß der Erdumwallung zuiammcngerutscht. Dir Verwüstung, welche ein Bergrutsch de« eem brsslschen Dorse Dlenheim angerichtet, ist neueren Nach richten zufolge sehr bedeutend. Eb sind Nebstöckc mit Latten und Pfählen IN—tL Meter iortgerutickst. Der Schaden wird aui >- Millionen Mark geschäht. Die Lage des vctr. Berge» iFal- kcnbergi gehört zn den besten der ganzen Gemarkung. Oesterreich. <luch ln Mahre» richtete daö Hochivassee in vielen Gegenden tcä Lande« Verheerungen »n. Daö Benedik- tiiicrstift vri Nalgcrn war vollständig isolirt. der Verkehr war nur mittelst Kähnen nibglich. In» Thiergarten litt daö Wild vedeutrnk. Die Fa», Nraßc von Kostet nach EiSgrub ist unpassir var, letzteres bat ziemlick'en Schaden zu beklagen Auch Menschen lebe» fielen zun, Opfer. In Kostet »vurde die Leiche eines stiu- gen Nianneo aus den Fiuwtii gezogen; bei Lchiivbcrg ivurden :wei lugendliche Töchter eine« Gemeindevorsteher« durch eine ««Sick,olle in dir tobende March gestoßen und iorlgerissen. Gegen wärtig verläuft sich da» Wasser, doch sind dle Niederungen noch überschwemmt.» Nngorn. Da» deutsche Theater in Budapest, welches neuerdings Gefahr lle«, seiner Bcitimniuug entzogen zu werden, wurde von der Eigentbümeri» Wiener Central -Boden -Eredit- dank an den russischen Hoischauspieler Staniölauö von Lesscr um >sn.ooo Gulden verkamt. Derselbe wird da» deutsche Theater wiiiahren. Frankreich, lieber de» Brand des Magazin« -V» p, »>- li-mvi hört man noch folgende Detail«: Al« Herr Ialnzol, der Veutzer de» Niocngochäites, geweckt worden war, rannte er in iciner Bcsillrzung in Pantoffeln. 'Beinkleidern und Oberhemde l'immier und überzeugte sich sofort von der Bedeutung dev Brandes. Zunächst stieg er wieder in den «linsten Stock, in rem wine Wohnung sich befindet, hinaus nur weckte seine Frau. Ma- eainc Iaiuzot entfloh nach einem Hause i» der Nuc Tronehet, in eer vcrwirrtcstcn Toilette, Im Hemde, über da« sie in der Eile cmen Frisir-Mantel geworfen hatte. Während dessen war tbr walte in die Verwaliu»g«räume hinuntcrgcsiicgcn, nin sich dort eines mächtigen Waldhorn« zn vemächtlgen, da« dazu dient, die Angestellten dcö iStadllsscmcntö zusammcnznrnfcn. Zugleich glaubte er die Schlüssel der Schlakränmc, in tcnen dle Ver käuferinnen Installlrt sind, zu crgreilcu. Er hatte sich aber In der Bestürzung In den Schlüsseln geirrt unk so mußte» die Thüre» «u lenen Schlairäumen eingcscl,lagen werde». Btan kan» sich renken, weiche entschliche Verwirrung da« Ncinltat diese« Ska» rals unk Alarm« war. Die männlichen Aiigcslcilicn de« Etablissement« sagten halbnackt, der eine nur mit einer Hose, der andere mir mit einem Nock bekleidet, die Treppen hinunter und Ne jungen Mädchen eilte» in wilder Flucht i« llnterröckcn oder einen Watervrooi-Maukel umgoehiagen oder gar im Hemde durch die Naume. Sic tauten da« Partcrrcgeschosi schon dicht mit Nanch gefüllt und die Bestürzung und Verwirrung war eine geradezu unbeschreibliche. Während denen bemerkte man aui den Balken« aller Etagen halbnackte Gestalte», die zu spät von dem allgemeinen Tumult erweckt waren und die nun in ihrer Angst gedankenlos von den Balkon« auS um Hille riese», ohne darauf zu kommen da» sie über die Treppen no.d flüchte» konnten. Einzelne wollten von den Ballon« dinnittcrsprliigc», abce die Menge, die sich inzwiichcn aut der Strafe »»gesammelt hatte, riet Ihnen zu, sich über die Treppen zu retten und cü gelang die« denn auch noch den meisten. Zehn Minute» nach diesen Szenen befand üä' keiner der Angestellten mehr in de» weite» Wvhu- läumcn. Jetzt erst dachte Herr Iaiuzot daran, gewisse Papiere und Wcrlhsgchen zu retten, die in seiner Prlvatwohnniig an- gefummelt waren. Aber r« war zu spät. Die Flamme» batten die Wohnung bceeit« ergriffen und er konnte nicht mehr bi« zu icinci» Vrivatbnrcau gelange». Wahrend dessen gr.fs da« Feuer rapide m» fick'. Eine riesenhafte, wogende Flamme erfüllte den ungeheueren Naum vom 2. Stoa hi« zum Dach. Mil kolossaler i'icwalt brachen die Flammen überall hervor und die Bewohner der Nachbarhäuser begannen, sich in wilder Verwirrung, ebcn- m!IS nur halb bekleidet, zu flüchten. Er» um Uhr langte die Feuerwehr an und die Polizei-Präfektur boiachrickstigie iowrt den Was'- Kommandanten von Pari«, der Truppen anrückcn lieh, voder befanden sich die Sttaßcn-Hvdrauten in schlechter Ord nung und c« gelang er» sehr spät, sie zu öffnen und au« ihnen Waiier zn erhalten. SU« die Dampiipritzcn aUcrdingö waren Airnder aiidcrlhalv Stunden Hergängen in Tbätigkcit geletzt mären, schleuderten sic sofort geradezu ungeheuere Wassermcngen >» da« brennende Nlciengebändc, da« iüe sich allein ein mächtige« Slraßcu Karree bildet. Troh dieser immensen Waiseo»ai,enabc« gelang c« nies», eie Flamme», die an all diesen auigeipeichertcu Schätzen von Stoffen, von S Pilzen, von Scidenwaaren. von KlesdungSgcgcnstände» die reichste Nahrung fanden, zu ersticken. Die Dächer stürzten ein, fortwährend tönte da« dumpfe Geräusch '!nan»ncnkeacheiircr Balten und slürzendc, Mauern hinan« am eie Straße. Er» gegen Mittag erstickte» die Flammen einiger maßen. Aber da« Einstürzen von Balken und Mauern dauerte o«k. Aus die Straße flogen, vo» den Hamen der Fcucnvci'r- lcitte geschlendert, wahre Schätze nieder, Balle» Scidenwaaren, iattverboanntc Stoffe, dnrchnäsckc Neben eine Welt von hgstwertol'Ite» »nd dnrchnäscke» Hcrrliel'kciten, die ngtüriick, ircrti'Ie« geworden waren. Am Abend zählte inan >2 Schwer verwundete, in Leickstvoießte »nd eine» Tokte». Mchrcrc Per sonen ucrkc» noB vermint und man nimmt a», das« sic unter den Trümmerii vrgrabeu sind. Selb» in der'.stackst ivar inan »och mir den letzten Lötcharbeiten beick'ättlgt, io das, der Brand last 24 Siunkcn gedauert hat. Die ckiegicrung i» entschlossen, alle s oz i a l i »i s chcn Er m>:cr>iiig«-Maiiise»ationen an den Itt. Blarz «zclmiährlgtr Gc- denktag eer Kommnuc», wenn dieselben öffentlich abgcl,allen ucebc» sollten, zu verbiete» und die mcproduzlrung der in Pri- oatgeiellschastcii abgehalienen kommunistischen Nedc» durchaus nickst zu gestalte». Die „Eslaiettc gicbt einen nnS''üdilieben Bericht über die Begegnung Gambetta'« mit Gröbst aut dem Balle de« letzteren im Elstsöc. Gambetta Ist erst Btitternackzt. al« Grövst schon loupirtc. mit Lachaud zusammen erschienen. Lachaud betrat seit lange zum ersten Male das Elstste und ma» holte Grövst ooiii Souper, rer dau», Gambetta am Arme, einen Nuntgang durch die Salon« machte. Die grösste KorbiaUtät herrschte zwischen Beiden. Grövst begleitete Gambetta beim Verlassen re« Balle« bis i» da« Vorzimmer zu den Gaibcroben. Dieses öffentlich dotumentirte gute Einvernehmen zwischen Gambetta und Gröbst macht den besten Eindruck. Belgien. Eine 'Tinzahl von Zeitungen dringt die Mitthel- »mg. daff die Vcrmälstung de« Erzherzog« Nudo» auf den Som mer icitgcietzt sei. Italien. In der Nacht zum 12. März tanken in Foligno >.', Erbstöffe Natt, wcickc selbst I» Perugia verspürt wurden; in Eittaduealc wurden :i Erdstöhe wahrgenomnien. Schaden scheint, soweit bi« setzt bekannt geworben, durch diese Erdstöße nicht angerick'tct worden zu sein. Rufflanh. Durch mehrere Ertrablätter tbeiltcn wir gestern kic LchreckenSbotschait von der Ermordung de« Zaren mit. Folgende Dcpelche» liegen voe: Am Sonntag Nachmittag 2 Uhr wurde in Petersburg, als der Kaiser au« der Mi baei- Manege zu»> Wintcrpalaiö helmkehrle. am Katharinenkanai, gegenüber rem StalldoiSgcbäuke. eine Bombe nach dem kaiser lichen Wagen geworicn. Der Kaiser diicb unverletzt. AIS er euSsticg. zerlchmcitcrtc eine zweite Bombe ihm beide Beine; der Wagen wuldc zertrümmert. Vo» der Begleitung wurden etwa io Personen weil« getödtet. tbell» tödtllch' getroffen, unter diesen czrmucv» wiegend MM di war er Hier wird er gezwungen sein, sich sorq- ' hat seit der Polizeimeister Woeichitzky. mehrere Personen iettdwr vor- wandet. Die Detonation war so stark, Vak die Fensterscheibe» im gegenüber lirgrvven Etavdostirvaude zerschmettert wnrden. gurrst zur Stelle waren der Großfürst.Thronfolger und vrr Großfürst Michael Nikolalewitfch. welche den schwer verwundeten «aller an» einen Schlitten irnaen unv zum Wintteralai« iubrev. Die Kunde von dem schrecklichen Sttentat durchlief aiöbaid die Skavt. Unzählige Menschen aa» allen Schichten» der Bevbl- i«runa strömten nach dem Wintrrpalat», um dir Kunde über de» Zustand Ihre» geilebten Kaiser» zu erwarten. Scho« gegen 4 Uvr war der Kaiser ohne Bewußtsein verschieden, nachdem e> noch kurz vorder da» heilige «benrmahl batte nehmen können. Bel der Nachricht vo» dem Tobe wurde die Menge vom Schmerz über wältigt. Alle» weinte. Bonden zwei wiort verhasteten Schuldigen heißt der eine Russakow, ist 21 Jahr« alt, seit 2 Jahre» Stuben! rer Bergakademie. Der Verbrecher, der die 2. Bombe wart, ist auch ergriffen und ebenfalls ein langer Mann. — Andere Mel dungen besagen »och: Der Kaffer war von einer ESkone und dem Gebille» dev Pollzeipräfekten begleitet; hinter ibm sube der Großfürst Michael, der sich ebenfalls von der Parade nach seinem PalaiS begab. Die erste Bombe tras 2 Tscherkesscn. Der Kaiser verließ de» Wagen, um nach den Berwundeten zu sehen, obwohl der Kutscher inständig» bat. de» Kaiicr soiort nach dem Palald führe» z» kürten. Die zweite Bombe platzie unmltteivar vor dem Kaiser und zerschmetterte beide Beine. Großfürst Michael und der Gehlste de« Pollzeivräicktc» Dovrosehki sind durch Bombensplitter verletzt; dieselben leistete» dem Kaiser dle erste Hilfe und trugen denselben in den Schlitten Dovrosetzkl ». Der Verbrecher, der die erste Bombe geworfen, ist verhaltet: der zweite verschwand In dcrMcngc. SU« dcrKalser dasWintcrpalaiü encicdtc, verließ ihii gus der Treppe infolge de« starken Blutocrluste« die Besin nung, Nebiözum Lote nicht zurückkchrtc. EiueungchcucicMenschr» niassc stürzte sich unter lauten Aeußeruugen de« lebhaftesten Schmerze« nach dem PalaiS, daö soiort von Truppen umgehen wurde. Al« der Großfürst-Thronfolger erschien, empfing ihn die Menge mit lauten Zurufen. Unmitlcibar nachdem der Tod de« Kaiser« bekannt geworden, iülltcn sich die Kirchen mit zahllosen Personen, die iür den Kaiser betete». Die Truppen haben be reit« dem neue» Kaiser den Eid in den Kascrnen geleistet. Morgen findet i» dem Wtiiierpaiaiö die feierliche Vorstellung und Eidesleistung der Eivilbebblden statt. alSdann beginnen die Trauerteierllchleite». Da« Wintcrpalaiö ist vo» einem Truppcn- korkon umgebe». Der Ncgierungö-Aiizcigcr veröffentlicht lei gcndcv kaiserliche Manifest: „Wir ven Gotte« Gnaden, Alcranbcr iU.. Kaiser und Selbstherrscher aller Ncußcn, Zar vo» Pole». Großfürst von Finnland re. re., thun allen unseren getreue» Unterthanc» kund »nd zu wissen: ES hat dem Allmäch tigen in seinem uiicriorschllchc» Nati schlns; gefallen, Nußland mit einem schweren SchickfalSiehIage helmz»s»chcn und seinen Wobi- ihätcr, dm Kaiser Alerander li-, zu sieh in« Zenieltö abzurnlcn. Er fiel vo» gotteslästerlichen Mörderbände», die zu wlcrerbolien Nialen »ach iciiiem thcnrcn Leben «achteten, lind sic trachteten nag, ticicm so thcure» Leben, weil iir in ihm den Schirm und Hort erblickte» iür bic Größe NnßlandS und für das Wohlergehen dcö russischen Volkes. Beugen wir uns vor dem niierglündttchen Willen der götlllchcn Vorsehung und senken zu dem Allmäch tigen unsere Gebete tnr die Nubc der reim» Seele unseres r»t- schlaicncn Vater«. Wir besteigen unsere» von unserenVoriahren ererbten Thron de« russische» Nctchr« und de« nuzertrcnnli.p mit ihm verbundene» Zarcuthum« Polen und GroßiürstcnthumS Finnland. Wir nehme» die uns von Gott auserlcgtc schwere Last aui untz I» dem festen Vertrauen am seine allmächtige Histc. Möge der Allmächtige unsere Arbeit zum Woblc unseres ge liebten Vaterlande« segnen und möge er unsere Kräfte lenken für daö Glück aller unserer getreue» Unterthanc». Indem wir vor Gott dem Allmächtigen daö vo» unserem Vater abgelegte heilige Gelübde wiederholen, nach dem Vermächtnisse unscecr Voriahren unser ganzes Leben der Fürsorge um bic Wohstabrl, Macht und Ehre Nußland zu weihen, iorrern wir alle unsere getreuen Unterthancn aui. vor dem Altäre des Aller höchste» ihre Gebete mit den uiisrlgrn zu vereinen unk ge bieten ihnen, u»o Treue zn schwören und unserem Nach folger, Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großsüriten-Thronsolgkl NiroiaiAlcvandrowilich. Gegeben in St. Petersburg, im Jahre »gch Ebrlsti Geburt 1^1 unk unserer Negierung im ersten Iabre. - Der „Agcncc russc" zufolge waren die ersten zur Hille herhc!cllcndcn Acrzte der Chirurg Kruglewkki, die Doktoren Bolkin, Marcuö und Dvorlachinc. Die .Beine hingen nur »och an zerrissenen Muökein, das Blul floß stromweiü und wurden sofort Kautschuck - Bandagen um die Beine, sowie an der rechten Hand angelegt. Der Trauring war kiel in die MuSkeln eingedrungcu. Infolge ttutcidiiiduiia der Adern und Anwendung von El« alü Bclebuiigsmittcl ößiiele der Kaiser nochmal« die Augen, was der Priester zur Spendung der heiligen Lgkrgmeiite benutzte, und bald darauf stockten der Herzschlag und Athcm. Sämmtlick'c Mitglieder der KgiierfamINe umgaben kiilecnt daö Sterbebett, wahrend der Erzpttcster die Sterhcgcbctc vcria«. Der Obern Toorietzki, welcher den ersten der Mörder vcrhaitctc unk ihm den Dolch und Nevolvcr cntrl'-, hütet iiffolge erlittener, inteß »ickst töktliclicii 2rtti»dcn ratz Bett. Die Per soncn, welche den Ka >er zuerst gnihobe», waren der Kapital». Leutnant dcö Neglmenl« Lltthgucn, rflowikoff, und Netichajcff. Junker aui der Kriegsschule. Die Anzahl der Verwundeten lsr größer, al« bisher angenommen wurde : einige sind l ereit« ge storben. Der berbattcie M'örkcr be»ck Nussakoff, Ist 21 Fahre alt und siammt au« der Provinz p'iomgorok; tcrsclrc besnchte die Bergakademie. — In Oranienbaum dcl >-t. Pctcroburg wurden niedrere der Thciliiahmc a» der revolutionären 'Beilegung vcr dächiige Personen verhastei; beim Transport in dle Festung ist c« einem der Verhütteten gelungen, zn entfliehen. Die „Köl Nische Zeitung" meldet, daß ihr Berichterstatter schon Sonnabend versuchte, ihr Mitthciiuiigcii zu machen, deren Absenkung von dci Ecninr jedoch nicht gestattet wurde. Die Mttthcilungcn gingen eabcr brieflich nach Enttkuhiic», von wo sie tclcgravhstch beiörtert wurden. Dieselbe» lauten: Diele Nackst wurden in St. Petersburg abermals Hansiuchiingen nach einem volitlichen Verbrecher gehalten, denen Pcrsenalbeschrcibung lautet Grrßcr ih.>uch«: brunct; trägt icknoaizcii Backenbart. Die Polizei ist einem neuen Komplot am die Spur gekommen. Der letzte Prozeß, iowic die losten Verhaltungen haben einen so relchhal. »Igcn Amichl»'. aber die Propaganda ergeben, daß man glandciH sollte, e« werde bei einigerWaeistainkcll möglich sein, ein Unglück' zu verhüten. Im Paiai« dcö Grosstürste» Nikolaus in Peicröcurg wurde > am io. b. ei» Diebstahl au Brillanten im Wcrtrc von lo.oooi Nubcl entdeckt. Rumänien. In der Bularciier Kammer intcrpcllirtc Vcr- neöco die Negierung über da« Gerücht, wonach Nmnänteii zu einem K ö n i g reichc erhoben werden soll und fragte, ob die Negierung in dieser Angclegcnbcit bei den auswärtigen Kgbi- ncttcn Schritte gelvan dabc. Der Plemicrininistcr crwiedcrtc unter dem Beitailc dcö Haute«, Numänlen sei ein kreier Staat unk habe da« Neckst, ielnem Souverän den Titel eines Königk, ,a selbst eine« Kaiser« z» geben, wenn e« wolle. «Klingt ein biöchen sehr prahlerisch von de» braven Nlimäncn!i ,, ^ ^ ^ . Afrika. Unter den Kolonisten im Oranje-Freistaat: l'cgs. Vebm« Hebung do-eibei, ic, von dein tortigcn Kirche», i'crtselst große 'Auslegung. Dieselben warten nur aut einen Vor- ^ Vorstände on Kontiatt in,! cmigen --chaegrabern aigo>.stcnc». ivand, um sich den Bocrc» anzuschließen. Sic betrachten die! k'cr auch eie Gene! imgnng deSZ)i;ck'ostichc» Gcneraivikauato z„ großen Verstärkungen der englischen Truppen mit Argwohn und 'f-'kEstin erhalten baben w>.. ^istdchc reven «oerdoi icu e iliger glauben daün ein Anzeichen zn erblicken, daß die englische Nc->^e1t vianlo« bald hier, bald dort Lower m glerung bic Annexion de« Freistaates beabsichtige. , tcr Kir.be gehauen mit in de» Boden in« lsteit « nickst viel davon. sanier zu schminken «nd geschmackvoller zu geben, ta, er hat dem volz und Petruecksto in diesen Tugenden schon Fortschritte gemacht. Und von der immerhin cachlrbaren »ldlernaie und der ' enden Gangan abgclehen, tehlt Herrn Herzseid nickst«, um die vollsten Svinpathien zu verdiene». AIS Nosenlranz von überraschender Vlkbendivürdtgkrlt. Felnvrit dev AuS- kruck» und sab weit besser auS, alS tn derPetrucchlorolie Auck' sein Humor bewegte sich ln den lehr angenehmen Grenzen wirk- licher «ornebmbett. I» dieser Letchtbett der Llcernie - wo ctz stch um geistreiche» Spielen mit den Empfindungen mebr als um deren volle« Aubtonen bandelt - Ndertrlfft der Gast sogar de» tbeuern Verstorbenen, den er crietzcn soll. Ger» hört man. daß Herrn Herzselb'S Engagement In ernstliche Erwägung ge zogen ist. Entschieden wirr über die iüni Gäste erst, trenn der letzte, Herr Reeiemann, abioivirt sein wird. Sehr angenehm spielte Herr Schubert den Nenticr Schmäblig an« Zstzichcwig bei Meißen, völlig palsiv und Im sächs. Dialekt geschickt aste Uebertreibung meibend. Leine scheinbare Zurückhaltung reizt die LachmuSkcln um io mehr und brachte dem »enen Haibmitglledc unserer Bühne stürmische Ovationen rin. Dle Nöllen der junge» Mädchen «raren bei Frl. Diacono mit Fri. Boiiuann. Erstere lächelte cttva« stereotvp, war sonst aber reckst reizend. Fli.Bo«- mann gab stch schwerinüthiger und ihie ungc>röh»!ick>e Sciw'ndcir macht nickst den glückstrahlende» Elnvrmk, den ihr lhriich-dra matischeö Talent hergeven würbe, «renn sie hier eriolgreichcr ent wickelt worden wäre. Sie geht tort, ohne eine lener gxökccc» Nöllen gespielt zn haben, die ihrem Naturell congluem «raren, nicht Prcclcsta, nicht Käibck'cn ,'c. Und io sicher Jedermann im Leben «mb in der Kunst zu ersetze» ist. so «reuig erfreulich sielst iichS an. «renn vorhandene Kräitc iasl unversucht aus de» diu. iterbcekat kommcn und dieser Druck aui de« Künstler« Stimmm: : tan» gewiß keiner seiner Leistungen förderlich sein. Vorlrcffiich ist die Ausstattung dcö Klapp'schei, Lustspiele« »nd die Schluß gruppe: Herr Herzfeld, Herr Nlchelien. Frl. Diacono, Frl. Bor mann, Frau Baver und Herr Devrient, mackste einen allerliebsten und vornehmen Eindruck. Z An der K. Hoiopcr wird außer der dramatischen Sängerin Frau Prohaska vo» Hanil'mg auch eine lugeukliche Alllstm, Frl. tt b l mit unterleglem Kontrakt cmitrcicn. ch Fan » h Olden, auch in Dresden durch ihr Auittele» im Hoktheater bckann«, l'at iin letzten GeivandhauSconcert in Leipzig mit großem Bowlt gelungen. v Fläutein Ika Zimmcrinann ltaicistvollc Schülciin de« Frl. Götze), jetzt selbst noch sehr jugendliche Geiaiiglchrerin hier, erntete neulich in ,«»lerer Naehbarstakt Freib erg aiS Eonecl!- iängcri» reichen Bei'all und wahre Sembrich-cka eapo-Nuie ein. Frl. Ziinmermami « angenehmer und antzgicdigcr Sopran, die vortreffliche Koloratur, der hübsche Triller sind schon anerkann«. ch Herr GudchnS hat sein Würzburger Gastspiel mit „Tannhäuser" »nd „Fra Diavolo" aui « Glänzendste abgeschlossen und kehrte vorgestern nach Dresden zurück. Hier ist der gochcitzte Künstler al« „Fra Diavolo" unsere« Wissen« nickst ausgetreten-- vielleicht geschieht die« nun gelegentlich. p Daö K ärntncr O.mittett unter Führung Th. Koichat s. ivelcheö hier am 2 !. März im Eoncert de« Ocstcrreicl Isch-Unga- rischcn Verein« anttrcte» ivlcd -- nachdem ein Debüt hlcriobst im vorigen Frühling leider abgesagt «vurde besteht au« Bist gliedern der Wiener Hoiopcr und hat sich seit li-Dk durch seine nationalcn Welsen schnell Nuln» erworben. I» Seirecn bei Makart, Ncsthschild, Ianncr, P. Lncca, Hohenlohe, Liszt und am K. K. Hokc hat es eine Beliebtheit erlangt, die wob! auch hier neugierig machen muß aui die originellen Leistungen. ch Daö aui unsererHosbühne >o gern gesehene Lustspiel „Die Märchentante" von Gcnsichen ist soeben in clcganier Buch ausgabe bei Engen Großer zu Berlin erschienen und der Frau Fried-'Bli»»a»e> , der genialen Darstellerin der Titel rolle, zugeelgnct. Vermischtes. * Frau Präsidentin Hape« bekommt von Tempkrciiziraue» in Osten Amerika« zmn Lobne vastie, das; sic den Wein auS dem Weiße» Hause verbannt hat. ibr iebcncgroßed Bild in Orl ge- ichenkt. Da dürfen die Temperensteaucn ven Illinois naiürlich nickst zurückblciben. Sie haben beschlossen, tcr Fra» HavcS ,.z»m Lovnr ttir den Mnth. «vomit sic da« Weinglas aus dem Weißen Hause trieb', rin prachtvolles 'Aldm» zn verehren, iü« welches eine Anzahl brionder« bevorzugter Perlenen aus Icdem «'ountv de« Staate« ein Sprüchlein schreibe» darf. Die Tem- pcrcuzkamen schickten von S tlawa an« «vo ihr Comitö für dlesc» Zlveck ist, ihre Bitte um Beitrag und Sprüchlein auch an den deutsche» B.ostier Ehristopb in Chicago. Der aber schrieb für das'Album über «eine« Namenölniterichrist «md über dem Stempel seines Geschätto folgende« Spückstein: rviio clon't iovo i-allios. Win« unck 8a»ss itvmniu? o I'aoi all iii^ lilo ionx. Duttioi. Hoffentlich wird ta« Sprüchlein in da« 'Album der Frau HavcS mit eingekl-lst. * Was js, absurd? 'Wenn ein SchornstC!» egcr eine»« cttva« weiß macht. Wenn ein Buchb-mdler an« N i»d und Bant ist. Wenn ci» Kohlenhändier sich aui dem Holzwege befindet. Wenn ein Porzellaiiwaarcnhändlcr in« Gelckstre gebt. Wenn ein Wclßgcrber iclnvarz sielst. Wenn ein Bildhauer einem nickst« abichlagc» kan». Wenn ein Käseb.mdler ici» Vermögen vcrontlert. 'Wenn ein OptI ri« Linsen nicht «nag. Wenn ein Kalligraph auee ickweibt. Wenn ein Z i in m c r mann in« Freien arbeitet. Wenn rin Portraltmaler ohne Ansehen der Pcoon arbeitet. Wenn ein Nheiiil lnter Lstalzer tanzl. 'Wenn ein solider Mensch mit dem Bummelzug tährl. 'ATenn ein Krcisrickster bei der Linie stelst. Allen» ein Haustier rmstc! kommt. 'llveun ci» Goikwas'erfadrilanl iür Silbe««väbrmig ist L'llenn la veude Erbe» i» eine Weinstube geben. Wenn ein Astermicther vorn 'raus wohnt. 'Wenn der ewige Jude sich in eine Lebc»«herncl cuma Wenn eine Mutter ihre Tochter mwerwandl andlictt. O' Ol Ol "Der „Hann. Koue." schreibt' t'in unstebiamer zeigte sich vor einigen Tagen Abend« gegen ^ Nbr den Kellcr-Ncstamant in der 2lrtl!icrlestraßc zu Hannover' weilenden Gästen. Unter heftigem Gevoltcr stieg nämlich ein starker Slier die neun Sttiien zahlende Trcp'pc hinab und erzwang den Ei» ggng in kgüLokal. >vo er cinigc Male hcriiinsvazirtc und sich in« übrigen anständig guffübrtc. Schließlich leistete er der dringen den Aufforderung de« Wirthe« Folge und verließ ohne 'llllider- sprnel' da« Lokal, trollte die Treppe hinan' und schloß stick' wieder dem Viostranövcit an. welchen er kurz zuvor verlassen hatte. Lchadcncliatz llrauck ie er nickst zn ieisten, da stin nnenvartcle: Besuch feine Beschädigung hcrbeigcfübrt hatte. * »Wir der „Dam. Ztg." berichte! wird, ist In Oliva die abcntcucriichc Vermutbmia auigetauelst, daß in der doriigcu katbolistven Kirche ein Schaß von :i>> Bst,,, Tbalcr vergimben cinkau t. llttiuc'oe« in einen. Aeuillcton. 1- U. Am Sonntag spielte Her« Herztetd Im Kgl. Hot thcalcr der Neustadt al« vierte Gastrolle den Baron Nofenkranz in M. Klapp'« Liisttplcl. Die eindringlich belle Beleuchtung unserer Bühne und die traditionelle männliche Schönheit ideale Nltterlichkeit, welche man hierorts In Nepräsciitailonörollcn >>>". u aewövnl ist — die meisten derielden lat bi» vor loIahrenEmli , o-.-'' Devrient gespielt, später Dettmer — steigern die Ansprüche anj^'?„^i.''.st.'„ ' Irden Gast sehr hock'. Trotzte«» l at nicht nur im Urici, >oudcr>: Zu,r i« ' die Sciteninaucrn - einer TIc'e von :r bis 4 Meter gemacht, so daß schon die Onopolizeibchörde de- auitragt werden mußte, darauf zn achten, daß diese Schatzgrädciei nickst tür die Kirche selbst gefahrbringend werde. w»c i e.üt. c — A benk« eingctroktenc Böten. I i. März.: e-ude. Lredil r» r. " ,rr riuc :>>'/«. 7.crz,'i«>'r!i - . arend.i. SiÄ-ä g,«-.!-:-. . '. . C'.ai rr r. . 7'. 'r-pirrr. Nus.nr. '''oldrrntc I! SUz,. -llrsu.r. «Islä . r'ricni 7!,i 0. Oesien. >.'<7.!.. — acftrs!. '!. vrlcn I >. Mn ä lLch>r«i.> >7.-.,4.1. Äi-a-a!- r.a.gaaUriicr e«,^'>, rV,!-. Lomdard»« «Sgr, »i>. P'.k'Niä'.'u ,s». voOicr Lkpcrr. man kann da körperlichen Uiizulängllckikciic» geschickt nachhelwn i und in dieser Kunst de« Nachhclkenö ist Herr Herzkeld ein An-, r-pu-. r-a.. «... . ßänger. sie Ist shm anberert« „nd zumal in ko» etwa« abseits' s'"> --B: ... hämmernde» Stuttgart nicht auioctrovlrt «vordcn und offrnbar i «-u»-»' ,«c,rc>-cmar,-. >«. M-r,. Gm-irr näg». auch i» Nosrnkranz und Güidenstern Herr Er. Albreckst Hcrzfeld i Z'-«» 's' diese Ansprüche ermlll. Die Bühne ist ja eine'Welt de« Scheine«,
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