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7 HM/LZ e r lehnt Herr HauSdurg ab. Thatsächlich liegen diese nur in der niangelhaslen Rvutine der Produzenten und in der Brrltbestimmung. welche bisher doch iminer noch in der Hand der Viehhändler lag. Die Master müssen sich lener Kunstgüsse ver Händler bedienen ler nen. durch welche diese in erster Liuie ihren Prosit erzielen, alS da sind die heisere Ansnntznng des Waggviiraumeö durch Zusammen- ladcn. die Personalkcnnlnii; am Markt, die Wahrnehmung der Eon« inullnren aut Grund t>er auswärtigen Marktdepeichen u. s. w. Wen» aber dann die Pcovnzcitten. von denen schon Einzelne sich mit ihren Prodnklen nnler liebrrgehnng der Händler direkt an den berliner Viehkominvsionäi ivandlen, die Preise nrcht >u Gunsten des Publikums herabietzen, sondern nur den erneuten Profit in die Tasche ilecken wollen, wenn sie d e gleichen Preise stellen, wie sie die Hand ler ihrerscitd verlangen, da»» ist dem Kvninmenlen damit nberhanpl nicht gedient nnd die Eiisteiizberechtignna der Prodliktivgenossen. schasten iiberb.uivt rrichi verviesen Nicht die Prodneenlen, sondern »r ersler Linie die Koosninenlen müssen von dem Veiichwinde» des Händlers den Halipkuntzen zielren. Sicherlich wäre es nun verfehlt, die ganze Schuld an der Tienernng den Zwischenhändlern ans Rechnung z» ienen: in der Londivirthilhast seihst liegt ein wesent licher eheil der Ursachen. In den lolgenden '.'lnssührnngen kann man daher Hrn. Hane-Vrirg nur Recht geben : Die ttsindvieh- nnd Schafzucht, insbesondere der pcenliiichen OU'eepropinzeii. hat unter den lehtjähri- gen. höchst durstigen F»itere>»ten erheblich gelitten. Die Land- iviulüchait ivar aenölhigt. ihren Piehstand durch Dlbstoßnng irgcndwie entbehrlicher Individuen gegen den Winlerhnnger zn schuhen. Daraus kann inan den Belrossene» keinen Vvrwurs machen, aber die Landivirthscdast im Allgemeinen hat dennoch ge würdigt VorZO Jahre» noch galt ein reichlicher, gut genährter Viehbestand als das Aushänaeichild eines guten Landwirthes. Bo» „pielilo'en" Wir.hicl,alten wußte man noch nichts nnd der Fall. dass ern Piehrrrasier nichts iellcst züchtete, sondcrri alles Mastvieh in inagerern Znllande kaufte, kam nur vereinzelt vor Jehl wirthichas iet man „kansmänniich" nnd sucht wie ein Fabrikant den schnell wechselnden Handelskoninnkinren zn solgen. Urn dasKapital schneller rrrrnnsehen. züchtet nr»r> den bewährte» Biehstamm nicht weiter, sondern man deckt den Bedarf an Magervieh durch Kauf. AnS gleichem Guinde richtet man Molsigeiwrrlhschasten ein und verkauft die Milch, mit der man früher Kälber heranzog. um sie später als Zug- oder Maslochsen zu verlaufen. Linken die Wolle- nnd steigen die Bnlierbreiie. io schafft man Schafe ab nnd Kühe an. auch wenn du.' Wirthichafisverhaltnisse viel eher aus vermehrte Schafzucht als g-ai Brehhalinng lnmvnicn: tvollen die Pcaslviehprci'e sich >nchl bes'ern. 'o schrank! man die Zucht ein und foreirt den Getreidebau. Telöstverständlich giebt cS viele rühmliche Ausnahme»: aber wir haben es doch io weit gebracht, das; der Nachwuchs zur Mästung bereiiS kuat'v wrrd. Mit der Schweinezucht ging eS nicht anders. Nur wenige vorsichtige Züchter, welche den Umichlag und dw heutige Zeit kommen iahen, erhielten »nd vergröberten sogar ihren Schweiue- l euand. Was eiutreteu muhte. eS iü jetzt eingelrcten. ES fehlt an z'carhivuch-. die groben Lucke» schleunigst zu ersehen. Am weiteste» ist cie Pecgcilive am Wiederkehr eines uormaien llttndvicbbcslandeS in maürenem Aller. Da die dicsialnige Fiitleiernte »u Atlgemei- eine befriedigende ist. io halten die Landwttthe behniS AnSnntz- nng der guten Weide» und Eciatz der Lücken nn Viehbestände mit der Beiänberung etivu marktfuhiger Thicre zurück. — Trotzdem I inn man. was die Zukunft betrifft, anber Soige iei». ES bedarf i-ici>l einmal des Zeugnisses der bekannten „ältesten Leute": schon die jüngere cWiiemlia» weis; eS. dgs; Iviederholl de» Perioden nied- u.er Zlenchnreiie wiche mit hohen gefolgt siiid. welche dann mich einiger Ze;l rvirder durch niedrige abgelöst wurden. Zweitellos »verden auch diesmal ivrnige Zähre genügen, um ein der» Kon >nm und drm wirthichgfküchen Bcrhgltnme» des konstimlrcnden Vol- keS angeniefseneS Angchok >rn Schlachtvieh und damit einen ange messene» Preisnand tesselben herbkiznfcihren. Daß eine Aendecung unserer bewahrten Zoilvoiiti! eine dnrchgrei'ende Aendernng l erbci- iülnen würde, ist sicherlich nicht anziu.eiune» : seihst eine vorüber' Turnverein der Leipziger Porsladt mit seinem Banner bildete den Schluß. Durch die mit Blume» und Gttirlande» freundlich ge schmückte Morltzburger und Concnrdienstraße bewegte sich der Fest- tilg zu dem Festvlatze vor der St Petrikirche am Großenhainer Platz. der gleichfalls ein feierliches Gewand angelegt hatte. Hier fanden sich auch dir Bertreter der städtischen Behörden, die Herren Ltadträthe GradowSki. Schröder und Schmidt, ivwie die Stadt verordneten Herren Winter. Hirsch und Kläbe ein. Unter den Ver tretern der Geistlichkeit sab man die Henk» Pastoren der Muttcr- »nd Nachbacgemeindeii. Unter Leitung deS Herrn Kantor Meisel slimniten die »igendlichen Länger drr Scinilc und die Mitglieder der aniveiendrn Gesangvereine den einleitende» Gelang an: ..Eb'rner Mund der Glacken künde", der. wie die übcigen erhebenden Gesänge von dem Pastor Herr» vr. Albert gedichtet ist. Der Lohte re bellica hieraus die iinprovisirte Kamel, »m mit sympathischer, zu Her ze» dringender Stimme die Weihrede zu halten. „Ehre iei Gott in der Höhe und Friede auf Erden", lo begann er seine Ansprache, .die- ist die Eilschritt der größten der drei Glocken und diew Worte mögen den Grnndtoii bilden für alle Zeit. Unser Dank richte sich nach oben, denn ohne den Segen des Höchsten wäre das Werk der Meisterhand, die tief unten im Boden der Erde d>e Glocken sclnis, nicht geirmgen. D'rum stimme diese Glocke zur Feier nnd znm Dank »egen Gott. Ader nicht zu froher Feier allein ladet der Glocken Mund. Schon im alten Lied Hecht eS: „Lieber Mensch, was fall s bedeuten, dieses wate Abendläuten? ES bedeutet allzu mal Deiner Ltnnden Ziel und Zahl" Darm» erinnert die zweite Glocke an das Ende alle» Dasein», und doch gewährt sie zugleich den rechten Trost deS EhristenberzenS. „Ehriitns ist die Aufersteh ung und daS Leben, wer an ihn glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe", so lautet ihr Wahlsvlirch. Ans daS Abendläntcn aber folgt der Weckruf des Morgens, über Grab und Erdeniioth hinaus bedarf es kräftiger Mahnung, »nd gerade in einer Zeit, wo der Has; an» de» Umsturz sinnt, ist eS Psiicht. a» den Gent der Liebe zu mah nen Tie Zuschrift der dritten Glocke: .Es sei denn, daß Zcmnnd von Neuem geboren werde, io kann er nicht in das Ncich Gottes kommen", mahnt an den Bund der Liebe, geschlossen »n der heili ge» Handlung der Taufe. Zn diesem dicisachen Sinne seien die Glocken geweiht, mit dem Segenswünsche, dag sw nie zn Krieg und An'rnl» ihre Stimmen erschallen lassen möchten." AlS die weihebolle Nede verklungen war. ertönte der Ehorgeiang „Prc»S nnd Anbetung sei rrnserm Gott", die herriiche Motette von Rink, dann schloß sich ein Balernnier und der Segen an. Ei» allgemei ner Gesang „Nun lchwebt ihr Glocken ans" beendete die Feier. Nachmittags um 5 Ubr hallte der Dreiklang der Glocken iUocc-clur) znm ersten Male in den Lütten — Die Glocken, ei» treulich ge lungenes Werk aus der Gießeie» von Alb. Bierling, haben einen volle», liefen Ton: ihr Gewicht betrügt fast tiü Eeniner. Die St. Pellikirche. nach den Pläner» des Herrn Architekten Zetting ge baut. gewährt einen überaus scenndlichen Eindruck Ei» Längsichiss und ein Oueuchsts in Krenzesform bilden de» Grundriß nach alter romanttchcr Bauweise. Möge sie ans lange Jahre eine Statte der Andacht nnd des Friedens bleiben! — Die Landeskollekte. welche am 2t. August gesammelt wird, ist für den Bau einer Kirche in Gröditz bestimmt. DaS anßer- vrdentliche Anwachsen dieieS FabrikorleS und die weite Entfernung von der Kirche Franenhain lassen schon lange den Ban eines Gotteshauses in Gröditz als dringend wünichenswertl, erscheinen. Die Kirche selbst soll in der schlichtesten Welle einschlieszlich Orgel, Glocken nnd innerer Einrichtung für nur tzO.OM Mk. fertig gestellt werden und eS ist der Gemeinde Gröditz ein recht reichlicher Er trag der Kollekte von Herzen zu wünschen. — Die König!. Sachs. Bergakademie zu Freibern, an welcher die Borlräge Dienstag den 7. Oktober beginnen, tritt in diesem Herbst in ihr 125. Lehrjahr. Auch vorgestern Abend in der zehnten Stunde machte der elektrische Skrabenbahnwagcn von Blascwiir nach Böhmischem Bahnhof eine gelungene Probefahrt ohne jede Störung beim gebende Än'hebiliig der Eingaiigswlle wurde nur die Landwnth- Fabren durch die sehr belebten Straften der innere» Stadt. Das nb.'». b:e »ich bei Masiniig von Neuem zuwenden will, nbuhreken. die lieimüche Piehzncht vermintem und so nur dem tranigeren Anslanke zuin Niiyeii gereichen, selbst wenn für den Augenblick ein Sinkci, der Pr,ve einüwe Wenn aber Herr.Hansbrug den be kanine» neismniv'i» Kanon wechen iinn'.leii. >e mag die Einilchc gaiizücher W an»»»»»». dag die Grenzen geöffnet nnd pserdelvscn dahin- Bcilage betreffend zahlreiche Publikum schaute dem geräusch fahrenden Waggon bewundernd nach. — Unserer heutigen Niimmer liegt eine .Kwizda's B e t e ri n a r - P rä v a ra te" bei — Am Sonntag, den 17. Anglist, früh '> Uhr.'NMin.. wurden e> Hinweis daraus genrigeii. dah. nachdem I von der Königlichen Fvrtinkalion zn Posen >:> Tauben deS Bercins chweine gestattet ivar. die Flei'chprersc! ,.E ilbvt e" zn Ebemnih ausgelassen, welche 28 Tage in Posen inter- in» Ei»;eiveila>is dieie'.leir biieben und nicht um einen Pfennig billiger winden. 7- Pen der allergrössten Wichtigkeit für die unter das Znva- l > dil ä l s nnd A tter s v e rior g » » gSgej e h sailende» Ar beiter ist es. doch diese alle Pori.l üften erfüllen, die »ölhig sind, uni der givben Aör'blchat dieier >z>e>ehgebiii!g thcilbafiig zn werden. Lies gilt im Befoirderen auch für die llebergangszeit. bei iveleder »irt geiveien tvareii. Bereits 12 Uhr l.d Mm. wurde die erste Tanhe i»n ...Hotel de Sage" vorgezeigt. Bis Nconkag b'ibend ivaren bcreils 27 Tauben in Ebemnih eiiigelrofseir. Es er!>ieit Hczr Par»! Werner den I.. 2 . st., 6.. 7., 9.. W., Herr Gustav Friedrich in Ehcininh den 4. nnd 12., Here Alerander Lemmel den Hem .Hermann Friedrich den st. und Herr Alban Harzdorf den 12. Preis. Am . . - Sonntag, de» stl. Anglist, findet ein Preisfliegen mit jungen Tan- lianvf achlich die über 40 Jahre alten Ail eiier in Betracht kommen. § den von Riem nnS statt: damit findet zugleich der diesjährige Reise- Ui» cie'e vor Schaden, der später gar nicht wieder gut gemacht plan des Beremes .Eilbote" leine Erledigung. weiden kann, zu toivahren. ist eine forigeseh beiter über die einzelnen Bestimmungen deS 'elebmng der Ar böeieöeS n»»io nvlh- wendiger. als die Gleichgiltigkeit vieler Arbeiter durch Agitation gcgeii da» Geien liinstüM genalirt worden ist. Uniio oankens- Wissenswertbe iinlkheileii. ivectlier in es. ivenn die Arbeitgeber Lv bat denn der sabiikei; gedrn.ite sieb an' die Best!., iezieben. Sie A.i validitatS- und eine Wartezeit von st. su, die 'AliersieiNe aber eine solche von stü und ein Lei enSniter von 7«' Jahren vor. Bezüglich de; Jnvalidcn- >e:;:e !nr;t sieh jedoch für die während der ersten st Jahre »ach dem Jnlr.'.nnetcii des GeieheS erwerhsniifähig iverdeirden Arbeilec die Wstwiewir enlivrecheiid ab. ivenn sie wenigstens 47 Wochen lang Bestiege geieistel nnd beziehentlich bis znm Jahre Iklstü »rriik in einen; Arbeiirverhältiiiff gestanden habe», welches die Bersicbo Gesieui Nültag irafen ans Wien zwei Sonderzngc ans dem Bölnnifchen Bahnhöfe hier ein. die mit Länger», weiche vom Dentwben Sängeriesl znrnckkeluten. be>eht waren. Der über Bodcn- bach gekoinmcne Zug brachte t><>. der Tetichener Zug 18t> Penvne». Die angenfcheiiilich gerinae Bennhniig dieser Züge erklärt sieh da- riadiralb von Tlesde» »» den städtischen Gas- rans, daf; den Festtbeiinehmem iveitgeiicnde Ziigestäiidnissc Seiten .'Iiifchiäge cinbriilgeii lassen, weiche namenllich der betlieiiigien Bahnverwaltnngen fi»r die stsückialirt gciiiacht Bing der Archcils-und Kraukbeitsbescheinigimgeii lvvrden sind nnd in Folge dessen die Nückkchr nach der Heimath chic'ge lcusten: „Das Neichsgeüh über die In an verschiedenen Tagen erfolgte nnd sich aus verschiedene Züge itersversichernng iciaeibt stir die Invalidenrente j vcclheilte. — ZurThcilnahmean den Berhandlniigen des Handfertig- k e > t s - K o ii g r e s s c s in Slraßburg am 2st. bis 2«!. Anglist liaben Schuldirektor Knnath, der Boisihende des Ausschusses des Gemeinnnhigen Bereins für Handfertigkeit, und Lehrer Kummer, Leiter der hiesigen l. Schüicnverlslatt. von den zuständigen Behör de» Urlaub erhallen. Die Bestrebungen für Handfertigkeit finden uiiiner neue Freunde »nd weiteren Boden, nnd mit der zniichmen rc-vgsvstichr begründen winde, »nd bezüglich der Altersrente für: den Einsicht, das; unsere Jugend einer auSgleichenden. erfrischenden dicrcingen Ärtmcr. ivelche zur Zcir de-S Inkrafttretens des Ge- Dichtigkeit bedürfe, nm die nnerläfrlichen Forderungen kür ihre >ehcs das iü Lebensjahr überichrille» haben, ivenn sie während i geisiige Anscstldniig z» erlragen, lenken minier inehr die Blicke ans der voihcrge; iigeucn drei Kalenderi.chre lvenigsiens I II Wochei!! die Handserligkeil, welche in den legten zehn Jahren so weit ge- chst-N'cä m euwii! Arbeiisverhältnisi gestanden habe», welches die Bemcherüngsb'i -ist gleichfalls begriliiden wurde. Unverichnldete. inst Elwkrbril»!c'.higknt von mehr als 7 Tagen verbundene Krank- !:eits',stle werten bis zur Dauer eines- Jahres dem ArbeitSverhall- niste gleichgeoclstet. ebenso militärische Tienstlcistnngen Ein Hstei hl s gilt noch von der Unterbrechung des Arbeitsverhällnisses. ü -owett tie>e Unierbiechnng iväiirend eines K.ilei'derjihres nicht inehr als z Psonaie beträgt. Den Arbeite;» wird daher cm cniv'ohlen, l) ivciiii sie bis znm Jaine lstc-il zurnck in einem anderen als dem gegenwärtigen ArbeitSverhällnisie gestanden haben, sich den Nachweis hierüber von der betreuende» BccwaitiiiigSbchoide oder dem Arbeitgeber »mit Belcheinigiing einer öffentlichen Be brüte. z. B. Geineindevvrsto.iid n i. w., veuehen) zn vcrichassen. oder 2> ivenn sie in derselben Zeit infolge Kmnkheit erwerbsunfähig geivchii, sich von dem beliciienteil K>>i»ke»kasse»vvrstande dies be- f-cheinige» zn laste» Kosten erwachsen für jvlche Nachweise nicht. Emanze weitere Aue-lumte werden von den nächsten Borgen'hte» erstheilt. — Selbstverständlich geilen diele Borlchriften für alle Arbeiter, mögen sic einem Erwerbszweig angehören, welchem sie wollen. Es wäre erwünscht, wenn der Bvrgang des Stadt- raibs Nachfolge fände. Das Invalidität»- und AlterSversichernngs- gcien in nusierordenllich geeignet, zur Ausgleichung der die Pro- diikiionskrciie der Nation hewegcnde» Gegeistähe milznwirkeii. Es würde t»c!e Wirkung nm io tchncllcr und nnsgcdehnter ansribcn. ie mehr Arbeiter sich der ihnen in den Uebergnngsbestimmnnge» zngetachlen Wvhikhalen bewusst werten und ie weiter der Kreis Derjenigen ist, welche dieselben eventuell zu empfangen in der Lage sind. Tie Arbeitgeber werden bedeutende Opfer an Geld und Bemühungen snr die Durchführung des Gefehes ausbriiigen muffen, lim so mehr aber haben sie ein Interesse daran, dah daS Gefeh auch von einer möglichst raschen nnd durchschlagenden Wir kung ist. — Gestern Bormiltag fand die Glockenweibe snr die St. Petrikirche stall. Der Kirchcnbaii ist äns;crlich vollendet, nun sollte ihm das Organ elngeiiigt werden, dessen Klänge dereinst die Glicker der Gemeinde auf ihrem Lchenswege, von der Geburt bis rinn Tode, »n Freud' und Leid geleiten tollen. In der Leip- zigerstrasik. vor dem Hause Nr. 14. sammelten sich die Theilnehmcr an dem feierlichen Zuge, welcher die Glocken zur Weihe führen sollte. Sieben Gemeindemitgiieder hoch zu Noff holten die Glocken ein nnd nach dem Gesänge „Gott grüße Tick" von Abt, das für einen gemilchten Ebor von W. Bormann arrangirt ist. sowie einer kurzen Arnvrache letzte sich der Zug in Bewegung. Tie Schüler der I. Klane der 8 Bezirksichule und mehrere Gesangvereine büdelcn die Spitze, dann folgte das Mnsikchor dcr Pioniere unter Leitung fördert wurde, das; jetzt wichtige innere, methodische Fcagen m eingehende Berallning gezogen werden können. Mil dem Kongreß ist wieder eine Ausstellung vcrknnofk. die besonders reichhaltig zn werden verspricht, nnd an» welcher die Lehrgänge fäminilichcr deui- fcher Lchnienverlslällcn zur Anlchanung gelangen sollen. — Die silberne Medaille „für Treue in der Arbeit" erhielten in Olcbatz der Geichiir'ührer F-riedricklMN i t s ch c im Hosstnann'schen Spedilivnsgeschäsl und die Wittwen Stein und K ivpe n h a h n, welche als landivirthfchaftiiche Arbeiterinnen ans dem Nöber'fchcn Sladtgiike in Arbeit stehen. Fortsettima des örtlichen TlicilcS Seite v. TlisicSsieschichte. Tcntschcs Ncich. Ter Ausfall der im Pfälzischen Wahl kreise Kaiserslautern vorgenomniencn Ncichstagsersatzwahl macht eine Stichwahl zwischen Grobe (Bolksparlei) nnd Brunek snatio- nnUibcrali crsvrdcclich. Es handelt sich nm Ersatz des früheren Abg. Miguel. Die „Köln. Ztg." äußert sich zur Neise Kaiser Wilhelm'» nach Rußland u. A. wie folgt: Tic Absage an das Mißtrauen. daS bis her so ostZieinmend dem Bcrständniß der Völker und de» Beziehun gen der Staaten sich in den Weg stellte, die Rückkehr zn einer ruhigen Würdigung der Personen und Sachen, die ohne Liebe nnd ohne Haß prüft und mit dem Verstände statt mit dem Herzen nrtheilt, der ncnerwachte. von Neuem betonte und auch befolgte Wille, selbst dem Gegner gerecht zu werden, das ist ein Ergebniß dcr Kaiscrreiscn. trotz seiner ideellen Form so greisbar und lo be deutend durch feine den Frieden fördernde Wirkung, daß eS sich den verbrieften Abmachungen der Diplomaten, die hier oder dort als die Folgen der näheren Berührung und der besseren Verstän digung mit Deutschland ans den Besuchen hcrvvrgehcn mögen, kühn zur Sette stellen kann, nnd mit Stolz darf der Deutsche daraus Hinweisen, daß es das eigenste Werk feines Kaisers ist. Tie .Nowosti", neben dcr „Now. Wr." ein in Rußland in den weitesten Kreisen verbreitetes Blatt, ziehen eine Parallele zwischen dem Besuche, den Kaiser Wilhelm vor 2 Jahren in Rußland machte, und deni derzeitigen. Damals, so heißt eS in genanntem Blatte, erschien der vcntsche Kaiier vor Allem als .der Zögling des all mächtigen, eisernen Kanzlers", heute werde er zweifellos als durch aus selbstständiger Politiker, als hervorragender Monarch in Rech nung gezogen, als FriedciiSfürst gegenüber dem Politiker von Blut und Eiien. der vor 2 Jahrcn allgewaltig die Lage vebenschtr. Brächte Kaiser Wilhelm die Aufforderung zum Frieden nach Rnß- , . land. zur Gründung einer allgemeinen Friedensliga und eine- des.Hrm Minikdfr.Schnbert und ansstfestlich geschmückten Wagen die! dentich-ruistichcn Bündnisses, so wäre zn antworten, daß Rußland G ecken, geleitet von weißacklcideten Ehrenjniigsrailen. Tie Kirchen-§ in sich selbst stark genug sei. und daß es der besonderen Frcund- instcktion. dcr Kstchenvorsland und die Gentiichkcit im Lrnnlc. die ichaft Deutschlands nickst bedürfe. Rußland brauche nicht c.n Bold Ltamlen und Mtglieder der Gemeinde schlossen sich an und der deiner fremde» Politik zu gehen: dasselbe werde es aber mit Be- snedlauna accevlirrn. wen» die mancherlei Rußland selndltchen Elemente, welche im deutschen Kielwasser segeln, fürderhin m Berlin nicht mehr ihren Rückhalt finden würden. ^ I» dem Rechenschaftsberichte, den der Aba. Dr..Mter vor seinen Waldenbnrger Wählern erstattete und worin er ein Pud von der Tbättqkell nnd Persönlichkeit deS Kaisers Wilhelm entwarf, be fand sich folgende, noch nicht mltgethcilte Stelle: Meine Herren, darüber müsse» wir nnS klar sei», daß wir die rückgängige Arbeiter bewegung und deren Eindämmung in die User einer himmnen Gesetzgebung nicht etwa dein wechselnden Atheinznae von Angebot und Nachfrage oder gar der neuen Bcliel'lchen Parole zurechnen dürfen, sondern daß wir sie vo>nehinlicl> der starken Anregung und versöhnenden Kraft des Kaisers zu danke» habe». Goldene Worte sind es, die Sc. Majestät l,„ Hinblick auf diele Bewegung gesprochen : .Ob wir nun Dank oder Undank für unsere Bestrebungen für die Aufbesserung de» Wohles der arbeitende» Klassen ernten — in dielen Bestrebungen weide ich nicht erlahme». Ich habe dle Uebcr- zciignng, daß dieie staatliche Fürsorge uns zn dem Ziele sühren wird, die arbeitenden Klassen mit ihrer Stellung innerhalb der geiellichastliche» Ordnung zu versöhnen. Jedenfnlls geben diese Bestrebungen Mir inr Alles. waS wir thnn, ein ruhiges Gewissen." Der Abg. Rltier führte dann nnS. daß in der Persönlichkeit de- Klnierö die sicherste Scvntzwchr gegen eine soziale Revolution ge geben sei. Dem Kaiser erst verdankte» wir die Möglichkeit einer friedlichen Fortentwickelung auf sozial-wirlhichastlichem Gebiete. Zu glauben, die kaiserlichen Erlasie winden die Sozialdemoklatie starken, zei ei» Jrrli»»» nnd auch die Arbeitgeber dürste» deshalb getrost i» die Zukunft blicken. Auf Grund »eigener perlünlicher Beobachtung" endlich bcincrkt dcr Abg. Ritter: .Man hat nichrwch Vcmiiilhnngen anfgestcllk über manchcilei peciönliche. nicht berech tigte Einslnsse ans die Entschließungen der Krone. Man bat wohl auch hierbei den Namen des kaiserliche» Erziehers, des Geheime» Regicrniigsiathcs Hinzveter, genannt. Ich miis; sagen, ich habe die>cn Herrn hochschätzen gelernt nnd wundere mich gar nicht über da» Vertrauen und die Gunst, mit welcher Se. Majestät ihn »us- jeichnet. Der Kaiser sprach zn Munster: „Ein Svhn dieser Pro vinz war eS. dem Ich Meine Ausbildung verdanke, nnd der die Gnindlätze in Mir besesliat Hai, ivelche für Meine weitere Enl- wtckelnna bestimmend geworden sind." Nun, solche Worte chren de» Kaiser und den Erzieher. Sie ruhen in einer selten schönen peciönlichen Beziehung, haben meines Erachtens mit dcr Politik gar nichts zn thu». Zum Mindesten kan» da von einer einseitigen, präpoiiderirendeii Einwirkung bei dcr Schärfe de» kaiserlichen Urlheils leine Nede sein. Hiiijpclers Rath mag ja auch wohl hier nnd da einmal gehört ivmden lein, aber dann sicher nicht zum Nachthclle. lim dies so recht z» verstehe», muß »ran eben Dr. Hiiizpcter'S Bro schüre über den Kaiser und seine klare nnahliängige Eharaktcricstig- keit gelesen haben. Se. Majestät läßt sich einmal »nrdurch eigene Uebcrzciigung leiten nnd hicie ist gleich der Wahrheit r» goldener Mitte: gleich der Diagonale im Parallelogramm dcr Kräfte, — daS Facil verschiedener Ralhscbläge und eiaener Berirtheilnirg. Die „Hamb. Nachr." melden: Tie Novelle bezüglich der Pen sionen der Ofsizicre wurde während der Beurlaubung des KricgS- »linistcrs Verb» „ach dessen Gesichtspunkten nusgcarbeitct nnd wird dem Reichstag in der nächsten Session vorgelegt werden. Die dadurch erwachsenden Mehrkosten sind nicht beträchtlich. Das Blatt folgert ans dieser Mitlheilnng, daß die Gerüchte vom Rück tritt Berdü's sich nicht bewahrheiten, der Entschluß zum Rnckiritt sei jedenfalls nicht gefaßt Der Rücktritt wird auch ichwierlüer, weil der nächste Spätherbst in der Besetzung der höchsten Koni- inandoslellen Veränderungen bringt, welche vsel'ettige Erwägunge» verlangen. Am Mittwoch wollte der bekannte Abg. Singer in Berlin eine Versammlung abballen, wie er Vorsicht, nm in Berlin Frieden zwischen de» beide» Strvinnngen der Sozialdemokratie zu stillen. Da bisher der Aufruhr gegen die Fraktion in Berlin die Oberhand hat. sah es windig genug mit dieser Absicht aus und cs ist sür Herrn Singer wahrscheinlich eine große Erleichterung gewesen, daß die betreffende Versammlung auf Grund des Sozialistengesetze?, das doch vorläufig noch in Gesetzeskraft ist. verboten worden ist. Ter ..ReiclzSbvte" nimmt an, daß dies, nm dem Gesetz zu genügen, ge schehen mußte, sonst verstände er die Regierung nicht. Herr Singer sucht mm das Vcrdot dahin ausznnutzcn, daß er behauptet, die Sozialdemokraten könnten daraus ersehen, wie man alle Hebel in Bewegung setze, nm die Uneinigkeit in der Partei zu schüren und die periöhnttchen Bestrebungen zu hindern. Er hat nämlich den merk würdigen Einfall, es so darzustellen, als habe die Polizei gewußt, daß er als Friedenscngel habe anstretcn wollen und deshalb habe sie seine Versammlung verboten. Merkwürdigerweise erhielten ja, meint Herr Singer, umgekehrt solche sozialdemokratische Versamm- liingen anstandslos die polizeiliche Genehmigung, welche geeignet feie», Streit und Unzufriedenheit in die Parlci zu tragen. Herr Llnger demmcirl nl'v diejenigen Sozialdemokraten, die sich gegen die bMerige Parlcilciriiiig anflehnen. als Schützlinge dcr Polizei. Die Opposition gegen die sozialdemokratische Parteileitung kam zum starken Ausdruck in einer Schnhinacherveliammlniig zu Berlin, in welcher der Schriftsteller Dr. Bruno Wille über die „Folgsamkeit der Masten" sprach. Er erläuterte zunächst des Lanaeren. daß die Menschen im Allgemeinen Heerde» Thieccn gleichen, die mit einer gewissen nnwidcrstchiichcii Gewalt sich »an der großen Masse hinrcii;en lassen. So habe» sich auch, durch das Anwachsen dcr sozialdemokratischen Partei veranlaßt, viele Leute blindlings der Partei «mgcscl,lassen. Ta diese» Leuten die Ziele der Partei nudekannt sind, so etwa fuhr der Redner wörtlich lorl, ^o hat der Anschluß dieser Leute an unsere Partei dcr letzteren nur Schaden gebracht. (Rute: Sehr richtig!) Das demokraihche Prinzip erheischt wohl, daß das Urtlieil der Mehrheit, nicht aber daß die Meinung der Mehrheit ausschlaggebend ist. Tie Mehrhci! kann irren. Schiller sagt: „Die Verminst ist stets bei Wenigen geiveien." Leider macht sich dieser Uedelsland auch in innerer Partei geltend. Tie Prassen, die mit den Parteivcrhältnissen nicht naher betraut sind, folgen blindlings Denjenigen, die zntällig in den Bcptz eines ReichstligsmaiidatS gelangt sind: die urtheilsloic Menge ist dcr Meinung, daß mit einem Reichstagsmandat auch ganz von selbst die höhere Intelligenz verbunden sei. Das So zialistengesetz hat cS nvtlnvendig gemacht, daß einzelnen Führern eine große Machtbefugnis; übertragen wurde. Es ist >a kein Zweifel, daß die Massen, die blindlings den Führern folgen, viel zn den letzten Wahleriolgen belgelragcn haben. Allein trotzdem >u cS zn bedauern, daß eine große Anzahl von Leuten zn unserer Partei gehören, die die Ziele dcr Partei nicht verstehen, und die der Meinung sind, die Ziele deckten sich mit de» Personen. Diesem Uebelstandc mnß gesteuert werden. Mehr als bisher muß der Walnivrnch beherzigt werden: „Dcr Feind, den wir am tiefsten hassen, der nnS umlagert schwarz nnd dicht, das ist der Unverstand der Massen, den mir des Geistes Lchwert durchbricht." (Ltür- mischcr Bestall.) Schuhmacher Krause: Ich kann mich den A»S- sührnngen des Referenten nur anickiließeii. Wir müssen pro- tcstiren, wenn gewisse Führer alle Diejenigen, die das Recht der freien Kritik in Anivrnch nehmen, alö „Spitzel" u. i. w. verdäch tigen. Man kann mit den Prinzipien der Sozialdemokratie sehr wohl cinpcrstandcn sein, deshalb braucht man aber den Führern nicht nachzulauscn, wie eine Heerde Schafe ihren Hirten. (Beifall und Widerspruch.) — Schuhmacher Fischer: Bebel mag ja die besten Absichten haben, allein, eine solch' große Machtbesugniß könne man einer einzelnen Person nicht cinränmen. Die Arbeiter können sich doch nicht in der Partei als .Nmtte behandeln lassen." Nach mehrfache» weiteren Reden wurde gegen 7 Stimmen eine Reso lution ringenoiiimen, welche sich snr das Recht dcr freien Kritik und für geistige Hebung deS ÄrbciterslandeS ausspricht und welche das Verhalten Bcbel's tn Magdeburg tadelt, derselbe habe die Sache nicht von dcr Person getrennt. Auch in Rirdors scheint eine Spaltung im sozialistischen Ar- beiterbildnngsvcreiir zu herrschen. Ein Redner bestritt der Fraktion im Reichstag das Recht, daö Oberkommando über die Partei genossen zu führen. Es hat der Partei viel Geld gekostet, die Ab geordneten in den Reichstag zu bringen. „Wir wollen »ns nicht als Stimmvieh behandeln lassen, auch nicht von einem Bebel und Liebknecht, obwohl wlc olle Hochachtung vor diesen Männer» baden." Als in der Diskussion ein Redner sagte: „Die jungen Leute sollten sich den alten bewährten Führern, die sich so ost in die Bresche gestellt hätten, doch uiitcrordnen". wurde er durch leb- hastc Schlußrufe zum Schwelgen gebracht. AlS schließlich, ein Herr Propst für Bebel nnd Liebknecht eintrat gegen Bruno Wille, entstand Lärm und unausgesetzte« Schreien »Zur GelchästSvrdnung" In der Versammlung, bis dcr überwachendeAenmtedielelbcuuflöste. In Franksuri begann die zweite Konserenz dcr amerika nische» Generalkonsul» über die Mc Kinley-ZollverwallunaSbill. Sie ist eine Fortsetzung dcr ersten Konferenz, welche in Part« vom 4. bis 8. August abgchaltcn wurde. Dlelcr wohnten Ü ameri kanische Konsuln nnS de» verschiedenen Ländern Europas, zwei Vertreter des Schatzamtes und der Leiter deS Konlulnr-Departe- nicnls in Washington, Dr. St. Elast, bei. Ei» engeres Kmnttke hatte den Generalkonsul tn Frankfurt a. M.. Frank Mato», mit