liebliche Blumenteppich, reicher und prächtiger als die Tücher von Kasch mir, heißt die Unkraut-Prairie! Man sollte ihn den Garten Gottes nennen, denn nirgends hat die Hand des Schöpfers schönere Blumen beete gepflanzt. Sind wir Tage lang durch das endlose Blumenmeer geritten, so ändert sich plötzlich der Anblick der Gegend. Zwar sind wir noch in derselben, durch keinen Hügel und keinen Baum unterbrochenen Ebene; aber die Blumen sind wie durch einen Zauberschlag verschwunden, und wir erblicken nichts als eine grüne Fläche hohen Grases. Wir sind jetzt in der Gras-Prairie, der unermeßlichen Weide zahlloser Büffel, dem Jagdgebiet der wildesten Jndianerstämme. Nach allen Seiten schweift das Auge über das endlose Grasmeer, in welchem bald die dunkle, zottige Masse eines Büffels, bald die zierliche Gestalt einer An tilope oder eines Hirsches sichtbar ist. Wiederum ändert sich der Schauplatz. Die Erde ist zwar noch immer mit hohem Grase bedeckt, aber an die Stelle der Ebene ist eine Reihe wellenförmiger Erhöhungen getreten, die hier und da zu abge rundeten Hügeln anschwellen. Das ist die Wellen- oder Roll-Prairie, und in der That gewährt sie, wie ihr Name sagt, den Anblick rollen der Wogen, die durch einen allmächtigen Willen plötzlich in Erde ver wandelt worden sind. Nach einiger Zeit gewinnt die Prairie abermals ein anderes Aus sehn. Zwar ist der Boden immer noch mit saftigem Grase und bunten Blumen bedeckt, aber die Aussicht wird hier und dort durch Gebüsche und Baumgruppen unterbrochen, deren Laub in den lebhaftesten Farben prangt. Je tiefer der Reisende in das liebliche Land eindringt, desto mannichfaltiger werden die Landschaftshilder, die sich seinen erstaunten Blicken darstellen, desto schöner die Park-Anlagen, die nicht von Men schenhänden geschaffen, sondern von der Hand des Schöpfers mitten in diese Wildniß gezaubert worden find. Heerden von Büffeln, Antilopen