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54 muth große Gefahren bereiten? Was wird Takaveri sagen, wenn er merkt, daß du mich seiner Rache entzogen hast?" „Takaveri wird zürnen," erwiderte der Indianer, „und wird mich erschlagen, wenn er es kann. Aber ich werde auf meiner Hut sein, und auch der Häuptling und die übrigen Männer deS Stammes werden mich beschützen, wenn sie erfahren, weshalb ich dich gerettet habe. Jetzt aber laß uns weiter gehen, denn wir dürfen keinen Augenblick verlieren, wenn wir noch heut zu den Deinigen gelangen wollen." Von den Beschwerden des anstrengenden Marsches, der nun folgte, erzähle ich nicht; das frohe Bewußtsein, durch Gottes wunderbare Fügung einer doppelten Gefahr auf so wunderbare Weise entgangen zu sein, ließ mich alles Ungemach vergessen. Etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang langten wir auf dem Posten an, wo Alle herzlich erfreut waren, mich wiederzusehen, nachdem sie mich längst verloren geglaubt hatten. Der gute Utalissi wieS alle Geschenke, die ick ihm machen wollte, standhaft zurück, obgleich ich ihm ansah, wie viele Freude ihm manche von den Dingen, die ich ihm anbot, bereitet hätten. Nur von dem schönen Doppelgewehr, das ich ihm zuletzt gab, konnte er sich nicht trennen; er nahm es mit sich in die Wälder, wo eS ihm allerdings von großem Nutzen sein mußte. Zwei Jahre später hatte ich, kurz vor meiner Abreise nach Europa, die große Freude, den braven Indianer, dem ich mein Leben verdankte, wiederzusehen. Er hatte allerdings von dem bösen Takaveri manche Anfechtungen zu erdulden gehabt, war aber allen Gefahren glücklich entggangen und nach dem Tode des Alten, den ich im Walde ge sehen hatte, zum Häuptling über den ganzen Stamm gewählt worden.