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30 indem er sein Horn gegen einen Ast rieb, den Ton, den das Thier her vorbringt, wenn es mit dem Geweih gegen die Zweige drückt, so na türlich nach, daß ich Glode zuflüsterte, es müsse ein zweites Musethier hinter uns sein. Diesmal hatten jene Kunststückchen den trefflichsten Erfolg, denn sofort verwandelte sich der langsame Schritt des Thieres in einen raschen Trab, und bald darauf hörte ich deutlich, wie der schwere Körper sich durch das hohe Rohr des Sumpfes bewegte. Jetzt sah ich, wie die gewaltige Körpermasse sich vor mir vorüberbcwegte, und drückte los. Das Thier schien still zu halten, denn das Geräusch seines Laufs hörte aus, und als sich der Pulverdampf verzogen hatte, glaubte ich die dunkle Gestalt noch immer zu unterscheiden. Nun gab auch Glode Feuer; das Thier sprang, anscheinend getroffen, nach dem Walde zu, und wir hörten, wie eö sich durch Bäume und Gebüsche Bahn brach. Wir kehrten jetzt nach unserem Felsen zurück und warteten dort, bis Joe erschien. Nachdem sich die Indianer eine Weile in ihrer rauhen Sprache unterredet hatten, sagten sie mir, daß sie das Thier für schwer Verwun det hielten. Ich fragte, ob wir es nicht in den Wald verfolgen könnten'^ Sie schüttelten die Köpfe und meinten, dies sei bei Nacht zu gefährlich, aber am Morgen wollten sie eö aufsuchen. In der Meinung, daß unser Geschäft für jetzt abgethan wäre, zündete ich mir eine Cigarre an, und streckte mich auf meine Decke nie der, während meine Gefährten ihr Gespräch in ihrer Muttersprache fortsetzten. Nach etwa zehn Minuten sagte Joe, indem er sich an mich wandte: „Glode meint, wir könnten dem Thier doch wohl in der Nacht schon folgen, wenn wir mit der nöthigen Vorsicht zu Werke gingen." Mein Blut hatte sich unterdessen abgekühlt und ich dachte jetzt, es wäre ebenso gut, wenn wir blieben, wo wir waren; da ich jedoch das Wagstück zuerst vorgeschlagen hatte, so mußte ich schon da bei bleiben. Nachdem wir daher noch einige Minuten aus unfern Feind gelauscht hatten, machten wir uns auf den Weg. Joe gab mir noch