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29 worden, um das Thier näher an unseren Hinterhalt heranzulocken — warteten voll Ungeduld auf die Annäherung unseres nächtlichen Gastes. Das Wild schien indeß den Klängen, die Joe dem Hornc entlockte, nicht weiter nachgehen zu wollen, und nach einer Stunde ängstlichen Harrens war Alles um uns her völlig still. Da für diese Nacht nicht mehr auf die Annäherung eines WildeS zu rechnen war, so legten wir uns unter de» nächsten Gebüschen nieder, indem wir unsere Büchsen, um sie vor dem starken Thau zu bcwakHen, mit Tüchern bedeckten. Wir mochten etwa eine Stunde geschlafen ha ben, als ich plötzlich in geringer Entfernung den Schrei eines Muse thiers vernahm. Sogleich stand ich auf, rüttelte Glode, der neben mir schlief, und sagte ihm, daß ich ein Musethier höre. „Ach, es ist das nämliche," erwiderte er. Ich behauptete das Gegentheil und nun stand auch er auf und lauschte aufmerksam. Jetzt stimmte er mir bei, daß es ein anderes Thier sei. Meine Bkeinung gründete sich auf den Um stand, daß sich das Thier mit einem ganz anderen Geräusch als das frühere näherte, denn das jetzige kam mit großem Ungestüm heran und das Krachen der Zweige gab von der Stärke des Geweihes Zeugniß, während wir es zuvor mit einem jungen, schüchternen Thiere zu thun gehabt hatten. Kaum hatte Glode die Ueberzeugung gewonnen, daß das jetzt nahende Thier nicht wieder das vorige sei, so schickte er sich auch an, es auf angemessene Weise zu empfange». Joe erhielt den Auftrag, hinter den Felsen zurückzugehen und das Wild durch leise Töne heranzulocken, und er selbst stellte sich dann mit mir in dem Ge büsch vor dem Felsen auf. Der Eifer des alten Indianers war so groß, daß er fortwährend heftig zitterte. Da die Nacht nur durch das Licht einzelner Sterne erhellt wurde, so zweifelte ich, daß ich mein Ziel treffen würde. Indessen verkündete ein lautes Geräusch,» daß das Thier den Saum des Wades verlassen hatte, und zugleich ließ Joe in der Ferne einen Lockruf erschallen, um es heranzubringen. Einmal ahmte er,