302 schützt sein wollen. Die Luft wird kühl, der Himmel bekommt einen Stich ins Graue, und ein frischer Wind treibt Alle, die nicht durch Geschäfte auf den Straßen zurückgehalten werden, in die Häuser. Gar wunderbar ist der Anblick, den San Francisco bei Nacht, namentlich vom Meere aus, gewährt. Die Häuser, welche zum Theil noch aus Segeltuch bestehen, lassen das Licht der Lampen durchschimmer», und geben so dem Ganzen das Ansehen einer großartigen Beleuchtung mit zahllosen chinesischen Laternen. Da die Abhänge aller die Stadt einschließenden Hügel mit solchen Häusern oder Zelten besetzt sind, so erscheint die ganze Stadt wie ein ungeheures, festlich erleuchtetes Am phitheater. Die Glanzpunkte desselben bilden die bunten Aushänge lampen der Spielhäuser, von denen auch der Schall einer rauschenden Musik durch das dumpfe Gemurmel der Stadt zu uns herübertönt. Es ist ein feenhafter Anblick, der an die glänzendsten Schilderungen orien talischer Mährchen erinnert. Das größte Vergnügen der Bewohner von San Francisco und so ziemlich auch ihre einzige Erholung ist das Spiel. Die Zahl der Spielhäuser ist daher an keinem Orte der Welt so groß, wie hier. Am größten ist der Zulauf im Eldorado, und oft hält cs schwer hineinzu dringen. Der ganze Raum im Innern des Gebäudes wird von acht dichtumdräugten Tischen eingenommen. Die Einsätze sind gewöhnlich gering, und nur nach großen Gewinnen kommt es vor, daß der Einsatz so lange verdoppelt wird, bis der Spieler Alles verloren oder die Bank gesprengt hat. Am Ende des SaaleS befindet sich ein großer Schänk tisch, der mit allerhand schlechten Getränken besetzt ist, und auf einer Art Gallerie, die von der Decke herabhängt, spielt ein Frauenzimmer mit allem Aufwand ihrer Kräfte Violine, um die Aufregung des Spie les im Gang zu erhalten. Die gegenüberliegende Gallerie bietet einen gleichen Kunstgenuß in einein Musikanten dar, der am Kinn eine Pa- pagenopfeife und am Rücken eine Trommel befestigt hat, deren Schlägel