300 Strudels streift, wird hineingerissen und dreht sich mit, bevor er sich besinnen kann. Aber sieh, auf einen Schlag sind die Gruppen auf dein Marktplatz zerstoben, der Platzaufseher springt auf einen Bretterhaufe», die Kuchen- und Konsektverkäufer thun es ihm nach: ein wilder Stier stürzt aus einer Seitenstraße auf den Platz. Zwei Ochscntreiber zu Pferde galop- piren hinter ihm her, indem sie mit Geschrei ihre Lassos schwingen. Einer von ihnen schleudert mitten im Laufe seine Schlinge, welche in der Luft einen zierlichen Bogen beschreibt und genau die Hörner des Ochsen faßt. Jetzt dreht sich daS Pferd in einer halben Schwenkung herum und schießt nach der entgegengesetzten Seite fort. Aber es kennt genau die Länge deS Lasso, und so wie es den Zug desselben fühlt, steht es still, stemmt die Beine und wirft den Leib nach vorn. Der Stier wird umgerissen, liegt einen Augenblick wie betäubt da, springt wieder auf und macht einen neuen Anlauf. Jetzt aber wirft ihm der zweite Treiber seinen Lasso um die Hinterfüße, und nun wird das Thier, auf zwei Seiten gebunden, zum Schlächter geschleift. Der Platz füllt sich wieder so rasch, wie er sich geleert hatte, und das Geschäftstreiben beginnt von neuem. Gegen zwölf Uhr macht sich ein Nord-Westwind fühlbar, der besonders heftig durch die Hügellücke in der Richtung der Goldstraße bläst. Zugleich läuten die Glocken zum Mittagbrot, und nun nimmt das Gewühl der Straßen ein wenig ab. Zwei Uhr ist die gewöhnliche Eßstunde für Geschäftsleute; nur einige reiche Kaufleute Pflegen ihre Mahlzeiten um fünf Uhr einzunehmen. Wo sollen wir zu Mittag essen? Das ist eine schwierige Frage, denn an allen Ecken lockt uns das Schild eines Restaurateurs. Wir haben die Wahl zwischen den Vereinigten Staaten, Tortoni, der Alhambra und andern Orten mit hochtrabenden Namen; aber Delmonico, wie sein berühmtes Original in New-York, hat die reichhaltigste Speisekarte. Wir treten in ein zweistöckiges hölzernes Haus an der Ecke der Jackson-