287 die Feuer rechts und links, wie kurz der Weg ist, den wir seit einer halben Stunde zurückgelegt haben." Unterdessen näherte sich das Floß immer mehr dem Ufer; eins von den Feuern, die eben noch so schwach im Nebel glänzten, bekam nach und nach einen größeren Lichtkreis, und bald konnte man einen von den indianischen Wächtern unterscheiden, welcher in seiner Kriegs tracht unbeweglich neben dem Feuer stand. Die lange Mähne eines Büffels bedeckte seinen Kopf, und auf derselben schwankte ein Feder busch wie ein römischer Helmschmuck. Der Canadier zeigte seinen Gefährten den an die Lanze gelehnten Krieger. Glücklicherweise war der Nebel zu undurchsichtig, als daß der Apache, den nur das Feuer sichtbar werden ließ, die dunkle Masse der Insel hätte bemerken können, welche auf dem Flusse sanft dahin trieb. Plötzlich aber richtete der Wilde seinen gebeugten Kopf empor, schüttelte die fluthende Mähne zurück, mit welcher er geschmückt war, stieß seine Lanze in die Erde, beugte den Körper vor und hielt seine beiden Hände wie einen Schirm über die Augen, um die Schärfe des Blickes zu verstärken. Die Flüchtlinge erblaßten; starr und leblos stan den sie da und wagten kaum zu athmen. Sie sahen den grimmigen Krieger, der wie ein wildes Thier auf der Lauer lag; sein Gesicht war halb von den langen Flechten seines Haarbusches bedeckt, und in seiner ganzen Haltung drückte sich die wildeste Grausamkeit aus. Plötzlich machte der Apache einige Schritte in der Richtung nach dem Wasser und verschwand. Seine Lanze hatte er neben deni Feuer stehen lassen, und der Wind bewegte die nach Art eines Fähnchens am Schafte der selben hängenden Skalpe. In diesem qualvollen Augenblick hielten die Flüchtlinge selbst ihren Athem an. Ein schauerliches Geschrei, das sich auf beiden Seiten wiederholte, ließ sie erbeben; bald aber überzeugten sie sich, daß es kein Lärm-Signal, sondern das gewöhnliche Zeichen war, welches die Wachen einander zuriese». Jetzt ward Alles wieder