283 fernung erleuchteten. Wären diese Feuer nicht gewesen, so hätte man bei der Stille, welche auf beiden Seiten herrschte, die User für gänz lich verlassen halten können, denn kein Feind war zu sehen und keine menschliche Stimme unterbrach das Schweigen der Nacht. Unterdessen verdichteten sich die aus dem Flusse emporsteigenden Dunste immer mehr und schlossen die Insel immer enger ein; die Ufer des Flusses schienen zurückznweichen und verschwanden endlich ganz, und die Feuer erglänzten in dem wallenden Nebel nur noch wie ferne, blasse Lichtpunkte. Auch den an den beiden Ufern als Wächtern aufgestellten India nern war die Insel längst im Nebel verschwunden. Da die Augen ihnen auf diese Weise den Dienst versagten, so spitzten sie die Ohren, um auch das geringste Geräusch nicht unbeachtet zu lassen. Unbeweg lich standen sie neben den Feuern, warfen von Zeit zu Zeit einen Baumzweig in die Gluth, und nahmen dann wieder ihre unbewegliche Stellung ein. Der schwarze Falke saß, mit dem Rücken an einen Baumstamm gelehnt, am Ufer, und schaute mit funkelnden Blicken nach der Stelle hinüber, wo er die Insel vermuthete. Seine zerschmetterte Schulter war mit Lederstreifen verbunden, doch malte sich in seinem Gesicht kein Ausdruck des Scbmerzes, sondern nur die wildeste Grau samkeit und Rachsucht. Von Zeit zu Zeit sandte er einen Krieger ab, um die Wächter zur Aufmerksamkeit zu ermahnen, und dann strengte er wieder seine Augen an, um den dichten Nebel, der den Schlupf winkel der Feinde seinen Blicken entzog, zu durchdringen. Ganz anderer Art waren die Gedanken, welche die drei weißen Männer auf der Insel beschäftigten. Wäbrend der älteste und der jüngste unter ihnen sich auf den Tod vorbereiteten, den sie für unver meidlich hielten, sann der Spanier über ein Mittel zur Rettung nach. Plötzlich sprang er voller Freude auf und rief: „Freunde, der Allmächtige wird uns doch noch retten! Ich habe einen Gedanken, der Hülfe