276 Der junge Mann bog leise das Schilf auseinander und betrach tete mit aufmerksamen Augen den ihm bezeichneten Punkt. „Ich möchte darauf schwören," sagte er, „aber ich sehe etwas, das noch viel auffallender ist. Dort unten, zwischen jener Weide und der Zitterpappel, zehn Schritte von dem Weidenbusch, ist ein Gesträuch, welches vor einer Stunde gewiß noch nicht da war." „Aha!" erwiderte der Alte; „die Indianer haben die Zeit benutzt, um diese Zweige abzuschneiden und sich daraus eine tragbare Schutz wehr zu machen. Aber das soll ihnen wenig helfen. Mein Sohn, ziele jetzt auf dieses Gebüsch, und Du" — hier wandte er sich an den Spanier — „magst auf jenen Weidenbusch zielen, dessen Blätter welk herabzuhängen scheinen." Einen Augenblick später fielen zwei Schüsse von der Insel, welche nur einen einzigen zu bilden schienen. Das nachgemachte Gesträuch knickte zusammen und hinter demselben zuckte ein rother Körper, wäh rend ein anderer hinter dem Weidenbusch wie im Todeskampfe sich be wegte. Die drei Jäger warfen sich auf den Rücken; die beiden jün geren luden ihre Büchsen, während der älteste sich bereit machte, die seinige zu gebrauchen. Eine Anzahl Kugeln zerschmetterte über ihren Häuptern die Blät ter und Zweige, und zugleich zerriß das Kriegsgeschrei der überraschten Indianer ihre Ohren. „Wenn ich mich nicht irre, so haben wir es nur noch mit fünf zehn Feinden zu thun," sagte der Canadier, indem er einen trockenen Zweig in fünf Stücke zerbrach und diese in die Erde steckte. „Es wird gut sein, ihre Todten zu zählen, damit wir immer wissen, wie viele uns noch gegenüber stehen. Doch seht nur, wie dort unten die Blätter der Zitterpappel sich bewegen! Gewiß ist es nicht der Wind, der das bewirkt. Es ist ohne Zweifel einer von diesen Schelmen, der den Gipfel erstiegen hat." .