260 schossen und luden so schnell als möglich. Sobald die Comanchen fanden, daß ihre Kriegslist entdeckt war, sprangen sie auf ihre Füße, erhoben ein wildes Geheul und stürzten in vollen Sprüngen auf die Hütte zu. „Nun gebt ihnen die Rehposten!" rief das muthige Weib; „aber berührt die Drücker nicht zu schnell." In demselben Augenblick donnerten drei lange Läufe mit jenem eigenthümlichen Rollen, welches dergleichen Waffen zur Nachtzeit zu verursachen Pflegen. Mehrere der Angrcifenden fielen, aber die Uebri- gen ließen sich dadurch nicht abschrecken, sondern drangen immer wei ter vor. Wiederum krachten drei Schüsse und abermals stürzten meh rere Indianer todt nieder. Aber die Wilden hielten Stand, kamen in dichten Massen näher heran und boten dabei ein so gutes Ziel, daß nicht ein einziger Schuß fehlen konnte. Bereits waren gegen hundert Bleikugeln unter sie geschleudert worden, denn die Vertheidiger hatten sechs Läufe abgeschossen, und jeder Lauf enthielt eine Kugel und mehr als ein Dutzend Rehposten. Und doch schwankten die Wilden noch nicht; vielmehr sprangen sie gleich einer Legion wüthender Teufel immer schneller heran. Jetzt waren sie nur noch zwanzig Schritte entfernt; da schrie »Frau Dust: „Gebt's ihnen schneller und heißer, oder, bei Gott, unsere Skalpe hängen in fünf Minuten an ihren Gürteln!" Und die eisernen Todesboten öffneten abermals ihre Mündungen mit dreifachem, furchtbaren Gekrach, Kugeln und Flammen speiend, und gleich darauf ertönten drei Doppelschüsse, welche die Erde mit ei nem Dutzend Leichen bestreuten. Dies war zu viel für die Comanchen; sie stürzten auseinander und flohen mit furchtbarem Geheul davon. Eine halbe Stunde voll unaussprechlicher Beängstigung für die braven Vertheidiger der Hütte war verstrichen, und Alle theilten die