251 bequem zur Hand waren. Denton konute die beiden Heldinnen nicht genug bewundern. Beide waren von einem unerschütterlichen Muth beseelt, der sich aber bei ihnen in sehr verschiedener Weise äußerte. Der Muth der unglücklichen Mutter war wild, wüthend und mord lustig, der ihrer Freundin kalt, fest und ruhig. Die ersten Stunden der Nacht gingen vorüber, ohne daß die Co- manchen sich blicken ließen. Man konnte von der Hütte auS, wie von einer Warte, das ganze Land in jeder Richtung meilenweit übersehen, denn der volle Mond verbreitete ungefähr ein gleiches Licht, wie die Sonne an einem trüben Tage. So kam Mitternacht heran, und Denton, welcher auf der Wache stand, hatte bis dahin auf der weiten und ebe nen Prairie nicht die geringste Bewegung wahrnehmen können. Plötzlich ließ sich ein dumpfes, polterndes Geräusch hören, das einem fernen Donner glich. Es kam von Westen her und wurde Wt jeder Minute auter. „Sind es die Comanchen?" fragte Denton mit leiser Stimme. „Nein," entgegnete Frau Dust, „das ist der Schall, den die un beschlagenen Hufe einiger Tausend wilder Pferde machen. Sie sind von den Indianern aufgescheucht worden. Die schwarzen Teufel selbst sind nicht weit hinter ihnen, darauf können Sie sich verlassen." Während sie sprach, steigerte sich das Getöse, und eine unermeß liche Heerde Mustangs erschien in der Ferne. Sic stürzten in vollem Galopp auf die Hütte zu. Als die Thicrc bis auf hundert Schritte nahe gekommen waren, änderte die Kolonne, angeführt von einem hochgewachsenen weißen Pferde, ihre gerade Richtung, und sprengte mehrere Male im Kreise um das Haus herum. Ihre Annäherung machte auf Dentons Pferd und mehrere andere, die in der Nähe der Hütte auf einem eingezäunten Grundstück standen, die gewöhnliche Wir kung, denn diese zeigten große Lust, über die Einzäunung zu setzen und sich mit ihren wilden Genossen in der Prairie zu vereinigen.