244 milicn bald durch die innigste Freundschaft verbunden wurden. Zwar gab es bisweilen kleine Zwistigkeiten, die hauptsächlich durch den strengen und heftigen Charakter der Frau Dust veranlaßt wurde»! aber es fehlte dieser auch nicht an einer gewissen Gutmüthigkeit, und da Fanny überaus geduldig und nachgiebig war, so kam immer nach kurzer Zeit wieder eine Aussöhnung zu Stande, die dann eine noch engere Vertraulichkeit zur Folge hatte. S. Frau Dust. Die Strahlen der Sonne verbreiten während der Winter-Mo nate in der südlichen Hälfte der nordamerikanischen Freistaaten eine Wärme, die man in Europa zu derselben Zeit und unter einem gleichen Breitengrade nicht kennt. Die Luft hat dann eine überaus angenehme Temperatur, die von der dörrenden Hitze des Juli eben so weit ent fernt ist, wie von der strengen Kälte des December. Auch diesmal war der Winter an die Ufer des schönen Brazos - Flusses gekommen, nicht mit einer Lawine von Schnee oder mit Wolken von Hagel und blau schimmernden Eiszapfen, sondern, wie bei uns der Frühling, mit mildem Lächeln, einem Kranze von Immergrün und einem Strauß pe- rennirender Blumen, welche die süßesten Düfte aushauchten. In dem rosigen Licht eines solchen Winterabends konnte man einen Reiter sehen, der auf einem ermüdeten Pferde von San Felipe nach Brazoria hinsprengtc. Sein Benehmen gab unverkennbare Zei chen von Ungeduld kund. Er war den ganzen Tag scharf geritten, um noch vor Einbruch der Nacht bei Frau Dust einzutreffen; denn wenn ihm dies nicht gelang, mußte er sich darauf gefaßt machen, die