191 12. Mahegas weitere Flucht. Einen ganzen Tag hatte Mahega in großer Besorgniß auf die Rückkehr der beiden Manner gewartet, die er zum Spähen ausgesandt hatte. Als auch der Abend und die Nacht vorüberging, ohne daß sie erschienen, machte er sich in Begleitung von drei Kriegern auf, um sich über ihr Schicksal Gewißheit zu verfassen. Nachdem er den Ausgang des Thals erreicht hatte, folgte er in östlicher Richtung ihrer Spur und gelangte endlich zu der Stelle, wo der tödtliche Kampf stattgehabt hatte. Hier waren die Zeichen zu deutlich, um ihm irgend einen Zwei fel übrig zu lassen, denn das Gras war zertreten und mit Blut ge färbt, und aus dem benachbarten Gebüsch ertönte das Bellen einer Schaar von Wölfen, während hoch in der Luft mehrere Geier umher kreisten, um den vierfüßigen Ranbthieren ihre Beute streitig zu machen. Mahega sprang in das Dickicht, verjagte die heulenden Bestien und fand nun seine schlimmste» Befürchtungen bestätigt. Das Verhalten der Indianer bei plötzliche» Unfällen ist sehr ver schieden; bisweilen stoßen sie ein entsetzliches Jammcrgeheul und furcht bare Verwünschungen aus, .und ein anderes Mal sind sie stumm wie der Tod, den sie vor sich sehen. Diesmal befolgten die Osagen das Beispiel ihres Häuptlings, welcher, ohne ein Wort zu sprechen, die ent stellten Leichname mit seiner gewohnten Kaltblütigkeit zu untersuchen be gann. Er überzeugte sich bald, daß beide durch dieselbe Waffe gefallen waren, und als er dann die Spnr weiter verfolgte, entdeckte er am Rande eines BacheS, der sie durchschnitt, die deutlichen Eindrücke eines größeren und eines kleineren FußeS. Seine Augen funkelte» vor Wuth, und »iit rasender Heftigkeit stieß er den verhaßten Namm Kriegsadlers aus. „Ja," fuhr er fort, „es ist die Spur deS verfluchten Delawaren und der leichte Fußtritt seines Bruders! Hier ist Kriegsadler durch das