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152 daß Reginalds Wangen sich wieder mit der früheren Rothe färbten, und nut dem Ausruf „Gott, ich danke dir!" barg sie ihr Gefickt in beide Hände, um die Tbranen deö Dankes und der Freude nicht sehen zu lassen, die ihren Augen entströmten. Reginald bemerkte wohl, was in ihr ver ging; unfähig, seine Gefühle länger zu verbergen, schloß er sie in seine Arme, und glücklich in dem Bewußtsein, einander für immer anzuge hören, kehrten beide nach dem Dorfe der Dclawaren zurück. Mahega lag indeß noch immer blutend und besinnungslos am Boden. Als er endlich wieder zur Besinnung kam, war er von der Wirkung des schweren Falls und von dem Blutverlust dermaßen ver wirrt, daß er sich der Begebenheiten, die seiner Ohnmacht vorherge gangen waren, nicht erinnern konnte. Erst als seine Blicke die abgc- schnittene Skalplocke trafen, welche Reginald neben ihm auf die Erde gelegt hatte, fielen ihm die Einzelheiten des Kampfes ein, und nun bemächtigte sich seiner eine entsetzliche Wuth, die durch den Schimpf, welchen sein Skalp erlitten hatte, noch vermehrt wurde. Es währte lange, bis seine Aufregung sich legte. Dann wusch er im Bache jeden Blutfleck von seinem Körper, und nahm seinen Weg zum Lager zurück, indem er überlegte, wie er am schnellsten und sichersten die beiden Dinge erreichen konnte, auf die eS ihm jetzt allein ankam, den Besitz Prairievogelö und den Tod Reginalds. Obwohl ein wilder, ungebildeter Indianer, war Mahega doch mit bedeutenden Talenten ausgestattet. Durch Schlauheit, Kühnheit und unbeugsame Willenskraft hatte er sich zum Range eines obersten Häupt lings der Osagen emporgeschwungen, und dann durch glückliche Kriegs- thaten einen solchen Einfluß erlangt, das er eine fast unumschränkte Biacht über den ganzen Stamm ausübte. Als die Bande der Dela- waren nach den Ufern des Osagenflusses ausgewandert war, hatte er erst die Absicht gehabt, sie anzugreifen und zu vernichten; da er aber sand, daß die neuen Ankömmlinge mit Waffen und Kriegsvorräthen