147 Dieser prüfte ihn stillschweigend einen Augenblick, gab ihn dem Häupt ling zurück und sagte mit leiser, dumpfer Stimme: „Dacotah." „Ja," rief Kriegsadler mit verhaltener Wuth, „der Dacotah ist im Walde und gleich einem Prairiewolfe auf den Raub aus. Der böse Geist ist in die Herzen der Osagen gefahren, sie haben unsere Feinde zu unserem Verderben herbeigerufen, und Lügen sind auf der Zunge Mahegas." Mehrere der Krieger erzählten nun einzelne Thatsachen, aus denen sie schlossen, daß die Osagen schon längst einen Bruch beabsichtigt hät ten, und daß bei erster Gelegenheit die Feindseligkeiten zum Ausbruch kommen würden. „Ja," rief Kriegöadler, „eine Schlange ist in unserem Lager, die Zunge Mahegas ist gespalten! Noch sind keine zwei Mon den vergangen, seit er in dieser Hütte von Olitipa, der Tochter der Prairie, geredet hat. Er sagte, ihre Stimme sei Musik für ihn, und erbat sie sich zum Weibe." Bei diesen Worten war die zurückgehaltene Wuth des Häuptlings nahe daran, die eisernen Banden indianischer Selbstbeherrschung zu durchbrechen, denn seine Zähne knirschten hörbar zusammen und an sei nem festen Körper zitterte jede Muskel und Nerve. Bald aber er mannte er sich, und auf die Frage eines Kriegers, welche Antwort er Mahega gegeben habe, erwiderte er mit Ruhe und Würde: „Kriegs adler hat geantwortet, daß das Mädchen die große Medicin des Stammes und eine Gabe des großen Geistes sei, und daß sie niemals das Weib eines OsagenhäuptlingS werden könne. Mahega ging hinweg, ohne zu sprechen, aber seine Augen sprachen böse Worte genug. Blag er sich jetzt ein Weib unter seinen Hundebrüdern, den Dacotahs, suchen!" Die Berathung endete mit dem Beschluß, daS Benehmen der Osa gen auf das sorgfältigste zu beobachten und sich am folgenden Tage zu einer neuen Berathung zu versammeln.