139 auf den letzten Mann vernichtet. So viel ist gewiß, daß er unter allen indianischen Kriegern einer der stärksten, kühnsten und grausamsten ist." „Es scheint mir, als ob Kriegsadler und er nicht die besten Freunde sind," sagte Reginald. „Das sind sie auch nicht," erwiderte Baptist; „indessen rathe ich Euch, keinem unserer Leute hiervon etwas mitzutheilen. Sie könnten Angst oder Mißtrauen blicken lassen, und dann würde Eure Jagd in ein ernsteres Spiel auSarten, als wir erwarten." „Warum sind denn aber unsere beiden Freunde so schleunig weg geritten?" fragte Reginald. „Sie wollen sich wieder mit den Kriegern vereinigen, welche zu unserem Empfange auSgezogen sind," erwiderte Baptist. „Wir müssen unsere Leute in Ordnung bringen und die Geschenke bereit halten; sie werden sich bald zeigen." Es währte in der Thal nicht lange, so sahen sie zwei große Ban den berittener Indianer auf sich zukommen. Die Delawaren machten vor unseren Reisenden Halt, und ihre Häuptlinge begrüßten sie mit würdevoller Höflichkeit; die Abtheilung der Osagen aber führte, um die Fremden zu ehren, mit halsbrechender Schnelligkeit und lautem Geschrei ein großes Scheingefecht aus, und schloß sich dann dem Zuge an, der sich langsam nach dem Dorfe der Delawaren hin bewegte. Vor Kriegsadlers Wohnung wurde Halt gemacht; hier war zu ihrem Empfange ein Mahl bereitet, zu dem auch Mahega und die anderen Anführer der Osagen eingeladen waren. Trotz der vorgefaßten Abneigung gegen Mahega ruhten doch Re ginalds Augen mit Erstaunen und Bewunderung auf der Gestalt dieses stolzen Häuptlings. Er war fast einen Kopf größer als seine Umge bung ; seine Glieder, obwohl von herkulischer Größe, zeigten daS ganze Ebenmaß, durch welches sich die nordamerikanischen Indianer auS- zeichnen; seine Stirn war hoch und gewölbt, und sein Mund drückte