113 gewaltigen Sporen, die bei jedem Schritte klirrten, dies Alles erinnerte uns daran, daß wir uns in dem Lande der amerikanischen Spanier befanden. Unter anderen Umständen würden diese Dinge meine Aufmerk samkeit auf das lebhafteste erregt haben; damals aber erschienen sie mir wie die Bilder eines Panoramas oder wie die wechselnden Sccnen eines fortgesetzten Traumes, denn das beginnende Fieber arbeitete be reits in meinen Adern und verwandelte Alles, waS ich sah, in widrige Zerrbilder. Meine Wunde fing von neuem an mich zu schmerzen, und die glühende Sonne, der Staub, der Durst, die jämmerlichen Einrich tungen in den mexikanischen Wirthshäusern wurden mir fast unerträglich. Am fünften Tage nach unserer Abreise aus Santa-Fs gelangten wir iu das ärmliche Städtchen Parida. Ich hatte die Absicht, die Nacht da zu bleiben; aber es war ein Diebsncst ohne alle Bequem lichkeit, und so zog ich weiter nach Socorro. Dies ist der letzte be wohnte Ort in Neu-Mexiko vor der schrecklichen Einöde, welche mit Recht die Todesreisc genannt wird. Godet hatte diese Reise noch nicht gemacht, und ich mußte also in Parida einen Führer nehmen. Es war ein roher Bckrsch mit wil den, trotzigen Blicken, der mir gar nicht gefiel; er war aber der einzige Mensch, der mich begleiten wollte, so daß mir keine Wahl blieb. In Socorro sprach man von nichts als von den Indianern, welche Tags zuvor einen Maulthierzug überfallen und die Treiber bis auf den letzten Mann ermordet hatten. Dian schwebte in der höchsten Angst, denn man fürchtete einen Ueberfall und hielt mich deshalb für wahn sinnig, als ich von meiner Absicht sprach, durch die Wüste zu reisen. Bei ruhiger Uebcrlegung mußte ich mir gestehen, daß die Leute nicht ganz Unrecht hatten, zumal da der Schmerz in meiner Wunde mit jedem Tage zunahm und das Fieber immer heftiger in mir brannte. Auf der andern Seite aber bedachte ich, daß die Karawane erst vor Amerikanisch- R-is-bjld-r. 8