Schutz eines steil abschüssigen Hügels wühlten wir unsere Lagerstelle. Bald war aus trocknem Büffeldünger ein Feuer angezündet, und das saftige Büffelfleisch an kleinen Spießen gebraten. Glücklicherweise batten Bernet und ich die Branntweinflaschen mitgenommen, und so hielten wir ein ganz angenehmes Abendessen. Die alten Jäger griffen dann nach den Pfeifen und nach dem Taback; ich und mein Freund zündeten Cigarren au, und so saßen wir rauchend und allerlei Abenteuer er zählend bis spät in die Nacht am Feuer. Endlich wurden die Wachen vertheilt, die Pfählchen, an denen die Pferde angebunden waren, fester geschlagen und die Stricke verkürzt. Meine Kameraden nuckelten sich in ihre wollenen Decken, legten den Kopf in die Sattelhöhlung und schliefen ein, Unter den Jägern befand sich ein junger Bursch, welcher in der Karawane wegen seiner Schlafsucht den Namen Schlafratz erhalten hatte. Ihm wurde die erste Wache als die am wenigsten gefährliche übertragen, weil die Indianer ihre Angriffe in der Regel kurz vor Tagesanbruch auSführen, wenn der Mensch im tiefsten Schlafe zu liegen pflegt. Der Wächter erhielt seinen Posten auf dem Gipfel des Hügels, von wo aus er die umliegende Prairie übersehen konnte. Am Abend hatte ich ein schönes Plätzchen am Ufer des Baches bemerkt, das etwa zweihundert Schritt von der Stelle entfernt war, wo meine Kameraden lagen. Ich konnte dem Verlangen nicht wider stehen, dort zu schlafen; ich nahm also meine Büchse und meine wollene Decke, rief dem Schlafratz zu, wo er mich im Notbfall zu wecken hätte, und begab mich an die erwähnte Stelle. Der Boden senkte sich hier in sanftem Abhang zum Bache hinab, und war mit hohem, trockenem Grase bedeckt, welches ein so weicheS Bette gab, wie jemals ein Sterb licher eins gefunden hatte. Ick wickelte mich in meine Decke, und streckte mich aus mit der Cigarre im Munde, um mich in den Schlaf zu rauche».